@freestylerfreestyler schrieb:Naja, ich bin der Meinung das Kommentare und Hinzufügungen nicht das Wort Gottes sind und sein können. Ich hatte bewusst das beispiel mit dem Buch Jessaja genannt, da man dort Ansätze und tatsächlich noch Worte Gottes finden kann und nicht interpretierte Texte oder Nacherzählungen. Du kannst es noch so schön reden wollen. Es ist von meiner Seite nicht böse gemeint, wenn es so einige Christen gibt, die das Wort Gottes in der Bibel suchen und nicht das Kommentare von Schreiberlingen Gottes Wort sind.
Ne, du hast es immer noch nicht verstanden: CHRISTEN GLAUBEN NICHT AN EINE VERBALE OFFENBARUNG GOTTES. Sprechen ist immer ein menschlicher Akt, der mit Zunge und Lippen funktioniert usw., also keine göttliche Eigenschaft. Gott wird sich folglich auf andere - nonverbale - Weise offenbart haben. Daum wird von der Bibel auch nie gesagt, sie sei “diktiert”, sondern sie sei “inspiriert”. Das ist ein Unterschied. Muslime halten den Koran für diktiert, Christen ihre Bibel für inspiriert. Daraus ergibt sich natürlich eine ganz andere Wertung durch die beiden Religionen:
- Muslime glauben dass der Koran verbal geoffenbart. Christen glauben dass Gottes Geist die Autioren der einzelnen Bibelschriften inspirierte.
- Muslime sehen im Koran das gegebene Wort Gottes an einem Menschen. Die Bibel ist aber eine Sammlung vieler verschiedener Schriften, also ein Zeuigniss für die ganze christliche Heilsgeschichte
- Muslime berufen sich bei ihren Glauben nur auf den Koran. Christen berufen sich auf orale Überlieferung.
freestyler schrieb:Meinungen in einem Rechtsfall sind durchaus gut und richtig und verdeutlichen gleichzeitig die Dynamik durch die Anwendung der von verschiedenen Rechtsprinzipien. Wir sehen alle Rechtsschulen als richtig…
Das ist widersprüchlich. Wenn ich A sage und du B sagst, dann hab entweder ich recht, oder du. Zwei sich widersprechende Meinungen können unmöglich beide richtig sein.
2 + 2 = 7
Oder
2 + 2 = 4
Nur eines der beiden Ergebnisse stimmt. Es können nicht beide richtig sein
;)Sie wurde von Menschen kanonisiert. Das ist der Unterschied! Wenn die Kanonisierung durch den hl Geist stattfand, warum hat der Kanon der Orthodoxie mehr Bücher?Ganz einfach: Weil die orthodoxe Kirche ihren Kanon auf Spätschriften erweitert hat. Diese werden von den Orthodoxen selbst nur als Ergänzung angesehen, nicht als inspiriert.
Du sagst die Bibel sei von menschen kanonisiert. Das stimmt aber nur halb, die Bibel wurde von der Kiche kanonisiert. Und diese hat von Christus gegebene Vollmacht und Autorität, da Gott se durch den hl. Geist leitet. Sie ist sozusagen Gottes Institution auf der Erde. Ein Äquivalent gibt es weder im Islam, noch in einer anderen Religion.Darum wird es dir vermutlich schwer fallen, das zu verstehen.
freestyler schrieb:Das stimmt in keinster Weise. Unter Buchreligion ist die Anbindung an ein Buch und den Prinzipien zu verstehen. Wenn das Christentum keine Buchreligion ist warum gibt es dann einen katholischen Katechismus? Ich meine, sowas entsteht aus der Ableitung von Gesetzen und Normen aus der Bibel.
Das ist Definitionssache. Ich verstehe unter einer Buchreligion, eine Religion die auf ein Buch zentriert ist. So wie die Muslime auf den Koran, die Juden auf die Thora oder die Sikhs auf den Guru Granth Sahib. Und das trifft auf das Christentum eben nicht zu, da im Christentum (ich zähle Protestanten hier nicht zum Christentum, da sie nicht in apostolischer Sukzession stehen und keine kirchliche Struktur besitzen) die Bibel eben keinen so hohen Stellenwert ha, wie in genannten Buchreligionen, sondern als integraler Bestandteil der vielfältigen Offenbaung Gottes gesehen wird.
Und der Katechismus ist auch keine Auslegung der Bibel, sondern eine Zusammenfassung des kath. Glaubens. Und in dem Katechismus steht übrigens auch dass was ich dir hier schon die ganze Zeit versuche zu erklären
;)freestyler schrieb:Deswegen ist das Christentum eine Buchreligion. Was sollten wohl die Priester und die christlichen Religionsgelehrten erzählen, wenn sie nicht die Bibel hätten?
Die Basis des christentums ist die Bibel.
Die Priester würden einfach das erzählen was mündlich in der Kirche überliefert wurde, und natürlich in vieler Art niedergeschrieben wurde (die patriotischen Werke sind beispielsweise kompromisslos mit der Bibel gleich gestellt, beide haben selbe Autorität). Stimmt allerdings, dass die christliche Liturgie ihrer verschiedenen Schriftlesungen beraubt. Immerhin wird in der Liturgie vor der Kommunion immer aus der hl. Schrift (ja, auch Bibel genannt
;)) gelsen. Besuch doch mal einen kath. Gottesdienst, das ist definitiv kein Preidgtgottesdienst. Die Predigt ist kurz und nimmt nur wenige Minuten der Liturgie ein, sie dient nur dazu einen bestimmten Gedanken auszuführen, und keine theologischen Lehrvorträge zu halten. Zumindest idealerweise. Die Messe außerhalb von Sonntagen findet sogar ohne Predigt statt.
freestyler schrieb:"mündliche Tradition der Aposteln"
Diese stützten sich auch auf die Bibel und auf die Worte Jesus as.
Nein anders rum: Zuerst vermittelten die Apostel die Lehre Jesu mündlich, und erst später schrieben sie auf. Und aus diesen Schriften entstand dann die Bibel. Also erst Tradition, dann Schrift.
Ich glaube du willst es einfach nicht verstehen: Die Bibel wurde von der Kirche gemacht. Gott hat sie nicht vom Himmel geworfen, sondern sie wurde nach ca. 2 Jahrhunderten Christentumsgeschichte von der Kirche zusammengefasst. Sie ist ein Zeugnis für Gott. Wie gesagt: DU siehst alles aus deinen islamischen Blickwinkel, aber wir sehen das nun mal ganz, ganz anders.
Kann es eben nicht. Denn das Christentum ist nunmal abhängig von einem Buch. Das bedeutet Maßstab ist die Bibel. Wonach sollte dann der Christ handeln. Etwa nur nach den Anordnungen des Papstes oder wie? Das ist doch komisch. Findest du nicht?Nochmal: Das Christentum gab es schon lange bevor es die Bibel gab, und die Christen kamen perfekt ohne sie aus. Damals hatten die Christen nämlich nur das was die Bischöfe (und ein solcher ist ja auch der Papst) lehrte, weil er es nämlich mündlich überliefert hatte. Es gab auch viele ajhruhunderte wo die meisten Christen Analphabeten waren, wie in der islamischen Welt. Und da konnten sie auch nicht einfach la in der Bibel lesen. Kaum einer konnte sich damals eine Bibel leisten, im Mittelalter hatte eine Bibel mehr Wert als ein großes Stück Land. Viele mussten ihr Hab und Gut verkaufen um sich überhaupt eine Bibel leisten zu können. Die meisten lebten ihren Glauben nur nach dem was die Kirche ihnen lehrte.
freestyler schrieb:Das was du hier vorgetragen hast sind einzig und allein deine Sichtweisen. Deswegen erwähnte ich auch das Vertreter diverser Kirchengemeinden es nicht so sehen.
Allein meine Meinung ist es bestimmt nicht. Die gesamte kath. Kirche lehrt das, und die orthodoxen Kirchengemeinschaften auch. Also die Kirchen denen über eine Billionen der Weltbevölkerung angehören.
Es stimmt natürlich dass die meisten Protestanten der Bibel eine ähnliche Position zugestehen wie die Muslime dem Koran und nur an die Bibel glauben (“sola scriptura”), und keine Kirchenhierachie oder mündl. Tradition haben.
freestyler schrieb:Das Paulus erst nach dem "Ableben" jesus as. sich zum Christentum bekannte ist doch bekannt.
Siehe Apostelgeschichte 9, 3- 18
freestyler schrieb:Was ist mit Jakobus?
Inwiefern gab es einen Konflikt zwischen Paulus und Jakobus?
Gruß, Abendländer