@bekchris:
Zu Johannes 1
1: Im Anfang war das Wort ( gemeint ist Jesus) , und das Wort (Jesus) war bei Gott, und Gott war das Wort.
2: Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3: Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
4: In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht derMenschen.
Das ist "Deine" Interpretation. Meine ist, dass mit dem Wort bei Johannes der Geist Gottes gemeint ist, dieser war auch in Jesus und dieser ist auch als Mensch hier unter uns auf Erden gewesen. Wenn man statt Jesus, den Geist Gottes in das Wort setzt, dann lautet der Vers etwa so:
Im Anfang war der Geist Gottes, und der Geist war bei Gott und war Gott. Alle Dinge sind durch den Geist Gottes gemacht und ohne den Geist ist nichts gemacht was gemacht ist. Im Geist war das Leben und das Leben im Geist Gottes war das Licht der Menschen...
Und dieser Geist Gottes ist in Jesus Christus Fleisch geworden und hat unteruns gelebt. - So kann man es ebenfalls auch sehen.
Wer sagt denn, dass "Deine" Überzeugungen die einzig wahren und richtigen sind?
Ich glaube nicht, dass Jesus der "einzige" Weg zu Gott ist, aber ganz sicher ein Weg. Du darfst mir sicherlich auch widersprechen, aber ich komme nun einmal zu einer anderen Überzeugung und Auffassung in dieser Sache.
Wenn Jesus sagt: Ich bin der Weg (die Wahrheit und das Leben) dann muss man nicht spitzfindig sein und denken: Er hat ja nicht gesagt, ich bin "ein" Weg... Er ist, in dem Zusammenhang gesehen der Weg, die Wahrheit und das Leben, dass sich hinstellt vor das Volk der Juden um sie wieder auf den rechten Weg zu bringen. So ist meine Auslegung.
Auch die Muslime betrachten Jesus als Gesandten Gottes, allerdings nicht als Sohn Gottes oder als Gott in Menschengestalt selbst. Wohl aber als der verheißene Messias und sie glauben auch, dass er am Ende der Zeiten wiederkommen wird. Aber das weißt du jaselbst...
Ich gebe dir allerdings recht, vor der Zeit Jesu war eine Annäherung Gottes und dessen Wohlgefallen nur durch strikte Gesetzeserfüllung möglich. In Jesus kam nun einer, der uns "davon" erlöste und viel Gnade walten ließ, Sünden in den Sand schrieb, Barmherzigkeit ausübte und damit auch viel Schuld tilgte, wozu die Menschen aus eigener Kraft nicht in der Lage waren. Bei den Muslimen gilt nach wie vor die alttestamentliche Sichtweise der möglichst treuen Gesetzerfüllung, obwohl auch da gewissentlich Gnade vor Recht ergehen kann, und von Vergebung, die besser ist, als Vergeltung, die Rede ist. Das schimmert zumindest im Islam ein wenig durch, wenn auch nicht so stark wie im Christentum. Wobei es hier um die reine Lehre geht, wie schwer es auch im praktischen Leben einem Christen fällt, zu vergeben statt zu vergelten, weiß ich an meiner Wenigkeit ja selbst.
Aber ich bleibe dabei: Es gibt nur einen, einzigen und wahren Gott - und daneben eine Mengeverschiedenster Götzen. Und Jesus ist ein Weg zu diesem einen und einzigen wahren Gott, aber zu diesem Gott führen viele Wege und nicht nur einer. Wenn Gott sozusagen das Zentrum des Lebens und des Seins ist, bildlich gesehen, dann gibt es unendlich viele Möglichkeiten von allen Seiten dieses Zentrum anzustreben und auch zu erreichen. Es gibt nur einen Gott - aber es gibt viele Wege die zu ihm führen. Aber genauso viele Wege, wenn nicht noch mehr, die in die Irre führen und auf Abwege. Der Islam ist für mich aber kein Irrweg, sondern nur ein anderer Zugang zu Gott. Das ist meine Ansicht hierrüber.