@Fidaii Naja, ich würde Paulus jetzt auch nicht als das arme Opfer darstellen, es wird eigentlich viel öfters auf die bösen bösen Pharisäer eingeprügelt die ja nach Christus von nun an für viele als Sinnbild für Heuchelei gelten wobei Jesus ihnen wesentlich näher stand als Beispielsweise den Sadduzäern.
Paulus hat für meine Begriffe in die Lehre Jesu zu viel hineininterpretiert, diese erweitert und so Teils seine ganz eigene Theologie erschaffen, der Begriff paulinische Lehren als Abgrenzung zur Lehre Jesu ist da nicht ganz unangebracht.
Zum Beispiel Römer 3, 21 - 28
Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten:
Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied,
denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes
und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Ihn hat Gott dargestellt zu einem Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes;
zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, daß er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.
Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
Denn wir urteilen, daß ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.
Darauf baut sich ja vor allem die evangelische Theologie auf wobei insbesondere durch die abwertung der Werke der eigentlich jüdische Charakter in Jesus Lehren völlig annuliert wurde ebenso wie die abwertung der Mitzwot obwohl Jesus wie in Matthäus 5,18 etwas ganz anderes lehrte.
Auch in Mt 7,21 spricht Jesus eine deutliche Sprache: "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt".
Die Hände in den Schoß zu legen und zu sagen ich habe den richtigen Glauben jetzt kann das Paradies kommen ist also nicht, man muss schon was tun und das Leben mit seinem aufrechten Glauben auch praktisch leben, wozu sind wir sonst überhaupt hier?
Oder in Jn 14,21: "Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren."
Mt 19: 16-25: Und siehe, einer trat zu ihm und sprach: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben möge haben? Er aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. Da sprach er zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: "Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter;" und: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach! Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt von ihm, denn er hatte viele Güter.
Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen. Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme. Da das seine Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Ja, wer kann denn selig werden? Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.
Mt 16,27: "Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen."
Jer 17, 10
"Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu vergelten, wie es sein Verhalten verdient, entsprechend der Frucht seiner Taten."
All das spricht klar gegen Paulus abwertung der Werke und den Geboten aus der Thora.
Auch Jk 2,24-26 weist uns da schon eher den richtigen Weg: "Ihr seht, dass der Mensch aufgrund seiner Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein. Wurde nicht ebenso auch die Dirne Rahab durch ihre Werke als gerecht anerkannt, weil sie die Boten bei sich aufnahm und dann auf einem anderen Weg entkommen ließ? Denn wie der Körper ohne den Geist tot ist, so ist auch der Glaube tot ohne Werke."
Wir werden also nach dem beurteilt, was wir getan oder nicht getan haben, der Glaube alleine reicht da nicht, klarer lässt sich das wie oben eigentlich nicht formulieren.