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Wer kennt Gott in sich?
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Wer kennt Gott in sich?
29.01.2021 um 20:29Erst jetzt gesehen, dass es diesen Thread nicht gibt...
"Was die Natur des Geistes betrifft, so gibt es keinen Unterschied zwischen einem Buddha und einem Unwissenden; aber der eine weiss das, der andere weiss es nicht - das ist alles"
(Bodhidharma)
Für den einen ist es eine Erfahrung in seiner persönlichen Entwicklung und für den anderen eine verwirklichte Identifikation. Unter uns gesagt, dieses Erleben als Erfahrung in sich zu integrieren, wird der Wirklichkeit nicht gerecht und führt in seinen Interpretationsversuchen unweigerlich zu einer abgehobenen Selbsteinschätzung. Diese Menschen gehen nach wie vor von einer individuellen Seele in ihren abgetrennten Grenzen aus und bleiben in der reflektierenden Selbstspaltung hängen. Das Erleben ist aber nicht eine "Todeserfahrung ala es gibt kein Tod" für die persönliche Entwicklung, sondern eine Einladung, gleichermassen im Leben ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Es ist also keine Nahtoderfahrung, sondern eine komplette Auflösung der gedanklichen Grenze zwischen Tod und Leben, Samsara und Nirvana sind eins.
Der Sinn des Lebens wurde kein Finden einer inhaltlichen Wahrheit für die eigene Seele, sondern die unmittelbare Wahrnehmung der Wirklichkeit als Antwort auf die Sinnesfragen als "fühlbaren Sinn". Dieser Sinn wurde zuvor, aufgrund der fehlenden Erfahrung, als nichtiges Nichts (ala "der Geist könnte sterben und alles ist weg") verkannt und begründet all unsere unbegründete Sterbensangst.
Aller Egoismus bedingt sich durch die illusionäre Annahme einer eigenen Seele in seinen Grenzen und dem stetigen Drang nach Selbstaufwertung durch eine stetige Musteransammlung von inhaltlichen Wahrheiten. Diesem Wahnsinn wird jede Grundlage entzogen, da eine verankerte Identifikation mit dem grenzenlosen Geist erfolgte und in dieser Unbegrenztheit sich jegliche Selbstoptimierung als Selbstbetrug entlarvte. Die Erfahrung ist nicht der Verlust einer eigenen Seele, da es nie eine Seele im Menschen gab und die Innenschau beschenkt den Mensch mit einem universellen Geist der ewigen Geborgenheit. Das Dasein wird wahrgenommen und das ohne zwei Seiten, es ist unsere wahre Natur.
Der Pfad führt dahin, wenn wir ohne erneute inhaltlichen Wahrheitsansammlungen für unseren Selbstwert, nur nach Innen schauen und alle vorhandenen Gedanken zulassen. Dazu benötigt es einen Raum, der von diesen Strukturen befreit ist und daher gibt es seit Urzeiten eine Übertragungslinie, in welchem Menschen gemeinsam diese Erfahrung als Einheit erleben. Für viele ist das schmerzhaft, wahrzunehmen, was da alles in einem gedacht wird und von dem her ist auch dahingehend ein erfahrener Mensch als zuhörender Raumbegleiter wichtig. Die Gedanken führen ohne Zutun in die Gedankenlosigkeit und wird erlebt in einem Augenblick ohne Lebensimpulse. Wir alle kennen Momente von Lebensimpulsen und inneren Momente mit dem Gedankenfaden der Selbstreflektion. Ein nicht erwachter Mensch kann in den Momenten mit sich selbst nur in Gedanken sich bewegen und definieren. Gedankenvorgänge spielen sich in einem begrenzten Körper ab und mit dem Erwachen fällt diese körperliche Begrenztheit. Mit der Gedankenlosigkeit fühlt man sich definitionslos überall und nicht mehr in seinem Körper gefangen. Das Erwachen lässt den Gedankendialog der inneren Momente nicht mehr zu und jeglicher Akt der inhaltlichen Selbstentwicklung wirkt im Nachhinein nur noch wie Egoismus in Reinform.
Mit einem erwachten Anker kommt der Mensch genauso im Hier und Jetzt des Lebens ganz an. Jeder Mensch kennt gegenwärtige Momente, in denen er im Leben aufgeht und in absoluter Präsenz ist. Dieses gegenwärtige Erleben können aber nicht erwachten Menschen nur in begrenzten Sequenzen bei den Lebensmomente erfahren, hauptsächlich führt die innerer Stimme das Zepter. Der Mensch diktiert sich in den Lebensmomenten seine Strategien der inneren Wahrheiten selbst und ist in diesem ausführenden Gedankenfaden vom gegenwärtigen Hier und Jetzt in sich gefangen getrennt. Erwachen ist Menschwerdung und mit einem gegenwärtigen Anker fliessen die alten Persönlichkeitsmuster, welche alle nie geholfen, sondern nur behindert haben, automatisch in seiner Passivität ab und besitzen in Leben keine Macht der Aktivität mehr.
Dieser Mensch ist nicht mehr fähig sich in seiner Einbildung über andere Menschen zu stellen und erst fähig zu wahrer Augenhöhe. Seine Hände sind leer, da es nie eine Berechtigung und Sinn für inhaltliche Wahrheiten gab. Ein erwachter Mensch ist kein Lehrer, da nur alle schlafenden Menschen in ihrem Wettkampf zueinander Lehrer waren.
"Selbst der dümmste Mensch ist zu intelligent für die Wahrheit"
(Bodhidharma)
Erwachen nimmt dir jedes Verhältnis zu dir selbst und jede Einbildung auf irgendwas Stolz zu sein, da jede begrenzte Identifikation eine gelebte Lüge wahr. Im Hier und Jetzt ist nur der gemeinsame Raum, alles existiert auf gegenwärtiger Grundlage des gegenseitigen Austausches. Ich bin du und du bin ich, eins in der gemeinsamen Präsenz der "Buddha -Natur", welche jenseits von Leben und Tod ist. Natürlich haben wir noch zusätzlich in den Lebensmomenten einen anderen Körper und daher eine Form von Individualität zueinander, doch der Raum ist in seiner gegenwärtigen Präsenz eins. Der Körper ist im gemeinsamen Geist der Gegenwart und kann all seine Kapazitäten unmittelbar ausleben, da er sein "Wissen" über die Verbindung generieren kann. Der Mensch kann nicht wahrhaft Lieben, wenn er von einer eigenen Seele ausgeht und zu seinem Körper in einem schizophrenen Verhältnis steht. Fällt der universelle Vorhang für die Seele, so ist Geist nicht nur allein Geist, sondern auch Körper.
Nur jenes, was heutzutage zumeist im medialen Rahmen als Erwachen anderen Menschen präsentiert wird, war kein wirkliches Erwachen. Genau genommen erlebten diese Menschen jene universelle Gedankenlosigkeit in ruhigen Lebensmomenten und daher konnte keine Verankerung in der schwarzen Nacht der Seele gewahr werden. Diese Lehrer verbuchen das Erleben lediglich als persönliche Nahtoderfahrung und belästigen, wie fast alle Menschen, weiterhin den Raum mit ihren rituellen Belehrungen.
"Alle kennen dem Weg, doch nur wenige gehen in"
(Bodhidharma)
Jimmybondy schrieb:Depersonalisationserfahrungen sind in Trance und Meditation nix besonderes, man kann den Körper darin etwa auch unter anderem riesig groß empfinden, oder neben sich stehen und anderes mehr.Vollkommen deiner Meinung, da wird leider vieles in einem Topf geworfen und es fällt auf einen zurück, wenn der Erfahrung ein Wert beigemessen wird. Ich forsche seit 20 Jahren an den Thema (Bücher sind nach wie vor eher authentische Quelle gegenüber dem Internet) und die Erfahrung ist nicht nur in allen Kulturkreisen ersichtlich, sondern es sind auch "zwei Linien" ersichtlich. Nicht von ungefähr unterscheidet der Wikipedia Eintrag zu Zen zwischen Kensho und Satori. Desweiteren gibt es auch in der klinischen Psychologie verschiedene Krankheitsbilder der Depersonalisierung, welche sich aber in der Gedankenwelt des Menschen abspielen. Die "zwei Linien" sind aber auch im Internet bei historischer Forschung ersichtlich und in meinen Augen kein Widerspruch, sondern bedingt durch den unterschiedlichen Standpunkt. Jene, welche ihre Person "als kurzen Moment" in einer grenzenlose Stille wähnen und jene, für welche die "die Erfahrung" als wahre Natur des Menschen ersichtlich wurde.
"Was die Natur des Geistes betrifft, so gibt es keinen Unterschied zwischen einem Buddha und einem Unwissenden; aber der eine weiss das, der andere weiss es nicht - das ist alles"
(Bodhidharma)
Für den einen ist es eine Erfahrung in seiner persönlichen Entwicklung und für den anderen eine verwirklichte Identifikation. Unter uns gesagt, dieses Erleben als Erfahrung in sich zu integrieren, wird der Wirklichkeit nicht gerecht und führt in seinen Interpretationsversuchen unweigerlich zu einer abgehobenen Selbsteinschätzung. Diese Menschen gehen nach wie vor von einer individuellen Seele in ihren abgetrennten Grenzen aus und bleiben in der reflektierenden Selbstspaltung hängen. Das Erleben ist aber nicht eine "Todeserfahrung ala es gibt kein Tod" für die persönliche Entwicklung, sondern eine Einladung, gleichermassen im Leben ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Es ist also keine Nahtoderfahrung, sondern eine komplette Auflösung der gedanklichen Grenze zwischen Tod und Leben, Samsara und Nirvana sind eins.
Der Sinn des Lebens wurde kein Finden einer inhaltlichen Wahrheit für die eigene Seele, sondern die unmittelbare Wahrnehmung der Wirklichkeit als Antwort auf die Sinnesfragen als "fühlbaren Sinn". Dieser Sinn wurde zuvor, aufgrund der fehlenden Erfahrung, als nichtiges Nichts (ala "der Geist könnte sterben und alles ist weg") verkannt und begründet all unsere unbegründete Sterbensangst.
Aller Egoismus bedingt sich durch die illusionäre Annahme einer eigenen Seele in seinen Grenzen und dem stetigen Drang nach Selbstaufwertung durch eine stetige Musteransammlung von inhaltlichen Wahrheiten. Diesem Wahnsinn wird jede Grundlage entzogen, da eine verankerte Identifikation mit dem grenzenlosen Geist erfolgte und in dieser Unbegrenztheit sich jegliche Selbstoptimierung als Selbstbetrug entlarvte. Die Erfahrung ist nicht der Verlust einer eigenen Seele, da es nie eine Seele im Menschen gab und die Innenschau beschenkt den Mensch mit einem universellen Geist der ewigen Geborgenheit. Das Dasein wird wahrgenommen und das ohne zwei Seiten, es ist unsere wahre Natur.
Der Pfad führt dahin, wenn wir ohne erneute inhaltlichen Wahrheitsansammlungen für unseren Selbstwert, nur nach Innen schauen und alle vorhandenen Gedanken zulassen. Dazu benötigt es einen Raum, der von diesen Strukturen befreit ist und daher gibt es seit Urzeiten eine Übertragungslinie, in welchem Menschen gemeinsam diese Erfahrung als Einheit erleben. Für viele ist das schmerzhaft, wahrzunehmen, was da alles in einem gedacht wird und von dem her ist auch dahingehend ein erfahrener Mensch als zuhörender Raumbegleiter wichtig. Die Gedanken führen ohne Zutun in die Gedankenlosigkeit und wird erlebt in einem Augenblick ohne Lebensimpulse. Wir alle kennen Momente von Lebensimpulsen und inneren Momente mit dem Gedankenfaden der Selbstreflektion. Ein nicht erwachter Mensch kann in den Momenten mit sich selbst nur in Gedanken sich bewegen und definieren. Gedankenvorgänge spielen sich in einem begrenzten Körper ab und mit dem Erwachen fällt diese körperliche Begrenztheit. Mit der Gedankenlosigkeit fühlt man sich definitionslos überall und nicht mehr in seinem Körper gefangen. Das Erwachen lässt den Gedankendialog der inneren Momente nicht mehr zu und jeglicher Akt der inhaltlichen Selbstentwicklung wirkt im Nachhinein nur noch wie Egoismus in Reinform.
Mit einem erwachten Anker kommt der Mensch genauso im Hier und Jetzt des Lebens ganz an. Jeder Mensch kennt gegenwärtige Momente, in denen er im Leben aufgeht und in absoluter Präsenz ist. Dieses gegenwärtige Erleben können aber nicht erwachten Menschen nur in begrenzten Sequenzen bei den Lebensmomente erfahren, hauptsächlich führt die innerer Stimme das Zepter. Der Mensch diktiert sich in den Lebensmomenten seine Strategien der inneren Wahrheiten selbst und ist in diesem ausführenden Gedankenfaden vom gegenwärtigen Hier und Jetzt in sich gefangen getrennt. Erwachen ist Menschwerdung und mit einem gegenwärtigen Anker fliessen die alten Persönlichkeitsmuster, welche alle nie geholfen, sondern nur behindert haben, automatisch in seiner Passivität ab und besitzen in Leben keine Macht der Aktivität mehr.
Dieser Mensch ist nicht mehr fähig sich in seiner Einbildung über andere Menschen zu stellen und erst fähig zu wahrer Augenhöhe. Seine Hände sind leer, da es nie eine Berechtigung und Sinn für inhaltliche Wahrheiten gab. Ein erwachter Mensch ist kein Lehrer, da nur alle schlafenden Menschen in ihrem Wettkampf zueinander Lehrer waren.
"Selbst der dümmste Mensch ist zu intelligent für die Wahrheit"
(Bodhidharma)
Erwachen nimmt dir jedes Verhältnis zu dir selbst und jede Einbildung auf irgendwas Stolz zu sein, da jede begrenzte Identifikation eine gelebte Lüge wahr. Im Hier und Jetzt ist nur der gemeinsame Raum, alles existiert auf gegenwärtiger Grundlage des gegenseitigen Austausches. Ich bin du und du bin ich, eins in der gemeinsamen Präsenz der "Buddha -Natur", welche jenseits von Leben und Tod ist. Natürlich haben wir noch zusätzlich in den Lebensmomenten einen anderen Körper und daher eine Form von Individualität zueinander, doch der Raum ist in seiner gegenwärtigen Präsenz eins. Der Körper ist im gemeinsamen Geist der Gegenwart und kann all seine Kapazitäten unmittelbar ausleben, da er sein "Wissen" über die Verbindung generieren kann. Der Mensch kann nicht wahrhaft Lieben, wenn er von einer eigenen Seele ausgeht und zu seinem Körper in einem schizophrenen Verhältnis steht. Fällt der universelle Vorhang für die Seele, so ist Geist nicht nur allein Geist, sondern auch Körper.
Nur jenes, was heutzutage zumeist im medialen Rahmen als Erwachen anderen Menschen präsentiert wird, war kein wirkliches Erwachen. Genau genommen erlebten diese Menschen jene universelle Gedankenlosigkeit in ruhigen Lebensmomenten und daher konnte keine Verankerung in der schwarzen Nacht der Seele gewahr werden. Diese Lehrer verbuchen das Erleben lediglich als persönliche Nahtoderfahrung und belästigen, wie fast alle Menschen, weiterhin den Raum mit ihren rituellen Belehrungen.
"Alle kennen dem Weg, doch nur wenige gehen in"
(Bodhidharma)
Wer kennt Gott in sich?
29.01.2021 um 21:22@Glasengel
Ja vielen Dank für deine klare und präzise Einlassung, denke da kann ich viel mit anfangen, melde mich später nochmal dazu.
Bin weiterhin auch noch sehr an @Madeve s Antwort interessiert, ich denke das ich sehr genau verstanden habe wovon sie redet und du hast nun die Frage nach der Individualität aus deiner Sicht geschildert und bist sogar noch ein bisschen weiter gegangen, wo ich bisher viellleicht noch nicht so klar hinschauen konnte.
Denn das ist ja meine Frage. Ist es das gleiche oder gar das selbe, also gemeinsame Bewusstsein? Denn Individualität kennt es ja sowieso nicht. Die Frage der Fragen was? :D
Ja vielen Dank für deine klare und präzise Einlassung, denke da kann ich viel mit anfangen, melde mich später nochmal dazu.
Bin weiterhin auch noch sehr an @Madeve s Antwort interessiert, ich denke das ich sehr genau verstanden habe wovon sie redet und du hast nun die Frage nach der Individualität aus deiner Sicht geschildert und bist sogar noch ein bisschen weiter gegangen, wo ich bisher viellleicht noch nicht so klar hinschauen konnte.
Denn das ist ja meine Frage. Ist es das gleiche oder gar das selbe, also gemeinsame Bewusstsein? Denn Individualität kennt es ja sowieso nicht. Die Frage der Fragen was? :D
Wer kennt Gott in sich?
30.01.2021 um 21:35Jimmybondy schrieb:Ja vielen Dank für deine klare und präzise Einlassung, denke da kann ich viel mit anfangen, melde mich später nochmal dazu.Kein Thema, dank dir...
Jimmybondy schrieb:Denn das ist ja meine Frage. Ist es das gleiche oder gar das selbe, also gemeinsame Bewusstsein? Denn Individualität kennt es ja sowieso nicht. Die Frage der Fragen was? :DJa, das ist die Frage alle Fragen in der Spiritualität und dazu sollte sich jeder seine Meinung selber bilden. Erwachen ist aber nicht Erwachen, wie auch Erleuchtung nicht einen Erleuchtenden ausmacht. Die einen Meditieren weiter und die Anderen sind die Meditation.
In der (vorallem heutig-digitalen) Öffentlichkeit sind die wachen Weisen eher Randfiguren und die wegweisenden Lehrer im Rampenlicht. In näherer Vergangenheit fand ich U.G.Krishnamurti und in der Gegenwart Karl Renz als öffentliche Randfiguren, welche relativ authentisch sich gegenüber ihren Mitmenschen geben. Funktionale Spiritualität und ihre Begegnungen fanden nie in der Öffentlichkeit mit ihrem allgemeinen Rahmen statt, in diesem Raum kann nur berichtet und beschrieben werden. Die spirituellen Vertreter in der Öffentlichkeit reden zwar auch vom Erwachen, jedoch von ihrem Standpunkt einer persönlichen Erfahrung ausgehend und sind nach wie vor noch im Besitz eines ideologischens Weltbild mit seinen Belehrungen.
"Die Weisen machten durch ihre eigene Erleuchtung die Menschen erleuchtet. Heutzutage versucht man durch die eigene Umnachtung die Menschen zu erleuchten"
(Mengzi)
Wir leben in einer Zeit, in der sich die Öffentlichkeit wie noch nie selbst demontiert und jede Form von Selbstdarstellung sich zunehmend auslutscht. Auch die "falsche" Spiritualität wird in diesem Zuge abkacken und das alte Lehrer-Schüler der Vergangenheit angehören. In der Öffentlichkeit mit ihren hierachischen Strukturen mit ihren Superstars hätte eine geerdete Spiritualität eh nicht ankommen können. Irgendeine weiser Mann sagt mal, der Buddha oder Jesus der neuen Zeit wird das WIR sein und diese Prophezeiung wird sich wohl erst mit dem gesellschaftlichen Wandel unserer eingebildeten Hochkultur zeigen. Ich kann erst einen Mensch ganz für voll nehmen, der die Illusion des "Ich" und die Wahrhaftigkeit des "Selbst" kennt. In diesem Zuge ist der Weg weg und statt Belehrungen ist nur ein offener Raum wahrzunehmen. Zu dieser Identitätstransformation, welche in allen Kulturkreisen beschrieben wird, füge ich gerne noch weitere Zitate in diesem Kontext ein:
"Wie man das Selbst immer definieren mag, so ist es etwas anderes als dass Ich, und insofern eine höhere Ansicht vom Ich überleitet zum Selbst, so ist letzteres ein Umfänglicheres, welches die Erfahrung des Ich in sich schließt und diese daher überragt. Gleichwie das Ich eine gewisse Erfahrung meiner Selbst ist, so ist das Selbst eine Erfahrung meines Ich, welche aber nicht mehr in Form eines erweiterten oder höheren Ich, sondern in Form eines Nicht-Ich erlebt wird"
(Carl Gustav Jung)
"Du […] glaubst an nichts anderes als die Gedanken. Hinter jedem einzelnen Gedanken steht ein Hauptgedanke, das »Ich«, das du selbst bist. Wir wollen dieses »Ich« den ersten Gedanken nennen. Halte dich an diesem Ich-Gedanken und frage, was er ist. Wenn diese Frage an dir an Kraft gewinnt, kannst du an nichts anderes mehr denken. Wenn du ernsthaft nach dem Selbst suchst, verschwindet der Ich-Gedanke. Etwas Tieferes nimmt von dir Besitz, und das ist nicht das »Ich«, das die Suche begonnen hat. Es ist das wahre Selbst, die wahre Bedeutung von »Ich«. Es ist nicht das Ego. Es ist das höchste Sein. […] Dieses Forschen ist zwar zunächst auch ein mentaler, ein gedanklicher Vorgang, er zerstört aber auf Dauer alle mentalen Vorgänge einschließlich seiner selbst, so wie der Stock, mit dem der brennende Scheiterhaufen zurechtgeschoben wird, mit verbrennt, wenn das Feuer Holz und Leiche verzehrt. Damit erreicht man die Erkenntnis, die Verwirklichung des Selbst. Damit wird der illusorische »Ich«-Gedanke – das Empfinden, eine bestimmte Persönlichkeit zu sein – aufgelöst"
(Ramama Maharishi)
"Das Geheimnis liegt darin, sich nicht im Einssein zu verlieren, sondern sich im Einssein zu gewinnen"
(Sri Aurobindo)
"Du sollst Gott lieben wie er ist: ein Nichtgott, ein Nichtgeist, eine Nichtperson, ein Nichtbild"
(Meister Eckhart)
"Die Erweckung Buddhas ist, dieses Selbst zu erfassen, dass das ganze Universum durchdringt"
(Kodo Sawaki)
"Gott ist Liebe. Wenn Gott Liebe ist, dann ist Lieben höchst heilig, und dieses Wort ohne Bedeutung zu sagen, ist eine sinnlose Wiederholung. Die Lippen eines Menschen, dem es etwas bedeutet, sind geschlossen, nur wenig kann das sagen. Denn Liebe selbst ist eine Offenbarung, kein Studium ist notwendig, keine Meditation wird gebraucht, keine Frömmigkeit ist erforderlich. Wenn die Liebe rein ist, wenn der Funken der Liebe zu glühen begonnen hat, dann gibt es keinen Grund irgendwo hinzugehen, um Geistigkeit zu erlangen: dann ist Geistigkeit Innen"
(Hausrat Inayat Khan)
und vielleicht noch eine Zen-Geschichte:
n wäre. Jedoch hatte Hui-neng eine ganze Reihe von Meisterschülern und Dharma-Nachfolgern. Auf zwei seiner Schüler gehen alle großen Übertragungslinien des chinesischen Zen zurück. Hui-neng stammte aus ärmlichen Verhältnissen, hatte eine sehr mangelhafte Schulbildung und half seiner verwitweten Mutter durch Sammeln und den Verkauf von Brennholz. Eines Tages hörte er einen Mann das Diamant-Sutra rezitieren. Bei dem Satz: „Lass deinen Geist frei fliessen, ohne bei irgend etwas zu verweilen“, widerfuhr ihm blitzartige Erleuchtung. Als er von dem Mann erfuhr, dass dieser von dem Zenmeister Hung-jen kam, beschloss er, ihn aufzusuchen. Dieser erkannte seine Begabung und liess ihn zunächst als Gehilfe in der Küche des Klosters arbeiten, wo er Feuerholz spaltete und die Reismühle trat. Eines Tages spürte der 5. Patriarch, Hung-jen, dass die Zeit gekommen war, einen Nachfolger zu finden. Er forderte die Mönche seines Klosters auf, ein Gedicht als Ausdruck ihrer Zen-Erfahrung zu verfassen. Doch lediglich ein von allen hochgeschätzter Mönch schrieb ein solches Gedicht folgenden Inhalts:
„Der Leib, das ist der Bodhi-Baum,
der Geist, er gleicht dem klaren Ständer-Spiegel.
Wisch ihn denn immer wieder rein,
lass keinen Staub sich darauf sammeln.“
Als der in der Küche arbeitende Hui-neng von diesem Vers hörte, verfasste auch er ein Gedicht mit dem folgenden Text:
„Im Grunde gibt es keinen Bodhi-Baum,
noch gibt es Spiegel und Gestell.
Da ist ursprünglich kein (einziges) Ding –
wo heftete sich Staub denn hin?“
Hung-jen erkannte sofort, dass sich in dem Vers von Hui-neng eine weitaus größere Tiefe der Erfahrung als in dem Gedicht von Shen-hsiu ausdrückte. Er fürchtete jedoch die Eifersucht Shen-hsius und die Missgunst der anderen Mönche, ging in der Nacht zu Hui-neng und übergab ihm Gewand und Schale als Bestätigung seiner Erleuchtung. Damit setzte er Hui-neng, der im Gegensatz zu Shen-hsiu nicht nach diesem Auftrag strebte, als 6. Patriarchen ein. Wohl wissend um die Schwierigkeiten, die dadurch entstehen würden, trug er ihm auf, das Kloster zu verlassen und in den Süden Chinas zu gehen, damit ihm niemand Schaden zufügen konnte.
Wer kennt Gott in sich?
02.02.2021 um 14:14Oh, was für ein wundervoller Faden - @Glasengel, ich danke dir für die Frage - und auch allen anderen für die Antworten.
Nachdem ich gestern Abend ganz beseelt von dem Beispiel mit dem "Küchenbuddha" war, hab ich mir eben den ganzen Faden zu Gemüte geführt und möchte auf ein paar Dinge eingehen.
Aber zuerst "meine" Geschichte: ich hab "Gott" (den Kontakt zum "Sein") nie ganz verloren, hatte schon als Kind ein sehr klares Gefühl davon, dass, wenn man "gut" nur ist, um in den Himmel zu kommen, da was falsch läuft.
Und diese Zen-Geschichten hab ich immer geliebt, wobei ich mich aber fragte, was daran "lustig" sei; ich fand immer, so müsse Vernunft sein.
"Göttliches Kind" halt. Ich hatte das Glück, "frech" sein zu dürfen. Ohne "Teufelchen" funktioniert das Konzept nicht.
Und jetzt empfinde ich "Verantwortung" als den Kern meiner "Religion". Erstaunlicherweise, gestartet bin ich als idealistische Anarchistin.
Mit "Yoga" hatte ich nie viel zu tun, das Konzept des "sich vor den eigenen Karren spannens" sagt mir aber sehr zu.
Selbstverantwortung und kein Festhalten an "Entweder/Oder" im Denken.
Die Erfahrung der Leere kann ich ziemlich gut aushalten, nicht immer, aber entweder habe ich gar keine Angst, weil ich es als "Zuhause" empfinden, oder halt durch das Erkennen meiner momentanen Ängste nach Hause zurück finden kann.
Es mag "der Tod" sein, es ist aber auch "Quell des Lebens"; denn alles organische Leben ist dem "Tod" geweiht, das ist nun mal inhärent.
(Das ist keine Aussage über "die Leere", nur über die Konzepte, die uns die Sicht verstellen können.)
Ich steig gleich mal ein mit dem, was ich über das "leere Herz" denke.
(Sind "Belehrungen" o.k., wenn sie als "Beleerung" gemeint sind? Was um Konzepte loslassen zu können? So ist es jedenfalls gedacht.)
So gesehen "tausche" ich die Konzepte erst mal: ich gehe nicht von einem Gegensatz zwischen Herz und Verstand aus (allerdings bleibt das "Zusammen bringen" der beiden das "Ziel"), sondern von rechter und linker Hirnhälfte. Links (rechte Körperseite) werden "die Dinge" wahr genommen, rechts die Zusammenhänge. (Und in der Realität sind sie durch ne Brücke verbunden.)
Alle Zusammenhänge, die möglich sind "wohnen" auf dieser rechten Seite - und nur über den Bezug, den ein "Ding" (also auch eine Person) zu mir hat, entstehen Gefühle.
Die sind also da (die möglichen Zusammenhänge), egal, was ich worüber denke oder fühle.
Das "leere Herz" ist, in meinem Bild, das Betrachten der Tatsache, dass alles möglich ist. (Oder eben nicht, oder anders - oder halt alles zusammen.)
Die Dinge sind, wie sie sind und können untereinander wechselnde Beziehungen eingehen, bzw. tun dies bei der Meditation grade nicht.
(Aber "ungenutztes Herz" klingt noch komischer. Ich stehe eher auf der Brücke, als sie für einen möglichen Weg zu nutzen.)
Ich nehme an, dass das "befreiende Gefühl", das sich einstellt, wenn man das zulässt, auch was mit Effektivität zu tun hat, es ist ja "einfach wahr".
Im Sinne des obigen Gedichtes: es gibt vor allem keinen "Staub", sondern nur "Sein".
Da muss ich wohl noch einen kleinen Einschub machen: für mich ist "Gott in mir kennen" so was wie "artgerecht leben".
Nicht immer meinen Spiegel putzen, sondern gewahr sein, dass sich im Spiegel die Seiten verkehren.
Und Beobachter und Beobachtetes eins sind, so aber nicht direkt von unseren Neuronen wahr genommen werden können.
("Ich bin" so unverschämt, die Frage, was bei mir "dahinter" sei, mit "die mit dem Wort tanzt" zu beantworten. Ich bin die, die bei mir ist.
Ich mache aus "Ich denke, also bin ich" ein "ich bin, also denke ich". Ich muss ja nicht alles glauben, was ich denke.)
Ich glaube nicht an "Gott", ich glaube an (ernsthaft!) den Konjunktiv, das Wahrnehmen der Möglichkeiten - und das Loslassen.
So auch beim Punkt, wie man den Körper mehr fühle, wenn man ihn weniger fühlt: wie "fühlen" wir denn normalerweise unseren Körper?
Um "den aufrechten Gang zu transzendieren" brauchten wir Konzepte über den Raum, der uns umgibt.
Und an denen halten wir fest, auch wenn wir seit ein paar Jahrtausenden laufen können und beim meditieren meistens sitzen.
Und neben dem Laufen hat unser Körper ja auch noch den Stoffwechsel zu erledigen.
Vor allem aber stellt er eine Einheit dar - und natürlich kann man sich dem nähern, auch wenn man kaum Ahnung von Bio oder Anatomie hat.
Könnte sogar leichter sein...
Bevor ich jetzt noch ne Tafel über die "Frage aller Fragen: individuelles Bewusstsein oder ein einziges" schreibe - kennt hier wer die Prä/Trans Verwechslung von Ken Wilber? Da steckt, in meinen Augen, viel von einer möglichen Antwort drin. (Bzw. wie fast immer: es beantwortet, warum sich die Frage stellt, obwohl es ja schon ewig Anzeichen dafür gibt, dass beides wahr ist. Stichwort "Schattenarbeit".)
(Und einen Widerspruch muss ich noch da lassen: Selbstoptimierung führt nicht zwangsweise zu Selbstbetrug - mit Humor ist man potentiell auf der "sicheren Seite", zumindest in meinem jetzigen Weltbild. Sich nicht immer ernst nehmen zu müssen ist als Einsicht viel Wert, denk ich.)
Nachdem ich gestern Abend ganz beseelt von dem Beispiel mit dem "Küchenbuddha" war, hab ich mir eben den ganzen Faden zu Gemüte geführt und möchte auf ein paar Dinge eingehen.
Aber zuerst "meine" Geschichte: ich hab "Gott" (den Kontakt zum "Sein") nie ganz verloren, hatte schon als Kind ein sehr klares Gefühl davon, dass, wenn man "gut" nur ist, um in den Himmel zu kommen, da was falsch läuft.
Und diese Zen-Geschichten hab ich immer geliebt, wobei ich mich aber fragte, was daran "lustig" sei; ich fand immer, so müsse Vernunft sein.
"Göttliches Kind" halt. Ich hatte das Glück, "frech" sein zu dürfen. Ohne "Teufelchen" funktioniert das Konzept nicht.
Und jetzt empfinde ich "Verantwortung" als den Kern meiner "Religion". Erstaunlicherweise, gestartet bin ich als idealistische Anarchistin.
Mit "Yoga" hatte ich nie viel zu tun, das Konzept des "sich vor den eigenen Karren spannens" sagt mir aber sehr zu.
Selbstverantwortung und kein Festhalten an "Entweder/Oder" im Denken.
Die Erfahrung der Leere kann ich ziemlich gut aushalten, nicht immer, aber entweder habe ich gar keine Angst, weil ich es als "Zuhause" empfinden, oder halt durch das Erkennen meiner momentanen Ängste nach Hause zurück finden kann.
Es mag "der Tod" sein, es ist aber auch "Quell des Lebens"; denn alles organische Leben ist dem "Tod" geweiht, das ist nun mal inhärent.
(Das ist keine Aussage über "die Leere", nur über die Konzepte, die uns die Sicht verstellen können.)
Ich steig gleich mal ein mit dem, was ich über das "leere Herz" denke.
(Sind "Belehrungen" o.k., wenn sie als "Beleerung" gemeint sind? Was um Konzepte loslassen zu können? So ist es jedenfalls gedacht.)
So gesehen "tausche" ich die Konzepte erst mal: ich gehe nicht von einem Gegensatz zwischen Herz und Verstand aus (allerdings bleibt das "Zusammen bringen" der beiden das "Ziel"), sondern von rechter und linker Hirnhälfte. Links (rechte Körperseite) werden "die Dinge" wahr genommen, rechts die Zusammenhänge. (Und in der Realität sind sie durch ne Brücke verbunden.)
Alle Zusammenhänge, die möglich sind "wohnen" auf dieser rechten Seite - und nur über den Bezug, den ein "Ding" (also auch eine Person) zu mir hat, entstehen Gefühle.
Die sind also da (die möglichen Zusammenhänge), egal, was ich worüber denke oder fühle.
Das "leere Herz" ist, in meinem Bild, das Betrachten der Tatsache, dass alles möglich ist. (Oder eben nicht, oder anders - oder halt alles zusammen.)
Die Dinge sind, wie sie sind und können untereinander wechselnde Beziehungen eingehen, bzw. tun dies bei der Meditation grade nicht.
(Aber "ungenutztes Herz" klingt noch komischer. Ich stehe eher auf der Brücke, als sie für einen möglichen Weg zu nutzen.)
Ich nehme an, dass das "befreiende Gefühl", das sich einstellt, wenn man das zulässt, auch was mit Effektivität zu tun hat, es ist ja "einfach wahr".
Im Sinne des obigen Gedichtes: es gibt vor allem keinen "Staub", sondern nur "Sein".
Da muss ich wohl noch einen kleinen Einschub machen: für mich ist "Gott in mir kennen" so was wie "artgerecht leben".
Nicht immer meinen Spiegel putzen, sondern gewahr sein, dass sich im Spiegel die Seiten verkehren.
Und Beobachter und Beobachtetes eins sind, so aber nicht direkt von unseren Neuronen wahr genommen werden können.
("Ich bin" so unverschämt, die Frage, was bei mir "dahinter" sei, mit "die mit dem Wort tanzt" zu beantworten. Ich bin die, die bei mir ist.
Ich mache aus "Ich denke, also bin ich" ein "ich bin, also denke ich". Ich muss ja nicht alles glauben, was ich denke.)
Ich glaube nicht an "Gott", ich glaube an (ernsthaft!) den Konjunktiv, das Wahrnehmen der Möglichkeiten - und das Loslassen.
So auch beim Punkt, wie man den Körper mehr fühle, wenn man ihn weniger fühlt: wie "fühlen" wir denn normalerweise unseren Körper?
Um "den aufrechten Gang zu transzendieren" brauchten wir Konzepte über den Raum, der uns umgibt.
Und an denen halten wir fest, auch wenn wir seit ein paar Jahrtausenden laufen können und beim meditieren meistens sitzen.
Und neben dem Laufen hat unser Körper ja auch noch den Stoffwechsel zu erledigen.
Vor allem aber stellt er eine Einheit dar - und natürlich kann man sich dem nähern, auch wenn man kaum Ahnung von Bio oder Anatomie hat.
Könnte sogar leichter sein...
Bevor ich jetzt noch ne Tafel über die "Frage aller Fragen: individuelles Bewusstsein oder ein einziges" schreibe - kennt hier wer die Prä/Trans Verwechslung von Ken Wilber? Da steckt, in meinen Augen, viel von einer möglichen Antwort drin. (Bzw. wie fast immer: es beantwortet, warum sich die Frage stellt, obwohl es ja schon ewig Anzeichen dafür gibt, dass beides wahr ist. Stichwort "Schattenarbeit".)
(Und einen Widerspruch muss ich noch da lassen: Selbstoptimierung führt nicht zwangsweise zu Selbstbetrug - mit Humor ist man potentiell auf der "sicheren Seite", zumindest in meinem jetzigen Weltbild. Sich nicht immer ernst nehmen zu müssen ist als Einsicht viel Wert, denk ich.)
Wer kennt Gott in sich?
05.02.2021 um 21:42DalaiLotta schrieb am 02.02.2021:Die Erfahrung der Leere kann ich ziemlich gut aushalten, nicht immer, aber entweder habe ich gar keine Angst, weil ich es als "Zuhause" empfinden, oder halt durch das Erkennen meiner momentanen Ängste nach Hause zurück finden kann.Meiner Überzeugung nach verwechselst du in dieser deiner Aussage das Sterben mit dem Tod, denn wo der Tod zuhause ist, da ist bestimmt kein Quell des Lebens, sondern nur der Tod. Würde man in "einer Leere" tatsächlich beim Tod angelangt sein, dann wäre man wohl auch nicht mehr imstande, ins Leben zurückzukehren, denn man ist ja nicht Jesus - wenn ich das mal so sagen darf. Und falls da jemand meinen wollte, man könnte Jesus dort antreffen, dann ist das falsch angenommen, weil ja Jesus aus dem Tod zurückgekehrt ist und jetzt woanders verweilt, nämlich zur Rechten Gottes im Himmel Gottes - somit es nun klar sein sollte, dass man in "einer Leere in sich" Gott nicht finden wird.
Es mag "der Tod" sein, es ist aber auch "Quell des Lebens"; denn alles organische Leben ist dem "Tod" geweiht, das ist nun mal inhärent.
(Das ist keine Aussage über "die Leere", nur über die Konzepte, die uns die Sicht verstellen können.)
DalaiLotta schrieb am 02.02.2021:Da muss ich wohl noch einen kleinen Einschub machen: für mich ist "Gott in mir kennen" so was wie "artgerecht leben".Sicherlich wird man in sich nicht Gott sondern sich selbst finden.
Nicht immer meinen Spiegel putzen, sondern gewahr sein, dass sich im Spiegel die Seiten verkehren.
Und Beobachter und Beobachtetes eins sind, so aber nicht direkt von unseren Neuronen wahr genommen werden können.
("Ich bin" so unverschämt, die Frage, was bei mir "dahinter" sei, mit "die mit dem Wort tanzt" zu beantworten. Ich bin die, die bei mir ist.
Ich mache aus "Ich denke, also bin ich" ein "ich bin, also denke ich". Ich muss ja nicht alles glauben, was ich denke.)
Ich glaube nicht an "Gott", ich glaube an (ernsthaft!) den Konjunktiv, das Wahrnehmen der Möglichkeiten - und das Loslassen.
DalaiLotta schrieb am 02.02.2021:So auch beim Punkt, wie man den Körper mehr fühle, wenn man ihn weniger fühlt: wie "fühlen" wir denn normalerweise unseren Körper?Hast du in der Meditation schon mal deinen Darm erkundet? @DalaiLotta Dort kann man bspw entdecken, was man (anstatt es auszuscheiden) liegen lassen hat und man kommt vielleicht sogar auf den Grund dafür - vielleicht ist dann das Loslassen etwas leichter.
Um "den aufrechten Gang zu transzendieren" brauchten wir Konzepte über den Raum, der uns umgibt.
Und an denen halten wir fest, auch wenn wir seit ein paar Jahrtausenden laufen können und beim meditieren meistens sitzen.
Und neben dem Laufen hat unser Körper ja auch noch den Stoffwechsel zu erledigen.
Vor allem aber stellt er eine Einheit dar - und natürlich kann man sich dem nähern, auch wenn man kaum Ahnung von Bio oder Anatomie hat.
Könnte sogar leichter sein...
Wer kennt Gott in sich?
05.02.2021 um 23:37Niselprim schrieb:Meiner Überzeugung nach verwechselst du in dieser deiner Aussage das Sterben mit dem Tod, denn wo der Tod zuhause ist, da ist bestimmt kein Quell des Lebens, sondern nur der Tod.Ich hab ne andere Überzeugung: Sterben ist der Übergang und Tod ist, wenn man nicht mehr lebt.
Sterben ist "noch" was körperliches, mehr oder weniger schmerzhaft, und "den" Tod gibt es genauso wenig wie nen Gott mit nem weißen, langen Bart. Wir können wissen, was ein Toter ist, aber nicht, was "Tod" ist. Wir wissen aber auch nicht, was "das Leben" aus(bzw. an)macht.
Ich weiß weder, was die Leere ist, noch was "Tod" ist - ich nehme nur wahr, dass es ähnliche Gefühle und Gedanken anstößt, bei mir.
Und dass ich den Zusammenhang - organische Zellverbünde sind sterblich - als tröstlich empfinden kann.
Ich bin kein Stein, also sterbe ich.
Niselprim schrieb:Würde man in "einer Leere" tatsächlich beim Tod angelangt sein,Solange ich nicht sterbe, bin ich lebendig. Was immer du mit "beim Tod angelangt" meinst.
Ich kann bei meiner Angst ankommen und erleben, dass ich sie überlebe - ebenfalls eine sehr tröstliche Übung.
Niselprim schrieb:nämlich zur Rechten Gottes im Himmel Gottes - somit es nun klar sein sollte, dass man in "einer Leere in sich" Gott nicht finden wird.Komische Begründung - weil Jesus im Himmel wohnt, kann ich da nicht einziehen? Und ich finde ihn niemals nicht da, wo Platz ist?
Niselprim schrieb:Sicherlich wird man in sich nicht Gott sondern sich selbst finden.Eigentlich ging es ziemlich genau da drum - aber ich hab nicht das Gefühl, dass du es wirklich so siehst.
Geht es dir nicht darum, rauszufinden, wer sucht?
Niselprim schrieb:deinen Darm erkundet?Auf welcher Seite der aufsteigende Dickdarm ist habe ich tatsächlich selber heraus gefunden, bevor ich es in einem Anatomiebuch fand - schon mal vonGerda Boysen gehört? Eine Therapeutin, die mit Stethoskop arbeitete, um die Bauchgeräusche ihrer Klienten "im Blick", also im Ohr zu haben.
Aber ich hab das dumpfe Gefühl, so was meinst du nicht...
Wer kennt Gott in sich?
06.02.2021 um 14:43DalaiLotta schrieb:Ich hab ne andere Überzeugung: Sterben ist der Übergang und Tod ist, wenn man nicht mehr lebt.Wo der Tod ist, da ist das Leben nicht, sowie in der Finsternis das Licht nicht ist. Das Sterben aber ist was Körperliches, während aber sagenwirmal die Lebensenergie nicht vergeht, sondern "umgewandelt" wird. Tod bedeutet, dass die Wellenlänge des Lichts oder die Energie nicht vorhanden ist. Gott bedeutet Den Schöpfer, welcher aus Der Quelle Des Licht-Wassers hervorbringt, während Die Quelle Des Licht-Wassers Der Ursprung Gottes Ist, das ist Der jungfräuliche Geist.
Sterben ist "noch" was körperliches, mehr oder weniger schmerzhaft, und "den" Tod gibt es genauso wenig wie nen Gott mit nem weißen, langen Bart. Wir können wissen, was ein Toter ist, aber nicht, was "Tod" ist. Wir wissen aber auch nicht, was "das Leben" aus(bzw. an)macht.
DalaiLotta schrieb:Ich weiß weder, was die Leere ist, noch was "Tod" ist - ich nehme nur wahr, dass es ähnliche Gefühle und Gedanken anstößt, bei mir.Richtig @DalaiLotta Deshalb bin ich auch der Meinung, dass man in sich keine Leere finden kann:
Und dass ich den Zusammenhang - organische Zellverbünde sind sterblich - als tröstlich empfinden kann.
Ich bin kein Stein, also sterbe ich.
Niselprim schrieb am 25.01.2021:Während ich auf meine Atmung achte und dabei tiefer gehe, bemerke ich mehr und mehr, wie sich die Energie in mir ausbreitet und wie sie aufgenommen wird. Irgendwie mich oder von mir nichts mehr zu spüren, ist da bei mir nicht - im Gegenteil, umso tiefer ich eintauche, desto stärker ist das Gefühl (oder vielleicht besser gesagt das Gespür) für die Angelegenheiten in mir.
Niselprim schrieb am 24.01.2021:Also ich bin in mir schon bis zu meinem Herzen, habe dort aber keinen leeren Raum aufgefunden. Im Gegenteil, dort geht es ziemlich lebendig und aktiv zu.....
DalaiLotta schrieb:Solange ich nicht sterbe, bin ich lebendig. Was immer du mit "beim Tod angelangt" meinst.Damit meinte ich, dass der Tod das unwiderrufliche Ende des Lebens bedeuten würde, weil da nichts ist.
Ich kann bei meiner Angst ankommen und erleben, dass ich sie überlebe - ebenfalls eine sehr tröstliche Übung.
DalaiLotta schrieb:Eigentlich ging es ziemlich genau da drum - aber ich hab nicht das Gefühl, dass du es wirklich so siehst.Mir geht es darum, dass man in sich nur sich selbst bzw. über oder um sich selbst erfahren kann.
Geht es dir nicht darum, rauszufinden, wer sucht?
Wenn ich in mich gehe, treffe ich nicht Gott an, sondern erkenne ich meine Kraft und meine Eigenschaften - mich.
DalaiLotta schrieb:Aber ich hab das dumpfe Gefühl, so was meinst du nicht...Damit meinte ich, den Darm beim Insichgehen zu erkunden.
Wer kennt Gott in sich?
06.02.2021 um 15:59Niselprim schrieb am 25.01.2021:...für die Angelegenheiten in mir....Ah, Danke für´s verlinken, bzw. ´tschuldigung, dass ich nicht selbst zurück "geblättert" habe.
Hmm, das, was du in dir findest enthält also keine Angst, bei der du nicht weißt (bzw. "wählen könntest" - müsste das bei mir heißen), ob es Angst vor dem Tod oder der Leere oder dem nicht-wissen können (was für mich nicht angstbesetzt ist) oder noch was anderes ist?
Wobei es bei mir eben nicht unbedingt Angst ist, die hab ich zwar manchmal, je nachdem in welchem Kontext mir dieses Gefühl/Gewahrheit begegnet (und ich kann sie bei anderen nachvollziehen, je nach Assoziation halt), aber meistens halt nicht. Es bedeutet für mich die Gegenwart Gottes. Und ja, ich rede immer noch vom "Tod".
Ich hab keine Ahnung, was Gott ist, aber da das Leben ohne Tod unmöglich ist, kann ich mir "Gott" eigentlich nur in Personalunion mit Tod vorstellen ("Gott ist Tod" i.S.v. "Tod und Leben zusammen sind Gott")
Ja, ich hab immer noch ne ziemlich mechanistische Spiritualität.
(Deswegen sehen wir wohl auch das mit "Gott in mir" unterschiedlich. Natürlich hab ich eigentlich nur nen "göttlichen Funken" in mir, aber es kommt ja bekanntlich nicht auf die Größe an.
Meins hat aber nix mit "Zombietum" zu tun, was es wohl wäre, wenn es in deines rein passen müsste.
Ich erkenne aber auch so was wie nen "teuflischen Funken" in mir an. Treffen wir uns damit?)
Niselprim schrieb:, sowie in der Finsternis das Licht nicht ist.Da überhöhst du die Finsternis. So wie Kälte nicht abgegeben werden kann, existiert Finsternis nur dadurch, dass es Licht gibt.
Sie ist nicht "da", weil kein Licht da ist; "Finsternis" ist unser Konzept dafür, wenn kein Licht da ist, aber sie existiert nicht "dadurch".
Soo viel Schöpfungskraft haben wir nicht. Wir können Wörter schaffen, aber nicht etwas, das es gar nicht geben kann.
Da müssten wir Licht erschaffen, wenn wir Finsternis echt "machen" wollten.
(Oder: "Gott musste Licht machen, damit Finsternis entstehen konnte", wenn dir das mehr zusagt.)
Niselprim schrieb:Damit meinte ich, den Darm beim Insichgehen zu erkunden.Gut, dass du es sagst, ich hab echt befürchtet, du wollest mich veräppeln.
Brauch ich keine Meditation für, mach ich auch so. Ohne Haferbrei am Morgen bin ich nicht glücklich, übertrieben ausgedrückt.
Ich fütter meine Darmbakterien (andere haben Totemtiere, ich hab mein Darmbiom) und weil ich lange Meerschweinchen hatte, hab ich da auch ne Menge Grundwissen.
Und über "Scheiße zu Gold machen" könnte ich ganze Bücher schreiben, ganz "ehrenhafte", also über Kompost oder Therapie oder auch, wie viel Energie wir sparen könnten, wenn wir den Stickstoff für die Felder nicht künstlich herstellen, sondern unseren eigenen, bzw. den Mist aus der Massentierhaltung vernünftig aufbereiten würden. Das wär für mich Zivilisation - aber da steh ich ziemlich alleine mit.
Wer kennt Gott in sich?
06.02.2021 um 16:50DalaiLotta schrieb:Ah, Danke für´s verlinken, bzw. ´tschuldigung, dass ich nicht selbst zurück "geblättert" habe.Hmm... - hatte ich hierzu auch schon was hier geschrieben ;)
Hmm, das, was du in dir findest enthält also keine Angst, bei der du nicht weißt (bzw. "wählen könntest" - müsste das bei mir heißen), ob es Angst vor dem Tod oder der Leere oder dem nicht-wissen können (was für mich nicht angstbesetzt ist) oder noch was anderes ist?
Niselprim schrieb am 24.01.2021:Aber kann es auch sein, dass du dich mit bzw. bei deiner Begleitung sehr wohl und geborgen fühlst?... also nein, mit Angst hat das nichts zu tun. Und aber man wird auch nicht wählen können, weil es ja um sich selbst geht.
DalaiLotta schrieb:Wobei es bei mir eben nicht unbedingt Angst ist, die hab ich zwar manchmal, je nachdem in welchem Kontext mir dieses Gefühl/Gewahrheit begegnet (und ich kann sie bei anderen nachvollziehen, je nach Assoziation halt), aber meistens halt nicht. Es bedeutet für mich die Gegenwart Gottes. Und ja, ich rede immer noch vom "Tod".Das verstehe ich nicht @DalaiLotta Denn wie kann man beim Tod von der Gegenwart Gottes ausgehen, wenn Gott doch das Leben ist? Vielmehr müsste man meiner Auffassung nach den Tod als das Gegenteil von Gott betrachten, sowie Zerstörung das Gegenteil von Schöpfung darstellt.
DalaiLotta schrieb:Ich hab keine Ahnung, was Gott ist, aber da das Leben ohne Tod unmöglich ist, kann ich mir "Gott" eigentlich nur in Personalunion mit Tod vorstellen ("Gott ist Tod" i.S.v. "Tod und Leben zusammen sind Gott")Mechanisch gedacht, funktioniert das Gerät oder es funktioniert nicht - diesen unversöhnlichen Gegensatz kann man nicht vereinen, denn entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht --- bzw. man lebt oder eben halt nicht. Sei also die Schöpfung Mensch eine Maschine, dann wäre diese Schöpfung eine schlechte, wenn sie nicht funktionierte und Gott wäre ebenso tot wie Adam, bevor Gott ihm den Lebensatem einhauchte. Also ist meine Ahnung eher in diese Richtung, dass Gott das Leben ist. Und ansonsten lebt man mMn auch ohne Tod ganz gut ;)
Ja, ich hab immer noch ne ziemlich mechanistische Spiritualität.
DalaiLotta schrieb:(Deswegen sehen wir wohl auch das mit "Gott in mir" unterschiedlich. Natürlich hab ich eigentlich nur nen "göttlichen Funken" in mir, aber es kommt ja bekanntlich nicht auf die Größe an.Gute Frage @DalaiLotta aber weiß ich jetzt grad nicht, ob das hier der richtige Thread dafür ist, um das zu erörtern.
Meins hat aber nix mit "Zombietum" zu tun, was es wohl wäre, wenn es in deines rein passen müsste.
Ich erkenne aber auch so was wie nen "teuflischen Funken" in mir an. Treffen wir uns damit?)
Meiner Überzeugung nach haben wir es Gott zu verdanken, dass wir leben können/dürfen/sollen/tun.
DalaiLotta schrieb:Da überhöhst du die Finsternis. So wie Kälte nicht abgegeben werden kann, existiert Finsternis nur dadurch, dass es Licht gibt.Hmm... :ask: - auch Wärme ist aufgrund einer Wärmequelle vorhanden.
Sie ist nicht "da", weil kein Licht da ist; "Finsternis" ist unser Konzept dafür, wenn kein Licht da ist, aber sie existiert nicht "dadurch".
Man macht Licht, weil es dunkel ist und man macht es warm, weil es kalt ist.
DalaiLotta schrieb:Soo viel Schöpfungskraft haben wir nicht. Wir können Wörter schaffen, aber nicht etwas, das es gar nicht geben kann.Man hatte aber doch die Finsternis erkannt, wenn man Licht gemacht hat.
Da müssten wir Licht erschaffen, wenn wir Finsternis echt "machen" wollten.
(Oder: "Gott musste Licht machen, damit Finsternis entstehen konnte", wenn dir das mehr zusagt.)
Wer kennt Gott in sich?
06.02.2021 um 18:34Niselprim schrieb:Man hatte aber doch die Finsternis erkannt, wenn man Licht gemacht hat.Ja, aber als was denn? Ohne vorher ein Konzept von "Licht" zu haben?
Außerdem können wir auch nicht wissen, was vor der Schöpfung war, ob es da "Finsternis" gab.
(Mal davon ab, dass wir ohne Licht keine Augen hätten; Evolutionsgeschichtlich gibt es das Konzept "Auge" viel länger, als wir Feuer machen können. Kennst du diese "Grottenolme" mit den zurück gebildeten Augen?)
(Ich arbeite mich mal von unten nach oben durch...)
Ich mein das wörtlich: es ist tatsächlich nicht möglich, mit dem Abgeben von Kälte
Niselprim schrieb:man macht es warm, weil es kalt ist.Ich red nicht über "man", ich red über (´tschuldigung...) "Thermodynamik". Ist wirklich so: das, was die Wärme macht, ist abgeben (also andere Moleküle beschleunigen) - und Gegenstände ("Luft" auch), nehmen diese Bewegung auf, sofern sie kälter sind.
Umgekehrt funktioniert das nicht, Naturgesetz.
(Ich bin nicht ganz so ein Klugscheisser wie´s klingt, aber ich hab Ofenheizung)
Niselprim schrieb:haben wir es Gott zu verdanken, dass wir leben können/Und für´s Sterben ist dann der Teufel zuständig? Also an den glaub ich noch weniger. Und wenn dann nur in Form von "= Abwesenheit von", womit sich die Katze in den Schwanz beißt.
Naja, o.k., wenn ich mir den Fadentitel dabei anschaue, hab ich also insofern "Gott in mir" als ich wegen meiner Sterblichkeit nicht so ne Angst habe, da ich diese Betrachtungsweise pflegen kann.
Hmm, ausgeschlossen ist es damit aber nicht, weil sich die meisten darüber einig sind, dass das Konzept "Gott" mit dem Zweck erfunden wurde, der Angst vor dem Tod beizukommen...
Niselprim schrieb:Mechanisch gedacht, funktioniert das Gerät oder es funktioniert nicht - diesen unversöhnlichen Gegensatz kann man nicht vereinen, denn entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht --- bzw. man lebt oder eben halt nicht.Moment, ich bin ja nicht die Maschine. Entweder es funktioniert, oder ich finde raus, warum nicht. Entweder man "lebt", oder man hat Angst (und Konzepte diese fest zu halten).
Niselprim schrieb:Und ansonsten lebt man mMn auch ohne Tod ganz gut ;)Eines Tages stirbt man - und an allen andern Tagen nicht. (Snoopy)
"Gott" hat mir nicht nur das Leben geschenkt, er hat mich sterblich gemacht, wie alle Menschen.
Und Tiere und Pflanzen und Pilze, Bakterien - bei Viren ist es nicht ganz klar.
Er hat mir also den Tod eingebrockt, das ist mein Ausgangspunkt. Und ich hab ihn halt nicht trotzdem, sondern deswegen lieb;
weil ich in meinem Hirn mit diesem "Dualen System" viel Spass habe. Und damit auch mein Leid "auflösen" kann.
Niselprim schrieb:Zerstörung das Gegenteil von SchöpfungWie wär´s mit "Antagonist"? Schöpfung braucht Platz, sonst würde sie sich doch irgendwann ersticken, was auch ne Form von Zerstörung ist. (Oder sie müsste aufhören, rsp. statisch sein, dann wär´s aber wieder nicht "Schöpfung" als Prinzip, sondern nur einmal geschaffen. Ein unsterblicher Adam, aber kaum was danach.
O.K., mir kommt grad, vielleicht kenn ich nur "Eva in mir"? Muss ich mal drüber nachdenken.)
Niselprim schrieb:nicht wählen können, weil es ja um sich selbst geht.Weil es um mich geht, kann ich da nix "abwählen", was kommt.
Aber meine "Auswahl" darum für objektiv halten? Ich bin doch das Subjekt dabei. Aber darum auch meine Klammer. So leicht glaub ich mir nix, ich gehe davon aus, dass ich das erst hinterher wissen kann, ob´s so war - oder warum anders.
Womit ich keinesfalls meine, du seiest "nicht objektiv" - aber ich versteh dich da auch nicht ganz, ich weiß zum Beispiel gar nix damit anzufangen, was du mit "Begleitung" meinst (ich hab nochmal nachgeschaut, aber nix gefunden).
Ne geführte Meditation? Vorige Erfahrungen/Erwartungen?
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06.02.2021 um 19:16DalaiLotta schrieb:Ja, aber als was denn? Ohne vorher ein Konzept von "Licht" zu haben?Du kannst Fragen stellen @DalaiLotta Es ist doch klar, Sinn und Zweck des Lichts ist, die Finsternis zu vertreiben, oder Wärme gegen die Kälte ... Du aber meintest, Licht wird gemacht, damit Finsternis entstehen kann ---> Vielleicht überlegst du erstmal, bevor du schreibst.
DalaiLotta schrieb:Außerdem können wir auch nicht wissen, was vor der Schöpfung war, ob es da "Finsternis" gab.Aber kann man in der Bibel nachlesen, dass vor der Schaffung des Lichts bereits Finsternis jedenfalls zumindest erkannt war - nicht, dass der Zustand von Finsternis unbedingt bereits vorhanden gewesen sein muss, aber war die Finsternis erkannt.
DalaiLotta schrieb:Mal davon ab, dass wir ohne Licht keine Augen hättenDann wären ja wohl Augen auch nicht nötig.
DalaiLotta schrieb:Ich red nicht über "man", ich red über (´tschuldigung...) "Thermodynamik". Ist wirklich so: das, was die Wärme macht, ist abgeben (also andere Moleküle beschleunigen) - und Gegenstände ("Luft" auch), nehmen diese Bewegung auf, sofern sie kälter sind.Ich aber rede davon, dass man Feuer macht, wenn es kalt ist, und dass man Licht macht, wenn es dunkel ist.
Umgekehrt funktioniert das nicht, Naturgesetz.
(Ich bin nicht ganz so ein Klugscheisser wie´s klingt, aber ich hab Ofenheizung)
DalaiLotta schrieb:Und für´s Sterben ist dann der Teufel zuständig?Genau genommen, ja - aber ist das auch nicht Thema hier.
DalaiLotta schrieb:Moment, ich bin ja nicht die Maschine. Entweder es funktioniert, oder ich finde raus, warum nicht. Entweder man "lebt", oder man hat Angst (und Konzepte diese fest zu halten).Du kommst ziemlich vom Thema ab @DalaiLotta
Aber warum sollte man im Leben nicht auch Angst haben können/dürfen?
DalaiLotta schrieb:"Gott" hat mir nicht nur das Leben geschenkt, er hat mich sterblich gemacht, wie alle Menschen.Jain. Aber. Ich glaube nicht, dass Gott für die Sterblichkeit verantwotlich ist, sondern würde ich das eher dem Satan zuschreiben.
Aber auch nicht Thema hier.
DalaiLotta schrieb:Er hat mir also den Tod eingebrockt, das ist mein Ausgangspunkt.Gott aber hat dem Menschen das Leben eingehaucht - wohl weil er davor leblos war.
DalaiLotta schrieb:Wie wär´s mit "Antagonist"? Schöpfung braucht Platz, sonst würde sie sich doch irgendwann ersticken, was auch ne Form von Zerstörung ist. (Oder sie müsste aufhören, rsp. statisch sein, dann wär´s aber wieder nicht "Schöpfung" als Prinzip, sondern nur einmal geschaffen. Ein unsterblicher Adam, aber kaum was danach.So wie sich die Lunge ausdehnt und zusammenzieht und wieder ausdehnt und zusammenzieht und und und, ebenso muss auch die Schöpfung nicht mehr Raum einnehmen als sie zur Verfügung hat. Ja - und dass die entwicklung mit Eva weitergeht, das hast ja nun auch schon erfassen können.
O.K., mir kommt grad, vielleicht kenn ich nur "Eva in mir"? Muss ich mal drüber nachdenken.)
DalaiLotta schrieb:Weil es um mich geht, kann ich da nix "abwählen", was kommt.Jo, denn du bist du.
DalaiLotta schrieb:Aber meine "Auswahl" darum für objektiv halten? Ich bin doch das Subjekt dabei. Aber darum auch meine Klammer. So leicht glaub ich mir nix, ich gehe davon aus, dass ich das erst hinterher wissen kann, ob´s so war - oder warum anders.Warum denn? Schau, bspw wenn doch dein Vater vor dir steht, weißt du doch auch, dass er es ist. Mit Objektivität hat das nichts zu tun.
DalaiLotta schrieb:Womit ich keinesfalls meine, du seiest "nicht objektiv" - aber ich versteh dich da auch nicht ganz, ich weiß zum Beispiel gar nix damit anzufangen, was du mit "Begleitung" meinst (ich hab nochmal nachgeschaut, aber nix gefunden).Die Begleitung in sich selbst? Vielleicht kann man das erst dann verstehen, wenn man begleitet worden ist.
Ne geführte Meditation? Vorige Erfahrungen/Erwartungen?
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06.02.2021 um 20:12Niselprim schrieb:Es ist doch klar, Sinn und Zweck des Lichts ist, die Finsternis zu vertreibenOhne Finsternis, kein Licht. Licht erkennst nur daran, dass etwas einen Schatten wirft. Das Göttliche mit dem Licht&Leben gleich zu setzen mutet wir eine Verstümmelung an, als wäre dein Gott nur ein halbes Hähnchen.
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06.02.2021 um 20:15@paxito
Gott ist gut, und die Abwesenheit Gottes bedeutet Dunkelheit, und das Böse. Gott ist nicht gut und böse, sondern eben nur gut.
Gott ist gut, und die Abwesenheit Gottes bedeutet Dunkelheit, und das Böse. Gott ist nicht gut und böse, sondern eben nur gut.
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06.02.2021 um 20:15paxito schrieb:Ohne Finsternis, kein Licht. Licht erkennst nur daran, dass etwas einen Schatten wirft.Schatten ist nicht Finsternis @paxito Denn Schatten entsteht, weil ein Objekt von Licht angestrahlt wird, Finsternis aber ist das Fehlen von Licht. Also bitte Schatten nicht mit Finsternis gleichsetzen.
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06.02.2021 um 20:17RüstungGottes schrieb:Gott ist gut, und die Abwesenheit Gottes bedeutet Dunkelheit, und das Böse. Gott ist nicht gut und böse, sondern eben nur gut.Absolut richtig @RüstungGottes Grüß Gott!
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06.02.2021 um 20:24Niselprim schrieb:wenn man begleitet worden ist.Lass mich raten, du bist "begleitet" und darum kommst du mir so "fundametalistisch", mit Satan und allem Zipp und Zapp?
Bei allem Respekt, aber warum fängst du dann ne Diskussion an und lässt mich im Glauben, man könne durch Worte, die sich auf die erlebbare Realität beziehen (normal "Naturgesetze" genannt) mit dir irgendwo hin kommen?
Als ob Feuer möglich wäre, damit dir warm wird und Licht da sei, damit du siehst - echt jetzt.
Niselprim schrieb: nicht auch Angst haben können/dürfen?Bei der Frage danach, ob Gott in mir - oder sonstwo - wohne, spiele die Angst keine Rolle? Kann ich nicht nachvollziehen.
Niselprim schrieb:entwicklung mit Eva weitergehtAls Gott den Mann schuf, übte sie nur.
Niselprim schrieb:wenn doch dein Vater vor dir steht, weißt du doch auch, dass er es ist. Mit Objektivität hat das nichts zu tun.Nee, sondern mit "vorher". Wenn ich meinen biologischen Vater noch nie gesehen hätte, müsste mir der, der behauptet, es zu sein, ja auch ne gute Geschichte, besser noch nen Gentest, bringen.
Aber da ging es doch darum, dass du wissest, warum da keine Leere in dir sei, auch keine Angst, nur du selber.
Und meine Frage, wie du da jeweils sicher sein könnest, was welcher Aspekt bedeute.
Also bei mir tut sich da schon immer mal was neues.
Das würde aber wirklich in den andern Faden über das unschuldige Ego gehören,
wo mein Punkt ja ist, dass sich da was aufdecken ließe, was vorher die Wahrnehmung behinderte.
Wer kennt Gott in sich?
06.02.2021 um 20:32Ne, Leute, Moment.
Reden wir hier über kollektive Vorstellungen oder über die Natur der Welt?
"Gott" hat die Sonne geschaffen, das Konzept "Finsternis" geht auf unser Konto.
Wir erleben die Abwesenheit von Licht wie die Abwesenheit von Wärme.
Licht mag aus Wellen oder Teilchen bestehen, aber dass es "dunkel" wird, wenn da kein Licht ist, verleiht dem weder Wellen, noch Teilchen, noch sonst irgendeine Form von Existenz.
Außer in unseren "schöpferischen " Köpfen.
Reden wir hier über kollektive Vorstellungen oder über die Natur der Welt?
"Gott" hat die Sonne geschaffen, das Konzept "Finsternis" geht auf unser Konto.
Wir erleben die Abwesenheit von Licht wie die Abwesenheit von Wärme.
Licht mag aus Wellen oder Teilchen bestehen, aber dass es "dunkel" wird, wenn da kein Licht ist, verleiht dem weder Wellen, noch Teilchen, noch sonst irgendeine Form von Existenz.
Außer in unseren "schöpferischen " Köpfen.
Wer kennt Gott in sich?
06.02.2021 um 20:32Niselprim schrieb:Schatten ist nicht Finsternis @paxitoWas soll Schatten sonst sein? Verdecke eine Lichtquelle komplett und was hast du? Richtig - Finsternis.
RüstungGottes schrieb:Gott ist gut, und die Abwesenheit Gottes bedeutet Dunkelheit, und das Böse. Gott ist nicht gut und böse, sondern eben nur gut.Mag für deinen Gott gelten, mir kommt das kurios und halbiert vor. Als würde man sich für das Dunkle in uns, in der Schöpfung und im Göttlichen schämen. Drum lehne ich es ab. Wie @DalaiLotta schildert, ist mir das Göttliche mehr als einmal durch den Tod, das Dunkle begegnet.
Behalt deinen guten Gott, ich bleibe lieber bei meinen Göttern.
Wer kennt Gott in sich?
06.02.2021 um 20:34@paxito
Götter? Bist du Heide, oder warum glaubst du es gibt mehrere Götter? Was ist deine Religion, dein Glaube?
Götter? Bist du Heide, oder warum glaubst du es gibt mehrere Götter? Was ist deine Religion, dein Glaube?