Wieviel Weiblichkeit hat wohl Gott?
23.01.2020 um 22:05Vomü62 schrieb:Was hat Bewußtseinsveränderung mit prophetischen Offenbarungen zu tun?
Wenn ich eine Droge nehme, wird mein Bewußtsein verändert und ich sehe irgendwas. Das liegt aber daran, das meine Gehirnchemie verändert ist, Zeug, das normalerweise nicht mit miteinander zu tun hat, wird vermengt, intensiviert ect.
Die Nervenzellen sind also in einem unnormalen Zustand und machen etwas, was sie normalerweise nicht machen.
Und nun können sie also plötzlich "in die Zukunft sehen" oder so? Ich würde eher sagen, sie sind krank.
Vomü62 schrieb:Das das Gehirn in solchen Ausnahmezuständen auch aufs Unterbewußtsein zugreifen kann, dürfte Stand der Wissenschaft sein.Wissenschaftlich komplett korrekt und soweit nachvollziehbar ausgeführt.
Da gibts aber trotzdem nichts "übernatürliches" oder sowas, es erzeugt nur aus vorhandenem material irgendwas, aber es erschafft nichts grundsätzlich Neues, geschweige denn, das es irgendwas Überirdisches empfängt.
Dieses Überirdische ist nur eine Interpretation von Leuten, die nicht wissen, das es sowas wie Unterbewußtsein gibt und das das was irdisches und wissenschaftlich erklärbares ist.
Bloß vermag selbst der Stand der Wissenschaft da noch nicht das letzte Wort gesprochen haben.
"Übernatürliche" Dinge, oder besser gesagt, all das, was wir Menschen damit bezeichnen (Ganz unabhängig vom eigenen Glauben), wird immer auf das zurückgeführt, was von der Wissenschaft eben noch nicht entdeckt, erklärt oder sonst etwas in dieser Art wurde.
Selbstverständlich ist dies wiederum kein Beweis für die Existenz dieser ganzen Fantastereien, die dort kursieren... Aber lass' mich das Kartenhaus der Überzeugung dahingehend ein wenig zum wackeln bringen:
Was wir über unser Gehirn und das Bewusstsein als solches bisher wissen ist, dass diese weiche Masse im Kopf - dieses Nervenbündel aus Materie, dazu im Stande ist, die wahrgenommenen Signale aus der Umwelt zu interpretieren und sich dies in Form von elektromagnetischen Signalen in bestimmten Regionen dort oben mitteilt.
Was wir absolut nicht wissen - wie genau die Schnittstelle zwischen Gehirn und Bewusstsein als solches beschaffen ist.
Es ist nämlich bestens bekannt, dass die eigene Überzeugung und die mentale Verfassung ebenso auf unseren Körper einwirken kann, wie dieser mittels Hormonen und sensorischen Signalen dazu in der Lage ist, unsere Wahrnehmung zu beeinflussen.
Eine wechselseitige Abhängigkeit - von der wir oft glauben, die eine Seite ignorieren, bzw. kleinargumentieren zu können.
Der Punkt, auf den ich hinaus möchte ist folgender:
Es ist vollkommen irrelevant, ob wir diese Dinge "Übernatürlich" oder sonst wie nennen... von mir aus auch "Gott" oder Unterbewusstsein.
Alles, was wir im Alltag als "normale Wahrnehmung" bezeichnen, ist ein fragiles, vom Ego-bewusstsein auf Mark und Knochen verteidigtes Kartenhaus aus Projektionen, basierend auf Überzeugungen und inneren Dynamiken des Charakters und des Weltbildes - kurzum eine Illusion.
Allerdings eine sehr wichtige, um in dieser Welt fortbestehen und sich zurechtfinden zu können. In sofern wird das Wort Illusion dem nicht ganz gerecht, wie ich finde, da unsere Realität im subjektiven Sinn für jeden von uns eine enorme Bedeutung besitzt.
All das, was wir nicht Wahrnehmen, also alles, das sich unseren 5 Sinnen entzieht und das wir nicht bewusst verarbeiten, wird als unser Unterbewusstsein bezeichnet, für das wir kluge Filterprinzipien besitzen, sodass unser begrenztes Tagbewusstsein nicht unter Reizüberflutung leidet.
Menschen, die durch diverse Drogen, durch Meditation - eigentlich vollkommen egal durch was genau - in einen Zustand eintreten, in dem sie einige dieser Filter des Tagbewusstseins durchbrechen, nehmen etwas anderes wahr, als es "normal" der Fall wäre.
Manch einer mag es als "Visionsartigen Zustand" beschreiben, wieder ein anderer als "Kontakt mit Gott", oder schlichtweg eine Trance...
Unterm Strich ist dabei nichts Krankes oder verwerfliches, so lange keine krankhafte Abhängigkeit vorherrscht.
Sobald all das beginnt, jemanden komplett einzunehmen und eine Abhängigkeit kreiert, so hängt das in aller Regel damit zusammen, dass diese Menschen ihrer Realität entfliehen wollen. Nichts jedoch wird dafür sorgen, dass sie aus "ihrer eigenen Realität" herauskommen - bloß die eigene Wahrnehmung wird durch bewusste Betäubung (Drogen etc.) so verändert, dass der subjektive Eindruck entsteht, sie könnten ihrer Welt entfliehen.
Am nächsten Morgen, wenn die Wirkung nachlässt, holt einem die Realität allerdings wieder ein. Ich sollte besser sagen - die eigenen destruktiven Muster und Gewohnheiten (Tief verankert im Charakter/Weltbild im Unterbewusstsein) holen denjenigen wieder ein.
Wer sich in diesem Kreislauf gefangen sieht, oder sichtlich darunter leidet, ohne die Kraft zu besitzen, dort auszubrechen,
den würde ich erst als Krank bezeichnen.
Aber noch nicht als Hoffnungslos.
Der Wissenschaftliche Stand lehnt sich heute noch sehr an das materialistische Weltbild an.
Und das, obwohl wir nahezu nicht imstande sind, überhaupt zu erklären, wie der Kosmos es schaffte, aus "unbelebter" Materie etwas "Belebtes" zu kreieren.
Ich selbst bin nicht dazu in der Lage, zu urteilen, was und wie viel uns dort noch fehlt - aber wenn ich meine eigenen Erfahrungen bezüglich der Dynamiken und der Biegsamkeit des eigenen Bewusstseins mit dem wissenschaftlichen Dogma des Determinismus abgleiche, dann hab ich das Gefühl, dass da noch einiges im Dunkeln liegt.
"Nimm eine x-beliebige Droge gegen dies uns das..." , "Schmerzt der Hals, pfeiff dir allen möglichen Pharma-mist rein"...
Wenn man mich fragt, dann würde ich unsere Gesellschaft eher als krank bezeichnen, in der für jedes kleine Wehwehchen irgendein Medikament existiert, man gleichzeitig aber subjektive Erfahrungen basierend auf Trance/Meditation etc. als Spinnerei hinstellt - bloß weil in diesem Kontext die Erklärung der Welt über eine höhere Ordnung passiert?
Anstelle vorschnell über solche Interpretationen zu urteilen, sollte man einmal inne halten, einen Blick auf das eigene Weltbild und die eigenen Überzeugungen werfen und sich dabei gründlich fragen:
"Was rechtfertigt meine Sicht der Dinge als die Richtige? Warum bin ich so überzeugt von diesem und jenem...?"
...Alles weitere ergibt sich dann. :)