Zum Turiner Grabtuch gibt es einen Thread, wo alle Argumente schon zigmal erwähnt wurden.
withe schrieb:Sie müssen Jesus so lieben, dass sie es in Kauf nehmen und trotzdem gern ertragen. Stigmata erhält man nie gegen seinen Willen.
Sicher? Also, wer sowas freiwillig auf sich nimmt (so er kein Betrüger ist), der kann nur seelisch sehr krank sein, möglicherweise zerfressen von unnötigen Schuldgefühlen.
Das Merkwürdigste an den Stigmatisierten ist aber, dass die Betroffenen das alles ständig oder doch zumindest in häufigeren Abständen haben, zum Beispiel jeden Freitag. Sie leiden damit viel mehr oder jedenfalls sehr viel länger als Jesus selbst, der das alles, wenn auch im extremeren Maß, nur ein einzige Mal durchmachen musste. Welchen Sinn sollte das machen?
Und wenn die Stigmatisierten aus Liebe leiden, warum lehnt Jesus das dann nicht ab? Er kann doch nichts davon haben, wenn Menschen seinetwegen freiwillig Schmerzen haben.
withe schrieb:hl. Franziskus von Assisi
Dass ausgerechnet auch ein derart rechtschaffener Mann nicht von einer derartigen Folter verschont wurde, ist besonders furchtbar und lässt sich (Wahrheitsgehalt vorausgesetzt) nur auf folgende Arten erklären:
a) Franziskus war seelisch krank (siehe oben)
b) Gott ist ein Sadist, der seine "Liebe" oder Auserwählung durch Folterung beweist. Dazu passen immerhin Jesu Ankündigungen an seine Jünger, sie würden für ihren Glauben sehr gequält werden, was auf viele Urchristen ja auch zutraf. Diese Möglichkeit wirst du sicher empört ablehnen.
c) Zu viel Beschäftigung mit Jesu Leidengeschichte kann bei manchen Menschen zu einer Identifikation führen, die so stark ist, dass sie zu vergleichbaren körperlichen Erscheinungen führt. So etwas soll es tatsächlich geben: Es gab mal einen Versuch, bei der die Versuchsperson eine Münze halten sollte. Dann wurde ihr eingeredet, die Münze sei glühend heiß (was nicht stimmte). Und die Versuchsperson hatte danach tatsächlich Schmerzen wie von einer Brandwunde, nur weil sie glaubte, sich verbrannt zu haben. Die Einildungskraft kann in der Tat kuriose Ausmaße annehmen.
withe schrieb:Anneliese Michel
Ein bedauernswertes Opfer kirchlichen Exorzismuswahns. Und das auch noch in der modernen Zeit!
withe schrieb:Jesus hat das ja auch bei den Pharisäern erlebt. Die hatten immer Ausreden, z. B. Du hast am Sabbat geheilt - das ist verboten.
Jesus heilte laut Bibel sogar extra am Sabbat, um derartige Kritik zu provozieren.
withe schrieb:Die Inquisition und die Kreuzzüge werden den Kirchen immer wieder um die Ohren gehauen. Du hast nicht zufällig selbst darüber geforscht?
Was soll ich da weiter drüber forschen? Selbst wenn es statt zigtausend Opfern nur ein paar hundert gewesen sein sollten: Allein die Tatsache, dass die Kirche bereit war (und es auch tat), Menschen zum Tod durch Verbrennen zu verurteilen, nur weil diese die kirchliche Lehrmeinung nicht teilten, ist schon schlimm genug. Und das bei einer Religion, die von Nächsten- und Feindesliebe spricht, deren Stifter eine Ehebrecherin vor der Hinrichtung rettete, um sie dann laufen zu lassen!
withe schrieb:Wie und ob Gott bei der Shoah geschwiegen hat? Warum schweigt er bei kleineren u. Einzelverbrechen?
Anscheinend willst du von dem Unermesslichen auf Harmloseres umschwenken.
Andere Gläubige bringen immer die Ausrede, dass Gott den Menschen aus lauter Liebe und Güte die Freiheit zwischen gut und böse lässt, und darum sich selbst dazu zwingt, untätig bei den allerschlimmsten Greueltaten zuzuschauen, da er ja nicht den freien Willen der Täter beschränken will. Ich bin ja schon froh, dass du diese Rechtfertigung nicht bringst.
Ich kann mir Gottes Schweigen für mich nur mit einer der folgenden Möglichkeiten erklären:
a) Er hat seinen Spaß daran, Menschen leiden zu sehen
b) Es interessiert ihn nicht, was Menschen anderen Menschen antun. Auch wenn in der Bibel etwas anderes behauptet wird
c) Es gibt ihn gar nicht
d) Er kann nichts dagegen unternehmen
Such dir etwas aus. Ich schwanke zwischen c und d. Und selbstverständlich gilt dieser Grund auch für Einzelverbrechen oder harmloseren Taten.