FlamingO schrieb:Hmm ... worin meinst du denn einen Unterschied ausmachen zu können zwischen "jemand ist es gewohnt zu glauben" und "jemand glaubt aus der Überzeugung heraus, an die er/sie sich ja ebenfalls gewöhnt hat"?
Nun, Ersteres ist eine Art Nachplappern ohne darüber nachzudenken.
Ich habe auch lange nicht gefragt, ob es diesen Gott, von dem doch viele rede(te)n, überhaupt gibt. Es war einfach selbstverständlich, denn warum sonst würden andere es behaupten? Alle sagen es, es wird einem sogar in de Schule beigebracht.
Ich habe mich auch nicht wirklich gewundert, ihn noch nie gesehen zu haben. Aber irgendwann einmal erwacht in jedem Kinde der kognitive Verstand (so mit dem Beginn der Pubertät) und dann kommt es einem schon komisch vor, dass da jemand, den noch keiner gesehen hat, so behandelt wird, als wäre er real.
Aber bis dahin habe ich quasi auch "geglaubt", da wär was dran.
Und je nachdem, wie tief diese Gewöhnung sitzt, oder wie intensiv man sie schon als Kind leben musste, umso schwerer tut sich dann der Verstand, gegen den Unsinn anzugehen. Zumal sich viele zusätzlich davor fürchten, Gott würde Einem böse werden, wenn man nicht mehr an ihn glauben würde (wobei diese Art zu denken eigentlich noch die Folge davon ist, das man immer noch meint, es würde ihn wirklich geben).
Zweiteres ist es, wenn diese Gewöhnung zur Überzeugung wird. Und an eben nicht nur nicht bemerkt, dass hier etwas nicht stimmt, sondern überzeugt davon ist, das diese Götter (oder/und auch andere Glaubens)Geschichten tatsächlich wahr wären.
FlamingO schrieb:Wie kann man auf dem schmalen Brett, subjektive Gewohnheit oder Überzeugung seien aussagekräftig oder evident, langfristig schippern wollen?
Nur, indem man bewusst oder unbewusst den Verstand abschaltet. Kann ich aber nicht. Das Schicksal der Vernünftigen besteht eben darin, das sie, wenn sie den Dreh mit der Rationalität erst mal raus haben, diese nicht mehr abstellen wollen, eigentlich auch nicht mehr abstellen können.
Nur die Rationalen sind die wahrhaft Erwachten.
:D