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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

1.014 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Glaube, Evolution ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

18.03.2019 um 22:24
@Oceansize
Ich wollte nur noch eben erklären, warum es bei mir heute etwas entgleist ist. Deinen Beitrag mit diesen Parolen, darf man wohl so sagen, war mir da etwa zu wutrednerisch.
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:in Deutschland, wo es die Trennung zwischen Staat und Kirche nicht gibt
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:unsere "Kleinsten" von Geburt an zu indoktrinieren
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:von jeglicher Form religiöser Beeinflussung schützen
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:staatlich verordneten Mythologien
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:vom Staat her verordnet
Das kann man alles auch etwas anders betrachten oder formulieren.
Ich mag auch kein Wort zum Sonntag, die Gottesdienste im Fernsehen, Kirchensteuer, was auch immer. Bei mir persönlich und bei den meisten anderen Menschen auch, mit denen ich Umgang habe, hat nichts irgendwelche Spuren hinterlassen. Man kann also "die Kirche im Dorf lassen", gewissermaßen. Wir leben nicht mehr im Muff der 50er Jahre. Auch wenn kirchliche Angelegenheiten noch zu stark institutionalisert sein mögen. Wer wird gegängelt oder gemaßregelt. Es zeigen doch die "Mitliedszahlen", dass die Prägung und Indoktrinierung in dieser Form nicht stattfindet ode immerhin nicht so schlimm ist, wie du es anprangerst. Verlieren die Kirchen nicht ständig an Einfluss? Es bröckelt doch seit Jahrzehnten nur noch.

Das war aber eh kein Thema, das mich sehr interessiert. Wir kamen ja gerade vom wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn.
Ich hatte dann zwischendurch keine Zeit und später keine Lust mehr, mich mit deinem sehr dick aufgetragenen Thema zu befassen. Dabei will ich's aber auch belassen.


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

18.03.2019 um 22:35
@Nemon

Kein Ding, ich bin auch absolut nicht nachtragend.

Und zu meinen Formulierungen: mit Seide stopft man eben keinen groben Sack. Ich habe ja oben schon einige Beispiele dafür genannt, dass es in Deutschland eben keine wirkliche Trennung von Staat und Kirche gibt. Unter Anderem ist in Deutschland im Jahr 2019 auch die religiöse Beschneidung von schutzlosen Kleinkindern erlaubt. Das alles versetzt mich natürlich teilweise in Fassungslosigkeit und Wut; aber vielleicht muss man gerade deswegen einen kühlen Kopf behalten und rational argumentieren.

Dass die Mitgliedszahlen der christlichen Kirchen schrumpfen und mittlerweile nur noch ca. 54% der Bevölkerung Christen sind, ist natürlich sehr erfreulich, aber es zeigt auch, wie sehr Politik und Gesetzgebung da noch einen Nachholbedarf haben, wenn beispielsweise die Existenz von Gottheiten in Gesetzestexten zementiert wird. Von den ca. 20 Milliarden €, mit denen der Staat jährlich die Kirche subventioniert, will ich gar nicht erst anfangen. http://www.stop-kirchensubventionen.de/


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 00:12
Zitat von Pan_narransPan_narrans schrieb:Sich für traditionel protestantische Gegenden alleine auf den Anteil an Katholiken zu beziehen, ist schon leicht manipulativ, meinst Du nicht?
Meine ich nicht, nein. Die Statistik ist verlinkt, jeder kann die Zahlen nachlesen und die Statistik selbst interpretieren. Und selbst mit den Protestanten im Boot erreichen die Katholiken keine Mehrheit, nicht annäherend. Es bleibt also dabei: Die Aussage, es sei "nahezu unmöglich, seine Kinder von religiösem Denken fernzuhalten", ist grober Unfug bzw. in den Neuen Bundesländern fernab jeglicher Lebenswirklichkeit.
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Die von dir genannten Zahlen zur Religionszugehörigkeit in Berlin und Norddeutschland überraschen mich, da ich sie nicht als so niedrig eingeschätzt hätte!
Ja, mich hatten sie neulich auch ein wenig überrascht, wobei ich aber auch zugegeben muss, dass mich das nie so wirklich interessiert hat. Man bekommt die Verhältnisse eigentlich auch so im Alltag schon genug mit, d.h. dass der Anteil an (frommen) Christen ziemlich gering zu sein scheint, wenn bspw. innerhalb eines größeren Freundes- oder Kollegenkreis höchstens mal nach längerer Zeit rauskommt, dass da tatsächlich einer dabei ist, der regelmäßig sonntags zum Gottesdienst geht. Bei der etwas älteren Generation (60+) im Verwandtenkreis (Tante, Oma, whatever...) sieht's wieder etwas anders aus, einige sind wohl sogar getauft (müsste ich aber erst nachfragen, hat mich nie sonderlich interessiert). Hm... eigentlich würde mich an dieser Stelle hier mal die Altersverteilung interessieren... Wenn sich bspw. die 4% Katholiken auch noch übermäßig stark auf die oberen Altersgruppen verteilen, dauert's nicht mehr lang, bis sie hier vollends zur Rarität werden...
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Für Baden-Würrtemberg und Bayern sieht die Wirklichkeit aber leider ganz anders aus, und das ist eben die Lebenswirklichkeit, die ich hier tagtäglich erlebe. Und gerade weil die Zahlen für die Zugehörigkeit zur christlichen Kirche im Norden so niedrig sind, müsste es die Menschen doch umso mehr aufregen, dass das Christentum in Deutschland von staatlicher Seite in solch einem großen Umfang subventioniert wird!
Die Wirklichkeit ist eben zu einem großen Teil subjektiv. Es hat unzählige Jahre gedauert, bis ich eines Tages endlich verstand, warum sich manche Atheisten, mit denen ich diskutierte, so renitent gegen alles, was irgendwie nach Religion riecht, zur Wehr setzten und diverse mir völlig unverständliche Standpunkte vertraten. Der Klassiker ist ja die "religiöse Indoktrination", die du ebenfalls ins Spiel brachtest:
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:...zumal die beiden großen Kirchen des Landes sehr darauf bedacht sind, unsere "Kleinsten" von Geburt an zu indoktrinieren...
Ein Berliner versteht das nicht oder bestenfalls kaum. Sicherlich gibt es hier irgendwo christliche Kindergärten und auch Schulen, sind aber eher rar. Der Religionsunterricht in Berlin (und sicherlich auch in einigen anderen Bundesländern) ist völlig freiwillig.

Und was die Subventionen angeht... Der Staat subventioniert ja nicht nur religiöse Institutionen und Einrichtungen, sondern auch wirtschaftliche, wissenschaftliche oder kulturelle. Hier ruft niemand nach einer Trennung von Staat & Wirtschaft, Staat & Wissenschaft oder Staat & Kultur - warum auch? Und mich interessiert's im Detail zwar auch nicht, weil ich die Problematik der Geldflüsse in Richtung Steueroasen, Banken & Konzerne für weitaus brisanter halte, aber soweit ich weiß, werden kirchliche Einrichtungen ganz oder zumindest zu einem großen Teil eh aus der Kirchensteuer finanziert.
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Wenn es in Deutschland die Religionsfreiheit gibt, dann impliziert dieser Gedanke auch die Möglichkeit einer Freiheit von Religion. Dies ist durch die nicht vorhandene Trennung von Staat und Kirche jedoch nicht gegeben, und das ist nun einmal leider ein Fakt.
Weil, und auch das ist Fakt, sich verschiedene Lebenswirklichkeiten auf gleichem geographischen Raum nun einmal nicht entzerren lassen. Hinter jeder sozialen Gruppierung stehen Organisationen und letztendlich häufig auch Interessenverbände, die wiederum nun einmal auch ein wohlberechtigtes Recht an der Mitgestaltung der Gesellschaft haben, so sie nämlich Teil jener Gesellschaft sind. Natürlich sollten Machtverhältnisse letztendlich aber auch die Mehrheitsverhältnisse widerspiegeln, klar.
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:In diesem Punkt würde ich doch entschieden widersprechen. Man muss erst einmal die Kunst hinbekommen, Tag und Nacht vor den Himmelskörpern zu erschaffen =). Die Schöpfungsgeschichte der Bibel ist aus wissenschaftlicher Sicht bestenfalls reinster Slapstick.
Was man den Menschen im Altertum aber auch nicht allzu übel nehmen darf. Deren damaliger Wissensstand ist nicht einmal annähernd mit dem vergleichbar, was man heutzutage in der Grundschule oder spätestens auf der Sekundarschule lernt. Man konnte zwar viele Fragen formulieren, aber Antworten waren rar oder gänzlich nicht zu erwarten. Wie alt etwa die Welt ist, was überhaupt alles dazu gehört uvm. - darüber konnte man nur spekulieren. Aber man konnte wenigstens versuchen, sich irgendwie halbwegs sinnvolle Vorstellungen zu machen. Existiert die Welt schon seit Ewigkeiten? Und falls nicht, ist sie dann *schwupps* quasi komplett fertig aus dem "Nichts" aufgetaucht? Diese und anderen Frage vor dem Hintergrund des Wissenstandes etwa eines Grundschülers zu beantworten, das ist ein Kunststück. Ich bin darin kein Experte, aber es gab natürlich noch unzählige andere Schöpfungsmythen in anderen Kulturen, auf die Schnelle findet man hier bspw. was:
http://www.galerie-elender.de/Mythen.htm
Und ein Schöpfungsmythos verrückter als der andere. Die "Genesis" kommt hier wahrlich noch am überzeugendsten bei weg und beschreibt dazu auch noch am ehesten den tatsächlichen Ablauf, wenn auch in einer sehr bildhaften und primitiven Sprache und natürlich alles andere als naturwissenschaftlich und exakt. Mehr war vor Jahrtausenden einfach nicht drin.
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Sehr gut, dann können wir ja darin übereinstimmen, dass die religiösen Erklärungsversuche mit unserer modernen Welt nicht in Einklang zu bringen sind und daher ausgedient haben.
Jein. Altertümliche Vorstellungen (oder ganz allgemein metaphysische Vorstellungen) können von Natur aus bestenfalls nur äußerst vage sein. Selbst die Vorstellungen der Atomisten über das sog. "Atom" waren äußerst vage - bis zu konkreten Modellen oder gar Theorien kann es auch ein verdammt weiter weg sein, wie die Geschichte der Atomistik lehrt (und noch Anfang des letzten Jahrhunderts war die Existenz von "Atomen" umstritten...!). Religiöse Vorstellungen und Erklärungen sind durchaus mit den modernen Naturwissenschaften in Einklang zu bringen, nur müssen sie sich dabei auch weiterentwickeln, was ganz konkret dann zum Beispiel bedeuten kann, dass man sich von so manchem Aberglauben radikal trennen muss (Kreationisten tun sich hier ja bspw. besonders schwer...). Versuche gab es in der Geschichte auch durchaus (Deismus, Pantheismus...), sind bisher nur leider stets am Widerstand der Deutungshoheit und des Meinungsmonopols der Kirche gescheitert, wie es scheint...


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 00:52
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Mit anderen Worten: der deutsche Staat liefert den Religionsgemeinschaften ohne Mitspracherecht eine Plattform, um Kinder und Jugendliche mit religiösen Unwahrheiten zum bombardieren.
Wow, okay, das ist etwas krass. Es kann doch bspw. auch nicht einfach und irgendein Interessenverband von Wirtschaftsvertretern unter dem Deckmantel einer weltanschaulichen Freiheit seine neoliberale Lehren in einem Wirtschaftsunterricht verbreiten...? *kopfschüttel*
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Und zu meinen Formulierungen: mit Seide stopft man eben keinen groben Sack.
Ich find' nicht so dramatisch, solange - und das ist der entscheidende Punkt - wenigstens noch irgendetwas zur Sache (ad rem) kommt und es natürlich nicht ausartet. Ob und inwieweit man das Spielchen auf der Ebene ad personam überhaupt mitspielt, ist 'n anderes Thema und hängt wohl von vielen Faktoren ab...
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Von den ca. 20 Milliarden €, mit denen der Staat jährlich die Kirche subventioniert, will ich gar nicht erst anfangen. http://www.stop-kirchensubventionen.de/
Ja, auch solche Diskussionen kenne ich schon zuhauf. Mir geht das längst schon viel zu weit, weil es gänzlich nicht nur nichts mehr mit den propagierten Inhalten seitens der Kirche zu tun hat, sondern auch ganz allgemein mit religiösen Weltdeutungen, Vorstellungen usw. nicht.

Oder anders ausgedrückt: Wieviel der Staat an die Kirche abdrückt, tangiert die Frage nach Gott (oder anderen Vorstellungen) bestenfalls peripher. Ist eher was für den Bundesrechnungshof.


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 12:31
ich finde es ja schon ein wenig anmaßend, sich so zu äußern
Aber jeder solls für sich wissen.
Genauso gut ist doch auch die Frage: "Muslime - unser Mittelater in den 2000ern?"
Glaube ist kein Fort- und kein Rückschritt sondern GLAUBE !!


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 17:58
Wer hier denkt man könnte Atheismus in eine Schublade von Fortschritt oder Rückschritt stecken , vergisst dabei, das Theismus keine beweisbar, wissenschaftliche Weltsicht ist. Von daher ist weder das Eine noch das Andere fortschrittlich oder antiquiert, sondern schlicht Unwissen. Nur das Glaube eben als Ersatz für Nichtwissen herhält und beliebig gedeudet werden kann, was wiederum zuläßt, das es zu einem ein völlig falschen Weltbild hinführt, was, um die Welt nicht an den Abgrund zu führen, tunlichst vermieden werden sollte. Denn es waren immer religiöse oder andere Ideologien welche die Welt in Trümmer legten. Der Atheismus jedenfalls war es zu keiner Zeit.


Sieht man die Welt dann so, tellt sich weder die Frage nach Gott, noch die Frage nach dessen Existenz, weil der Mensch erwachsen geworden ist.

Evolutionärer Humanismus


Der Begriff des evolutionären Humanismus bezeichnet eine neuere, naturalistisch geprägte Strömung innerhalb der humanistischen Weltanschauungen, die den Menschen als Teil eines umfassenden Evolutionsprozesses sieht. Sie wird historisch zurückgeführt auf Julian Huxley, den ersten Generaldirektor der UNESCO, der dieser Strömung ihren Namen gab und der sich für eine „wissenschaftliche Religion“ ohne Gott und ohne Offenbarung aussprach, in welcher Evolution ein universeller und alles durchdringender Prozess sei.


Wikipedia: Evolutionärer Humanismus

Das Fehlen von jeglichem kindlichen Aberglauben, sollte dabei die Frage des Threads genügend beantworten.




@Noumenon
@@benihispeed
@Angelus144


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 18:16
@KL21
Mir ist nicht ganz klar, was genau du uns mitteilen möchtest... :ask:


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 18:19
@BossMeng
Glaube ist kein Fort- und kein Rückschritt sondern GLAUBE !!
Und warum meinst Du, dürfe man Glauben nicht danach beurteilen, ob er ein Fortschritt oder einn Rückschritt für die Menschheit wäre? Das Eine schließt das Andere doch nicht aus..


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 18:26
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Und warum meinst Du, dürfe man Glauben nicht danach beurteilen, ob er ein Fortschritt oder einn Rückschritt für die Menschheit wäre? Das Eine schließt das Andere doch nicht aus..
Warum findest D denn, dass Glaube überhaupt Vort und Rückschritte macht?
Ich denke das eine hat mit dem anderen nichts - so gar nichts - zu tun


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 18:31
@BossMeng
Warum findest D denn, dass Glaube überhaupt Vort und Rückschritte macht?
Das habe ich nicht gesagt, und das besagt auch das Thema des Threads nicht.

Es geht nicht darum, ob der Glaube Fort- oder Rückschritte macht, sondern, ob der Atheismus an sich ein (im Umkehrschuss: Der Glaube an sich) Fortschritt oder Rückschritt für die Menschheit wäre.


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 18:58
geil, wie ich Fortschritt mit "v" geschrieben habe ^^ - ist wohl ein Symptom für Atheis(mus)
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Es geht nicht darum, ob der Glaube Fort- oder Rückschritte macht, sondern, ob der Atheismus an sich ein (im Umkehrschuss: Der Glaube an sich) Fortschritt oder Rückschritt für die Menschheit wäre.
JA! Das bestreite ich ja gerade, dass es eigentlich echt bescheuert ist, dass es ein Rückschritt sein soll.
Der Glaube an sich ist ja ok, soll jedem gegeben sein - auch der nicht glaube. Aber es ist sicherlich kein Rückschritt, wenn jemand all das abweisen tut.


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 19:20
Zitat von KL21KL21 schrieb:das Theismus keine beweisbar, wissenschaftliche Weltsicht ist.
Auch Atheismus ist keine wissenschaftlich belegbare Weltsicht.
Religionen sind , wie alle Ideologien, immer wieder Kriegsauslöser, aber wegen dem Spirituellen Glauben an eine höhere Wirklichkeit, ist noch nie Krieg geführt worden und wird auch nie Krieg geführt werden.
Denn der Grund sind nicht die Religionen allein, sondern vorallem der Irrglaube man hätte die Wahrheit für sich gepachtet und den sehe ich auch bei vielen Atheisten.
Wer ehrlich sagt er wisse nicht ob es so etwas wie einen Gott gibt, der ist Agnostiker.


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19.03.2019 um 19:21
@Noumenon
Es bleibt also dabei: Die Aussage, es sei "nahezu unmöglich, seine Kinder von religiösem Denken fernzuhalten", ist grober Unfug bzw. in den Neuen Bundesländern fernab jeglicher Lebenswirklichkeit.
Da würde ich weiterhin widersprechen. Auch bei strengsten Vorkehrungen stelle ich es mir beispielsweise sehr schwierig vor, Kinder vor den großen Festen Ostern und Weihnachten und ihrer religiösen Bedeutung fernzuhalten. An Ostern offenbart das Christentum zudem sein wahres Gesicht... und es ist das eines Opferkultes.
Und was die Subventionen angeht... Der Staat subventioniert ja nicht nur religiöse Institutionen und Einrichtungen, sondern auch wirtschaftliche, wissenschaftliche oder kulturelle.
Ein Staat sollte im besten Falle zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet sein. Entweder er subventioniert logischerweise alle religiösen Strömungen gleichermaßen oder gar keine. Wir sprechen bei den Subventionierungen der christlichen Kirchen außerdem über Beträge, die zum Beispiel ein Vielfaches des gesamten Bildungsetats ausmachen! Das sind also keine Peanuts, sondern geradezu absurde Summen. Für mich ist es leider nicht akzeptabel, dass der deutsche Staat zum Beispiel die üppigen Gehälter von Bischöfen aus allgemeinen Steuergeldern begleicht. Stell dir einfach mal vor, wie groß der öffentliche Aufschrei wäre, wenn die BRD die Oberhäupter von Scientology bezahlen würde... Wenn man das gleiche aber bei der christlichen Sekte macht, scheint alles okay zu sein? Wir leben im Jahr 2019. Es wird langsam Zeit, dass der Staat seiner Rolle gerecht wird und diesen Wahnsinn stoppt.
aber soweit ich weiß, werden kirchliche Einrichtungen ganz oder zumindest zu einem großen Teil eh aus der Kirchensteuer finanziert.
Diese Annahme ist leider falsch. Diakonie, Caritas, christliche Kindergärten und Krankenhäuser werden zu über 90% aus allgemeinen Steuergeldern finanziert. Die Kirchen setzen dann ihren Namen oben drauf und tun so, als würde sie diese Einrichtungen finanzieren. Der Staat macht in diesem Sinne also sogar noch kostenlos Werbung für die Kirchen... aber nunja, da die Kirchensteuer auch über staatliche Finanzämter eingezogen wird - ein großartiger kostenloser Service übrigens - drücken wir da mal ein Auge zu ;). Das Problem ist nur, dass in den oben genannten Einrichtungen das europäische Arbeitsrecht außer Kraft gesetzt ist, da u.A. Homosexuelle, Geschiedene oder konfessionslose Menschen dort kaum eine Chance auf einen Arbeitsvertrag haben. Noch einmal: diese Zustände werden durch den Staat nicht nur gebilligt, sondern gefördert.

Du hast noch so viel geschrieben, auf das es sich einzugehen lohnt. Über vieles muss ich auch nochmal gründlicher nachdenken... aber leider steht auch mir nicht unendlich Zeit zur Verfügung, um auf jeden einzelnen Punkt ausführlich einzugehen. Sei dir aber versichert, dass ich alles ausführlich und mit großem Interesse gelesen habe.


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 19:22
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Mir ist nicht ganz klar, was genau du uns mitteilen möchtest...
Ich dachte das wäre offensichtlich ? Nämlich die Frage ob Atheismus fortschrittlich oder nicht ist, ergibt genau soviel Sinn, wie z.B. die Frage, ob Kühe, wenn es die Umstände erlauben auch Eier legen könnten. :)


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 19:23
@benihispeed

Man kann auch agnostischer Atheist sein. Jemand, der nicht weiß, ob es Götter gibt und daher nicht an sie glaubt.


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 19:29
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Man kann auch agnostischer Atheist sein. Jemand, der nicht weiß, ob es Götter gibt und daher nicht an sie glaubt.
Ja, könnte man . Aber genaugenommen geht es den Gläubigen ja auch nicht anders, sie nehmen an, das ihr Glaubenskonzept wahr ist, wissen es aber nicht. also sind sie Agnostiker, welche gleichzeitig irgendwelche Dogmen verbreiten und hoffen, das sie bei Anderen auf fruchtbaren Boden fallen. Also nichts Neues seit mehr als 2000 Jahren.:)


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19.03.2019 um 19:33
@KL21
also sind sie Agnostiker, welche gleichzeitig irgendwelche Dogmen verbreiten und hoffen, das sie bei Anderen auf fruchtbaren Boden fallen. Also nichts Neues seit mehr als 2000 Jahren.:)
Damit habe ich auch per se kein Problem, wenn diese Menschen ihren Glauben privat leben. Aber leider haben manche dieser Gruppierungen ein so großes politisches Mitspracherecht, dass sie ihre Gottheiten in den Gesetzestexten des Staates verewigt haben und nun beispielsweise allen in der Gesellschaft lebenden Menschen verbieten, an bestimmten Tagen zu tanzen oder lustige Filme zu schauen.


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

19.03.2019 um 19:51
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:dass sie ihre Gottheiten in den Gesetzestexten des Staates verewigt haben und nun beispielsweise allen in der Gesellschaft lebenden Menschen verbieten, an bestimmten Tagen zu tanzen oder lustige Filme zu schauen.
Na dann singen und tanzen wir doch noch solange ausgiebig, bis der Planet den Löffel endgültig abgibt.

https://swissarcticproject.org/2018/01/25/warnung-tausender-wissenschaftler-der-welt-mit-der-bitte-an-die-menschheit-die-umweltzerstoerung-einzudaemmen/

Die Anforderungen an die Gesellschaften weltweit, sind andere als die in der Vergangenheit. Lustige Filme schauen und tanzen wird sicher Niemandem helfen, deshalb ist das zwar ein Grundrecht, aber nicht zwangsläufig überproportional wichtig. Es sei denn man tanzt gerne nahe am Abgrund. Gott und Götter sind da außen vor, weil eben tote und sinnlose Relikte.


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

20.03.2019 um 12:37
Zitat von OceansizeOceansize schrieb:Auch bei strengsten Vorkehrungen stelle ich es mir beispielsweise sehr schwierig vor, Kinder vor den großen Festen Ostern und Weihnachten und ihrer religiösen Bedeutung fernzuhalten.
Wäre auch ziemlich dämlich. Es ist Teil der hiesigen Kultur. Der Historie. Warum du Kindern das Wissen darüber vorenthalten willst ist mir schleierhaft. Das Wie ist etwas anderes. Wie man mit den Feiertagen umgeht.
Du erinnerst mich ein wenig an die ZJ die ich kenne. Die ganz Wilden lassen Ihre Kinder nicht zu anderen Kindergeburtstagen etc.
Weil ist ja nix was die ZJ feiern.
Toleranz wäre das Stichwort. Toleranz und Information. Wenn das Kind dann sagt, Ja, Glaube, welcher auch immer, ist was für mich, gut. Wenn es sagt, Nö, ist nix für mich, auch gut.
Oder bist du so intolerant das du das deinen Kindern verwehren wolltest?


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Atheismus - Fortschritt oder Rückschritt?

20.03.2019 um 13:21
Cachalot hat recht. Ohne Grundwissen über Religionen, insbesondere das Christentum, weil es in diesem Teil der Welt halt vorherrschend war und immer noch ist, ist weder die Vergangenheit (Geschichtsunterricht!), noch die Ereignisse und Zustände der Gegenwart zu begreifen. Deshalb sollte auch ein Atheist relaxt sein, wenn es um so Dinge wie Religionsunterricht oder fromme Geschichten im Kindergarten geht, denn wenn sich die Gelegenheit ergibt, kann man immer noch kind- und altersgerecht seine eigene Version darlegen, etwa daß Weihnachten (Wintersonnwende) und Ostern (Frühlingsfest) viel älter sind als die hübschen Geschichten über Jesus, die die Christen drangehängt haben, daß es aber die Geschenke trotzdem geben wird (das wichtigste fürs Kind!).
Auf diese Weise bleibt alles ganz relaxt, keine Seite macht Streß, das Kind wird von zwei Seiten informiert und kann sich irgendwann als erwachsener Mensch selbst entscheiden, was glaubwürdiger ist.
Atheisten die sich in der (Glaubens-)Materie auskennen, dürften keine Probleme haben, ihre Seite der Dinge glaubwürdig zu vermitteln. Wenn das Kind dadurch lernt, sich erst mal selber über alles zu informieren, bevor es an etwas glaubt, ist das schon ein guter Erfolg.
Blinden Glauben (durch Drohungen oder ohne) gibt es nämlich nach wie vor noch viel zu viel auf der Welt.


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