Mr.Brain schrieb:Nicht wirklich. Dieses "eben doch" war eine unglückliche und fehlerhafte Formulierung von mir, die du ja jetzt aus dem Kontext gerissen hast. Hier noch einmal der ganze Satz:
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb am 20.12.2022:
Eben doch, denn schließlich wissen wir nicht, wer diese Erscheinungen "inszeniert".
Und wie macht der Rest des Satzes aus Deinem "eben doch" nun zwingend keinen Widerspruch zu meinem
perttivalkonen schrieb am 19.12.2022:Kannst also das Sonnenwunder nicht aus den übrigen Marienerscheinungen rausnehmen, so als wäre halt zufällig auch noch eine Ufosichtung zwischengerutscht, aber eigentlich unabhängig von den sehr katholischen Erscheinungen und Botschaften.
??? Nee Du, es bleibt dabei, daß Du die Botschaften nicht alienmade erklären kannst und auch nicht mit einem "wir wissen nicht, wer" das Sonnenwunder dennoch wenigstens separat für Aliens retten.
Mr.Brain schrieb:Genau. Und deswegen steht es einem Christen frei, an all diese Dinge zu glauben, so wie auch an die Reinkarnation.
Dumm nur, daß die Schrift zu Globuli & o. keine alternierende Version anbietet, zur Reinkarnation aber schon. Und zwar eine, die Reikarnation ausschließt. Nämlich das Sterben des Menschen und seine anschließende Auferstehung zum Heil oder zum Gericht. Insofern bleiben Globuli im Spiel, wie Du sagst, Reinkarnation aber nicht.
Ist also dichter an Deiner Götzen-Erklärung dran.
Mr.Brain schrieb:Was wäre denn eine nicht allgemeine All-Einheit?
Wenn weiter ausgeführt würde, wie diese Einheit funktioniert / zu verstehen ist (daß z.B. alle Seelen nur ein Geist sind, eine "Persönlichkeit", oder daß nichts losgelöst von allem anderen existiert und von allem abhängt (mein hiesiges Befinden ändert sich etwas, wenn in China ein Sack Reis umfällt), oder daß alles, was passiert, nach einem einheitlichen Gesamtplan passiert), dann wäre es eine konkrete Form von All-Einheit. Oder drei verschiedene, so meine Beispiele.
Mr.Brain schrieb:Gab es die auch in der damaligen jüdischen Religion? Wenn nicht, wäre es doch ein revolutionäres Konzept gewesen.
Nun, in der Tat gab es auch in der israelitischen bzw. später jüdischen Religion Alleinheitsvorstellungen. Etwa der Tun-Ergehen-Zusammenhang, der Sippenhaftgedanke, der ganze Städte verantwortlich machen kann für das schändliche Tun einiger in ihr, bis hin zu Paulus' Verweis, daß die gesamte Schöpfung auf die Erlösung der Kinder Gottes harrt, weil eben alles seit dem Sündenfall unter den Folgen leidet. Sicher gibts noch weitere Formen.
Seit dem Hellenismus, z.T. bereits seit der voraufgegangenen persischen Zeit, nahm das Judentum durchaus verstärkt verschiedene Einflüsse der sie umgebenden Kultur auf. Das ist eher "normal" als "revolutionär".
Mr.Brain schrieb:Soweit ich weiß, kommt die nur im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte des Lukas vor.
Die Himmelfahrt wird nur dort erzählt (und im sekundären Markusschluß). Aber sie wird vorausgesetzt, jedes Mal, wenn darauf hingewiesen wird, daß der Herr am Ende der Tage aus dem Himmel auf die Erde zurückkehren wird, um zu richten und zu herrschen. Wenn er kommt, werden laut verschiedenen Stellen die lebenden Jünger dem Herrn entgegen entreückt, und die verstorbenen Jünger werden auferstehen. Die Rückkehr aus dem Himmel ist also keine Auferstehung eines bis dahin Toten, sondern da kommt ein Lebender und erweckt die Toten dann erst.
Mr.Brain schrieb:Es ist halt irgendwie schon verwunderlich, dass die restlichen vier Evangelien von einem so zentralen Bestandteil der christlichen Glaubenslehre nichts erwähnen.
Erstens wären es drei, das Lukasevangelium mit der Himmelfahrt ist ja eines der vier. Zweitens sinds nur zwei, da es bei bei Markus ebenfalls steht (16,19), bzw. da bei Markus der ursprüngliche Schluß verlorengegangen ist, man also zumindest nicht sagen kann, daß sie auch dort gefehlt habe. Und drittens gibt es auch noch
1.Petrus3,22
Der ist zur Rechten Gottes, nachdem er in den Himmel gegangen ist, und Engel und Mächte und Kräfte sind ihm unterworfen.
Hebräer9,24
Denn der Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Gegenbild des wahren [Heiligtums], sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen
Mr.Brain schrieb:Siehe dazu den Islam heute. Der hat nur noch den einzigen Sinn und Zweck, die patriarchalische Gesellschaftsform aufrecht zu erhalten.
Klar kann jede Weltanschauung, Ideologie, Philosophie, Religion... benutzt werden, um wasauchimmer zu erreichen, das streng genommen ganz andere Ziele sind. Und da die meisten Gesellschaften stark reigiös geprägt sind, oft von einer bestimmten Religion, ist es z.B. für Staaten naheliegend, daß die für einen geistigen staatserhaltenden Überbau auf Religion zurückgreifen und diese zur Staatsideologie machen. Deswegen aber ist doch nicht z.B. "der Islam" so. Ich kenne Muslime persönlich, ja ganze Gemeinden, die das nicht so ausleben und erleben, wie Du da generalisierend sagst.
Mr.Brain schrieb:Hat sie auch gesagt, dass sie die Mutter von Jesus ist?
Mit dem genannten Titel: Ja. Eindeutig. Wenn Du erwartest, daß ein Mensch sämtliche Details aufzählen muß, die diesen Menschen ausmachen, damit man sagen kann, der isses, dann: nein, dieses Detail hat sich nicht extra ausformuliert. Steckt aber wie gesagt drin, sobald sie sich als eben diese Maria identifiziert hat.
Mr.Brain schrieb:Und was den Namen Maria angeht, da gab es ja schließlich noch eine zweite Maria mit einer engen Beziehung zu Jesus.
Sie hat ja nicht ihren Namen genannt, sondern einen ihrer Titel. Damit ist eine Verwechslung ausgeschlossen.
Auch der, der sich in der Offenbarung als Alpha und Omega vorstellt, sagt nicht "ich bin Jesus, der Sohn der Maria, der gekreuzigt wurde", und trotzdem ist auf der Höhe dieser Selbstvorstellung klar, als wen der Redende sich da identifiziert.