Macht das Christentum überhaupt Sinn?
14.08.2017 um 17:50@Rao
@Heide_witzka
Hier mal paar Beispiele, dass man etwas als Tatsache hinstellte, was dann später revidiert wurde:
http://www.welt.de/lesestueck/2014/anders-als-gedacht/ (Archiv-Version vom 11.10.2016)
@Heide_witzka
Hier mal paar Beispiele, dass man etwas als Tatsache hinstellte, was dann später revidiert wurde:
Jahrelang hatten die alten Texte Jana Jones nicht in Ruhe gelassen. Die Hände der Mumien waren mit Stoffen umwickelt gewesen, hieß es dort. Was die Ägyptologin daran verwunderte, war, dass die beschriebenen Funde aus der Zeit um 4500 vor Christus stammen sollten. Nach gängiger Lehrmeinung hatten die Ägypter jedoch erst rund 1000 Jahre später damit angefangen, ihre Toten mit Wickeln und Mitteln gegen die Verwesung zu wappnen.Genau darum ging es mir:
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Ein neues Entstehungsdatum bekam auch die Sahara 2014 verpasst. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass die größte Sandwüste der Erde mit Beginn des Eiszeitalters vor rund zwei Millionen Jahren entstanden war. Was nicht dazu passte, waren Dünenablagerungen im Norden des Tschad, die bereits sieben Millionen Jahre alt sein sollten....
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Auch wenn Homo sapiens sich gern überlegen fühlt – die Vorstellung, der Neandertaler sei dumm gewesen, geriet in diesem Jahr gründlich ins Wanken. Zwei Paläontologen hatten frühere Studien überprüft und festgestellt, dass alle Erklärungen für die Überlegenheit des Homo sapiens "fehlerhaft" waren.....
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Dass dieser Vogel stiehlt, ist ein Generalverdacht, der als Wendung in den Sprachgebrauch eingegangen ist. Gar nicht so leicht also, die vermeintlich "diebische Elster" zu rehabilitieren. Britische Verhaltensforscher machten den Test....
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viele Irrtümer sind in der Welt – und nachträglich ist es schwer, sie dort wieder hinauszubekommen.
Der Irrtum manifestiert sich in Sprache und Namen und manchen Irrtum hat die Menschheit so lieb gewonnen, dass es ihr schwerfällt, sich wieder von ihm zu trennen. Mehr als 500 Jahre, nachdem das Missverständnis bemerkt wurde, sprechen wir von den Ureinwohnern Nordamerikas als "Indianer", von den Antillen und Bahamas als "Westindische Inseln" – und von Kolumbus als dem Entdecker Amerikas.
So wird wohl auch die diebische Elster diesen Beinamen so bald nicht loswerden – auch
Ohne das Wagnis, eine Aussage abzuleiten – auch mit dem Risiko, dass sie falsch sein kann –, tritt die Wissenschaft auf der Stelle", sagt Wissenschaftshistoriker Steinle. "Wenn wir erst wagen, Aussagen zu treffen, wenn wir hundertprozentig sicher sind, kommen wir nicht weiter."In Lehrbüchern stehen diese und jene bisherigen Erkenntnisse ... und die Schüler müssen sich nun selbst hinzu denken "kann stimmen, muss aber nicht".
Wie verlässlich ist dann noch, was wir festhalten und aufschreiben, was Wissenschaftler und Journalisten als Erkenntnis über die Welt präsentieren?
Alles, was als Ergebnis der wissenschaftlichen Forschung veröffentlicht wird, kann niemals mehr sein als nur der derzeitige Stand der Dinge. Selten machen wir diese Einschränkung explizit, fast immer müssen wir sie aber mitdenken – ohne dabei die Erkenntnis als wertlos anzusehen.
http://www.welt.de/lesestueck/2014/anders-als-gedacht/ (Archiv-Version vom 11.10.2016)