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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

1.097 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Dennis75 Diskussionsleiter
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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

14.08.2016 um 15:57
@Blade_Runner
Zitat von Blade_RunnerBlade_Runner schrieb:Das würde ein Atheist bezüglich einer Religion doch eh machen.
Nicht unbedingt.

Manche sagen auch dass ihnen diese Freiheit keinen emotionalen Gewinn einbringt. Solche Leute schätzen eher die (auch wieder gefühlte) Gewissheit dass sie sich mit ihrer Weltanschauung innerhalb ihnen vernünftig erscheinender Annahmen und wahrscheinlich existierender Tatsachen bewegen.

Wieder andere sind heil froh dass sie nichts mit Irren, Mördern und Lügnern gemein haben wofür sie real oder potenziell jeden halten der an irgendwas glaubt was sie nicht glauben. Ich enthalte mich stets einer Bewertung solcher Positionen, ich will sie nur kennen.
Zitat von Blade_RunnerBlade_Runner schrieb:Wie frei oder gefangen ist man in einer Sekte?
Als Antwort auf diese Frage genügt mir die subjektive Meinung derer die sich für irgendeinen Glauben entschieden haben.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

14.08.2016 um 16:30
Zitat von VirtualOutrageVirtualOutrage schrieb:Meine Fantasie wuerde durchaus ausreichen um mir diverse (hauptsaechlich wohl eingebildete) Vorteile vorzustellen, die manch Atheist oder Agnostiker aus seiner Ueberzeugung zu ziehen glaubt.t
Heutzutage koennte da durchaus auch sowas wie "Gemeinschaftsgefuehl" dabei sein.
Weiß nicht.
Ein "Gemeinschaftsgefühl", haben wohl eher Gläubige einer Religionsgemeinschaft.
So wie es bei eigentlich allen Sekten der Fall ist.
Zitat von VirtualOutrageVirtualOutrage schrieb:Atheismus (also die Abwesenheit jedes Glaubens) kann sich ja auf zwei Arten entwickeln: Entweder weil man noch nie etwas von Religionen gehoert hat (bzw. sich nie damit befasst hat - damit waere Atheismus quasi sowas wie ein Default-Zustand), oder nach Abwaegung der religioesen Argumente, die man fuer loechrig wie einen schweizer Kaese haelt. Zwischen den beiden Formen liegen erkenntnistechnisch ja Welten.
Da gebe ich Dir 100%ig Recht.
Da liegen wirklich Welten dazwischen.
Zitat von VirtualOutrageVirtualOutrage schrieb:Ist teils z.B. recht interessant, Buch-Rezensionen oder Youtube-Kommentare unter Veroeffentlichungen von Richard Dawkins zu lesen. Die reine Logik und die Art der Argumentation scheint fuer so manchen jedenfalls nicht im Vordergrund zu stehen.
Das kann man ja auch hier sehr gut beobachten.
Hier sind ja schon einige unterwegs, denen man durchaus unterstellen kann, sich religiös regelrecht zu ereifern.
Zusätzlich hat man sich ja, je nach spezialisierter fundamentaler Sekte, die reine Wahrheit auf die Fahnen geschrieben.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Manche sagen auch dass ihnen diese Freiheit keinen emotionalen Gewinn einbringt. Solche Leute schätzen eher die (auch wieder gefühlte) Gewissheit dass sie sich mit ihrer Weltanschauung innerhalb ihnen vernünftig erscheinender Annahmen und wahrscheinlich existierender Tatsachen bewegen.
Wieder andere sind heil froh dass sie nichts mit Irren, Mördern und Lügnern gemein haben wofür sie real oder potenziell jeden halten der an irgendwas glaubt was sie nicht glauben. Ich enthalte mich stets einer Bewertung solcher Positionen, ich will sie nur kennen.
Da kann ich Dir nicht beipflichten.
Ein Atheist hat gegenüber diversen Religionen keinen emotionalen Gewinn.
Und heilfroh ist er auch nicht.
Damit würde er einer Religion ja eine Art Realität oder Wichtigkeit beimessen.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Als Antwort auf diese Frage genügt mir die subjektive Meinung derer die sich für irgendeinen Glauben entschieden haben.
Nun denn.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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14.08.2016 um 16:46
@Blade_Runner
Zitat von Blade_RunnerBlade_Runner schrieb:Da kann ich Dir nicht beipflichten.
Ein Atheist hat gegenüber diversen Religionen keinen emotionalen Gewinn.
Und heilfroh ist er auch nicht.
Damit würde er einer Religion ja eine Art Realität oder Wichtigkeit beimessen.
Tja dann steht dein Wort gegen das der Leute dir mir sagen DASS sie angesichts ihres Atheismus so empfinden. Vielleicht denken sie ja wirklich nur dass sie was empfinden und irren sich dabei.


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14.08.2016 um 16:52
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Tja dann steht dein Wort gegen das der Leute dir mir sagen DASS sie angesichts ihres Atheismus so empfinden.
Meine Einstellung oder Meinung ist ja nicht mehr oder weniger subjektiv als andere.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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14.08.2016 um 17:03
@Blade_Runner

Und heilfroh ist er auch nicht.
Damit würde er einer Religion ja eine Art Realität oder Wichtigkeit beimessen.


Natürlich sind die Prinzipien "Glaube" oder "Religion" real existierende Phänomene. Wie Lepra und Aids auch. Und es gibt gar nicht mal so wenige Leute die das eine so abstoßend und abschreckend finden wie das andere, und sich glücklich schätzen dass sie weder vom einen noch vom anderen betroffen sind. Hatten wir sogar schon in diesem Thread, vor ungefähr 5 oder 6 Seiten glaub ich.

Damit meine ich den der bei der bundesweiten Zwangsterapierung von Gläubigen das Hauptproblem darin sieht dass es sich nicht machen lässt.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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14.08.2016 um 17:13
Oder nimm mal den Vater meiner Exfrau. DDR-Bürger und Sozialist wie er im Buch steht. Der hat seine Tochter windelweich geprügelt wenn er erfahren hat dass sie sich "mit den Christenschweinen im Schlamm gewälzt hat". Und dabei war die DDR-evangelische Kirche so staatstreu dass sie unter Stasi-Aufsicht sogar erlaubt war.

Frei nach Marx: Je mehr von dem Priester- und Nonnenpack wir erschießen können umso besser.


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14.08.2016 um 17:23
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Natürlich sind die Prinzipien "Glaube" oder "Religion" real existierende Phänomene.
Das ist mir durchaus bewusst.
Die Frage ist aber doch, inwieweit ich einer Religion, eine für mich existierende Präsenz beimesse.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Und es gibt gar nicht mal so wenige Leute die das eine so abstoßend und abschreckend finden wie das andere, und sich glücklich schätzen dass sie weder vom einen noch vom anderen betroffen sind. Hatten wir sogar schon in diesem Thread, vor ungefähr 5 oder 6 Seiten glaub ich.
Dem widerspreche ich auch gar nicht.
Mich stört eher der Begriff, "Unglaube".
Der impliziert bereits einen Glauben.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Oder nimm mal den Vater meiner Exfrau. DDR-Bürger und Sozialist wie er im Buch steht. Der hat seine Tochter windelweich geprügelt wenn er erfahren hat dass sie sich "mit den Christenschweinen im Schlamm gewälzt hat".
Das ist natürlich schlimm.
Zeigt aber auch hier, welche Bedeutung dein Ex-Schwiegervater einer Religion beigemessen hat.
Er scheint sie gehasst zu haben.
Soviel Bedeutung schenkt ein Atheist einer Religion nicht.
Also wenigstens mMn nicht.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

14.08.2016 um 17:26
@Dennis75
Dennis75 schrieb:
Tja dann steht dein Wort gegen das der Leute dir mir sagen DASS sie angesichts ihres Atheismus so empfinden.
Ööhm - jeder der geboren wird ist "automatisch" Atheist. Denn diesen "-ismus" gibt es eigentlich gar nicht.
Würde dieser Mensch weiterhin - ohne Kenntnis von irgendwelchen Göttern, Glaubensrichtungen, etc. - aufwachsen, er würde (bis zu seinem Tod) nicht mal wissen, das er Atheist ist/war.

Von daher ist die Frage, ob der Atheismus einem Atheisten irgendetwas bringen würde, unlogisch.


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Was bringt euch euer (Un-)Glaube?

14.08.2016 um 17:33
Das Folgende ist noch keine Antwort auf die Frage, aber trotzdem nicht „off topic“, sondern eine bei dieser Frage notwendige Vorüberlegung und Klärung:

Es gibt doch diese österreichische „Wissenschaftskabarett“-Gruppe Science Busters, deren Motto lautet „Wer nichts weiß, muss alles glauben“. Heißt das denn nicht auch umgekehrt: „Wer nichts glaubt, muss alles wissen“ …? Na, wie dem auch sei: Da wir unmöglich alles wissen können, bleibt uns, wenn wir uns in der Welt orientieren und handeln wollen, gar nichts anderes übrig, als vieles – ich würde sogar behaupten: das aller, aller meiste – einfach nur zu „glauben“, statt es wirklich zu wissen. (Was heißt eigentlich „wissen“?: Ab wann kann eine Überzeugung, dass etwa so ist und nicht anders, als echtes „Wissen“ gelten, und wann ist sie nur „Meinung“ oder „Glauben“?)

„Wissen“ wir als konkrete einzelne Person denn wirklich, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt (obwohl uns unsere sinnliche Beobachtung doch jeden Tag etwas anderes zeigt), oder „glauben“ wir das nur, weil wir es in der Schule so gelernt haben?

„Weiß“ jemand, dass Einsteins allgemeine und spezielle Relativitätstheorien „stimmen“, der die theoretischen Überlegungen und mathematischen Formeln, die dahinter stehen, nicht verstanden hat, und die empirischen Beobachtungen, die die Theorie stützen, nicht selbst gemacht hat? Oder „glaubt“ er nicht vielmehr nur, dass diese Theorien stimmen, weil das nunmal zum „Allgemeinwissen“ gehört?

Kurz: Es gibt, was uns als konkrete Individuen angeht, unendlich viel – ich würde sagen: das Allermeiste – das wir nicht wirklich mit Sicherheit „wissen“, sondern nur glauben (zu wissen).

„Die Menschheit“ oder „die Wissenschaft“ als solche „weiß“ natürlich viel mehr, als jeder Einzelne. Es gibt – neben Einstein – eben noch eine ganze Menge anderer Physiker, die die Relativitätstheorie nicht nur „glauben“, sondern (im Gegensatz zu den allermeisten „Normalbürgern“) ihre Überzeugung auch theoretisch, mathematisch und empirisch konkret begründen können.

Dennoch hat auch „die Wissenschaft“ ihre Wissensgrenze (wenn es anders wäre, dann könnte man jetzt jede Grundlagenforschung einstellen und viel Geld sparen, weil wir schon „alles wissen“), wo sie „noch“ nicht alles weiß – oder vielleicht auch aus prinzipiellen Gründen niemals etwas wissen kann. Manche vergleichen auch das menschliche Wissen und die Wissenschaft mit einer „Insel“ des „Wissens“ inmitten eines Ozeans des „Ungewussten“, „Unbekannten“ und „Mysteriösen“: Die Insel des Wissens wird immer größer; damit werden aber auch die Ufer, mit denen sie an das Mysteriöse stößt, immer größer, d.h. mit jeder beantworteten Frage tun sich drei neue, unbeantwortete Fragen auf. („Je mehr ich weiß, desto mehr wird mir bewusst, was ich alles nicht weiß.“)

Kurz: Weil niemand – schon gar nicht als Einzelner, aber auch nicht als Menschheit im Ganzen - alles wissen kann, bleibt uns gar nichts anderes übrig als vieles einfach „nur“ zu glauben.

Das gilt gerade und erst recht für Dinge „jenseits“ unserer Welt, für „transzendente“ Gegebenheiten und Wesen wie Gott oder Geister; für die Frage, ob das Bewusstsein nach dem Tod des Körpers in irgendeiner Form weiter lebt oder nicht, oder für Fragen wie: „Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?“

Auch der Atheist, der überzeugt ist, dass es keinen Gott und kein „Leben nach dem Tod“ gibt, weiß das natürlich nicht, sondern glaubt es bloß.

„Glauben“ kann aber verschiedenes bedeuten: Zum einen einfach nur „vertrauen“: „Ich glaube dir“ oder „ich glaube an dich“, d.h. ich vertraue darauf, dass du mich nicht anlügst und dass ich mich auf dich verlassen kann. Die meisten von uns vertrauen darauf („glauben“), dass auch morgen die Welt noch nicht untergehen wird und sie lebend wieder aufwachen, statt im Schlaf zu sterben – obwohl sie das natürlich nicht mit Sicherheit wissen können. Andere vertrauen auf („glauben an“) Gott, dass dieser es ist, der die Welt erhält und mich auch morgen aufstehen lässt (und dass das nicht nur „einfach so passiert.)

„Glauben“ kann aber auch bedeuten, bestimmte Behauptungen für richtig zu halten, obwohl man sie nicht „wirklich“ wissen oder beweisen kann. Etwa im apostolischen „Glaubensbekenntnis“: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria etc. pp.“ Hier werden eine ganze Reihe von Behauptungen aufgestellt – dass es Gott gibt, dass er allmächtig ist, dass er den Himmel und die Erde erschaffen hat, dass Jesus sein einzig- oder allein geborener Sohn ist (das bedeutet Luthers „eingeboren“) usw. - die der Gläubige für wahr hält. Aber offensichtlich gehören diese Behauptungen nicht zum nachweisbaren Allgemeingut der Menschheit, dem jedes vernünftig denkende und urteilende Wesen zustimmen müsste – sind also kein echtes „Wissen“.

Trotzdem sind diese Glaubensinhalte auch nicht einfach nur „aus der Luft gegriffen“. Viele Gläubige glauben nicht einfach, weil sie glauben, sondern weil für sie eine jahrhundertealte Tradition die Wahrheit des Geglaubten bezeugt; und/oder weil sie selbst in einem „Bekehrungserlebnis“ Gottes Gegenwart erfahren haben; und/oder weil zahlreiche Zeugen die Auferstehung Jesu bezeugen (vgl. 1. Korinther, Kapitel 15); und/oder weil Wunder geschehen, die das Eingreifen einer transzendenten Macht - „Gott“ - bezeugen usw. Man mag diese Begründungen nun selbst nachvollziehen können oder nicht, für richtig halten oder für verfehlt, – jedenfalls ist der Glaube nicht vollkommen „unbegründet“ und „aus der Luft gegriffen“, sondern beruht auf Gründen, auch rationalen Gründen (daher die vielen Versuche der philosophischen „Gottesbeweise“).

Glauben kann auch einfach nur bedeuten „subjektive Überzeugtheit“. „Ich glaube – das heißt, ich bin überzeugt –, dass nach dem Tod nichts mehr kommt; ich kann das natürlich nicht wissen, aber ich wäre doch seeehr überrascht, wenn es anders wäre.“

„Glauben“ kann auch nur ein „vorläufiges“ Wissen sein; nicht absolut sicher, aber auch nicht total unbegründet und „an den Haaren herbei gezogen“. „Ich glaube, der Täter war der Gärtner, weil folgende Indizien darauf hinweisen ...“ Ab wann zieht man die Grenzen und sagt: Die Begründung ist gut genug, um die Behauptung als „Wissen“ und nicht nur als „Glauben“ zu titulieren? (Wann kann man den Gärtner verurteilen, und wann gilt „im Zweifel für den Angeklagten“?) Absolute Gewissheit gibt es eigentlich nur bei mathematischen Beweisen oder logischen Deduktionen. Alles andere bietet keine vollkommene Gewissheit, sondern nur eine bestimmte Plausibilität, Begründetheit oder Wahrscheinlichkeit.

Insofern „glaubt“ auch die Wissenschaft nur an ihre Theorien und behauptet nicht, dass sie unfehlbar und der Wahrheit letzter Schluss sind. Wenn eine nachvollziehbare empirische Beobachtung oder eine unabweisbare logische Überlegung zeigen, dass eine etablierte Theorie oder Annahme so nicht stimmen kann, dann muss die Wissenschaft diese Theorie eben aufgeben oder modifizieren.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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14.08.2016 um 17:38
@Micha007
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Ööhm - jeder der geboren wird ist "automatisch" Atheist.
"Im engeren Sinne bezeichnet Atheismus die Überzeugung dass es Gott nicht gibt." (wiki)
Die unbewusste Abwesenheit eines Gottglaubens habe ich hier nicht gemeint weil ich im EP geschrieben habe dass ich mich an jene wende die irgendwann in ihrem Leben eine Entscheidung getroffen haben.

@Blade_Runner
Zitat von Blade_RunnerBlade_Runner schrieb:Soviel Bedeutung schenkt ein Atheist einer Religion nicht.
Ein geistig gesunder jedenfalls nicht, müsste man eigentlich denken. Wie dem auch sei, ich bezeichne ihn in sofern als Atheist dass ich ihm unterstelle er würde nicht an Gott glauben. Wenn ich dächte er glaubte doch an Gott müsste ich ihn anhand seines Verhaltens als geistesgestört ansehen, und in dem Moment gelten eh keine "gewöhnlichen" Maßstäbe mehr.


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Dennis75 Diskussionsleiter
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14.08.2016 um 17:42
@anonyheathen
Zitat von anonyheathenanonyheathen schrieb:Da wir unmöglich alles wissen können, bleibt uns, wenn wir uns in der Welt orientieren und handeln wollen, gar nichts anderes übrig, als vieles – ich würde sogar behaupten: das aller, aller meiste – einfach nur zu „glauben“, statt es wirklich zu wissen. (Was heißt eigentlich „wissen“?: Ab wann kann eine Überzeugung, dass etwa so ist und nicht anders, als echtes „Wissen“ gelten, und wann ist sie nur „Meinung“ oder „Glauben“?)
Das ist in der Tat meine Grundannahme. Wobei aber nicht jeder hier das Wort "Glauben" mit "etwas erwarten, von etwas überzeugt sein, etwas als zutreffend annehmen" beschreiben würde. Ist mir aber recht wenn jeder das Wort "Glauben" so verwendet wie er selber es versteht. Das sortiere ich mir dann schon.


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14.08.2016 um 17:47
@anonyheathen
Zitat von anonyheathenanonyheathen schrieb:„Wissen“ wir als konkrete einzelne Person denn wirklich, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt (obwohl uns unsere sinnliche Beobachtung doch jeden Tag etwas anderes zeigt), oder „glauben“ wir das nur, weil wir es in der Schule so gelernt haben?
Geh' die Sache doch mal anders an.
Du weißt, das Galilei oder Kopernikus nicht über unsere heutige Technik verfügten und trotzdem haben sie herausgefunden, das sich die Erde um um die Sonne dreht (und nicht umgekehrt. Da sollte es doch für Dich (mit der heutigen Technik) ein Kinderspiel sein, dies heraus zu bekommen. Und Deine Skepsis:" ... oder „glauben“ wir das nur, weil wir es in der Schule so gelernt haben? ..." wird durch Wissen ersetzt.


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14.08.2016 um 17:48
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Ein geistig gesunder jedenfalls nicht, müsste man eigentlich denken. Wie dem auch sei, ich bezeichne ihn in sofern als Atheist dass ich ihm unterstelle er würde nicht an Gott glauben. Wenn ich dächte er glaubte doch an Gott müsste ich ihn anhand seines Verhaltens als geistesgestört ansehen, und in dem Moment gelten eh keine "gewöhnlichen" Maßstäbe mehr.
Nun, dazu müsste man ja erstmal wissen, warum sich dein Schwiegervater so verhalten hat.
Da könnten mMn. traumatisierende Gründe eine Rolle gespielt haben.
Was aber natürlich nicht sein Verhalten relativieren soll.

Aber ganz ehrlich Dir gegenüber, muss ich bei solchen Aussagen wie,:
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Ein geistig gesunder jedenfalls nicht
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb: Wenn ich dächte er glaubte doch an Gott müsste ich ihn anhand seines Verhaltens als geistesgestört ansehen, und in dem Moment gelten eh keine "gewöhnlichen" Maßstäbe mehr.
sagen, dass ich Dir ein Psychologiestudium definitiv nicht abnehme.


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14.08.2016 um 17:48
@Micha007
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Ööhm - jeder der geboren wird ist "automatisch" Atheist.
Gut, aber jeder, der geboren wird, ist "automatisch" auch sprachunfähig, unwissend und nicht überlebensfähig. Erst in einer Gesellschaft kann der Mensch überleben, Sprechen (und damit auch Denken) lernen und von anderen etwas lernen. Und weil sich jede Gesellschaft auch ihr Bild von der Welt als Ganzes und dem was eventuell "dahinter" steckt (oder auch nicht) macht, wird der vergesellschaftete Mensch ein bestimmtes vorherrschendes Gottesbild übernehmen oder - wenn er in einer säkularisierten Gesellschaft aufwächst, die diese Möglichkeit zulässt - Atheist werden können.


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14.08.2016 um 17:52
Also, ich als Agnostiker, ehemals Atheist, lebe ja nach dem "Glauben" beweise es mir und ich glaube es dir.

Ich habe bisher keinerlei Anhaltspunkte für die Existenz von gott, jedoch einige für Existenzen von geistern, Dämonen und auch dem teufel.

Aus meiner Sicht ist gott schon vor tausenden Jahren dem Antichrist zum opfer gefallen, da der Gott, den alle so huldigen, egal wie sie jenen nennen, der eigentlich böse ist.


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14.08.2016 um 17:52
@Dennis75
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:ich bezeichne ihn in sofern als Atheist dass ich ihm unterstelle er würde nicht an Gott glauben.
Das ist nicht ganz richtig.
Atheist -> Abwesenheit von Glauben
Nicht zu verwechseln mit: nicht an [...] glauben


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14.08.2016 um 17:55
Zitat von anonyheathenanonyheathen schrieb:Und weil sich jede Gesellschaft auch ihr Bild von der Welt als Ganzes und dem was eventuell "dahinter" steckt (oder auch nicht) macht, wird der vergesellschaftete Mensch ein bestimmtes vorherrschendes Gottesbild übernehmen
Das "Gottesbild", wird ihm ja von klein auf aufoktroyiert.
Im Grunde genommen ist das eine staatlich gewollte Gehirnwäsche, die man schon im Kleinstkindalter bekommt.


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14.08.2016 um 17:56
@Micha007
Zitat von Micha007Micha007 schrieb:Atheist -> Abwesenheit von Glauben
Ist das nicht eher der "Agnostiker"?

Der Athetist sagt: "Ich glaube, dass es keinen Gott gibt."
Der Agnostiker sagt: "Keine Ahnung, kann man nicht wissen. Vielleicht gibt es einen Gott, vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht, möchte auch nichts glauben, und halte mich da raus ..."


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Dennis75 Diskussionsleiter
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14.08.2016 um 17:56
@Blade_Runner
Das könnten mMn. traumatisierende Gründe eine Rolle spielen.
Ja, sowas kommt öfters vor als man denkt.

Es würde auch zu weit führen wenn ich meine Gedanken jetzt auswalze -> Jemand hasst Gott aber weil er ihm nicht direkt schaden kann schadet er jemandem der diesem Gott nahe steht -> stellvertretende Rache lässt zerstörtes psychologisches Gleichgewicht beim Täter vermuten (Prof. Neil Vidmar, Duke-University, North Carolina) und so weiter. Ist alles OT. Kein Problem wenn du denkst dass ich nicht Psychologie studiere.


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14.08.2016 um 17:57
@anonyheathen
Zitat von anonyheathenanonyheathen schrieb:wenn er in einer säkularisierten Gesellschaft aufwächst, die diese Möglichkeit zulässt - Atheist werden können.
Richtiger wäre:
    " ... wenn er in einer säkularisierten Gesellschaft aufwächst, die diese Möglichkeit zulässt - Atheist werden können bleiben."



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