@BioGenEthiker BioGenEthiker schrieb:Das stimmt nicht. Die Suttas des Pali-Kanons sind voll mit Kategorisierungen und auch mit Beschreibungen der Eigenschaften von Menschen. Und dass Worte, die etwas bezeichnen, notwendigerweise einen dualistischen Kontext voraussetzen, muss ich wohl nicht noch einmal wiederholen.
Man muss hier dennoch darauf achten, das man nicht jegliche Worte des Pali-Kanons Buddha selbst zuschreibt. Es gibt nur sehr wenige Aussagen, von denen man sich wirklich sicher ist, das sie auch von Buddha stammen.
Außerdem ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, das man darauf achten muss, zu wem Buddha in diesem Zeitpunkt sprach.
Er spricht nicht mit jedem Menschen auf die gleiche Art und Weise. Es existiert einen riesen Unterschied, wenn er zu einem Mönch, oder einem beginnenden Schüler spricht.
BioGenEthiker schrieb: Richtig scheint mir zu sein, dass er die Dualität durchschaut und deshalb den Denkresultaten nur die Bedeutung zumisst, die ihnen zukommt - aber eben nicht mehr.
So könnte man es auch ausdrücken.
Man kann die Welt sehen wie sie ist, dazu muss man aber aufhören sie dualistisch zu sehen/bewertenOder, wie der berühmte Physiker Werner Heisenberg sagte:
„Was wir beobachten ist nicht die Natur selbst, sondern die Natur, die von unserer Art danach zu fragen abhängt...“
Und ich kann nur immer wieder diesen Absatz wiederholen:
GyatsoJigme schrieb:Im täglichen Leben kann man dem dualistischen Geist nicht aus dem Weg gehen, aber man ist nicht verpflichtet, immer dualistisch zu denken. Es gibt viel Zeit am Tag, in der man einfach eins mit der Wirklichkeit sein kann, hier und jetzt. Man kann eins sein mit dem Waschen, wenn man sich wäscht, eins mit dem Frühstück, wenn man frühstückt. Man kann eins mit einem Moment sein, wenn man geht, wenn man Auto fährt, eins mit dem Himmel, wenn man die Wolken betrachtet, wenn man spazieren geht.
Wenn jemand nicht dualistisch denkt sondern eins ist mit allen Existenzen, dann ist es genau so. Nicht Dualistisch. Selbstverständlich fällt das Nachdenken selbst, bei dieser auf "Aufmerksamkeit für den Moment" basierenden Praxis in den Hintergrund.
Das ist die Aussage der buddhistischen Praxis und um zu erfahren, wie dies ist, muss man es selber tun.
Buddha sagte immer: Glaubt mir nicht einfach, macht es selbst und wenn ihr zur Erkenntnis kommt das es Humbug ist, ist es Humbug, wenn nicht, dann eben nicht.
Wir kommen langsam an einen Punkt, an dem auch ich nicht mehr länger fähig bin, mit Worten zu beschreiben, was man durch buddhistische Praxis erleben kann. Diese Erlebnisse, das eins sein mit allen Existenzen, haben tausende Buddhisten jeden Tag und es beruht alleine darauf, das man eben nicht immer dualistisch denken muss.
Das er nunmal nötig und unabdingbar ist, das gilt es nicht abzustreiten. Aber solange man es nicht schafft, auch nur für eine Stunde sich nicht dem Dualismus und seiner netten kleinen Ich Illusion hinzugeben, wird man ewig (lebenslang) Leiden.
Wer diese Lehre nicht mit seinen Vorstellungen vereinbaren kann, der wird eben kein Buddhist. Nichts schlimmes.
BioGenEthiker schrieb:Die Freiheit, über etwas nicht nachzudenken, hat man jederzeit. Die Praxis, dies bei Bedarf und Gelegenheit dann auch zu tun, bedarf vielleicht der Übung, aber da es am Ende auf Achtsamkeit und Loslassen hinausläuft, muss man nicht notwendigerweise stundenlang stillsitzend in einer verkrampfenden Körperhaltung eine weiße Wand anstarren und sich in unregelmäßigen Abständen von jemandem einen Schlag über den Rücken ziehen lassen. Das geht auch entspannter und ganz ohne folkloristisches Beiwerk. Manchmal reicht auch ein einfacher Spaziergang in einer naturnahen Umgebung.
Nun gut, das ist deine Meinung. Das ich das anders sehe, sollte jedem bewusst sein.
@noilluminati noilluminati schrieb:Worauf ich hinaus wollte ist. Man kann fast nicht mehr diskutieren und mit anderen reden, wenn man dualistische Denkweise verbietet. Klar gibt es diese extreme nicht, aber sie helfen mMn besser zu verstehen.
Sie wird doch nicht verboten ? Es geht doch nur darum das diese Denkweise der Grund ist, wieso Menschen handeln, so wie sie eben handeln und dadurch leiden.
noilluminati schrieb:Was hältst du von der Astralebene?
Ich kenne mich mit dieser Thematik nicht besonders gut aus. Aber die Astralebene bezieht sich auf Übernatürliches und subjektiven Erfahrungsberichten. Sie ist anscheinend nicht beweisbar, und deshalb für mich als Zen Buddhist vorrangig nicht von Bedeutung.
@kutulus Ich muss niemandem irgendwas erklären. Ehrlich gesagt, ich finde es ermüdend. Der Buddhismus ist ein Weg der Selbsterfahrung. Wenn ihr ihn erfahren wollt, meditiert oder was auch immer. Wenn nicht, lasst es eben bleiben. Und wenn ihr der Ansicht seit, dass alles Humbug ist, dann will ich euch nicht vom Gegenteil überzeugen.
Danke, wollte das selbe anhängen, kann es mir jetzt aber sparen.