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Ist Buddhismus Humbug?

779 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 17:59
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Die Bewertung, dass ein hungriger Tiger gefährlich und Angst vor ihm sinnvoll ist, um ihm nicht zur Mahlzeit zu werden, ist genauso sinnvoll wie der Gedanke, dass man sich etwas zu essen besorgen (wahlweise sammeln, kaufen, jagen, anbauen oder wie auch immer) muss, wenn man nicht verhungern will.
Dein Beispiel ist eine objektive Bewertung einer spezifischen Situation und keine subjektive, wie z. B. die dualistische Unterscheidung zwischen "schön" und "hässlich". Du musst essen, sonst verhungerst du. Das ist keine Bewertung, sondern einfach ein Fakt.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Getrennt wovon oder von wem?
Ja genau, von wem oder was denn? Das ist ja die Frage. Wenn du über diese Frage nur lange genug nachdenkst oder darüber meditierst, wirst du irgendwann feststellen, dass die Trennung von allem eine Illusion ist, die nur in deinem momentanen Geist existiert. Es ist wie in dem Film Matrix, wo Morpheus sagt, dass es schwierig sei, zu erklären, was die Matrix ist. Genauso ist es mit der Ich-Illusion und dem Getrennt-Sein. Man muss es letzten Endes selbst erfahren, um es vollkommen zu verstehen.

Es gibt nicht den Menschen und die Natur, den Planeten Erde und das Universum usw. Genau das sind die Vorstellungen (und noch viele weitere), die die Ich-Illusion und das Gefühl des Getrennt-Seins aufrecherhalten. Es lohnt sich aber dran zu bleiben und daran zu arbeiten, diese Illusion zu durchschauen.


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23.08.2016 um 18:10
@kutulus

Natürlich ist jeder Mensch ein Teil der Natur. Das ist mir klar. Wenn du aber stirbst, kannst du nicht mehr darüber nachdenken oder philosophieren. Denn dann ist dein Ich weg, während die Natur, das Universum usw. natürlich weiter existieren werden und nicht mal merken, dass es dich nicht mehr gibt.

Außer natürlich, die Seele geht nach dem Tod in einen anderen Körper über. Aber diese nicht-nachprüfbare Möglichkeit soll ja eben nicht Bestandteil dieser Diskussion sein und ist, wenn ich es richtig verstanden habe, zumindest im Zen-Buddhismus nicht einmal ein Thema. Bleiben wir also bei der Theorie, dass wir nur ein einziges Leben haben:

Da es in meinem persönlichen Interesse ist, weiter zu existieren (da ja mein Denken, Fühlen und Erleben sonst endet), muss ich zwangsläufig mein Ich als einen selbstständigen kleinen Teil der Welt ansehen. Das ändert ja nichts an der Tatsache, dass ich weiß, dass ich nur ein winziges Bruchstück dieser Welt ist.

Insofern kann ich mit Formulierungen wie der deinen nicht wirklich etwas anfangen. Und genauer erklären willst du es ja anscheinend nicht.


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 18:21
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Natürlich ist jeder Mensch ein Teil der Natur. Das ist mir klar. Wenn du aber stirbst, kannst du nicht mehr darüber nachdenken oder philosophieren. Denn dann ist dein Ich weg, während die Natur, das Universum usw. natürlich weiter existieren werden und nicht mal merken, dass es dich nicht mehr gibt.
Ja genau, mein Ich wird irgendwann vergehen. Es ist genau wie der Körper nur zusammengesetzt und in ständigem Fluss, einem ständigen Wandel unterworfen. Die Erde wird nach meinem Tod noch ein paar Miliarden Jahre weiter existieren, dann wird dieser Planet irgendwann von der Sonne verschluckt, weil auch sie sich ihrem Ende nähert und sich zu einem roten Riesen aufbläht. Selbst das Universum wird irgendwann kollabieren und nicht mehr sein. Du hast also vollkommen recht.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Da es in meinem persönlichen Interesse ist, weiter zu existieren (da ja mein Denken, Fühlen und Erleben sonst endet), muss ich zwangsläufig mein Ich als einen selbstständigen kleinen Teil der Welt ansehen.
Es ist ganz normal, dass das Ego seine Auslöschung fürchtet. Es gibt aber keinen Grund, den Tod zu fürchten. Die Erfahrung zu sterben, mag eine einschneidendere Erfahrung sein, als die Pubertät, es ist aber nichts, weswegen man besonders traurig sein müsste. :D


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 20:31
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Was du ansprichst, ist aber lediglich ein Problem, das nach buddhistischer Lehre nur Menschen betrifft, die nicht Erwacht sind.
Das sehe ich nicht so. Denken geht generell nur mit Begriffen. Wenn ich denke, habe ich automatisch ein Gegenüber, über das ich nachdenke. Ich kann mich sogar selber zum Gegenstand meines Denkens machen, indem ich mich gedanklich in ein Erkenntnissubjekt und ein Erkenntnisobjekt aufspalte. Grundsätzlich bleibt dabei immer eine Dualität erhalten - egal, ob ich erwacht bin oder nicht. Und ein Problem stellt das alles nicht dar. Es ist schlicht so, weil es gar nicht anders geht.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Jemand der Erwacht ist, hat die dualistische Denkweise abgelegt.
Das wäre dann gleichbedeutend damit, dass er nicht mehr denkt. Ich glaube nicht, dass das zutreffend ist. Richtig scheint mir zu sein, dass er die Dualität durchschaut und deshalb den Denkresultaten nur die Bedeutung zumisst, die ihnen zukommt - aber eben nicht mehr.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Er denkt und spricht nicht dualistisch, sondern tut dies ausschließlich dann, wenn er es benötigt.
Möglicherweise spielst Du hier auf die "geschickten Mittel" an, aber das ist dann etwas ganz anderes. Er denkt und spricht nicht dualistisch, weil man so etwas gar nicht kann. In diesem Fall schweigt er einfach und sagt gar nichts. Und ja, wenn er etwas benötigt, muss er mit seiner Umgebung kommunizieren. Und das geht dann recht problemlos, indem man sagt, was man braucht. Das ist dann dualistisch, weil nicht anders möglich.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Buddha teilte Dinge nicht in Kategorien ein, und beschrieb Menschen nicht mit dualistischen Worten.
Das stimmt nicht. Die Suttas des Pali-Kanons sind voll mit Kategorisierungen und auch mit Beschreibungen der Eigenschaften von Menschen. Und dass Worte, die etwas bezeichnen, notwendigerweise einen dualistischen Kontext voraussetzen, muss ich wohl nicht noch einmal wiederholen.
... die Freiheit darüber gewinnen, wann wir uns ihrer bedienen und wann wir uns ihrer entziehen wollen - und beides auch praktisch vermögen.
Die Freiheit, über etwas nicht nachzudenken, hat man jederzeit. Die Praxis, dies bei Bedarf und Gelegenheit dann auch zu tun, bedarf vielleicht der Übung, aber da es am Ende auf Achtsamkeit und Loslassen hinausläuft, muss man nicht notwendigerweise stundenlang stillsitzend in einer verkrampfenden Körperhaltung eine weiße Wand anstarren und sich in unregelmäßigen Abständen von jemandem einen Schlag über den Rücken ziehen lassen. Das geht auch entspannter und ganz ohne folkloristisches Beiwerk. Manchmal reicht auch ein einfacher Spaziergang in einer naturnahen Umgebung.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Das ist der große Knackpunkt.
Das ist lediglich ein weiterer Knackpunkt, der mich dazu veranlasst, den Buddhismus nur aus der Distanz beobachtend zu begleiten ... ;)


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 20:33
@kutulus
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Es ist ganz normal, dass das Ego seine Auslöschung fürchtet.
Mein Ego löscht sich jeden Abend aus, wenn ich zu Bett gehe. Ich fange gleich damit an - ganz furchtlos ... ;)


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 20:40
@kutulus

Meine ich größenteils auch so.

Angenommen du hast Mitgefühl und triffst jemand, der dich hasst. Dann musst du zwangsläufig Hass empfinden denn sonst ist es kein Mitgefühl. Oder wie siehst du das?


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 20:47
@BioGenEthiker
Und wenn du wüsstest, dass du morgens nicht mehr aufwachst? Immer noch furchtlos? Wenn ja, dann herzlichen Glückwunsch.
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Angenommen du hast Mitgefühl und triffst jemand, der dich hasst. Dann musst du zwangsläufig Hass empfinden denn sonst ist es kein Mitgefühl. Oder wie siehst du das?
Häh? Warum muss ich zwangsläufig jemanden hassen, der mich hasst? Wir haben offensichtlich unterschiedliche Vorstellungen von Mitgefühl.


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 20:54
@kutulus

Du fühlst was der andere fühlt = Mitgefühl . dann transformierst du das Gefühl zum Beispiel im Christentum in Liebe.
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Wenn man von "Erwachten" oder "Verblendeten" spricht, dann ist das keine Wertung sondern beschreibt lediglich einen Zustand. Genauso wie Buddhisten nicht von Gut und Böse sprechen, sondern von "heilsam" und "unheilsam."
Das ist aber dasselbe nur verwendet man andere Wörter um sich von deren Definition abzuheben. Du kannst nicht sagen bei dir ist es keine Wertung und zu anderen sagen es ist eine Wertung. Vielleicht ist es für Christen, Juden und Muslime auch keine Wertung, wenn sie dich als böse oder verblendet bezeichnen.

Ich weis was du meinst. Allerdings kannst du es nicht wissen bei wem es eine Wertung ist und bei wem nicht. Zu sagen nur bei dir ist es keine Wertung ist dann ziemlich überheblich.

@GyatsoJigme

Worauf ich hinaus wollte ist. Man kann fast nicht mehr diskutieren und mit anderen reden, wenn man dualistische Denkweise verbietet. Klar gibt es diese extreme nicht, aber sie helfen mMn besser zu verstehen.

Was hältst du von der Astralebene?


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 21:04
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Du fühlst was der andere fühlt = Mitgefühl . dann transformierst du das Gefühl zum Beispiel im Christentum in Liebe.
Nein, eben nicht. Ich weiß, warum der andere hasst, nämlich weil er (noch) verblendet ist. Wer hasst leidet, und deswegen habe ich Mitgefühl. Ich fühle das Leid des anderen, weil ich selbst mal so war. Buddhisten haben Mitgefühl, weil sie selbst mal so waren, wo der andere jetzt ist. Sie wissen, wie leidvoll es ist, zu hassen.
Und wenn das überheblich ist, bitte. Deine Meinung.
Ich muss niemandem irgendwas erklären. Ehrlich gesagt, ich finde es ermüdend. Der Buddhismus ist ein Weg der Selbsterfahrung. Wenn ihr ihn erfahren wollt, meditiert oder was auch immer. Wenn nicht, lasst es eben bleiben. Und wenn ihr der Ansicht seid, dass alles Humbug ist, dann will ich euch nicht vom Gegenteil überzeugen.


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23.08.2016 um 21:37
@BioGenEthiker
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Das stimmt nicht. Die Suttas des Pali-Kanons sind voll mit Kategorisierungen und auch mit Beschreibungen der Eigenschaften von Menschen. Und dass Worte, die etwas bezeichnen, notwendigerweise einen dualistischen Kontext voraussetzen, muss ich wohl nicht noch einmal wiederholen.
Man muss hier dennoch darauf achten, das man nicht jegliche Worte des Pali-Kanons Buddha selbst zuschreibt. Es gibt nur sehr wenige Aussagen, von denen man sich wirklich sicher ist, das sie auch von Buddha stammen.

Außerdem ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, das man darauf achten muss, zu wem Buddha in diesem Zeitpunkt sprach.

Er spricht nicht mit jedem Menschen auf die gleiche Art und Weise. Es existiert einen riesen Unterschied, wenn er zu einem Mönch, oder einem beginnenden Schüler spricht.
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb: Richtig scheint mir zu sein, dass er die Dualität durchschaut und deshalb den Denkresultaten nur die Bedeutung zumisst, die ihnen zukommt - aber eben nicht mehr.
So könnte man es auch ausdrücken.

Man kann die Welt sehen wie sie ist, dazu muss man aber aufhören sie dualistisch zu sehen/bewerten

Oder, wie der berühmte Physiker Werner Heisenberg sagte:

„Was wir beobachten ist nicht die Natur selbst, sondern die Natur, die von unserer Art danach zu fragen abhängt...“

Und ich kann nur immer wieder diesen Absatz wiederholen:
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Im täglichen Leben kann man dem dualistischen Geist nicht aus dem Weg gehen, aber man ist nicht verpflichtet, immer dualistisch zu denken. Es gibt viel Zeit am Tag, in der man einfach eins mit der Wirklichkeit sein kann, hier und jetzt. Man kann eins sein mit dem Waschen, wenn man sich wäscht, eins mit dem Frühstück, wenn man frühstückt. Man kann eins mit einem Moment sein, wenn man geht, wenn man Auto fährt, eins mit dem Himmel, wenn man die Wolken betrachtet, wenn man spazieren geht.
Wenn jemand nicht dualistisch denkt sondern eins ist mit allen Existenzen, dann ist es genau so. Nicht Dualistisch. Selbstverständlich fällt das Nachdenken selbst, bei dieser auf "Aufmerksamkeit für den Moment" basierenden Praxis in den Hintergrund.

Das ist die Aussage der buddhistischen Praxis und um zu erfahren, wie dies ist, muss man es selber tun.

Buddha sagte immer: Glaubt mir nicht einfach, macht es selbst und wenn ihr zur Erkenntnis kommt das es Humbug ist, ist es Humbug, wenn nicht, dann eben nicht.

Wir kommen langsam an einen Punkt, an dem auch ich nicht mehr länger fähig bin, mit Worten zu beschreiben, was man durch buddhistische Praxis erleben kann. Diese Erlebnisse, das eins sein mit allen Existenzen, haben tausende Buddhisten jeden Tag und es beruht alleine darauf, das man eben nicht immer dualistisch denken muss.

Das er nunmal nötig und unabdingbar ist, das gilt es nicht abzustreiten. Aber solange man es nicht schafft, auch nur für eine Stunde sich nicht dem Dualismus und seiner netten kleinen Ich Illusion hinzugeben, wird man ewig (lebenslang) Leiden.

Wer diese Lehre nicht mit seinen Vorstellungen vereinbaren kann, der wird eben kein Buddhist. Nichts schlimmes.
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Die Freiheit, über etwas nicht nachzudenken, hat man jederzeit. Die Praxis, dies bei Bedarf und Gelegenheit dann auch zu tun, bedarf vielleicht der Übung, aber da es am Ende auf Achtsamkeit und Loslassen hinausläuft, muss man nicht notwendigerweise stundenlang stillsitzend in einer verkrampfenden Körperhaltung eine weiße Wand anstarren und sich in unregelmäßigen Abständen von jemandem einen Schlag über den Rücken ziehen lassen. Das geht auch entspannter und ganz ohne folkloristisches Beiwerk. Manchmal reicht auch ein einfacher Spaziergang in einer naturnahen Umgebung.
Nun gut, das ist deine Meinung. Das ich das anders sehe, sollte jedem bewusst sein.

@noilluminati
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Worauf ich hinaus wollte ist. Man kann fast nicht mehr diskutieren und mit anderen reden, wenn man dualistische Denkweise verbietet. Klar gibt es diese extreme nicht, aber sie helfen mMn besser zu verstehen.
Sie wird doch nicht verboten ? Es geht doch nur darum das diese Denkweise der Grund ist, wieso Menschen handeln, so wie sie eben handeln und dadurch leiden.
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Was hältst du von der Astralebene?
Ich kenne mich mit dieser Thematik nicht besonders gut aus. Aber die Astralebene bezieht sich auf Übernatürliches und subjektiven Erfahrungsberichten. Sie ist anscheinend nicht beweisbar, und deshalb für mich als Zen Buddhist vorrangig nicht von Bedeutung.

@kutulus
Ich muss niemandem irgendwas erklären. Ehrlich gesagt, ich finde es ermüdend. Der Buddhismus ist ein Weg der Selbsterfahrung. Wenn ihr ihn erfahren wollt, meditiert oder was auch immer. Wenn nicht, lasst es eben bleiben. Und wenn ihr der Ansicht seit, dass alles Humbug ist, dann will ich euch nicht vom Gegenteil überzeugen.
Danke, wollte das selbe anhängen, kann es mir jetzt aber sparen.


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Ist Buddhismus Humbug?

23.08.2016 um 21:39
@kutulus

Du hattest neuerdings angefangen mir erklären zu wollen, dass ich falsch liege und dualistisch denke.

Ich bin nicht der Ansicht das alles am Buddhimus Humbug ist aber ich nicke auch nicht alles ab.

@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb: Es geht doch nur darum das diese Denkweise der Grund ist, wieso Menschen handeln, so wie sie eben handeln und dadurch leiden.
Aber man sollte dann so fair sein, dass man anerkennt, das man selbst sich gern als Buddhist die dualistischen Begriffe zu nutzen macht.


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23.08.2016 um 21:48
@noilluminati
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Aber man sollte dann so fair sein, dass man anerkennt, das man selbst sich gern als Buddhist die dualistischen Begriffe zu nutzen macht.
Natürlich, ich würde das auch niemals abstreiten. Nur weil ich Buddhist bin, buddhistische Praxis ausübe und mich nach der buddhistischen Lehre richte, bedeutet das nicht, das ich keine dualistischen Begriffe verwende. Das geht auch gar nicht..

Siehe selbst. Alleine diese kleine Antwort, ist voll von dualistischen Begriffen.

Natürlich - Unnatürlich
Niemals - Immer
Nicht - Doch

Es gilt aber als Buddhist einen Zustand anzustreben, in dem man diesen Begriffen keinen Wert zumisst.

Denn wenn dir jemand sagt, was du tust ist Falsch, würdest du dir vermutlich denken:

"Wie falsch, wieso sollte das falsch sein. In meinen Augen ist das richtig."

würde jemand zu mir sagen, das ich etwas falsch mache, ginge es eher in die Richtung

"Okay, dann mache ich es eben falsch." oder viel besser ausgedrückt "Ich mache es nicht falsch, ich mache es."

Diesen Zustand habe ich aber beileibe noch nicht erreicht. Vielleicht einmal, irgendwann, in 40 Jahren.

Der Punkt ist jedoch, "Falsch" hat keinen Wert. Es ist nur ein Wort, beschreibt Dinge aber nicht wie sie wirklich sind. Sondern nur einen subjektiven Eindruck der jeweiligen Person.


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23.08.2016 um 21:49
@kutulus
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Du hattest neuerdings angefangen mir erklären zu wollen, dass ich falsch liege und dualistisch denke.
Hatte mich da verlesen. Sorry

@GyatsoJigme
Es gilt aber als Buddhist einen Zustand anzustreben, in dem man diesen Begriffen keinen Wert zumisst.

Denn wenn dir jemand sagt, was du tust ist Falsch, würdest du dir vermutlich denken:

"Wie falsch, wieso sollte das falsch sein. In meinen Augen ist das richtig."

würde jemand zu mir sagen, das ich etwas falsch mache, ginge es eher in die Richtung

"Okay, dann ist es eben falsch."
So sehe ich es auch. Wenn man noch Abneigung bei den Begriffen empfindet, sollte man sie transformieren in Liebe oder Neutralität oder, oder.

Ich habe mir zum Beispiel den Begriff böse hergenommen und versucht irgendwann Liebe oder Neutralität zu empfinden.


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23.08.2016 um 21:58
@noilluminati
@BioGenEthiker

Mal abgesehen von der ganzen geistigen Onanie

Das dualistische Denken abzulegen ist meiner Meinung nach kein Moment der plötzlich einsetzt, sondern etwas, dass man durch die Zen-Praxis erfährt und was sich dann in unserem Handeln, oder Worten zeigt.

Wenn ich sage "Ich bin klug und du bist doof", dann bringe ich einen Dualismus zum Ausdruck und bin zudem auch noch unsensibel gegenüber deinen Gefühlen.

Aus dem Zen heraus tendiert man dagegen eher dazu, den anderen zu akzeptieren - "ich bin okay - du bist okay". Das ist Nichtdualismus.

Dualismus ist eben das trennende Denken - gut/böse und angenehm/unangenehm. Wir werden diese Beurteilungen vielleicht niemals gänzlich ablegen - ich bin kein erleuchteter Meister, ich weiß es nicht - aber wir lernen jedenfalls, weniger Drama drum zu machen.

Das Problem ist nach meiner Ansicht nicht das dualistische Denken, sondern dass wir uns so schrecklich daran festklammern.

Man "muss ein Schwein sein in dieser Welt", also einen gewissen, gesunden Egoismus haben. Wenn ich beim Bäcker immer alle vorlasse, anstatt zu sagen "ICH will ein Brot" werde ich kein Brot bekommen.

Man sollte halt nur das ständige festhalten am Ego lösen.

Das Ego ist nützlich und manchmal notwendig. Damit ist auch das dualistische Denken manchmal vonnöten - aber eben nicht ständig. Man muss die Bewusstheit entwickeln, wann man es gebraucht und wann nicht.

Und ich glaube hier rührt das Missverständnis. Es geht nicht darum, keine dualistischen Begriffe zu verwenden, sondern darum, sich nicht dualistisch auszudrücken. Da gibt es wie gerade beschrieben einen Unterschied.

Das ist eine Fähigkeit, die mir beispielsweise bei einem Lehrer aufgefallen ist - er konnte sein Ego nach belieben einsetzen. War es hilfreich wütend zu sein, wurde er wütend. War es besser ruhig zu sein, wurde er ruhig.

Als Anfänger war das etwas "einschüchternd" wenn er korrigierte - aber man merkte dann, dass er die Kritik nie gegen die Person richtete, sondern nur gegen das Verhalten.

Man könnte meinen, da würde man gleichgültig werden - "der Lehrer meint seine Wut eh nicht ernst" - aber im Gegenteil wusste man im Inneren genau, dass er mit seiner Kritik recht hatte und so änderte man eben sein Verhalten.

Auch muss man sich bei einem "Erleuchteten" überlegen, welche Bemühungen er unternimmt um zu lehren - er nutzt dualistische Sprache und Ego-Verhalten, um sich verständlich zu machen. Ich denke, das verdient Respekt.

Ein Theravada-Heiliger würde nur irgendwo schweigend herumsitzen und jedem seinem Karma überlassen - das ist natürlich viel bequemer, als sich im dualistischen Brackwasser zu bewegen, um anderen zu helfen.


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23.08.2016 um 22:02
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Du hattest neuerdings angefangen mir erklären zu wollen, dass ich falsch liege und dualistisch denke.

Ich bin nicht der Ansicht das alles am Buddhimus Humbug ist aber ich nicke auch nicht alles ab.
Am Dualismus ist nichts falsch oder richtig, das ist wieder nur eine Wertung. Es ist aber eine Art zu denken, die Leid verursacht, wenn man nur zu dieser Art des Denkens in der Lage ist. Das hat @GyatsoJigme bestimmt jetzt auch schon 100 mal gesagt. Und genausowenig sollst du alles abnicken, das erwartet niemand von dir und ich nicke auch nicht alles ab, nur weil es buddhistisch ist. Es wird hier nur ständig nach Erklärungen verlangt und das ist für mich auf Dauer einfach anstrengend. Ich kann viele dieser Dinge auch nicht gut erklären, da gibt es Menschen, die das besser können. Ich habe am Anfang auch nichts über den Buddhismus gewusst und musste ihn mir durch Übung und ständige Prüfung der Lehre auf ihren Wahrheitsgehalt, selbst erschließen. Ich habe auch nichts brühwarm serviert bekommen. Also nochmal, man kann den Buddhismus nur unzureichend erklären, man muss ihn selbst erfahren.


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23.08.2016 um 22:05
@kutulus
Zitat von kutuluskutulus schrieb:Das hat @GyatsoJigme bestimmt jetzt auch schon 100 mal gesagt.
Er hat aber auch schon 100 mal gesagt, wie andere falsch liege. Das kann er auch gar nicht wissen, ob und wie die anderen es sehen. Esseiden er hat das Mitgefühl und fühlt die Gefühle die andere haben ohne Eigeninterpretation.


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23.08.2016 um 22:09
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Er hat aber auch schon 100 mal gesagt, wie andere falsch liege. Das kann er auch gar nicht wissen, ob und wie die anderen es sehen. Esseiden er hat das Mitgefühl und fühlt die Gefühle die andere haben ohne Eigeninterpretation.
Man kann nicht in eine Person hineinsehen, da hast du recht. Es ist doch so, dass wir uns oft nur eine Vorstellung von einer Person machen und sind dann wegen unserer eigenen Gedanken beleidigt.


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23.08.2016 um 22:11
@noilluminati
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Er hat aber auch schon 100 mal gesagt, wie andere falsch liege. Das kann er auch gar nicht wissen, ob und wie die anderen es sehen.
Ja, weil die dualistische Ausdrucksweise (statt "Denkweise" um weitere Missverständnisse mit @BioGenEthiker zu vermeiden) im Westen nunmal Standard ist.

Das es Menschen gibt, die differenziert darüber denken ist klar (die gibt es überall, zu jedem Thema) aber um wirklich zu erklären, wie die Buddhistische Lehre gemeint ist, muss ich es eben auf diese Art und Weise ausdrücken.

Leben ist Leiden - Ursache -> im Westen etablierte Dualistische Ausdrucksweise und Ich Illusion.


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23.08.2016 um 22:17
@GyatsoJigme

Meinst du das so?:

Ein guter Lehrer zeigt die Fehler auf, wenn man ihn danach fragt, aber macht dabei keinen Vorwurf. Verwedet aber die dualistische Ausdrucksweise?

bzw. er hält sonst die Klappe.


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23.08.2016 um 22:19
@noilluminati
Zitat von noilluminatinoilluminati schrieb:Ein guter Lehrer zeigt die Fehler auf, wenn man ihn danach fragt, aber macht dabei keinen Vorwurf. Verwedet aber die dualistische Ausdrucksweise?
Ein Lehrer verwendet diese um sich verständlich zu machen. Braucht sie aber nicht (wir denken, wir würden es).

Sollte er dir deine Fehler aufzeigen ist das niemals ein Vorwurf. Er sagt lediglich, was an deinem Verhalten nicht stimmt.

Ich kann darüber kein exaktes Bild geben, da ich Lehrer nur von anderen Zen Buddhisten kenne. Ich selber besitze keinen.


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