@Noumenon Noumenon schrieb:Manchmal wünschte ich, so einige Gläubige würden ihren Lehren auch nur annähernd mit dem gleichen Skeptizismus begegnen, wie du ihn im Falle der Wissenschaft einzufordern scheinst... Und ansonsten ist ja Micha schon auf die wichtigsten Punkte bzw. Einwände eingegangen, dem ich eigtl. nicht viel hinzuzufügen habe.
Nun ja, ich für meinen Teil versuche, zumindest eine vernünftige/brauchbare "Mitte" zu halten(wo auch diese immer liegen mag)
Und dazu gehört eben, das der Glaube für MICH im Grunde eine evolutionäre Einrichtung ist, die dafür sorgt, das wir ÜBERHAUPT in der Lage sind, ein gewisses Vertrauen in UNS und unsere jeweilige Umwelt zu entwickeln. Wäre dem NICHT so, so müsste wirklich JEDE einzelne Situation einen VOLLSTÄNDIGEN Analyse- und Bewertungskreislauf durch laufen und dafür hat die Natur einfach keine Zeit, denn schließlich kommt es ja darauf an, auch SCHNELL und EFFIZIENT handeln zu können, falls es mal brenzelig wird.
Das sie für all die anderen "negativen Begleiterscheinungen" missbraucht wird, dafür kann der Glaube nichts.
(der Glaube/das daraus geschaffene Vertrauen stellt also in MEINEN Augen so was wie eine "Beschleunigungs-Routine" dar, die das Gehirn dafür benutzt, um schnell und rationell die Vielzahl all der möglichen Alltagsrealitäten ab zu arbeiten, sonst würde die Evolution erst gar nicht stattfinden können weil sie schon in den Kinderschuhen stecken geblieben wäre. (Was auch bedeutet, das dieses "Urvertrauen" schon in jeder einzelnen Zelle existiert, wie sonst hätten sie es denn jemals geschafft, sich zu übergeordneten Strukturen zusammen zu fügen?)