@laTOSCA Ehrlich? Das was du geschrieben hast, ist eine Wunschvorstellung! Das kann kein Mensch! Und ich wüsste nicht einmal ob so ein Zustand, von dem zu hier schreibst, wirklich wünschenswert ist!
laTOSCA schrieb:was bringt unordnung in unser leben? erwartungen und druck. wir werden gelenkt von der gesellschaft, den religionen etc (du musst das und das tun und sein um das und jenes zu erreichen blabla)
Das sehe ich nicht so. Es ist egal, was in deinem Leben so alles auf dich einströmt und einwirkt. Auch Erwartungen, auch Druck. Solange es dir nicht zu viel wird, dass du dabei den Überblick verlierst, kannst du das alles noch in dir ordnen. Erst wenn es zu viel wird und vieles auf einem Haufen liegen bleibt, auf Stapeln abgelegt wird, dann immer mehr dazu kommt, keine Zeit mehr ist, um alles innerlich zu sortieren, dann entsteht Unordnung.
laTOSCA schrieb:bei all diesem von außen kommenden input, wird kein mensch frei! und wo keine freiheit herrscht, herrscht nur angst.
Moment. Erst sprachst du von Unordnung. Jetzt sprichst du von Unfreiheit. Und schließlich von Angst. Das kann ich nicht nachvollziehen. Wir können froh sein, dass wir überhaupt einen Zugang zur Aussenwelt haben und durch diese ständig Input erhalten. Wären wir quasi ohne Wahrnehmungsorgane nur auf unser Inneres fixiert, ohne je einen einzigen äusseren Reiz erhalten zu haben, würden wir wohl eher nur wie träge Tiefseepolypen vor uns hin dümpeln in einem Meer von Dunkelheit.
:)Der Input von Aussen (was für´n Wortspiel
:) macht das Leben erst interessant, sorgt für Entwicklung und macht keineswegs Unfrei! Und Unfreiheit an sich muss deswegen noch lange keine Angst erzeugen. Im Gegenteil: Ich würde sogar sagen: Wenn wir die totale Freiheit hätten, ein Feld des Nichts, wo alles egal wäre, nach oben, unten, rechts, links, vorne, hinten, innen, aussen, ohne jegliche Hinweisschilder, wir wären mit dieser Freiheit völlig überfordert! Und das würde uns viel mehr Angst machen!
laTOSCA schrieb:angst vor der vergangenheit (ich habe etwas schlimmes erlebt, es könnte ja wieder passieren) angst vor dem tod (wo die frage besteht, ob wir wirklich angst vor dem tod haben oder nur vor dem wort und den vorstellungen) angst vor liebe, leid, leben...
man hat uns so in die angst getrieben, dass wir in einem ständigen sicherheitsbedürfnis leben und uns nicht mehr trauen über unsere schutzmauer zu schauen. lieber flüchten wir uns davor und suchen (oft materiellen) ersatz für unsere fehlende freiheit.
Hier stimme ich dir zu! So ist der Mensch heute (aber vielleicht war das ja schon immer so?). Getrieben von allen mögliche Ängsten, die ihm vielleicht gar nicht so bewusst sind. Man kann vor allem und jedem Angst bekommen. Aber woran liegt das wohl? An der Unordnung? An der Unfreiheit? Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Es sind auch nicht die Dinge an sich. Denn der eine kann direkt neben einem Atomkraftwerk wohnen und hat keine Angst. Der andere zieht sofort aus.
laTOSCA schrieb:ein freier mensch ist ein mensch, der der sich annimmt wie er ist, der sich nicht führen lässt durch andere, der nicht denkt, sondern aus seinem gefühl handelt. der keine erwartungen an andere hat, aber sich selbst auch keinen druck macht, der die vergangenheit vergangenheit sein lässt und sich nicht von ihr beeinflussen lässt im jetzt. ein mensch, der jeden vergangenen tag löschen kann, alles hinter sich lässt, (wie ein tägliches sterben) um jeden nächsten tag auf ein neues frei und ohne furcht zu sein. ein mensch der andere menschen nicht besitzen will, der lieben kann ohne selbst zu wissen, dass es liebe ist, der nicht sagt: ich liebe dich weil..., der nicht wertet, nicht begehrt....der nicht leidet
So einen Menschen gibt es nicht und wird es niemals geben!
Das ist die Illusion!
Der erste Punkt ist ja noch machbar, sich anzunehmen wie man ist.
Sich nicht führen lassen durch andere kann man vielleicht auch noch erreichen, wobei ich an dem sich führen lassen gar nichts schlimmes an sich finde! Kommt halt drauf an, wohin man geführt wird und ob man selber auch da hin will! Niemand kann immer alles alleine! Irgendwann braucht jeder auch mal den anderen.
Ein Mensch der nicht mehr denkt und nur noch aus seinem Gefühl handelt, dem möchte ich schonmal nicht begegnen! Wäre mir zu gefährlich
:)Keine Erwartungen mehr zu haben, sich nicht von der eigenen Vergangenheit beeinflussen lassen, diese sogar Tag um Tag löschen zu können, nicht zu werten, nicht zu begehren und nicht zu leiden - so etwas gibt es nicht! Dann wären wir keine Menschen mehr! Und wie schon gesagt, nicht nur dass ich solch einen Zustand für völlig illusorisch halte, ich halte ihn nicht einmal für wünschenswert!