An Gläubige: Müsstet ihr nicht annehmen, dass ihr in die Hölle kommt?

skagerak schrieb:Na denn eben unlogische Begründung. Das lese ich daraus.

Was genau findest du unlogisch?

Handlungen Gottes mit menschlicher Logik zu verurteilen, könnte als anmassend betrachtet werden.
Das scheint mir ähnlich, würde eine Maus zum Affen sagen, wenn er eine Maus tötet, dass macht man nicht.

@Gerlind
Nur wird sich der Affe weder für das moralische Verhalten der Maus interessieren, noch von ihr Anbetung verlangen.

AlteTante schrieb:@Gerlind
Nur wird sich der Affe weder für das moralische Verhalten der Maus interessieren, noch von ihr Anbetung verlangen.

Eben.

@Gerlind
Du meinst, Gott interessiert sich weder für das moralische Verhalten des Menschen, noch will er angebetet werden?
Dann ist die Bibel ja vollkommen falsch.

AlteTante schrieb:@Gerlind
Du meinst, Gott interessiert sich weder für das moralische Verhalten des Menschen, noch will er angebetet werden?
Dann ist die Bibel ja vollkommen falsch.

Ich meine, ich spreche mit Gott und versuche zu verstehen, was er mir sagen will.

@Gerlind
Das ist keine Antwort. Du hattest das Gleichnis mit Maus und Affen.

AlteTante schrieb:@Gerlind
Das ist keine Antwort. Du hattest das Gleichnis mit Maus und Affen.

Du liest es nicht als Antwort.
Von mir aus war es eine Antwort.
Gleichnisse sind m.E. dazu da, etwas zu verstehen. Sie bedeuten m.E. nicht das, was gesagt wurde.
Versagen sie, haben sie versagt. Es macht m.E. keinen Sinn sie nach Art einer anderen Logik z.b. einer zoologischen zu analysieren.

Je strenger der religiöse, deto Mehr Angst hat er, in die Hölle zu kommen. Das ist ja das perfide an dem unreflektierten Glaube an die Kirchen, Moschee und Synagogen, die die Schriften für sich auslegen.
Die Angst vor dem bösen wird zum Zentrum und obwohl es nicht so gedacht ist, wird das Böse damit sehr in den Fokus der eigenen aufmerksam gelenk.
Vermutlich ist die es auch der Grund, warum viele Verbrechen von streng religiösen Menschen ausgeübt werden.

Ich persönlich denke, das diese Art von glaube aus Angst entsteht. Angst hemmt das Denken.
Niemand der sich wertfrei mit Religion beschäftigt kann Glaube, dass die ganzen Vorschriften die aus den schriftlichen abgeleistet werden so bündig und ohne viel Spielraum zur Interpretation als Lebensgesetz mit Handlungsanweisungen für jede Lebenslage dienen können.
Das glaubt nur jemand den man tief verunsichert hat, die Historie verfälscht gelehrt bekommt und ihm jede Kompetenz des Denkens abspricht um sich ein eigenes Urteil dazu zu bilden.

Die Religionsgemeinschaften wissen im Grunde über ihre Grenzen und versuchen mit aller Kraft Veränderungen im gesellschaftlichen Leben zu verhindern. Dieses System funktioniert nur in festgesetzten Schranken.
Nur leider ist der Mensch nicht nur, meiner Meinung nach, ein Wesen mit höherem Bewusstsein. Sondern auch schlicht und einfach ein Produkt der Natur und somit auch nicht lückenlos normierbar.

Jeden Tag beweist die Welt auf das neue, dass es so vieles gibt, was wir nicht einordnen können und was sich mit einfachen Vorstellungen religiöser Führer, nicht lösen lässt.

Abschließend habe ich eigendlich keine feste Meinung von Religion, da es im Grunde auf jeden einzelnen gläubigen ankommt. Der Mensch macht die Religion und nicht umgekehrt. Problem ist nur, das einige das denken irgendwelchen Führern überlassen. Das passiert mehr oder weniger freiwillig. Es ist ein Herrschaftssystem, Kultur stiftend und je externer die Auslegung ist desto mehr wird es zum Totalitarismus.
Und wir in jedem totalitären System wird das denken eingeschränkt.
Das führt zum schweigen und schweigen schürt Ängste; es brodelt im Untergrund, man kann den Feind nicht lokalisieren.
Dieser Psychoterror führt meines Erachtens nach zum religiösen Extremismus.
Und um den Kreis zu schließen, ist der Antrieb des Extremisten Angst. Angst verrührt zu werden, Angst, vor den bösen anderen, die ihn in die Hölle bringen möchten.
Da dieses Spiel seit tausenden von Jahren funktioniert, sieht man wie mächtig dieser Mechanismus ist.

Ritta schrieb:Je strenger der religiöse, deto Mehr Angst hat er, in die Hölle zu kommen.

Mein Eindruck und meine Erfahrung ist, dass je religiöser jemand ist, desto weniger Angst hat er vor der Hölle. Weil er ja natürlich glaubt, dass er als religiöser Mensch gottgefällig lebt und daher gerade nicht in die Hölle kommt.

@ElsbethM
Wer hat denn Angst vor der Hölle außer der Gläubige?
Jemand der nicht an einen strafenden Gott glaubt, fürchtet sich doch nicht vor der Hölle.

Ritta schrieb:Wer hat denn Angst vor der Hölle außer der Gläubige?

Manche Atheisten.

Yes, There Are Atheists Who Still Fear Hell

https://www.patheos.com/blogs/godlessmom/2020/02/yes-there-are-atheists-who-still-fear-hell/

Darunter auch der relativ bekannte Atheist CosmicSkeptic

Why I, an atheist, am afraid of hell

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Bishamon schrieb:Manche Atheisten.

Ich behaupte mal, nur die, die eine religiöse Vorgeschichte haben. Schliesslich wurde ihnen diese Angst im Kindesalter ins Hirn gepflanzt, da bleibt bestimmt ein Rest über.

sidnew schrieb:Ich behaupte mal, nur die, die eine religiöse Vorgeschichte haben. Schliesslich wurde ihnen diese Angst im Kindesalter ins Hirn gepflanzt, da bleibt bestimmt ein Rest über.

Im Grunde beschreibt der Typ in dem von @Bishamon verlinkten Video genau das (ich wusste übrigens nicht dass es sowas wie relativ bekannte Atheisten gibt, und den kannte ich schon mal überhaupt nicht 😄). Er spricht gar von einem Missbrauch der Bildung. Finde ich ganz interessant. Ich würde sogar sagen, Missbrauch von Angst.

skagerak schrieb:relativ bekannte Atheisten gibt,

auf youtube gehört er zu den bekanntesten Atheisten. Er studiert Philosophie, hat 460 000 Subscriber, tritt in Debatten auf und hat auch mit anderen Atheisten wie Richard Dawkins Sachen gemacht.

Wenn ich einen jungen intelligenten Atheisten nennen soll ...

In diesem Thema ist er sehr bekannt, ansonsten nicht. Darum relativ.

Stygiophobia (Hadephobia), die Angst vor dem Höllenfeuer, ist gar nicht so selten. Auch bei Atheisten. Und auch bei Atheisten, die immer schon Atheisten waren. Es reicht, wenn man das Konzept Hölle kennt.

Bishamon schrieb:auf youtube gehört er zu den bekanntesten Atheisten. Er studiert Philosophie, hat 460 000 Subscriber, tritt in Debatten auf und hat auch mit anderen Atheisten wie Richard Dawkins Sachen gemacht.

Wenn ich einen jungen intelligenten Atheisten nennen soll ...

In diesem Thema ist er sehr bekannt, ansonsten nicht. Darum relativ.

Okay, sorry 😏 bin da wohl nicht so drin in der Youtuber-Materie. Bei mir hört es schon auf wenn es heißt "Der bekannte Youtuber soundso...". 😄

Bishamon schrieb:Stygiophobia (Hadephobia), die Angst vor dem Höllenfeuer, ist gar nicht so selten. Auch bei Atheisten. Und auch bei Atheisten, die immer schon Atheisten waren. Es reicht, wenn man das Konzept Hölle kennt.

Geht denn wohl mit etwas Bestimmten einher, oder nicht? Wie die Frage nach der eigenen Existenz oder was kommt nach dem Tod, oder so. Also Gründe, warum man überhaupt auf sowas wie ein Höllenfeuer kommt. Vielleicht aus sowas wie einer Urangst.

Ritta schrieb:Wer hat denn Angst vor der Hölle außer der Gläubige?
Jemand der nicht an einen strafenden Gott glaubt, fürchtet sich doch nicht vor der Hölle.

Wer an einen strafenden Gott glaubt und meint, dass ihn die Strafe Gottes treffen wird, der fürchtet sich natürlich vor der Hölle. Es gibt also durchaus Gläubige, die sich vor der Hölle fürchten.

Es ist aber nicht so, dass je religiöser jemand ist, desto mehr Angst hat er, in die Hölle zu kommen. Menschen, die sehr religiös sind, glauben in der Regel an einen barmherzigen Gott und vertrauen darauf, dass die Barmherzigkeit Gottes sie vor der Hölle rettet.

Bishamon schrieb:Darunter auch der relativ bekannte Atheist CosmicSkeptic

Danke für den Link. Ist ein interessantes Video. Ich kannte den Typen bisher nicht und wusste natürlich auch nicht, dass er ein relativ bekannter Atheist ist.

Manches, was er sagt, ist durchaus bedenkenswert. Wenn ich ihn richtig verstehe, wurde ihm als Kind und Jugendlicher von der Liebe Gottes und von der Erlösung durch Jesus Christus erzählt; über die möglichen Konsequenzen für diejenigen, die diese Liebe und Erlösung nicht annehmen, wurde (fast) nicht gesprochen. Im Vordergrund stand also ein liebender und barmherziger Gott, der strafende Gott ist eher eine Schlussfolgerung von ihm.

Anscheinend kennt er auch die Sichtweise nicht, dass jemand nur dann in Ewigkeit in der Gottesferne (anders ausgedrückt: Hölle) verweilen muss, wenn er bewusst und in Kenntnis aller Konsequenzen die Liebe und Barmherzigkeit Gottes ablehnt. Gott zwingt niemandem seine Liebe auf. Wer diese Liebe nicht erkennt oder wer gar Gott nicht erkennt und daher nicht an ihn glauben kann, der ist von der Hölle gar nicht betroffen.

Ich wünsch' dem jungen Mann, dass er die Furcht vor der Hölle vollständig ablegen kann - sei es dadurch, dass er sich selbst immer wieder versichert, dass es keinen Gott und daher auch keine Hölle gibt; sei es durch die Erkenntnis und Erfahrung der umfassenden Barmherzigkeit und überwältigenden Liebe Gottes. Zweiteres würde mir natürlich besser gefallen. ;)
Aber darum geht's ja nicht.

ElsbethM schrieb:wenn er bewusst und in Kenntnis aller Konsequenzen die Liebe und Barmherzigkeit Gottes ablehnt.

das ist nur eine mögliche Auslegung, andere Christen sehen das anders.

ElsbethM schrieb:auch keine Hölle gibt;

das glauben auch manche Christen, der Annihilationismus:

... der endgültige Zustand der Gottlosen die vollständige Vernichtung (lat.: annihilatio) ist. Er verwirft die traditionelle Ansicht, dass die Hölle ein Ort der nie endenden Qual oder der ewigen Trennung von Gott ist.

Statt Höllenfeuer gibt es den ewigen Tod.

Wikipedia: Annihilationismus

Bishamon schrieb:das ist nur eine mögliche Auslegung, andere Christen sehen das anders.

Ja, das ist nur eine mögliche Auslegung. Eine, die CosmicSkeptic entweder nicht kennt oder die er trotz Kenntnis nicht erwähnt hat.

Mir scheint allgemein, dass der junge Mann sich bezüglich der Hölle mehr auf seine eigenen Schlussfolgerungen bezieht als auf das, was er als Kind/Jugendlicher gelernt hat.