An Gläubige: Müsstet ihr nicht annehmen, dass ihr in die Hölle kommt?

ElsbethM schrieb:Ich glaube nicht an einen Gott, der etwas ins Böse verdreht. Ich glaube an einen Gott, der jeden Menschen kennt und weiß, warum dieser Mensch so und nicht anders handelt.

Und trotzdem hat dein Gott die Hölle erschaffen :) WO bitte ist da Verständnis zu sehen?

Wie passt das zu all deinen Antworten die du mir grad geschickt hast?

Und:

ElsbethM schrieb:Oh doch! Es ist sehr häufig, der Mensch, der sich und/oder anderen das Leben zur Hölle macht.

Das weiß ich selbst. Aber es passte eben nicht zu dem was AlteTante schrieb.

Was denkst du? Warum besitzt dieser Gott aus der Bibel, solch eine sadistische und narzisstische Ader?
Woher rührt das?

ElsbethM schrieb:Ich glaube nicht an einen Gott, der etwas ins Böse verdreht.

Warum verstockte er das Herz des Pharao und liess ihn nicht unbeeinflusst seine Entscheidungen treffen? Das hat doch ein ganz übles Geschmäckle.

Heide_witzka schrieb:Was hältst du denn zum Beispiel von der Hinschlachtung der ägyptischen Erstgeburt und der Erstgeburt des Viehs

Es gibt alle möglichen Erklärungen und Auslegungen dafür und auch für anderes grausames Durchgreifen Gottes. Mich überzeugt keine davon wirklich.

Ich glaube, dass Jesus mit dem grausamen Gottesbild aufgeräumt hat, das sich teilweise im AT zeigt.

Heide_witzka schrieb:Und du betetst den Verursacher an?

Meinst du mich?
Ich bete den Gott an, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, um seine Liebe und Barmherzigkeit zu zeigen.

martenot schrieb:Wobei doch Gott in vielen religiösen Auslegungen eher nicht so dafür bekannt ist, die Menschen bedingungslos anzunehmen und so zu lieben, wie sie eben sind.

Wenn Gott jeden Menschen bedingungslos liebt und annimmt, heißt das nicht, dass er alles, was sie tun, auch liebt und annimmt.

martenot schrieb:Da reicht schon die falsche sexuelle Orientierung, eine Scheidung, oder gar der Verstoß gegen eines der vielen religiösen Gebote (z.B. gegen sie Sabbatruhe, das Kirchganggebot, etc.), um Gott zu erzürnen.

Ob die vermeintlich falsche sexuelle Orientierung, eine Scheidung oder der Verstoß gegen eines der religiösen Gebote Gott erzürnt, sei mal dahin gestellt. Aber selbstverständlich gibt es manches, was Gott erzürnt. Erzürnen heißt aber nicht, dass er den betreffenden Menschen nicht mehr liebt.

Was meinste, wie oft mich meine Kinder "erzürnt" haben? Aber ich liebe sie dennoch.

martenot schrieb:Ein wirklich liebender und annehmender Gott würde doch eher freundlich verständnisvoll damit umgehen, zumindest meinem Verständnis nach.

Gott kennt die Beweggründe eines Menschen, warum er so und nicht anders gehandelt hat. Selbstverständlich berücksichtigt er, ob jemand nicht anders handeln konnte oder ob er es aus Böswilligkeit getan hat.

ElsbethM schrieb:Wenn Gott jeden Menschen bedingungslos liebt und annimmt, heißt das nicht, dass er alles, was sie tun, auch liebt und annimmt.

Da fängts schon an. Warum sollte Gott schon bei Sachverhalten ärgerlich und unleidlich werden, die entweder nicht selbstverschuldet sind (z.B. sexuelle Orientierung), oder lässlich (wie z.B. das Gebot der Sabbatruhe)? Es lohnt sich doch für einen liebenden und warmherzigen Charakter gar nicht, sich darüber zu erzürnen.

ElsbethM schrieb:Ich bete den Gott an, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, um seine Liebe und Barmherzigkeit zu zeigen.

Das ist ja nun mal der gleiche wie im AT.
Also ja.
Oder ist Gott jetzt ein ganz Anderer? Hat er verschiedene Persönlichkeiten und man muss sich fürchten dass der "Alte" mal wieder die Oberhand gewinnt?

ElsbethM schrieb:Was meinste, wie oft mich meine Kinder "erzürnt" haben? Aber ich liebe sie dennoch.

Und du bist noch nicht einmal allmächtig.
Gott hat sie fast alle ertränkt. Tiere natürlich auch, die hatten bestimmt auch was falsch gemacht.

ElsbethM schrieb:Gott kennt die Beweggründe eines Menschen, warum er so und nicht anders gehandelt hat. Selbstverständlich berücksichtigt er, ob jemand nicht anders handeln konnte oder ob er es aus Böswilligkeit getan hat.

Auch Böswilligkeit hat einen Grund. Auch das müsste er verstehen.
Ich weiß net wie man so blind glauben kann und sich alles zurecht biegt, wie man es grad braucht.
Es ist doch eigentlich so so offensichtlich das er keine Liebe ist.
Warum verschließt man die Augen so dolle?

martenot schrieb:Warum sollte Gott schon bei Sachverhalten ärgerlich und unleidlich werden, die entweder nicht selbstverschuldet sind (z.B. sexuelle Orientierung), oder lässlich (wie z.B. das Gebot der Sabbatruhe)? Es lohnt sich doch für einen liebenden und warmherzigen Charakter gar nicht, sich darüber zu erzürnen.

Das sehe ich ähnlich. Daher hatte ich folgendes geschrieben:

ElsbethM schrieb:Ob die vermeintlich falsche sexuelle Orientierung, eine Scheidung oder der Verstoß gegen eines der religiösen Gebote Gott erzürnt, sei mal dahin gestellt

Heide_witzka schrieb:Das ist ja nun mal der gleiche wie im AT.

Es ist aber nicht mehr das gleiche Gottesbild.

Nesca schrieb:Auch Böswilligkeit hat einen Grund. Auch das müsste er verstehen.

Wenn die Böswilligkeit einen Grund hat, wird er auch das verstehen.

Nesca schrieb:Es ist doch eigentlich so so offensichtlich das er keine Liebe ist.
Warum verschließt man die Augen so dolle?

Mir gehts da genau anders rum. Ich frage mich, wie man die Augen so dolle vor der so offensichtlichen Liebe Gottes verschließen kann.

ElsbethM schrieb:ElsbethM schrieb:
Ob die vermeintlich falsche sexuelle Orientierung, eine Scheidung oder der Verstoß gegen eines der religiösen Gebote Gott erzürnt, sei mal dahin gestellt

Da haben wir es wieder! :D
Steht doch schwarz auf weiß in der Bibel. Warum "sei mal dahingestellt"?

ElsbethM schrieb:Ob die vermeintlich falsche sexuelle Orientierung, eine Scheidung oder der Verstoß gegen eines der religiösen Gebote Gott erzürnt, sei mal dahin gestellt

Zumindest sollte man das auch mal dem Klerus und den strenggläubigen Anhängern klar machen, die hier manchmal etwas über die Stränge schlagen was die Umsetzung des (vermeintlichen) Willen Gottes betrifft.

ElsbethM schrieb:Wenn die Böswilligkeit einen Grund hat, wird er auch das verstehen.

Welcher Steigerung gibt es dann noch???
Warum, wenn er doch jetzt ALLEs versteht, die Hölle?

ElsbethM schrieb:Mir gehts da genau anders rum. Ich frage mich, wie man die Augen so dolle vor der so offensichtlichen Liebe Gottes verschließen kann.

:) Dieser Gott aus der Bibel ist nicht- und besitzt auch keine -Liebe.

Nesca schrieb:Da haben wir es wieder! :D
Steht doch schwarz auf weiß in der Bibel. Warum "sei mal dahingestellt"?

Naja, wenn es so schwarz auf weiß in der Bibel stehen würde, gäbe es nicht unzählige Auslegungen und Sichtweisen dazu.

martenot schrieb:Zumindest sollte man das auch mal dem Klerus und den strenggläubigen Anhängern klar machen, die hier manchmal etwas über die Stränge schlagen was die Umsetzung des (vermeintlichen) Willen Gottes betrifft.

Ja, das sollte man. Tun ja auch viele.

ElsbethM schrieb:Naja, wenn es so schwarz auf weiß in der Bibel stehen würde, gäbe es nicht unzählige Auslegungen und Sichtweisen dazu.

Obwohl die Bibel doch eigentlich so deutlich spricht, nicht wahr :)

ElsbethM schrieb:Ja, das sollte man. Tun ja auch viele.

Manchmal frage ich mich, warum Gott auch bei den heftigsten Ungerechtigkeiten gegenüber vermeintlich Un- oder Falschgläubigen gar nicht interveniert und die Gläubigen einfach machen lässt. Immerhin schaden sie auch dem Ruf Gottes, wenn sie ihn in ein schlechtes Licht rücken und wie einen cholerischen Miesepeter wirken lassen.

ElsbethM schrieb:Es ist aber nicht mehr das gleiche Gottesbild.

Das pfriemelt sich doch jeder eh so zurecht wie er will.
Also sollte das gesamte AT einfach gestrichen werden weil ja jetzt Gott 2.0 werkelt?
Ach ne, das geht ja gar nicht. Ohne das AT ist der Stellenwert des NT in Gefahr.
Mist aber auch.

Nesca schrieb:Warum, wenn er doch jetzt ALLEs versteht, die Hölle?

Ich meine nicht, dass er alles versteht. Aber er kennt alle Beweggründe und berücksichtigt diese. Ich glaube durchaus, dass es auch reine Böswilligkeit gibt, die nicht durch etwas erklärbar ist, für das derjenige nichts kann.

Vor allem glaube ich aber, dass niemand in der Hölle enden wird, weil er in seinem Leben Fehler gemacht hat, weil er gegen Gottes Gebote verstoßen hat o.ä. Wenn überhaupt jemand in der Hölle enden wird (was ich nicht hoffe), dann weil er sich in vollem Bewusstsein der Konsequenzen gegen Gott gestellt hat.

Nesca schrieb:Obwohl die Bibel doch eigentlich so deutlich spricht, nicht wahr :)

Nein, die Bibel spricht nicht deutlich. Erstens gibt es unzählige Übersetzungen und somit Unterschiede. Zweitens hat sich die Sprache und das Sprachverständnis im Laufe von Jahrtausenden verändert. Drittens müssen historische Zusammenhänge berücksichtigt werden. Und viertens besteht die Bibel aus vielen einzelnen Texten, die u.a. auch widersprüchlich sein können.

Wenn ich ein Rezept vor mir habe und lese es, dann befolge ich es.
Ich bereite dieses Rezept nach Anleitung zu.
Ich sehe keine 600g Mehl wo 350g Mehl steht.
Ich nehme auch keine 4 Eier wenn 2 dort stehen.
Ich benötige auch keine Butter, wenn überhaupt nix davon im Rezept steht.

So, warum ist es denn so schwer, einfach nur DIESE Wörter- Wort um Wort, so zu nehmen und so zu verstehen,
wie sie eben dort stehen?

Nesca schrieb:ElsbethM schrieb:
Naja, wenn es so schwarz auf weiß in der Bibel stehen würde, gäbe es nicht unzählige Auslegungen und Sichtweisen dazu.

ElsbethM schrieb:Nein, die Bibel spricht nicht deutlich. Erstens gibt es unzählige Übersetzungen und somit Unterschiede. Zweitens hat sich die Sprache und das Sprachverständnis im Laufe von Jahrtausenden verändert. Drittens müssen historische Zusammenhänge berücksichtigt werden. Und viertens besteht die Bibel aus vielen einzelnen Texten, die u.a. auch widersprüchlich sein können.

Ist ja dann irgendwie für den Arsch das ganze, oder?
Man schreibt sich halt seine eigene Geschichte. Okay :)
Bzw. man glaubt an das, wie es einem selbst am besten in den Kram passt.

Nesca schrieb:Wenn ich ein Rezept vor mir habe und lese es, dann befolge ich es.

Der Glaube an Gott ist kein Befolgen eines Rezeptes.

Nesca schrieb:Ist ja dann irgendwie für den Arsch das ganze, oder?
Man schreibt sich halt seine eigene Geschichte. Okay

Die Bibel besteht aus Texten mit Glaubens- und Gotteserfahrungen. Für mich sind Erfahrungen nicht "irgendwie für den Arsch".

ElsbethM schrieb:Die Bibel besteht aus Texten mit Glaubens- und Gotteserfahrungen. Für mich sind Erfahrungen nicht "irgendwie für den Arsch".

Ich denke:

ElsbethM schrieb:Nein, die Bibel spricht nicht deutlich. Erstens gibt es unzählige Übersetzungen und somit Unterschiede. Zweitens hat sich die Sprache und das Sprachverständnis im Laufe von Jahrtausenden verändert. Drittens müssen historische Zusammenhänge berücksichtigt werden. Und viertens besteht die Bibel aus vielen einzelnen Texten, die u.a. auch widersprüchlich sein können.

Was denn nun?