snafu schrieb:Sehr schönes Thema. :) hi @cRAwler23
Auch die Egypter haben ja eigentlich den Tod verehrt, indem sie ihr Leben in Entsprechung des jenseitigen Lebens widmeten, und der Errichtung ihrer Grabstätten.
Ich finde, wenn man den Tod verehrt und ihn das das Ziel im Leben betrachtet, und sich während des Lebens darauf gewissermaßen vorbereitet, macht dies erst das Leben LEBENS-WERT und bewusst.
Ja jedoch ist Santa Muerte weniger der klassische Totenkult wie bei antiken Kulturen, es ist mehr eine sinnbildliche Sache, die den Tod weniger als Abschluss von etwas betrachtet, mehr als einen treuen Begleiter und Erneuerer. Aber da bestehen durchaus Parallelen zwischen diesen Religionen
:) snafu schrieb:Der Tod ist der Hervorbringer des Lebens.
So ist es, bzw. er schafft neue Vorraussetzungen und Grundlagen. Wie das Beispiel mit dem Tod massereicher Sterne die unsere elementaren Grundstoffe erschaffen haben in ihren Fusionskammern. Asche zu Asche, Sternenstaub zu Sternenstaub.
snafu schrieb:Leben in einem Raum, in dem eine Zeit vergeht, ist nur in körperlicher Begrenzung möglich, Leben unterscheidet sich von Tod, wie Licht von Dunkelheit.
Wobei Dunkelheit ja nur dessen Abwesenheit ist. Sonst sehe ich es auch so.
snafu schrieb:Angst vor dem Tod hat nur das Ego. Nicht der Geist in uns.
der Geist ist im Dunkel & unsterblich, und das ist während des Lebens zu erkennnen.
Tod = Daath ( Wissen)
Das Ego ist es auch was unser wahres Selbst verhüllt und verschleiert. Wird man sich seines Selbst bewusst, wird man automatisch diese Angst verlieren. Die Angst diente dem Ego nur als Lebensgrundlage zur Existenzabsicherung. Ist durchaus nützlich für Menschen die am Leben klammern, doch am Ende wird es durch die Angst zerfressen.
"Der am Leben klammert, der wird es verlieren, der es loslässt mit dieser Welt, wird es in Unsterblichkeit erhalten. Joh12:25
So kann man auch das Samsara und Nirwana verstehen. Menschen die die am Leben klammern, klammern auch an dessen flüchtige Illusionen. Menschen die loslassen können, sind bereit für das Nirwana und denken nicht mehr über den Zeitpunkt ihres Todes nach. Sie sind zu jeder Zeit bereit zu gehen, jedoch genießen das Leben mit mehr Bewusstsein und mehr Klarheit
:)MickyM. schrieb:so wie IHR hier schreibt
ist glasklar, dass ihr noch an LEBEN und TOD
GLAUBT
ihr seid noch gefangen in euren alten Vorstellungen und glauben
trotz der vielen
und somit nutzlos vertanen zeit
mit spirituellen gedanken
Nun sagen wir mal es gibt Zustände des Seins, der Geburt, der Reife, des Alterns und des Sterbens. Natürlich sind beides nur Zustände die wie Berge und Täler ineinander verfließen da besteht nichts trennendes. Nur der Mensch erfährt eben durch seine physische Sterblichkeit einen scheinbaren "Wechsel", dabei hast du völlig Recht, da gibt es keine wirkliche Trennung, nur die subjektive Erfahrung in Form von Gedanken die dies scheinbar trennen und polarisieren. Die Basis einer jeden Religion eben. Dabei ist die Essenz der Spiritualität jedoch die Untrennbarkeit und das Erkennen der ganzheitlichen Einheit allen Seins und Vergehens. Der Wandel besteht nur aus flüchtigen Transformationsprozessen.
MickyM. schrieb:Tod und leben sind aber nicht 2 versch. dinge
Das ist richtig, jedoch sind die Gedanken der Menschen (also der Geist und das Ego) die trennenden Elemente in der Hinsicht. Der Mensch denkt beim Leben und dem Tod an physische Eigenschaften, das schafft die scheinbare Trennung und man denkt nur an 2 verschiedene Dinge. Das ist der Gedanken der Menschen zu "verdanken" (leider).
Das Ich-Bewusstsein, die Rollen die man im Leben gedenkt zu verkörpern sind es die aufkeimen, leben, vergehen und wieder sterben. Alles andere spielt keine "Rolle" mehr, es hat absolut keine Bedeutung, es ist einfach. In der Ganzheitlichkeit des reinen Selbst-Bewusstseins gibt es keine Trennungen und Teilungen mehr. Alles ist Eins, Alles ist in Allem ein ganzheitliches Ganzes.
sandra.31 schrieb:ich stimme dem nicht zu. Das folgt nicht daraus.
Wenn es Berg und Tal gibt,
müssen sie nicht einen exakten Anfang und ein exaktes Ende haben.
Ich kann sie einzeln nennen,
während sie fließend ineinander übergehen.
So ist es, es ist mehr eine Frage der Definition und Begrifflichkeiten. Im Prinzip gibt es weder Berge noch Täler, sondern nur eine Unebenheit der Oberfläche. Für manche Menschen beginnt am Gipfel abwärts schon das Tal, bei anderen nur in der Mitte und für wieder andere ist es die Talsohle die erst das Tal bilden. Doch sie alle erkennen nicht die Ganzheitlichkeit in der einfachen Unebenheit dieser Landschaft. Berg und Tal verlieren an Bedeutung wenn man es ganzheitlich betrachtet. Wo beginnt der Kreis und wo hört er auf? Spielt das eine Rolle?
:)indigodave schrieb:Der Tod ist überall, wie die Geburt.
Die ganze Erde gleicht einer großen Gebärmutter und einem großen Friedhof zugleich
;)MickyM. schrieb:um jahrelang zu quatschen
Hey dafür sind wir doch hier und dieses Gequatsche hat zumindest einen durchaus unterhaltsamen Wert. Manche Menschen sind halt noch nicht so weit wie du. Man muss nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, habe etwas mehr Geduld mit der Unwissenheit der Menschen. Manche lernen es erst durch den Dialog und müssen langsam herangetastet werden. Schritt für Schritt zur umfassenden Erkenntnis.
So sieht es der polar denkende Mensch, jedoch ist es ja auch in physischer Hinsicht so zu betrachten.
indigodave schrieb:Ich vertsehs sehr gut und bin icht abgeneigt, trotzdem werde ich weiterhin meinen weg, bizzel einsamer halt.
Das ist auch völlig legitim, jeder ist ganz allein in seiner Reise, es gibt zeitweise treue und weniger treue Begleiter im Leben. Man wird alleine geboren und stirbt auch alleine. Unser isoliertes Ich-Bewusstsein ist alleine in dieser Welt. Unser Selbst ist jedoch ganzheitlicher Natur, das ist es was uns alle verbindet in einem Ganzen.
coppakiller schrieb:Schwarze Magie und die Mexicaner.........Mama Muerte......fast so Steil wie Papa Legba(bekommt gleiche Opfergaben) im Voodoo...........Opfer Kult.....
Santa Muerte ist keine Magie (weder schwarz noch weiß, noch okkult) es ist sogar eine Verarschung des Opferkultes (die Opfergaben bestehen aus Zigaretten, Alkohol, Drogen, Fleisch usw.). Es gibt nur ein Ziel in dieser Religion, dieses ist mehr im Einklang mit sich selbst zu leben, mit dem Bewusstsein, es kann einen jeder Zeit erwischen und man segnet das zeitliche in dieser physischen Form eines "Ich-Rollenspiels" als Charakter in einem verrückten Spiel der Egos.
coppakiller schrieb:"Vatos Locos" und Gang Kult=Dunkle Kali in Indien das Selbe...........Eigene Pyramide.......
La Onda=Wellenweg= Onda =Woge, man soll sie Lieben wie eine Mutter.........
Kali Todeskult sehr, sehr Ähnlich............
Ähnlich durchaus, das gleiche? Nein. Santa Muerte hat weder Vorgaben, noch Dogmen und die Rituale können durchaus auch als kleiner Scherz verstanden werden. Natürlich nehmen das einige sicherlich etwas ernster und machen Rituale mit einem Glauben, doch das ist nicht Sinn der Sache. Das Akzeptieren des Todes und nicht dessen Verdrängung aus dem Alltag sind die einfache und schlichte Essenz dieser Sache. Santa Muerte unterscheidet nicht zwischen den Menschen, so auch der Tod nicht.
Wer war der Thor, wer Weiser, wer war Bettler, wer Kaiser? Ob arm, ob reich, im Tode gleich!coppakiller schrieb:Mach aus Politik Religion und die Anhänger sind Über Generationen da....
Das passiert leider immer wenn sich Religion und weltliche Ideologie vermischen oder bewusst zersetzt wird von selbstgefälligen Egos.
cRAwler23 schrieb am 15.11.2014:"Sie ist die Heilige, die nicht diskriminiert. Das stößt in der mexikanischen Gesellschaft auf große Zustimmung, da die Diskrepanz zwischen Arm und Reich in Mexiko wie in ganz Lateinamerika enorm groß ist. Diese unglaubliche Kluft, die es hier gibt, macht die nivellierende Sense, die Santa Muerte schwingt, äußerst reizvoll für alle, die jede Menge Ungerechtigkeit in der Gesellschaft sehen."
Um mehr geht es eigentlich nicht.