Tommy57 schrieb am 17.06.2020:Zu biblischen Zeiten glaubten viele Kulturen die Erde sei flach und ruhe auf etwas.
Im Gegensatz dazu erwähnt der Bibelschreiber unter Inspiration, dass die Erde - nicht sichtbar befestigt ist- , was wissenschaftlich korrekt ist.
Die Erde ist realiter aber auch nicht unsichtbar an etwas befestigt. In der Bibel wird ganz klar ein antikes Weltbild verwendet, wie man es z.B. auch bei Hiob 26,7 nachlesen kann:
Er spannt den Norden aus über dem Leeren und hängt die Erde über das Nichts.
Tommy57 schrieb am 17.06.2020:In Jesaja 40:22 ( Elberfelder ) schreibt der Prophet folgendes:
"Er ist es, der da thront über dem Kreis der Erde, dass ihre Bewohner wie Heuschrecken erscheinen,..."
Zitat: https://www.bibleserver.com/ELB/Jesaja40
Auch an dieser Stelle verwendet der Bibelschreiber unter Inspiration eine wissenschaftlich korrekte Aussage zur Gestalt der Erde.
Bemerkenswert!
Ist das so?
Hier mal Jesaja 40,22 im Ganzen:
[Er ist es,] der da thront über dem Kreis der Erde, dass ihre Bewohner wie Heuschrecken [erscheinen], der die Himmel ausspannt wie einen Schleier und ihn ausbreitet wie ein Zelt zum Wohnen
Wirklich überzeugend, daß hier von einer Kugelerde die Rede ist, ist das ehrlich gesagt nicht.
Aber gucken wir uns doch mal an, was in anderen Bibelstellen dazu zu lesen ist:
Sprüche 8,27-29:
Als er die Himmel feststellte, war ich dabei. Als er einen Kreis abmass über der Fläche der Tiefe, als er die Wolken droben befestigte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, als er dem Meer seine Schranke setzte, damit die Wasser seinen Befehl nicht übertraten, als er die Grundfesten der Erde abmass.
Mir schleierhaft, wie man da ne rotierende Kugel herauslesen will.
Oder Hiob 26,7-13:
Er spannt den Norden aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts. In seine Wolken bindet er die Wasser ein, dass unter ihnen das Gewölk nicht reisst. Er versperrt den Anblick [seines] Thrones, indem er sein Gewölk darüber ausbreitet. Eine Schranke hat er als Kreis über der Fläche der Wasser gezogen bis zum äussersten Ende von Licht und Finsternis. Die Säulen des Himmels wanken und erstarren vor seinem Drohen. Durch seine Kraft hat er das Meer erregt und durch seine Einsicht Rahab zerschmettert. Durch seinen Hauch wird der Himmel heiter, seine Hand hat die schnelle Schlange durchbohrt.
Der Norden wird über dem Nichts ausgebreitet, wobei die ganze Erde aufgehängt wird. Dort steht aber nicht, daß sie an ihrem Nordende aufgehängt wird. Desweiteren haben wir hier eine Schranke als "Rund" über dem Wasser, was einer Kreisform entspricht. Ein äußerstes Ende von Licht und Finsternis, also kein Übergang von Atmosphäre zu Weltall. Der Himmel ruht auf Säulen, was der klassischen Himmelskuppel am Rand der Welt entspricht.
Oder Hiob 38,13- 15:
damit sie die Enden der Erde erfasse, so dass die Gottlosen von ihr abgeschüttelt werden? Sie verwandelt sich wie Siegelton, und alles steht da wie ein Kleid; und den Gottlosen wird ihr Licht entzogen, und der erhobene Arm wird zerbrochen."
Ton kommt da vor, aber ich sehe rein gar nicht, "wo die Erde möglicherweise mit einem Tongefäß auf einem rotierenden Töpfer-Rad verglichen wird" Das "sie" und das "ihr Licht" bezieht sich überhaupt nicht auf die "Enden der Erde" (wörtlich Kreis der Erde), sondern auf die Morgenröte (V.14). Wenn, dann verwandelt sich also die Morgenröte wie Siegelton. Was übrigens schlicht meint "aus weich zu hart.
In der Bibel sind jede Menge Welterklärungsmodelle nach altorientalischen Vorstellungen beschrieben. So steht die Erde in diesem Kapitel auf einem Sockel mit Eckstein, die Regenvorräte werden in Krügen aufbewahrt, usw.
Hier kann man sich selbst mal einlesen:
https://www.bibleserver.com/LUT/Hiob38Die Erdbeschreibungen aus den ältesten Bibeltexten stellen da im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Kulturen keine revolutionäre Ausnahme dar, sondern entsprechen genauso ihrer Zeit wie die Welterklärungsmodelle aller anderen Kulturen auch.