@Thalassa Arme können sich eher leisten, die Frohe Botschaft abzulehnen. Nur frage ich mich, welche Armen auf den Philippinen, in Brasilien, in den Slums von Thailand oder Mexiko, oder in Polen, lehnen das Evangelium ab? Mir fällt da jetzt kein Beispiel ein. Die werden die letzten sein, die das ablehnen. Vermögende viel eher, weil man kann wie gesagt nicht zwei Herren dienen.
Mit einer echten christlichen Wirtschaftsethik, die nicht nur rein kurzfristig an Profitmaximierung interessiert ist, sondern langfristiger und nachhaltiger denkt, das heißt auch Umweltinteressen berücksichtigt und die Interessen der Angestellten, sowie tatsächlich auch, und das wird immer vergessen über den Tod hinaus denkt, das heißt also dass Reichtum allein nichts wert sein kann, weil es ja nur vergänglich ist, und es sich daher nicht lohnt, nur Reichtümer anzuhäufen, z.B. auch mehr Geld zu scheffeln, als man imstande ist überhaupt auszugeben, da funktioniert das alles viel besser.
Der Manchester Kapitalismus verzichtet auf so eine Ethik. Wo das aber hervorragend funktioniert sieht man gerade am Beispiel von Bayern. Obwohl die katholisch sind, aber der bayerische Katholizismus ist halt wohl doch etwas liberaler als der auf Unterdrückung setzende, der römischen Kirche seit dem Mittelalter.
Oder auch die Schweiz, die ist nicht etwa wegen den Banken so erfolgreich geworden, sondern weil da christliche Werte besonders auf die Wirtschaft immer angewendet wurden.
In anderen Ländern, die zwar auch einen großen Anteil an "Christen" haben, auch stark gläubiger fundamentalistischer Christen, macht man das aber nicht so. Da trennt man die Wirtschaft oft immernoch vom alltäglichen religiösen Leben. Während der typische Kapitalist dort dann in seiner Freizeit gern die Maria anbetet oder sogar mal ins Kloster gehen will oder auf Pilgerfahrt (er kann es sich ja leisten), denkt er im Wirtschaftsleben weiterhin nur an den unternehmerischen Erfolg und an sein Ziel so reich wie möglich zu werden. "Jesus" verschwindet dann da und hat an seinem Arbeitsplatz nichts zu suchen.