Was Götter jeglicher Religionen wiederlegt aufgrund logischem Denkens
26.05.2014 um 13:17Heide_witzka schrieb:Gut, halten wir einfach für die Mitleser fest, dass du wieder einmal nicht in der Lage bist deine Behauptungen auch nur ansatzweise mit Belegen zu unterfüttern.Erstens habe ich nichts behauptet, sondern Du hast etwas gefragt
kore schrieb:>Ich bin sicher du kannst das mit ein paar prägnanten Beispielen illustrieren.<und ich GEANTWORTET.
Ich bitte jedenfalls darum.
wikipedia:Die Antwort war Dir zu billig, @Heide_witzka die Qualität Deiner Fragen ist es mir.
Rationalisten können den Allgemeingültigkeitsanspruch ihrer Tradition mit folgendem Argument verteidigen: Es gibt selbstverständlich zahlreiche Traditionen, die unterschiedliche Maßstäbe bei der Bewertung und Rechtfertigung von Überzeugungen anlegen. Allerdings führen derartige Maßstäbe häufig zu falschen Überzeugungen, während die rationale Methode den besten Leitfaden zur Erforschung der Realität bietet. Daher sind die Wissenschaften durch die rationale Methode bestimmt und daher sollten rationale Maßstäbe in Wissenschaft und Gesellschaft gefördert werden.
Nach Feyerabend ist diese Argumentation gleich in doppelter Hinsicht fehlerhaft. Zum einen halten sich die Naturwissenschaften gar nicht an die Maßstäbe der Rationalisten. Feyerabend bezieht sich hier auf ein wissenschaftshistorisches Argument, das bereits von Thomas Kuhn in The Structure of Scientific Revolutions entwickelt und in Against Method von Feyerabend selbst radikalisiert wurde. Gerade die großen wissenschaftlichen Revolutionen gehorchen nicht dem rationalistischen Modell. Der Wandel vom geozentrischen Weltbild zum heliozentrischen Weltbild lasse sich etwa nicht als Ergebnis des rationalen Abwägens von Daten und Argumenten verstehen. Das von Kopernikus entwickelte Modell hatte zahlreiche Probleme und selbst nach Galileis astronomischen Beobachtungen war es nach Feyerabend rational, an dem alten, geozentrischen Weltbild festzuhalten. Galilei hatte seine Beobachtungen mit Hilfe des neu entwickelten Fernrohrs angestellt, es habe jedoch zu Galileis Zeiten keinen Grund gegeben zu akzeptieren, dass Fernrohrbeobachtungen tatsächlich korrekt Himmelserscheinungen (und nicht etwa Instrumentartefakte) abbilden. Schon in Against Method stellt Feyerabend die Durchsetzung des heliozentrischen Weltbildes wie folgt dar: „Galilei behält aufgrund seines Stils und seiner geschickten Überredungsmethoden die Oberhand, weil er auch in Italienisch und nicht nur Latein schreibt und weil er sich an Leute wendet, die gefühlsmäßig gegen die alten Ideen und die mit ihnen verbundenen Maßstäbe der Gelehrsamkeit eingenommen sind.“[9] Die wissenschaftshistorischen Studien sollen zeigen, dass die großen wissenschaftlichen Neuerungen nach rationalistischen Maßstäben irrational waren. Produktive, wissenschaftliche Forschung darf sich nicht an das Diktat einer Methode halten, vielmehr muss sie auf opportunistische Weise[10] Methoden ausprobieren, aufgeben und variieren.
Das zweite Argument gegen die rationalistische Methode basiert auf der Frage, wie die Überlegenheit einer Tradition begründet werden könnte. Es reicht selbstverständlich nicht aus, wenn Rationalisten erklären, dass ihre Maßstäbe den Maßstäben anderer Traditionen überlegen sind; sie müssen die behauptete Überlegenheit nachweisen. Dies ist nach Feyerabend aber unmöglich, da es keine traditionsunabhängigen Kriterien für die Überlegenheit einer Tradition gibt. Zwar werden den Rationalisten ihre Methoden unter Bezug auf die selbstgesetzten Ziele und Maßstäbe als überlegen erscheinen. Dies ist jedoch nicht weiter verwunderlich, jede Tradition kann sich unter Bezug auf selbstgesetzte Ziele und Maßstäbe rechtfertigen. Für die Entscheidung zwischen verschiedenen Maßstäben bzw. Traditionen braucht man selbst wiederum Maßstäbe (gelegentlich „Super-Maßstäbe“ genannt) und diese sind nur innerhalb einer Tradition zu haben. Die relativistische Schlussfolgerung lautet: Es ist nicht möglich, Traditionen aus einer neutralen Perspektive als besser – schlechter oder wahr – falsch zu bewerten. Traditionen müssen folglich als gleichberechtigt betrachtet werden, Allgemeingültigkeitsansprüche sind nicht mehr als autoritäre Machtansprüche. Die Radikalität dieser Argumentation wird etwa in Feyerabends Schilderung einer mystischen Methode deutlich:
„Aber ein Mystiker, der durch eigene Kraft seinen Leib verlassen und Gott selbst gegenübertreten kann, wird kaum davon beeindruckt sein, daß es zwei sorgfältig eingewickelten und nicht besonders gescheiten Menschenkindern mit der Unterstützung von Tausenden von wissenschaftlichen Sklaven und Milliarden von Dollars gelang, einige unbeholfene Sprünge auf einem trockenen Stein auszuführen – dem Mond –, und er wird die Abnahme und fast völlige Zerstörung der spirituellen Fähigkeiten der Menschen bedauern, die ein Ergebnis des wissenschaftlich-materialistischen Klimas unserer Zeiten sind. Man kann sich natürlich über diesen Einwand zu Tode lachen – Argumente gegen ihn hat man nicht.“[11]
usw.usw.usw. besonders empfehlenswert die Prolegomena zur reinen Mathematik.