Threadkiller2 schrieb:Dann beschreibt doch welche andere Bedeutung hat das Kopftuch ausser die weibliche Reize zu verstecken
Gut, ich hole dann auch ein bisschen weiter aus.
Zuerst einmal, gilt die Bedeckung der körperlichen Reize für Frau
und Mann.
Der Hijab beschreibt nach heutigem Sprachgebrauch (im Koran wurde der Hijab nicht im Bezug auf Kleidung angewendet) nicht bloß ein Kopftuch, sondern eine allgemein reizarme und dezente Kleidungsart mit einer inneren Einstellung, die Demut und Gottesfurcht beinhaltet, um das mal erklärt zu haben.
Speziell das Kopftuch der muslimischen Frau ist ein Symbol der Hingabe. Es erfüllt nicht bloß den Zweck gewisse körperliche Reize wie Haare und Dekoltee zu bedecken, sondern es beinhaltet die Einstellung, sich auch für Gott zu verhüllen, so wie auch eine Nonne das tut. Im islamischen Gebet tragen Frauen deshalb ebenso ein Kopftuch für diesen Moment. Man verhüllt sich für Gott, ganz unabhängig davon, ob man im Alltag sonst auch ein Kopftuch trägt oder nicht. Diese Verhüllung für Gott z.B hat nichts mit sexuellen Reizen zu tun, sondern lediglich mit Demut, Liebe und auch Spiritualität.
Das Kopftuch ist auch ein Symbol gegen die Oberflächlichkeit.
Ein bedeckender Kleidungsstil mit Kopftuch soll symbolisieren, dass man nicht bloß auf seinen Körper reduziert werden möchte. Besonders bei Frauen wird dies aber gerne getan. Der Hijab als allgemeiner Kleidungsstil sagt aus: Seht mich als Menschen, nicht mein Äußeres.
Es geht dabei also um die inneren Werte einer Frau, eines Menschen allgemein, da wie schon geschrieben Mann und Frau sich bedecken sollten.
Eigentlich könnte man sagen, dass eine Frau mit Kopftuch die wahre Feministin ist, denn sie stellt sich absolut dagegen, dass Frauen sexualisiert und zu sexuellen Objekten gemacht werden.
Im Islam hat die Sexualität innerhalb der Ehe auch eine größere Bedeutung, weshalb man sich gegenüber Außenstehenden in der Öffentlichkeit reizarm kleiden sollte. Die eigenen Reize sind lediglich für den eigenen Partner von Wert. Anderen gegenüber soll der Blick gesenkt werden (metaphorisch zu verstehen). Gegenseitiges Verlangen soll in der Ehe bleiben. Das Paar soll einander eins werden in allen Bereichen ihrer Beziehung. Romantik wird im Islam sehr groß geschrieben.
Desweiteren war das Kopftuch bzw. der Djilbab (langes Gewand mit Verschleierung der Haare) in der islamischen Geschichte schon mal ein Symbol für Freiheit. Freie Frauen wurden so von Sklavinnen unterschieden. Sklavinnen war es verboten sich so zu bedecken.
In der heutigen Zeit hat diese Symbolkraft des Kopftuchs wieder, oder sogar eher immer noch ihren Wert, denn die Sklaverei hat nie aufgehört, sie hat sich nur verändert. Die Frau wird heute zum absoluten Sexobjekt erniedrigt. Beobachtet man das mal genau, wird genau vorgegeben, dass sie sich gar nicht erst bedecken darf oder soll. Sie soll ein Objekt sein. Das zeigt einem z.B die Werbung, die Medien allgemein.
Eine Frau die ein Kopftuch trägt, wehrt sich dagegen sich zu einem Objekt machen zu lassen.
Desweiteren ist ein Kopftuch auch ein Symbol der Ermahnung und hat eine gewisse Wirkung auf die eigene Psyche.
Trägt eine Frau aus Überzeugung ein Kopftuch, erinnert sie das stets an ihre Beziehung mit Gott, im positiven Sinne. Man handelt anders, bewusster, auch weil man durch das tragen eines Kopftuchs als Muslima erkannt wird. Man wird sich seiner Pflichten und seines Verhaltens bewusster.
Letztendlich ist das Thema Kopftuch mit so viel Hintergrundgeschichte belegt, dass ganze Bücher darüber geschrieben wurden und werden.
Threadkiller2 schrieb:und wenn wir dabei sind würde ich gerne wissen warum das (weiblicher Reize verhüllen ) auf ältere Frauen im Islam nicht zutrifft.
24:60 Und für diejenigen unter den Frauen, die sich zur Ruhe gesetzt haben und nicht mehr zu heiraten hoffen, ist es keine Sünde, wenn sie ihre Gewänder ablegen, ohne jedoch ihren Schmuck zur Schau zu stellen. Doch sich (dessen) zu enthalten, ist besser für sie. Und Allah ist Allhörend und Allwissend.
Hier geht es vermutlich um ältere Frauen. Im Alter verändert sich der Körper bei jedem Menschen. Reize nehmen ab, daher darf eine ältere Frau sich etwas offener kleiden, jedoch nicht ohne die religiösen Grenzen zu übertreten. Es wird ihr in diesem Vers dazu aber auch geraten, dass es besser wäre sich weiterhin bedeckt zu halten.