Kann man sich selbst finden? (Selbstfindung)

@Micha007

Micha007 schrieb:Darum nenne ich es Natur.
Und hat zu dem auch keinen religiösen Hintergrund/Bezug.

Wer lässt das Gras und mir die Haare wachsen? Diese Frage hat mich schon immer umgeworfen...
Heute sagt man auch "Energie" dazu, statt Gott... why not, ist neutraler und nicht so vorstellungsbelastet und bedeutungsschwanger wie das Wort Gott.
Energie ist ewiges Entzücken! sang der Dichter William Blake schon vor langer Zeit, der hatte es wohl auch nicht so mit dem Wort Gott. :)

Ach so, was du Natur nennst, ist für OIE nur die "Verpackung"... :D

@LaLolosophian

TheLolosophian schrieb:Dennoch würde ich sagen, dass mit dem Wort Gott die vielen falschen (u. richtigen) Vorstellungen verbunden sind, die Menschen sich von IHM (höhö) machen...

Hierzu eine Überlegung:

Das Vorhandensein einer Vorstellung ist weder richtig noch falsch. Angenommen ich habe die Vorstellung ”Im kommenden Sommer wird es keinen einzigen Regentag geben“. Dann kann man über diese Vorstellung zunächst nichts anderes aussagen, als dass sie vorhanden ist.

Ganz anders verhält es sich mit dem Inhalt, der die Vorstellung ausmacht. Dieser kann sehr wohl entweder zutreffen oder falsch sein. Eine endgültige Aussage über die Richtigkeit oder Falschheit einer Vorstellung kann man stets nur dann machen, nachdem man sämtliche Aussagen einer Vorstellung mit einer persönlichen Sinneserfahrung verifiziert hat. Vorher nicht.

Das heißt. Wenn ich eine Vorstellung von Gott habe, welche auch immer, dann ist sie niemals falsch oder richtig, sondern einfach nur vorhanden.

Wenn alle Gläubigen und Atheisten das wüssten, gäbe es keinen Streit zwischen ihnen.

@oneisenough

oneisenough schrieb:Das heißt. Wenn ich eine Vorstellung von Gott habe, welche auch immer, dann ist sie niemals falsch oder richtig, sondern einfach nur vorhanden.

Wenn alle Gläubigen und Atheisten das wüssten, gäbe es keinen Streit zwischen ihnen.

Zustimmung! Es ist nicht die Vorstellung, sondern die Identifikation mit dieser Vorstellung, die der Reinen Wahrnehmung/WIRKLICHKEIT im Wege steht. ... und natürlich die Kriege zwischen Gläubigen und Ungläubigen bedingt.
Beide, der Gläubige, der an Gott glaubt und der Ungläubige, der nicht an Gott glaubt, sind mit ihren jeweiligen Vorstellungen identifiziert.

PS Die sog. WIRKLICHKEIT ist nichts, was wahrgenommen werden kann, sondern das, was wahrnimmt.

Jesussah schrieb:Dann säße ich nur in deinem Teil-Verstand fest. :)

Dieser Verstand ist ganz und geteilt. Teilen ist Kommunikation, Ganzheit ist sein. Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, sei es jemand anderes oder ein Teil von mir (oder beides :D), dann versuche ich so zu kommunizieren, dass es verstanden wird und ich dabei was lerne. Teilen ist nichts Schlimmes und das entfernt einen auch nicht so weit von sich selbst, dass man den Weg zurueck nicht mehr findet. Teilen ist ausdehnen und zusammenziehen, den Blick schweifen lassen. Staunen, Wundern, Freuen, Lebendigsein. Teilhabe, Geben und Nehmen.

@TheLolosophian

Beide, der Gläubige, der an Gott glaubt und der Ungläubige, der nicht an Gott glaubt, sind mit ihren Vorstellungen identifiziert.

Stimmt. Aber wenn jemand denken oder hoffen sollte, dass man das auf diesem Planeten abschaffen könnte, der irrt sich. Hier soll gerade das Identifizieren gelernt werden, und wir alle machen einen prima Job. :)

@oneisenough

oneisenough schrieb:Stimmt. Aber wenn jemand denken oder hoffen sollte, dass man das auf diesem Planeten abschaffen könnte, der irrt sich. Hier soll gerade das Identifizieren gelernt werden, und wir alle machen einen prima Job.

Stimmt auch wieder!
Aber beides ist notwendig: Um wirklich menschlich zu sein, ist die Identifikation, die mich auf der Ebene des Individuums, der Person mit den Menschen - allen Wesen - verbindet, absolut notwendig. Diese Verbundenheit schafft m.E. erst die Voraussetzung für die "Desidentifikation", die mich mit dem GEISTigen (bzw. dem Göttlichen, Wahres SELBST, ALLEINS-SEIN usw.) verbindet, ohne diese menschliche Verbundenheit aufzulösen.

@Jesussah


:D ja du hast RECHT! in allem :D

tschusseli ;)

Nachtrag: Wobei "Voraussetzung" auch nicht ganz richtig ist, weil es hier eigentlich um eine Gleichzeitigkeit geht: Wer die Verbundenheit mit allen Wesen verwirklicht, h a t sich in jeder Beziehung SELBSTverwirklicht.
(Die Sprache will immer vorher und nachher einteilen...shit aber auch... :D)

TheLolosophian schrieb:PS Die sog. WIRKLICHKEIT ist nichts, was wahrgenommen werden kann, sondern das, was wahrnimmt.

Was wahrnimmt nimmt Wirklichkeit wahr, sonst müßte Wahrnehmung nichts wahrnehmen. Auch eine Täuschung ist ja in gewisser Weise eine Wirklichkeit, auch dann, wenn sie sonst noch nichts Wahres beinhaltet. Im Denken erkennt man den wahren Sachverhalt und sieht richtig, daß es um eine Täuschung sich handelte.

TheLolosophian schrieb:ICH BIN das reine Gewahrsein. (Bewusstheit)
Es ist die Erkenntnis, dass ICH Gott BIN.

Kurz und Bündig :D

TheLolosophian schrieb:Ergänzung/Korrektur: Es gibt keine richtigen oder falschen Vorstellungen von Gott: Vorstellung ist per se falsch. Weil jede Vorstellung ein Imago, ein VorstellungsBILD ist, was in etwa den Namen entspricht, die von der Wirklichkeit dahinter trennen.

Micha007 schrieb:Darum nenne ich es Natur.
Und hat zu dem auch keinen religiösen Hintergrund/Bezug.

Und zudem, "muss" man dann weniger erklären und wird nicht missverstanden :D

@TheLolosophian

Ich verstehe dich.

Ich mache nur sehr gerne das Späßchen, dich darauf aufmerksam zu machen, dass die gewählten Worte nicht immer dem entsprechen, was du längst weißt und zum Ausdruck bringen willst. Mir geht’s ja gelegentlich genauso. Und ich find´s einfach herrlich, wenn du dich dann darüber aufregst. Das zeigt deine Lebendigkeit. :)

Wer einmal erlebt hat, welche unglaublich reine, klare und unmissverständliche Qualität eine Kommunikationsmethode hat, bei der man das Kommunizierende nicht erst in Sprache, Worte, Gesten, Mimik und andere Hilfsmittel umformen muss, dann wird es einem noch deutlicher, wie wir uns hier alle abmühen, um uns gegenseitig verstehen zu können.

Es wird jedoch für jeden Einzelnen, früher oder später, besser werden ...

@dedux

dedux schrieb:Dieser Verstand ist ganz und geteilt.

Dann lebe durch den ganzen Verstand, geteilt. :)

dedux schrieb: Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, sei es jemand anderes oder ein Teil von mir (oder beides :D), dann versuche ich so zu kommunizieren, dass es verstanden wird und ich dabei was lerne. Teilen ist nichts Schlimmes und das entfernt einen auch nicht so weit von sich selbst, dass man den Weg zurueck nicht mehr findet. Teilen ist ausdehnen und zusammenziehen, den Blick schweifen lassen. Staunen, Wundern, Freuen, Lebendigsein. Teilhabe, Geben und Nehmen.

Wenn du das sagst, dedux. Du siehst eben nicht, in welch einem Zustand die Welt, die Natur der Menschen sich befindet. Benutze deinen Verstand weiter so, vielleicht stimmt es ja was du sagst.....vielleicht aber auch nicht......die Zeit wird es zeigen..... :)


@indigodave

indigodave schrieb: ja du hast RECHT! in allem :D

tschusseli

Wenn du mir Recht zusprechen willst, dann ist das dein Problem, nicht meines........Auf Wiedersehen......Mensch...... :)

@Jesussah

Jesussah schrieb:Wenn du mir Recht zusprechen willst, dann ist das dein Problem, nicht meines........Auf Wiedersehen......Mensch...... :)

Eben wie gesagt jeder hat recht :D

ja auf Wiedersehen Mensch/Gott :)

@indigodave


Also hat man dann auch das Recht, Menschen umzubringen, zu Vergewaltigen? :)

Was denkt ihr hat es damit auf sich, Selbst erkannt zu haben, das man sich Selbst alles Leid zufügt und darauf hi der Wunsch, oder auch der Wille entsteht, sich Selbst nicht mehr zu schädigen?

Und was hätte das mit Selbstliebe zu tun?

Ich sollte vil noch hinzufügen, das ich nicht durch grübeln darauf gekommen bin, sondern es sich mir offenbart hat, wie bei einer Erkenntnis, aus dem Nichts heraus, während ich einfach nur war, und wach, litt.
Es war Wunderbar.

Ich frage mich nur, was genau eig passier ist, denn zuvor war ich nicht darauf aus mir selbst zu schädigen.
Mit, sich selbst schädigen meine ich, sich selbst Leid zuzufügen.

Kann man sich unbewusst (selbst) Leid zufügen, ohne es zu wissen?

Jesussah schrieb: Du siehst eben nicht, in welch einem Zustand die Welt, die Natur der Menschen sich befindet.

Ich sehe es und es macht mich traurig. Dennoch bleibt die Hoffnung. Diese ganzen Entwicklungen schueren eine Form von Fatalismus. Die Menschen wissen, dass es schlecht laeuft, fuehlen sich gefangen und hoeren auf zu kaempfen. Schau dir Menschen an, die erkennen wie es laeuft, sie haben traurige Gesichter, werden krank. Das Negative potenziert sich. Sie erkennen nicht, dass sie mehr sind, als die vordergruendige Erscheinung, mehr als das was sie in der Schule lernen, eine Ansammlung von Atomen, die man mit Technik und Gelaber manipulieren kann.
Mensch erkenne dich selbst, dann erkennst du Gott.

Was macht einen verwirrten Menschen aus?

TheLolosophian schrieb:Ergänzung/Korrektur: Es gibt keine richtigen oder falschen Vorstellungen von Gott: Vorstellung ist per se falsch. Weil jede Vorstellung ein Imago, ein VorstellungsBILD ist, was in etwa den Namen entspricht, die von der Wirklichkeit dahinter trennen.

Ein Vorstellungsbild kann wahr sein. Imagination kann die Wahrheit abbilden! Hier liegt der erste meditative Zusammenhang mit der künstlerischen Inspiration. Dann erst erreicht ein Mensch Intuition die von Inspiration und wahren Imaginationen nicht getrennt sein muß. Auf der Stufe der Intuition wird aber immer erkannt, ob eine Imagination wahr ist oder nicht.
Wir können also Gott selbstverständlich nicht abbilden aber wahre Imaginationen innerhalb des Menschseins haben. Sonst müssten wir auch fast alle mittelalterlichen oder späteren Renaisscance diesbzgl- Kunstwerke wegwerfen. Sie enthalten Wahres sogar in verstärktem Maße, da zusätzlich zu echter vorheriger grundlegender Imagination, etwa bei Leornardo da Vinci hineingeheimnißt wurde, was seitens der Kirche unauspgesprochen blieb.. Um Mißverständnisse vorab zu vermeidem, Nein , ich meine nicht Maria Magdalena. :)

Alle religiösen Kunstwerke sind nur Finger, die auf den Mond weisen und nicht der Mond selbst. Die Bilderstürmerei eines Luther beispielsweise beruht u.a. darauf, dass das Christenfußvolk den Finger für den Mond hielt.
Um geistig zu erkennen, ist es notwendig, alle Bilder und alle Symbole als das zu erkennen, was sie sind: eben Finger, die auf den Mond zeigen - Es gibt letztlich keine richtigen oder falschen Vorstellungen, was das Geistige angeht - weil alle Bilder fallengelassen werden müssen, um - wie Meister Eckhart es nennt - auf "bilderlose Weise" die WAHRHEITzu erkennen.
Jede Vor-Stellung ist ein Konstrukt des Verstandes und von daher ein Hindernis für geistiges Erkennen.

Die Bilderstürmerei hatte damit nicht zu tun und war pure Dummheit, etwa gleich der, daß man annähme mittels einiger Worte, man sei Gott...