Was ist Seele?
19.07.2013 um 23:49domitian schrieb: Das sehe ich auch so. Aber es kann sich offensichtlich weder das Unterbewusstsein dem Bewusstsein erklären, noch das Bewusstsein dem Unterbewusstsein. Trotzdem existiert beides als Form des Seins mit Ich und steht sich normalerweise nichtmal im Wege, man bedient sich sozusagen gegenseitig. :DIm Grunde genommen spricht das Unterbewusstsein mit Umwegen mit sich über sich selbst.
Der Umweg geht über das Bewusstsein und das ICH. Das Bewusstsein ist aus dem Unterbewusstsein entstanden, als Lagerhalle für alle Informationen, und eben Arbeitsplatz des ICHs das ICH als Aufmerksamkeitszentrale und Identitätshauptsitz schaut sich diese Informationen an bearbeitet und wertet sie aus. Daraufhin gibt es seine Berechnungen an das Unterbewusstsein dem eigentlichen Chef zurück, der daraufhin dem ICH eine Antwort präsentiert, diese Antwort wiederum übermittelt das ICH an das ICH einer anderen Person sozusagen dem Kunden der Firma. Dass sich hier niemand irgendwem aufklären möchte ist nicht ganz richtig, das Unterbewusstsein will sich selbst bewusstsein, dafür muss es dem Bewusstsein die nötigen Informationen übermitteln, das Ich kann darauf reagieren und Rückantwort geben, allerdings sind dem ICH die Mittel limitiert, es kann nur erahnen was das Unterbewusstsein ist anhand der Daten,die übermittelt worden sind. Im Grunde genommen ein nimmer endener Teufelskreislauf, das Unterbewusstsein wird sich einfach nicht sich selbst bewusst werden können.
domitian schrieb:Kannst du das mal näher erklären? Das verstehe ich nicht so ganz. Insbesondere im Hinblick auf Schizophrenie und multiple Persönlichkeit. Meinst du damit, wenn eine Torte, als Sinnbild des Ganzen geschnitten wird, sich dadurch Eigenanteile dieser verselbstständigen (können)?Damit ist gemeint, dass die Stücke wieder zu einer Torte zusammengefügt werden können (Als ganzes Agierendes Individuum) und nicht unveränderbar geteilt sind. Die Teile können nicht nach eigenem Gusto kreuz und Quer handeln, sondern müssen sich als Ganzes präsentieren.
Was ja bei dem Krankheitsbild der Schizophrenie und der multiblen Persönlichkeit anders aussieht.
domitian schrieb:Sehe ich anders. Ich bin immer nur ein und dasselbe Ich. Wie kommst du auf mehrere Ichs? Du selbst als Gesamtwesen veränderst dich natürlich, wie du ja auch schreibst. Das gilt für mich ebenso und für andere sicherlich auch. Aber das Ich verändert sich meiner Ansicht nach gar nicht. Ich weiß durchaus wer Ich als Kind war... Und ich hatte dasselbe Ich wie heute. Und ausser eben diesem einen Ich habe ich keines.Deine Aufmerksamkeit richtet sich auf andere Dinge sucht andere Dinge aus, als vor anderen Momenten, es kommt zwar durchaus vor, dass die ICHs ganz andere Informationen vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein zur Auswahl gestellt bekommen, aber die Aufmerksamkeit an sich ändert sich äußerst oft und zwar mit jeder Erfahrung. Du magst es vielleicht nicht merken, aber du wirst heute anders zu gewissen Dingen stehen als vorher. Das ICH die Aufmerksamkeit ist vergänglich, der grundsätzliche Charakterkern bleibt erhalten, solange nicht irgendwelche einscheidende Momente passieren, die das Unterbewusstsein komplett auf den Kopf stellen.
domitian schrieb:Also für mich sind da weder mehrere Ichs, noch hat sich das Ich verändert. Was sich verändert hat, ist mein Gesamtbild als Mensch, ich habe einige Jahre mehr auf dem Buckel, ich habe vieles inzwischen gelernt, habe neue Erfahrungen bemacht, aber das Ich ist immer noch dasselbe wie vor 10 Jahren, jedenfalls kann ich da keine Veränderung an meinem Ich bemerken.Das Problem dabei ist, dass du die Aufmerksamkeit mit dem Charakter gleich setzt, der Charakter ist meiner bescheidenen Meinung nach aber mehr im Unterbewusstsein und als Teil der Seele zu suchen. Das Ich ist eher für die Egozentrierung verantwortlich.
Eine schön Anekdote: Wenn du in den Fluss hineinsteigst, wirst du nass,wenn du wieder hinaus steigst wirst du zwar trocken werden doch nicht mehr der selbe sein.
domitian schrieb:Jetzt heraus ist der, dass das Ich von Jetzt das Ich von Gestern nur aus seiner Erinnerung kennt, da es ja auch nur im Jetzt lebt und nicht aus der Vergangenheit heraus noch zu dir sprechen kann.Hier erklärst du es dir bereits selbst.
Die Zeit ist eine Illusion, nichts als Veränderung in einen Maßstab gepackt unendlich viele Szenen die man überfliegt und bei jeder Szene, bei jeder Jetztveränderung wird das derzeitige ICH zum ICH aus der Vergangenheit und somit zu etwas anderem als das ICH das folgt, weil dieses ICH andere Szenen gegenwärtig und die Jetztinformationen des vorherigen ICHs nur noch als Erinnerung besitzt. Causa infinito.
Da bin ich auch etwas anderer Ansicht. Seele finde ich, ist nichts unveränderbares. Nicht im Sinne von etwas statischem jedenfalls, sondern ich denke Seele ist durchaus eher etwas dynamisches, damit aber eben auch veränderbar. Das Ich hingegen, wie ich oben schon erwähnte verändert sich überhaupt nicht, bleibt immer gleich. Bei dir scheint es also genau umgekehrt zu sein. Wie kommst du zu dieser Ansicht? Würdest du das mal etwas genauer erklären bitte?Die Seele ist der Teil deines Selbst, der über gut und böse entscheidet, so ist es in vielen Überlieferungen, so heißt es auchim Volksmund. Jemand hat eine gute Seele, oder eine verdorbene Seele, desweiteren ist die Seele auch deine Lebensenergie. Jedes Ich tut das was es aufgetragen bekommt, die Seele beeinflusst das Unterbewusstsein inwiefern negative oder positive Informationen ins Bewusstsein zur Verfügung gestellt werden.
In einem Punkt allerdings sehe ich es genauso. Der Kern der Seele bleibt immer der gleiche. Sonst wären wir eine Art Chimären in einer permanenten Metamorphose, dann wären wir aber so gesehen niemals wir selbst, sondern nur ein sich stehts verändernder Prozess :D
@domitian
Natürlich ist die Seele einer gewissen Dynamik unterworfen aber in ihren Grundfesten in ihrem Kern bleibt sie gleich.
Der Mensch ist ein Gewohnheitswesen, wo werden die ganzen Gewohnheiten denn abgespeichert? Im ICH? Nee.. im Bewusstsein? Ganz sicher nicht.. Im Unterbewusstsein wird dies abgespeichert.
Von was kann man sich nur schwerfällig wieder befreien? Richtig von den Gewohnheiten.
Daran sieht man das Unbewusste ist weniger dynamisch, die Meinung des ICHs kann aber immer wieder umschwenken, jetzt mach ich mal das, jetzt mal jenes, je nach Informationslage ein anderes Verhalten des ICHs.
Ein anderer Grund warum es zwingend mehrere ICHs gibt.
Wer passt darauf auf oder stellt fragen, wenn man sich selbst beobachtet, was man tut?
Das ICH an sich selbst? Und wer tut dann was? Nee wenn man sich darauf konzentriert, sich selbst zu beobachten was man macht oder was man gerade denkt, dann beobachtet das eine ICH das andere ich und wenn man versucht diesen Vorgang wiederum zu beobachten so ist ein weiteres nötig, sonst würden die anderen beiden, ja nicht konsequent mit gleicher Effizienz die Arbeit verrichten, die beobachtet werden kann.