@BhaktaUlrichIch habe mal einige deiner genannten Punkte über "Die göttlichen Wesens Naturen" herausgegriffen, um sie damit zu kommentieren, was für mich gilt:
BhaktaUlrich schrieb:1.Furchtlosigkeit
Ich verstehe Furchtlosigkeit als Respektlosigkeit gegenüber einem anderen Lebewesen.
Beispiel: Wenn ich in freier Wildbahn keine Furcht vor einem Löwen habe, der mich fressen will, dann respektiere ich damit nicht länger seine Art, sich wie ein Löwe verhalten zu dürfen, und verhalte mich damit selbst gegen jede natürliche Verhaltensweise.
Tatsächlich jedoch ist Furcht eine Illusion, allerdings nicht im Sinne einer Täuschung, sondern einer vorübergehenden Notwendigkeit. Ich fürchte mich deswegen, weil ich mich irrtümlicherweise für meinen Körper halte und versuche daher alles, um meinen Körper aufrechtzuerhalten und ihn nicht von dem Löwen auffressen zu lassen, oder dass mir im Leben etwas anderes passiert, was mir das Benutzen meines Körpers nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt ermöglichen könnte. Da ich jedoch meinen Körper beobachten kann, weiß ich, dass ich unmöglich mein Körper bin. Doch die Identifikation mit dem Körper ist derart stark, dass daraus die (notwendige) Illusion von Furcht entsteht.
Ich kann deswegen nicht meine Furcht sein, denn wenn ich sie wäre, dann wäre ich es nicht nur manchmal, sondern immer. Offensichtlich bin ich aber nicht ständig furchtsam, sondern gelegentlich auch genau das Gegenteil. Deswegen kann ich unmöglich meine Furcht sein.
BhaktaUlrich schrieb:2.Reinigung der Existenz .
Man kann stets nur Verunreinigungen reinigen. Meine eigene Existenz dagegen, mein Vorhandensein, die Gewissheit dass es mich gibt, bedarf keiner Reinigung. Alle Verunreinigungen sind vielmehr das, wofür ich mich zusätzlich halte und was ich gerne darstellen möchte. Meine wahre Natur ist Aufmerksamkeit und die ist vollkommen rein, immer frisch, nie veraltet, sondern stets aktuell und frei von jeglichen Verunreinigungen.
All mein Wissen, egal in welche Kategorien ich es auch einteile, sind Verunreinigungen, sind Ballast, ist etwas Zusätzliches, das ich mir im Laufe meines Lebens angeschafft habe und ich mich irrtümlicherweise für dieses Wissen halte. Der Wissende ist jedoch nicht das Gewusste. Ich bin nicht das Wissen dessen, was es repräsentiert. Ich bestehe weder aus irgendetwas Gewusstem noch aus irgendeiner Information. Alles Gewusste und alle Informationen sind etwas, das ich prinzipiell beobachten kann und daher unmöglich identisch mit mir. Als Beobachter meines Wissens entwickele ich mich nicht selbst, sondern ich bemerke, das jegliche Entwicklung in dem Ballast genannt Wissen stattfindet. Wenn du dein Wissen loswirst, dann bleibt deine reine Anwesenheit, dein Vorhandensein, deine Existenz übrig. Sie bedarf keiner weiteren Reinigung.
BhaktaUlrich schrieb:5.Selbstbeherrschung,
Ich kann mich nicht selbst beherrschen. Ich kann nur meine Aufmerksamkeit eine gewisse zeitlang von meinen Begierden, Verlangen und Wünschen abziehen. Dann verschwinden sie augenblicklich. Sie kehren unverzüglich für mich zurück, sobald ich meine Aufmerksamkeit wieder darauf richte.