@kofi Die von Angela Merkel immer wieder propagierte ,,Alternativlosigkeit" ist vielmehr ein rhetorischer und strategischer Schachzug, den sie gerne ausspielt, um ihren Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Denn die Behauptung impliziert:,,Es gibt keine bessere Lösung, kein besseres Vorgehen, als meines! Oder hast DU eine bessere Idee, mein Gegner, übernimmst DU die Verantwortung für alles, was kommt?"
Damit lädt sie einem Gegner die ganze Verantwortung beispielsweise für die Finanzpolitik und was daraus folgt auf und verbindet direkt mit seinem Namen, mit seiner Person die Folgen.
Der Gegner hat das Gefühl, er sei dann persönlich verantwortlich für alles - und das wollen viele nicht, dieses Risiko eingehen.
Das bedeutet aber nicht, dass es tatsächlich keine gesellschaftliche oder wirtschaftliche Alternative gäbe.
Man muss nur den Mut haben, sie auch durchzuziehen.
Jedenfalls: Mir fällt immer auf, dass die linksalternative Szene sich gerne sehr offen gibt - SOLANGE geschieht, was ihr gefällt!
Sprich: Man hat nichts gegen den arabischen Händler, der seinen Gemüseladen neu im Viertel eröffnet - wohl aber gegen den ,,Yuppie", der einen Laden für Designerklamotten aufmacht.
Es stört einen nicht, dass ein Haus mit Graffitis besprüht ist und der Putz etwas von den Wänden bröckelt - wohl aber, wenn ein Haus renoviert und die Fassade neu gemacht wird.
Mit anderen Worten: sie sind nur progressiv und offen und alternativ, solange es ihnen gefällt.
Ansonsten sind sie insofern konservativ, als dass sie wollen, dass ihr Viertel usw. so bleibt, wie es ist - ihrer Interpretation von ,,Anderssein" entsprechend.