Wird es Zeit für eine Revolution?
23.10.2013 um 18:56Fedaykin schrieb:subketive Betrachtung. In Europa sehe ich eher das Gegenteil, sofern der Reichtum nicht durch Anhimmlung von Kunst und Krempel entstanden ist. Die Assozialen die mir im Leben begegnet sind entstammen eher der unterern Bereiche der Bedürfnisspyramide.Damit wäre deine Sicht der Dinge mit der von Ayn Rand und dem Objektivismus vergleichbar. Zum Teil stimm ich dir zu, jedoch kenne ich genau auch das Gegenteil, bei dem Menschen wenig haben und dennoch eine sehr soziale Ader besitzen und das wenige was sie haben mit anderen teilen. Dafür kenn ich materiell reiche die voller Geiz und Habgier leben.
Ich bin dann doch lieber für den Anachistischen Kapitalismus.
Es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall wo der untere in der "Pyramide" wenig sozial ist und sich um Sonderaktionen in Kaufhäusern mit anderen prügelt, oder anderen die so schon wenig haben auch noch Diebstahl bei diesen begeht. So gibt es auch die Leute die recht weit oben in der Pyramide stehen und sozial handeln können und große Spender sind.
Objektivismus steht dem Altruismus gegenüber und propagiert den Egoismus eines jeden einzelnen, jeder soll nach seinem Gewissen und Fähigkeiten schalten und walten. In diesem Fall ist das auch die von Ayn Rand gehandhabte Lebensweise. Ich find den Objektivismus durchaus vernünftig aber auch er geht davon aus das der Mensch verantwortungsvoll für sich entscheiden kann, aber wie wir wissen gibt es sehr viel Verantwortungslosigkeit in der Menschheit und das schafft eine Dynamik von egoistischen Köpfen die sich automatisch über andere hinwegsetzen, im Falle des anarchistischen Kapitalismus läge das in der Natur der Sache, denn nicht jeder ist intelligent, verantwortungsbewusst, gewissenhaft und durchsetzungsfähig. Eine Welt gänzlich ohne soziales Gefüge mit altruistischen Prinzipien wäre die Welt des puren Objektivismus, jeder ist für sich allein verantwortlich, so nach dem Motto, man wird allein geboren, man stirbt auch wieder allein. Objektivismus führt dann irgendwann zu purem Egoismus oder Nihilismus. Rapture aus Bioshock wäre eine perfekte Simulation dieser objektivistischen Welt gänzlich frei von Altruismus und Kollektivismus. Dieses Spiel hat das sehr gut erfasst, ein ganz reales Beispiel dieser Verhältnisse ist Somalia, der anarchistische Kapitalismus gelebt von Verantwortungslosigkeit und Egoismus/Selbstüberlassenheit führt zu Verhältnissen wie Somalia und nennt man auch Anomie:
Wikipedia: Anomie
Ich bin da lieber für ein soziales Gefüge MIT Selbstbestimmung, das Lebensprinzip nennt man dann Anarchistischen Kommunismus und wenn es unbedingt ein im weitesten Sinne kapitalistisches System sein muss, dann die soziale oder sozialistische Marktwirtschaft. Letztere wäre mir weit lieber und weit weniger bürokratisch und weit weniger kompliziert.
Objektivismus basiert auf dem Zustand des einzelnen und erhebt den erfolgreichen Geschäftsmann/frau als Beispiel, vergisst jedoch das es Menschen braucht die den Erfolg für den Geschäftsmann produzieren, daher bin ich mehr für dieses Modell bei dem der Arbeiter auf Augenhöhe mit dem Chef ist, mehr eben auf genossenschaftlicher Basis, die ebenso die Kreativität, Zuverlässigkeit und Kooperation der einzelnen braucht, am besten in einem Gleichklang (nicht Gleichschaltung). Individualität sollte auch in einem Kollektiv ein wichtiger Aspekt sein, Gleichschaltung ist nicht im Interesse dieser Idee.
Ich möchte die wahre Bedeutung des Anarchismus und Kommunismus erklären, da die meisten Menschen ihre eigentliche Bedeutung überhaupt nicht kennen. Es ist mir wichtig, dass die Menschen den Zustand der Anarchie nicht mehr als Chaos auffassen und der Kommunismus nicht automatisch mit Parteidiktatur und Bolschewismus gleichgesetzt wird. Zuletzt spreche ich noch kurz vom Anarchokommunismus, der Verschmelzung aus beidem und dem eigentlichen Thema der Videos.