@Bone02943 Das hab ich schon verstanden, aber ich glaube die Sache ist noch etwas komplexer.
Überleg mal, weshalb Pegida ihre Demonstrationen ausgerechnet auf "jeden Montag" gelegt haben. Ich interpretiere das als Hinweis auf die Montagsdemonstrationen, die das Ende der DDR eingeläutet hatten. Nur ging das Konzept nicht auf, weil die Pegida-Demos nur im ersten Vierteljahr kontinuierlich zunahmen, aber nicht genug Masse und Eigengewicht erlangten, um tatsächlich etwas zu bewegen, und danach dann eben schrumpften und bedeutungsloser wurden, während die AfD aufkam und wuchs... bis heute.
Ich glaube, es war der Fakt, dass die BRD die DDR einfach annektiert hatte, was die meisten im Osten (zu recht) verbitterte und einen subtilen Hass auf den Westen erzeugte. Denn es war keine Wiedervereinigung Gleicher, sondern eine Vereinnahmung des Ostens.
Und weil man von Anfang an nicht auf gleicher Augenhöhe am "Runden Tisch" saß, nahmen die Leute im Osten auch nur teilweise und auch das nur widerstrebend die Strukturen vom Westen an. In vielen Angelegenheiten stelle ich so was wie passiven Widerstand fest, und dazu gehört mMn auch der Fakt, dass sie sich nicht Flüchtlinge "aufoktroyieren" lassen wollen.
Vielleicht ist es das, was den "besorgten Bürger" bewegt. In dem Punkt hat der Westen leider tatsächlich von Anfang an den Dialog verweigert. Der wäre aber schon vor 28 Jahren notwendig gewesen. Auf der anderen Seite scheinen viele Ostler aber auch einen Widerwillen gegen das GG zu haben und sind, so wie ich das sehe, immer noch nicht ganz in der Demokratie angekommen.
Das wäre eigentlich Thema für einen eigenen Thread, für einen ziemlich komplexen. Aber ich fürchte da wird außer Wortkrieg nicht viel bei rauskommen, denn weder will "der Westen" seine Fehler und Versäumnisse" zugeben, noch "der Osten" erkennen, dass er sich in vielen Beziehungen, besonders was die Flüchtlingspolitik anbelangt, gebärdet wie ein bockiges Kind.