eckhart schrieb:auch die zwischen uns völlig unterschiedliche Sichtweise auf die Dinge -über die sich laut Kubitschek angeblich ein Gewebe gelegt haben soll- erklärt.
Ein allerdings nur für Rechtsextremisten sichtbares Gewebe.
"schlimm" klingt zwar im Zusammenhang mit der Verbannung von Obdachlosen unerhört höhnisch, jedoch die angestrebte Veränderung der Sprache darf als gescheitert betrachtet werden.
Menschenverachtend bleibt menschenverachtend!
Mit der Sprachveränderung verhält sichs genau umgekehrt.
Die wird nur von denen wahrgenommen, die nicht rechtsextrem sind.
Verstehe ich das richtig? Weil ich "schlimm" und nicht "menschenverachtend" geschrieben habe, bin ich rechtsextrem? Eh, und was, wenn ich einfach nur rhetorisch nicht so gut bin, wie du anscheinend von mir erwartest. Ich wusste ja nicht, dass ich hier in einer Art Wettbewerb stehe, in dem ich möglichst viele Worte nutzen muss, um die Dramaturik und den Ernst der Lage bestmöglich auszuschmücken.
eckhart schrieb:Ich finde eher befremdlich, dass sich "starke" Rechte nur verklausuliert dazu bekennen.
Denn das kennen wir aus der Vergangenheit.
Und jetzt wieder:
Keiner hat die Absicht, AfD zu wählen.
Und hinterher wollte auch keiner was mit der NSDAP zu tun gehabt haben wollen.
Echt "stark".
Ich selbst bin politisch heimatlos. Ich war lange FDP-Wähler, aber habe seit 2013 eigentlich keine politische Heimat mehr. Pendele zwischen LKR, FDP und den Freien Wählern hin und her. Ich wäre wahrscheinlich heute AfDler, wenn sich die Partei nach Luckes Vorstellungen entwickelt hätte.
scarcrow schrieb:Nun ja, liegt evtl. daran das wenn man mal tief in sich geht - die Welt in der wir hier leben nicht ganz so übel ist in Deutschland. Der Mensch sehnt sich nach Stabilität. Und die ist hier seit jahren erfolgreich gegeben. Bis auf mache die den Standardsatz "Früher war alles besser" benutzen - sehen das nun mal viele. Deshalb sind die etablierten Parteien eben am Ende hoffentlich Erfolgreich.
Genau! Es geht es ja uns nicht so schlecht. Das ist genau der Punkt. Aber niemand kann sagen, dass es uns mit anderen Parteien schlechter gehen würde. Stattdessen meckert man lieber über politische Entscheidungen der sogenannten Volksparteien und wählt sie am Ende doch wieder.
Namakubi schrieb:Hm, evtl. weil Nationalismus zu nichts führt außer Isolation, Hass auf alles Nichtnationale, Unterdrückung von Minderheiten und früher oder später zu Krieg.
Besonders wir in Europa sind die letzten 70 Jahre ganz gut damit gefahren diesen Nationalismus nach und nach abzuschaffen. Es gab in der Zeit kein Schlachtfeld Europa mehr, wie in den Jahrzenten davor. Keinen französischen Erbfeind mehr in den Köpfen der Deutschen. Keinen deutschen Erbfeind in den Köpfen der Franzosen.
Da muss ich nicht überlegen was mir besser gefällt.
Und genau da steuern wir wieder drauf zu, wenn die AfD mit ihrem Möchtegern-Geschichtsrevisionismus an die Macht kommt.
Die Linke ist in ihren Extremen ja auch näher an Castro und Stalin dran und das ist dann auch nicht Erstrebenswert. Dadurch das man Rechts automatisch mit Nationalismus und in dessen Folge mit Faschismus gleich setzt, kann man natürlich nur zu dem Schluss kommen, das jede Art von Rechts bekämpft werden muss. Ich hingegen bin der Auffassung, dass sich beides die Wage halten muss, denn der optimalste Weg, liegt ja meistens in der Mitte davon. Die AfD ist dahingehend er Mittel zum Zweck als die große Gefahr, für die sie hier teilweise gehalten wird. Trotzdem ist es natürlich wichtig, jede Art von radikalen Strömungen zu bekämpfen, aber das schafft man eigentlich am besten, in dem man Lösungen für die Probleme der Menschen bietet, wenn man deren Sorgen ernst nimmt und vor allem Aufklärung betreibt anstatt Propaganda.
Landluft schrieb:Oh, diese Ironie: Als Frank-Walter Steinmeier im Februar zum Bundespräsidenten gewählt wurde, zog die AfD es vor, ihm nicht zu gratulieren und behauptete, er sei nicht demokratisch gewählt worden. Jetzt bettelt eben diese AfD Steinmeier um Hilfe an, weil sie sich angeblich vor linksextremistischen Anschlägen fürchten muss, und beruft sich dabei auf gemeinsame Werte: Klick!
"Was für ein verlogenes, heuchlerisches Lumpenpack" ist ein Gedanke, der angesichts dieses Verhaltens möglicherweise vielen durch den Kopf schießt.
Sorry, aber Steinmeier wurde mehr bestimmt als gewählt. Es ist eine Schande für eine Demokratie wie Deutschland, dass die mächtigsten Parteien quasi den Wahlausgang festlegen können und wenn man bedenkt, dass er damals einen deutschen Guantanamo Häftling, wohlwissend, dass er unschuldig war, dort gelassen hat, macht ihn nun nicht unbedingt zu "meinem" Bundestpräsidenten.
Insofern kann ich die Reaktion zumindest nachvollziehen.