Griechenland fordert von Deutschland erneut Reparationszahlungen
10.02.2015 um 15:05Wenn ich mal eine rein menschliche Sicht des Themas bekunden darf:
Griechenland als staatlicher Entität, oder meinetwegen dem griechischen Volk, ist es völlig egal, ob Deutschland 10 oder 100 Mrd Euro als Kriegsreparationen und Zwangskredit-Rückzahlung leistet.
Wichtig ist, dass der deutsche Staat, repräsentiert durch den derzeitigen Finanzminister, endlich mal so etwas wie ein Eingeständnis abgibt, dass es als Nachfolgestaat in irgendeiner Weise Verantwortung für die Taten der damaligen Besatzungsmacht übernimmt.
Wenn die bisherigen deutschen Regierungen auf einem Standpunkt "bei anderen haben wir es schliesslich auch nicht gemacht", "das ist quasi verjährt" (!!!) beharren, geben sie quasi dem Naziregime im Nachhinein Rückendeckung, zumal die im 2. Weltkrieg verübten Massaker an der griechischen Bevölkerung als "normale" Kampfhandlungen abgetan warden. Kein Wunder, wenn Frau M. in den letzten Jahren öfters in ...antiästhetischer Aufmachung auf griechischen Titelseiten zu begutachten war.
Wenn also während WWII, als Vergeltungsmassnahme, ganze Dörfer in Griechenland ausgelöscht wurden, so ist dies als "kriegsübliche Kampfhandlungen" einzustufen? Ich kann nicht verstehen, welcher Nachteil dem deutschen Staat daraus erwachsen soll, dass er von diesem unglaublichen Standpunkt ein kleines Stück abrückt ("seinen Wein etwas verwässert", die Griechen im Forum verstehen mich schon).
Dann steht ja sogar der türkische Staat noch besser da, der im Jahre 2011 immerhin, als teilweise Wiedergutmachung für Enteignungen gemeinnütziger Immobilien, die sich vor der Demokratisierung des Landes 1923 im Besitz von (nicht nur religiösen) Minderheiten befunden hatten, deren Verwaltung de facto an diese Minderheiten zurückgab, zu denen auch die griechisch-orthodoxe Gemeinde von Istanbul gehört. (Das Ganze lief etwas komplizierter ab, aber die genauen Umstände tun hier nichts zur Sache.)
Gaucks fromme Sprüche anlässlich seines Griechenland-Besuchs halfen da auch kein bisschen weiter.
Kurz gefasst, es geht - unter anderem - darum, von deutscher Seite ein ethisch korrektes Statement abzugeben. Ich glaube, das würde beide Seiten ein ganzes Stück näherbringen.
Wer es besser weiss mag mich gern korrigieren.
Griechenland als staatlicher Entität, oder meinetwegen dem griechischen Volk, ist es völlig egal, ob Deutschland 10 oder 100 Mrd Euro als Kriegsreparationen und Zwangskredit-Rückzahlung leistet.
Wichtig ist, dass der deutsche Staat, repräsentiert durch den derzeitigen Finanzminister, endlich mal so etwas wie ein Eingeständnis abgibt, dass es als Nachfolgestaat in irgendeiner Weise Verantwortung für die Taten der damaligen Besatzungsmacht übernimmt.
Wenn die bisherigen deutschen Regierungen auf einem Standpunkt "bei anderen haben wir es schliesslich auch nicht gemacht", "das ist quasi verjährt" (!!!) beharren, geben sie quasi dem Naziregime im Nachhinein Rückendeckung, zumal die im 2. Weltkrieg verübten Massaker an der griechischen Bevölkerung als "normale" Kampfhandlungen abgetan warden. Kein Wunder, wenn Frau M. in den letzten Jahren öfters in ...antiästhetischer Aufmachung auf griechischen Titelseiten zu begutachten war.
Wenn also während WWII, als Vergeltungsmassnahme, ganze Dörfer in Griechenland ausgelöscht wurden, so ist dies als "kriegsübliche Kampfhandlungen" einzustufen? Ich kann nicht verstehen, welcher Nachteil dem deutschen Staat daraus erwachsen soll, dass er von diesem unglaublichen Standpunkt ein kleines Stück abrückt ("seinen Wein etwas verwässert", die Griechen im Forum verstehen mich schon).
Dann steht ja sogar der türkische Staat noch besser da, der im Jahre 2011 immerhin, als teilweise Wiedergutmachung für Enteignungen gemeinnütziger Immobilien, die sich vor der Demokratisierung des Landes 1923 im Besitz von (nicht nur religiösen) Minderheiten befunden hatten, deren Verwaltung de facto an diese Minderheiten zurückgab, zu denen auch die griechisch-orthodoxe Gemeinde von Istanbul gehört. (Das Ganze lief etwas komplizierter ab, aber die genauen Umstände tun hier nichts zur Sache.)
Gaucks fromme Sprüche anlässlich seines Griechenland-Besuchs halfen da auch kein bisschen weiter.
Kurz gefasst, es geht - unter anderem - darum, von deutscher Seite ein ethisch korrektes Statement abzugeben. Ich glaube, das würde beide Seiten ein ganzes Stück näherbringen.
Wer es besser weiss mag mich gern korrigieren.