@kurvenkrieger kurvenkrieger schrieb:Zuerst unterstellst Du mir Populismus
Lern lesen. Ich habe den griechischen Politikern Populismus unterstellt.
kurvenkrieger schrieb:dann fröhnst Du Deiner Paranoia
Da du nicht einmal mitgekriegt hast, dass ich die Politiker und nicht dich meinte, scheine ich ja recht zu haben, dass du nicht verstehst, was ich schreibe.
kurvenkrieger schrieb:und jetzt wirfst Du mir vor ich könnte Deine Aussagen nich widerlegen?
Hast du es denn?
kurvenkrieger schrieb:Ich bleibe dabei:
die Reparationsfragen wurden zwar im Zuge der 2+4-V. mit den 4 Mächten geklärt, aber keinesfalls mit allen Nationen, die unter der Nazi-Besatzung zu leiden hatten.
Du behauptest etwas anderes, also beleg das gefälligst auch!
Aus der Präambel des Abkommens über deutsche Auslandsschulden:
Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland einerseits und die Regierungen Belgiens, Ceylons, Dänemarks, der Französischen Republik, Griechenlands, Irans, Irlands, Italiens, Jugoslawiens, Kanadas, Liechtensteins, Luxemburgs, Norwegens, Pakistans, Schwedens, der Schweiz, Spaniens, der Südafrikanischen Union, des Vereinigten Königreichs von Grossbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika andererseits
haben,
[...]
folgendes vereinbart.
Art. 5 Abs. 2 Abkommen übder deutsche Auslandsschulden:
Eine Prüfung der aus dem Zweiten Weltkriege herrührenden Forderungen von Staaten, die sich mit Deutschland im Kriegszustand befanden oder deren Gebiet von Deutschland besetzt war, und von Staatsangehörigen dieser Staaten gegen das Reich und im Auftrag des Reichs handelnde Stellen oder Personen einschliesslich der Kosten der deutschen Besatzung, der während der Besetzung auf Verrechnungskonten erworbenen Guthaben sowie der Forderungen gegen die Reichskreditkassen, wird bis zu der endgültigen Regelung der Reparationsfrage zurückgestellt.
Aus der "Charta von Paris für ein neues Europa":
Treffen der Staats- und Regierungschefs, der Teilnehmerstaaten der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE): Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Heiliger Stuhl, Irland, Island, Italien - Europäische Gemeinschaft, Jugoslawien, Kanada, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Monaco, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechische und Slowakische Föderative Republik, Türkei, Ungarn, Union der Sozialistischen
Sowjetrepubliken, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika, Zypern
Wir nehmen mit großer
Genugtuung Kenntnis von dem am 12. September 1990 in Moskau
unterzeichneten Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland und begrüßen
aufrichtig, daß das deutsche Volk sich in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schlußakte der
Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und in vollem Einvernehmen mit seinen
Nachbarn in einem Staat vereinigt hat.
Halten wir also fest:
Griechenland hat im Londonder Schuldenabkommen zugestimmt, dass die Reparationsfrage bis zu einer entgültigen Regelung zurückgestellt werden sollte, was erst bei einem Friedensvertrag der Fall sein sollte. Das ist immernoch der aktuelle Stand, denn es gab nie einen Friedensvertrag (was völkerrechtlich nicht zu beanstanden ist) oder entgültige Regelung. Somit steht Griechenland an sich immernoch in der vertraglichen Pflicht, erst Reparationen zu fordern, wenn es eine entgültige Regelung gibt.
Diese entgültige Regelung wird es aber nie geben. Der 2+4-Vertrag war letztlich der politische Abschluss des zweiten Weltkriegs. Zwar wurde er nur zwischen den beiden Deutschlands und den Siegermächten geschlossen, allerdings hat auch Griechenland in der Charta von Paris ausdrücklich seine "große Genugtuung" darüber ausgedrückt.
Obwohl schon damals jeder wusste, dass es bei dem "anstatt eines Friedensvertrags" auch darum ging, dass mangels Planung einer entgültigen Regelung keine Reparationen mehr gefordert werden, hat Griechenland dem zugestimmt.
Wenn Griechenland also Reparationen haben will, darf es diese nicht direkt fordern, sondern muss auf den Abschluss einer entgültigen Regelung die die Untereichnerstaaten des Londoner Schuldenabkommens umfasst, pochen.
Aber da haben die Griechischen Politiker halt ein Problem:
"Entgültige Regelung der Reparationsfrage!" kommt halt nicht so gut "Deutsche, gebt uns Reparationen!".
Außerdem wäre in dem Fall der erste Ansprechpartner die USA und nicht Deutschland. Damit kann man aber auch nicht so gut von seinem (ich meine damit das der griechischen Politiker, nicht dass du das wieder auf dich beziehst oder auf deine Katze oder auf sonstwen) Versagen ablenken, denn die griechischen BILD-Äquivalente haben sich nicht auf die USA, sondern auf Deutschland eingeschossen, Deutschland ist da halt viel direkter der "Böse".
kurvenkrieger schrieb:wenn man die Forderung nach Finanzhilfen, mit dem Bezug auf Reparationsforderungen, als reinen Populismus abkanzelt.
Es gibt keine Forderung auf Finanzhilfen, mit dem Bezug auf Reparationsforderungen. Es gibt Finanzhilfen, der Modalitäten den Griechen nicht gepasst haben, weswegen die griechischen Politiker die Reparationen aus dem Hut gezaubert haben, um das Volk noch mehr davon abzulenken, dass sie (die Politiker) schuld an dem ganzen sind.
kurvenkrieger schrieb:Mir stellt sich eher die Frage ob wir zuschauen wollen wie Europa von der Peripherie aus zerbröselt, oder ob es tatsächlich so etwas wie eine gemeinsame Geschichte gibt.
Wenn diese "gemeinsame Geschichte" auf Seiten der griechischen Politik in erster Linie darauf beruht, dass man "Nazis, gebt uns Reparationen"-Nebelkerzen dem Hauptbürgen an den Kopf wirft, dann kann ich darauf verzichten.