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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

126 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, Todesstrafe, Hinrichtung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 09:08
Meine Grundschulzeit in der DDR war von 1970-1980. Die Ermordung der Zarenfamilie wurde nie erwähnt oder im Unterricht nachgefragt.
Ab 1974 wurde auch nicht mehr Walther Ulbricht erwähnt, während bei seinem Tod die Lehrerin noch weinen durfte und vorher uns kleinen Grundschülern über ihn recht privat erzählt wurde.
Das nächste mal weinte die verkündende Lehrerin erst wieder im Unterricht (in der Berufsschule) als Breschnew 1982 starb.


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 09:10
Das nächste mal weinte die Lehrerin erst wieder im Unterricht (in der Berufsschule)
Gab's nur eine Lehrerin für alle Schulstufen und Schultypen?


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 09:11
Eine andere Lehrerin natürlich.
Ich weiss noch beide mit Namen , hat aber hier nichts verloren.


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 09:13
Nur mal zur Überlegung, in der Grundschule war Hitler auch kein Thema.
Ich denke aber nicht, dass man sich für die Ermordung der Zarenfamilie schämte, dass waren höchstens notwendige Opfer auf dem Weg zur sozialistischen Freiheit, wie diverse tausende andere Opfer.


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 09:13
Als Andropow 1984 starb gab es einen Appell, war gerade beim Militär. Der verkündenden Offizier weinte nicht.
Ebenso 1985 bei Tschernenko, langsam wurde es Routine.


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 09:22
In der DDR Geschichte gab es die KPD auch nur von der Gründung Ende 1918 bis zur Ermordung Karl Liebknechts/ Rosa Luxemburg etwa 2 Wochen später.
Dann eine Lücke.
Und dann erst wieder ab 1925 Thälmann mit einem Rückblick zum Hamburger Aufstand.
Ich beging mal den Fehler zu fragen wer zwischendurch den Vorsitz der KPD hatte.

Ab 1933 war es bezogen auch auf die KPD schwierig, da abgesehen von John Scheer und Genossen der größte Teil der Führung der KPD in der Sowjetunion umkam. Das konnte natürlich nicht thematisiert werden.


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 18:37
@Tom_Ripley
Es gab sogar Kommunisten die von Stalin ans dritte Reich wohlwollend ausgeliefert wurden.

Den Kern der Geschichte hat Weber längst bloßgelegt: Mehr als sechzig Prozent der KPD-Funktionäre, die vor dem Zugriff der Gestapo in die Sowjetunion geflüchtet waren, sind von Stalins Schergen ermordet worden oder im Gulag umgekommen. Von den Mitgliedern des Politbüros der KPD hat Stalin mehr ermorden lassen als Hitler (fünf Namen stehen auf dem Blutkonto der Gestapo, sieben auf dem der GPU).

Weber hat im neuen Band insgesamt 466 KPD-Opfer des Stalinismus namentlich erfaßt: 315 Kurzbiographien von deutschen Kommunisten, die in der Sowjetunion ermordet oder zur Zeit des Hitler-Stalin-Paktes an die Gestapo ausgeliefert wurden oder verschollen sind; dazu die Lebensläufe von vierzig Überlebenden der Verfolgung. Außerdem hat Weber bei seinen Nachforschungen, die ohne Zugang zu den Geheimarchiven äußerst schwierig verliefen, die Namen von achtzig Politemigranten aufgelistet, über deren genaues Schicksal noch nichts bekannt ist. Von den Familienangehörigen der Ermordeten sind mindestens 31 in der Sowjetunion umgekommen.

Die SED hatte dieses finstere Stück der Parteigeschichte jahrzehntelang unter Tabu gestellt. Immerhin: Im Jahre 1970 wurden in einem Biographischen Lexikon zehn prominente Opfer des Stalinschen Terrors rehabilitiert (mittels verdeckender Formeln wie „unter falschen Anschuldigungen verhaftet“ und „in der UdSSR gestorben“). Aber kaum hatte Weber dieses Ereignis begrüßt, wurde das Buch zunächst einmal auf Eis gelegt; als man es später doch auslieferte, geschah dies ohne Aufhebens. Noch ein paar Monate vor dem Ende der SED brachten ihre Ideologen es fertig, in der Biographie eines der Opfer eben diesen Opfergang zu verschweigen. Es geht nicht nur um Funktionäre aus dem Politbüro und dem Zentralkomitee oder Abgeordnete des Reichstages und der Landtage. Weber und nunmehr auch wachgerüttelte Historiker der DDR fragen, was denn mit den nach Rußland geflohenen 200 KPD-Anhängern jüdischer Herkunft geschehen ist? Niemand weiß bis heute, wie viele der deutschen Arbeiter in der Sowjetunion – ehemalige Arbeitslose, die in Rußland ihr Heil gesucht hatten – umgebracht wurden. Von 135 emigrierten Künstlern sollen siebzig Prozent verhaftet worden sein. Die bekannteste unter ihnen ist wohl Carola Neher (die „Polly“ aus der Dreigroschenoper): Ihr Mann wurde 1937 erschossen, ihr Sohn verschleppt; sie selbst sollte den Nazis ausgeliefert werden, starb dann aber in einem Lager an Typhus. Unbekannt ist auch immer noch das Schicksal vieler jener unglücklichen Häftlinge, die Stalin Hitler überließ.

http://www.zeit.de/1990/16/stalins-kpd-opfer



Wenn Stalin Kommunist war und Kommunisten auslieferte, was war er dann eigentlich.

Kommunist sicherlich nicht.


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Bernddasbrot Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 19:06
@Spöckenkieke
@Spöckenkieke
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb:Ich denke aber nicht, dass man sich für die Ermordung der Zarenfamilie schämte, dass waren höchstens notwendige Opfer auf dem Weg zur sozialistischen Freiheit, wie diverse tausende andere Opfer.
Das ist das falsche Wort. Geschämt haben die sich für gar nichts. Es passte nur nicht zur offiziellen Selbstdarstellung der Kommunisten.

@Tom_Ripley
Zitat von Tom_RipleyTom_Ripley schrieb:Ich beging mal den Fehler zu fragen wer zwischendurch den Vorsitz der KPD hatte.
Und? War da was schlimmes?


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 19:14
@ Bernd das Brot

Eigentlich wurde das Thema "Geschichte der Arbeiterbewegung" bis zumn Erbrechen durchgekaut.
Und dann kannte der Lehrer auch die Parteiführung zu dieser Zeit nicht.


@ Pyramiden
Ja, Stalin liess Kommunisten (in- und ausländisch) ermorden und in der Zeit der "Hitler-Stalin-Paktes"
gab es auch Auslieferungen von Kommunisten.

Das war ein sehr böses Thema zu meiner Schulzeit in der DDR was man besser nicht ansprechen sollte.
Als ich das mal zu meiner Berufsschulzeit mit einer GenossIn ansprach hatte ich eine "Freundin
fürs Leben".


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Bernddasbrot Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 19:16
@Tom_Ripley
@Tom_Ripley
Ach so, dachte da wer irgendwas gewesen, was auch wieder nicht ins Bild passt.


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 19:19
nein er hatte keine Ahnung, aber das sollte man seinen Lehrer auch nicht zu oft zeigen


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Radix ehemaliges Mitglied

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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 20:12
250px-Tsar Nicholas II 26 King George V

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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 21:36
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb:. Die Russen hatten die Religionsausübung verboten. Die Deutschen kamen mit einem Gürtel, auf dem stand, "geh mit Gott". Aus ihrer Sicht waren es die Heilsbringer. Dennoch ist der jüngste Sohn dann gestorben, weil er nicht Soldat sein wollte. Er war desertiert und wurde tot aufgefunden.
Sie hatten die Wahl und entschieden sich falsch...dumm gelaufen,wer will schon was mit Verrätern zu haben,sie hätten Rotarmisten werden können,sie hätten Partisanen werden können,stattdessen kollaborierten sie mit den Faschisten.

Youtube: Gregor Hecker in Ich war neunzehn (DDR 1968)
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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

17.12.2012 um 22:04
Zitat von WarheadWarhead schrieb:sie hätten Rotarmisten werden können
Das ging nicht, hatte ich ja oben schon erklärt. Die wären eher gestorben als ihre Religion zu verraten, was dann ja auch eingetreten ist. Die Nazis waren religionstechnisch gesehen verträglicher. Aber wie gesagt, die kamen erst später und da ist es kein Geheimnis, dass die Russlanddeutschen mit denen mit sind. Da gab es nämlich nur eine Wahl nach Deutschland oder Tod. Und entscheide dich mal wenn du eine Familie hast für den Tod.

Ich überlege gerade wie man sich damals hätte entscheiden sollen. Stalin oder Hitler. Das ist die Wahl zwischen Satan und Belzebub.


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

18.12.2012 um 00:16
Um mal wieder die Kurve zum Topic zu kriegen: ich kann mich an das Thema Zarenfamilie so gut wie gar nicht erinnern.
„Der Zar wurde gestürzt.“ Zack! Fertig! Und weiter ging´s mit der glorreichen Oktoberrevolution...

Meine Schulzeit war in den 70-/80iger Jahren in Ostberlin.

Wie schon hier im Thread erwähnt, habe ich auch erst vor einigen Jahren die (wahrscheinlich) wahre Geschichte erfahren. Das Lenin vom deutschen Kaiserreich finanziell unterstützt wurde, hat man uns natürlich auch nicht erzählt.
Ich erinnere mich aber auch, dass die Fächer Staatsbürgerkunde und Geschichte in den letzten 1½ – 2 Jahre eigentlich identisch waren.

Zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass ich während dieser Fächer meistens in dem Café gegenüber meiner Schule war. Beide Fächer unterrichtete derselbe Lehrer und ich war ein bohrend nachfragendes Kind … was ihm gar nicht gefiel. Wenn ich beim „melden“ nicht dran kam, und das war selten der Fall, hab ich halt dazwischen gequakt. Und – rummmms → RAUS!
Also: ab ins Café. ;)
Die Quittung gab´s natürlich auf dem Zeugnis; eine 3- in Staatsbürgerkunde – die muss man sich erstmal verdienen. :D


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

18.12.2012 um 01:41
Die Lady über mir, hat vollkommen Recht!

Ihr seid hier komplett von Thema abgekommen! Es ging doch wohl eigentlich darum, ob die Ermordung der Zarenfamilie, im Unterricht der DDR abgehandelt wurde.

Was Stalin dann 15 Jahre später in Angriff genommen hat, ist doch ein völlig anderes Thema!!


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

18.12.2012 um 03:03
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb:Das ging nicht, hatte ich ja oben schon erklärt. Die wären eher gestorben als ihre Religion zu verraten, was dann ja auch eingetreten ist.
Religion war im Kommunismus nicht verboten...leider...also hör auf rumzulügen


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

18.12.2012 um 03:07
@pyramiden
Trotzki war ja selbst ein Vernichter,die Schande von Kronstadt geht auf sein Konto,Trotzki hat die Avantgarde der Revolution bis an die finnische Grenze gehetzt...zugegenermassen hätt ich es wahrscheinlich nicht anders gemacht


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Ermordung der Zarenfamilie als Thema im Schulunterricht der DDR

18.12.2012 um 07:13
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Religion war im Kommunismus nicht verboten...leider...also hör auf rumzulügen
Ich glaub du hast nicht verstanden was ich geschrieben habe. Sie wären lieber gestorben als ihre Religion zu verraten. Und das hätten sie getan, wenn sie zu den Kommunisten gegangen wären. Btw wurden bei den Kommunisten die Deutschen gleich welcher Gesinnung abgemurkst, das war ja oben schon Thema. Also, welche Wahl hätte man gehabt?


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