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20-Stunden-Woche für alle

424 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Umwelt, Niko Peach ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

20-Stunden-Woche für alle

23.12.2012 um 11:22
"Paechs 20h Woche ist kein Ausdruck von übermäßgiem Luxus in einer Industriegesellschaft, vielmehr - laut Paech - eine notwendige Konsequenz aufgrund künftigem(?) Rohstoff- und Ressourcenmangel."
@WüC
Vor allem, wenn man berücksichtigt,
auf welche Weise das derzeitige System "aufrecht erhalten" wird:

Beispiel:
"ZDF Videotext
zur Zeit auf Tafel 125 :

"Die Zahl der Kaufsüchtigen in Deutschland hat stark zugenommen.
Einer Studie zufolge kauft fast ein Viertel der Deutschen nicht zur Bedarfsdeckung
sondern auch als Ausgleich für emotionale Probleme
bis hin zum Kaufzwang.
Im Vergleich zu 2010 stieg ihr Anteil von sieben auf fast zwölf Prozent.

Die Zunahme lässt sich auch dadurch erklären,
dass der zunehmende virtuelle Zahlungsverkehr
die Hemmschwelle für den Konsum senke.
Zudem habe sich das Kaufverhalten durch vielfältige Ratenfinanzierungen geändert."

Allein dadurch, dass man auf vielfältigste Art und Weise förderte,
dass sich Privathaushalte stärker verschulden, um die Nachfragelücke auszugleichen,
ist die Weltwirtschaft bisher gut damit gefahren.


Die Weltwirtschaft gleicht also entfernt einem Gastwirt,
dem es nur gutgeht, weil er seine gesamte verschuldete Kundschaft anschreiben lässt.


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20-Stunden-Woche für alle

23.12.2012 um 11:42
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Eine Zerplitterung von Märkten und Produktion zieht wohl Nachteile auf sich, auch für die Umwelt.
Er plädiert ja für (ein Wachstum der) Regionalökonomie, das beinhaltet ja keine Zersplitterung sondern zusammenwachsen vom markt und Produktion durch räumliche Nähe und sinnigerweise auch engeres zusammenwachsen von nachgelagerten Produktionen 1, vielleicht sogar verstärkte diagonale Diversifikation.

1 Dass es heutzutage zuweilen leicht "besemmelt" abläuft zeigt zB die Kilometerleistung eines lausigen Joghgurts.
http://www.uni-kassel.de/beckenbach/files/pdfs/lehre/stoffstromoekonomik/beispiel_joghurt.pdf


@eckhart
Da hab ich ehrlich gesagt wenig Schmerzen mit. Man muss nicht alles kaufen was in den Läden herumsteht - schon gar nicht Pump.
Wichtig ist, dass lebenswichtige Güter und Dienstleistungen erschwinglich sind und bleiben, dass sich Menschen diese Gü/Dl durch ihre Arbeit leisten können (heute und in der Zukunft)
Kaufräusche, Konsumsucht u.ä. mögen sicher ein ernstes Problem unserer Zeit sein, allerdings denke ich auch dass solches Verhalten nur die Auswirkungen und nicht Ursache des Problems sind. Jemand der seine Kauflust nicht mehr befriedigen kann wird sich "zum abreagieren" ein anderes "Hobby" zulegen.


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20-Stunden-Woche für alle

23.12.2012 um 11:50
@Fedaykin
Sry Doppelpost. Zu spät für Korrektur.
Zitat von habe-fertighabe-fertig schrieb:zeigt zB die Kilometerleistung eines lausigen Joghgurts.
Das ist so natürlich Humbug.
Selbstverständlich legt nicht jeder einzelne Joghurt diese Strecken zurück.
Ändert aber nichts daran, dass man solche Produktionen ohne weiteres zusammenlegen könnte (wenn man nur wollte bzw müsste)


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20-Stunden-Woche für alle

23.12.2012 um 13:31
Zitat von habe-fertighabe-fertig schrieb:allerdings denke ich auch dass solches Verhalten nur die Auswirkungen und nicht Ursache des Problems sind.
Selbstverständlich sind es nur die Auswirkungen, die Konsequenzen,
nicht aber die Ursachen !
Die Ursachen werden werden hier in aller regelmässigen Detailversessenheit zerpflückt, verdreht und zerredet.

Die Auswirkungen machen wenigstens betroffen (hoffentlich) !
Man siehts am plötzichen Innehalten Einiger ...

Ich bin auch selbst Schuld - habe ich mich doch selbst aus dem Zusammenhang heraus zitiert:
Steuern (Abgaben) auf Arbeitseinkommen steigen tendenziell
während
Steuern (Abgaben) auf Kapitaleinkommen tendentiell sinken.

Zudem werden höhere Einkommen immer stärker entlastet, als niedrige Einkommen.

Die daraus letztendlich resultierende wachsende Nachfragelücke entwickelt sich zunehmend zu einer großen Gefahr für die Weltwirtschaft.

Allein dadurch, dass man auf vielfältigste Art und Weise förderte,
dass sich Privathaushalte stärker verschulden, um die Nachfragelücke auszugleichen,
ist die Weltwirtschaft bisher gut damit gefahren.
Gleichzeitig haben Diejenigen, die es sich leisten können, Staaten Geld geliehen ...
(Viele -meist Diejenigen, die es sich nicht leisten können- ohne sich dessen bewusst zu sein - denn welche Bank oder Versicherung fragt ihre Kunden,
was sie mit unseren Einlagen anstellen dürfen?)
Alles zusammen nur im Interesse der Abhängigmachung der Schuldner von ihren Gläubigern.

Und wie gut es funktioniert, alle sozialen Errungenschaften des letzten Jahrhunderts verschwinden zu lassen,
können wir zuerst in Südeuropa und etwas später an uns selbst beobachten.

Ich will keinesfalls der Nachfragesteigerung das Wort reden !
Denn:
Was zuerst verschwinden muss, ist die Wachstumsideologie !
Zitat von habe-fertighabe-fertig schrieb:Jemand der seine Kauflust nicht mehr befriedigen kann wird sich "zum abreagieren" ein anderes "Hobby" zulegen.
Solange es nicht um Kinder von Niedriglöhnern/Alg2-Empfängern handelt, die sich durch irgendwelchen Gruppen/Markenzwänge unter Druck gesetzt fühlen,
halten sich meine Sorgen ebenfalls in Grenzen !


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20-Stunden-Woche für alle

23.12.2012 um 14:36
@eckhart

Mit der Wachstumsideologie alleine ist es aber nicht getan eckhart. Denn die gesamte Funktionsweise der aktuellen Wirtschaft ist auf Wachstum ausgelegt. D.h. man kann nicht einfach einen Schalter umlegen und geringeres Wachstum per executive order, politisch durchsetzen.

Heute wird dir an den Universitäten eingehämmert, dass die Produktlebenszyklen immer kürzer werden. Da wird nicht über die Verringerung der Zyklen an sich und die damit einhergehenden gesellschaftlichen und ökologischen Konsequenzen (Überkonsum, Ressourcenknappheit) diskutiert, sondern um die betriebswirtschaftlichen Konsequenzen wie Marketing Mix und Wettbewerbsfähigkeit. An dieser Stelle, an den Universitäten, könnte man sicher beginnen kritischer mit dem Wachstumsparadigma umzugehen.

Aber der praktische Alltag zeigt uns: Menschen sind auf Arbeitsplätze angewiesen, um Geld zu verdienen, um sich zu ernähren, um zu konsumieren, um in dieser Gemeinschaft zu "leben". Wenn Unternehmen nun Produkte für die Ewigkeit bauen, dann sind sie ganz schnell vom Markt, weil sie sich nicht dauerhaft finanzieren können. Und die Menschen verlieren ihren Job.

Für mich ist die Sache klar: Das Wachstumsparadigma ist eng gekoppelt an das Geldsystem (Zinseszinseffekt/Schuldgeld) und an das Prinzip der freien Marktwirtschaft an sich! Deshalb lässt es sich nicht einfach beseitigen. Da ich aber ein Fan der freien Marktwirtschaft bin, weil sie eben die Innovationskraft und Potenziale einer möglichst großen Anzal unterschiedlicher Akteure entfaltet, sollte geprüft werden, inwieweit man durch technologische Maßnahmen, unsere Wirtschaft nachhaltiger gestalten kann. Ansätze gibt es ja schon, wie z.B. komplett in sich geschlossene Produktions- und Distributionskreisläufe inkls. Recycling. Da ist noch lange nicht das volle Potenzial ausgeschöpft. Geforscht wird aber schon längst an Closed Loop Supply Chains, also in sich geschlossenen Produktions- und Lieferketten. Eben, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und um auch in 500 Jahren noch produzieren zu können. Jedem ist klar, dass ewiges Wachstum in einer endlichen Welt nicht möglich ist. Insbesondere den Vorständen und Managern. Auch wenn man es nicht glauben mag. Aber so dumm ist keiner, dass nicht zu erkennen. Wie man aber dann handelt ist eine andere Frage. Hab darüber meine BA Thesis geschrieben.


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20-Stunden-Woche für alle

23.12.2012 um 16:30
Zitat von FlodolskiFlodolski schrieb:Mit der Wachstumsideologie alleine ist es aber nicht getan eckhart.
Habe ich nicht behauptet!
Sonst hätte ich 800seitige Bücher zu schreiben - und nicht Allmy-Posts.

Ich habe schon längst gemerkt, dass dem gemeinen Allmy-User zB. sogar die verhältnismässig einfach zu durchschauende Funktionsweise
von schon lange existierenden Profitcenter-Strukturen nicht geläufig ist.
Zitat von FlodolskiFlodolski schrieb:Für mich ist die Sache klar: Das Wachstumsparadigma ist eng gekoppelt an das Geldsystem (Zinseszinseffekt/Schuldgeld) und an das Prinzip der freien Marktwirtschaft an sich! Deshalb lässt es sich nicht einfach beseitigen
Für mich auch !
Für mich ist aber auch ebenso klar, was bei aller ehrenwerten Forschung
Zitat von FlodolskiFlodolski schrieb:also in sich geschlossenen Produktions- und Lieferketten. Eben, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und um auch in 500 Jahren noch produzieren zu können.
vergessen wird: " Der Mensch"

Schon lange wurde "vergessen" zu was ursprünglich Werkzeuge, später Maschinen, später Automaten dienen sollten:
Zur Arbeitserleichterung. Zur "Verbesserung des Lebens".
Stattdessen dienten die "Verbesserungen" auschließlich der Rationalisierung.
In einer Zeiteinheit konnte mehr hergestellt werden.

In Zeiten, in denen Zerstörtes aufgebaut werden musste, erleichterte dies sogar
die "Verbesserung des Lebens".
Dass nicht regelmäßig alles zerstört werden kann, um anschließend "das Leben verbessern"
zu können, liegt auf der Hand. (Ökologischer Fußabdruck u.a.)

Im Informationszeitalter trat im Verhältis zur Rationalisierung die wesentliche Zeiteinsparung in den Vordergrund.
"Der Mensch" sollte nun neben der Entlastung von körperlich schwerer und eintöniger, von geistig belastender und eintöniger Arbeit entlastet werden.
Doch statt Zeiteinsparung fehlt nun permanent Zeit.
Zitat von FlodolskiFlodolski schrieb:Eben, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und um auch in 500 Jahren noch produzieren zu können.
Anders geht es auch nicht.

Aber...

Solange ich "pflichtgemäß" ein schlechtes Gewissen bekommen muss,
"in meiner gewonnenen Zeit" (wo ist sie denn?) vor mich hinzudösen
(was in meinem Fall bedeutet, zB. Wagner zu hören -und der nimmt bekannterweise kein Ende- oder an Nichts zu denken)
Kann mir das Ganze "schneller, höher, weiter"

gestohlen bleiben.
Soweit bin ich aber nicht.
Ich bin erst dort, wenn es mir möglich ist und jedem Menschen möglich ist.

Erst dann kommt die sogenannte "Verbesserung des Lebens" (einschließlich sogenannter Wohlstandswahrung und sonstigem Geschwurbel).


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20-Stunden-Woche für alle

23.12.2012 um 17:22
Was denn das fürn Bullshit???

So traurig dass man schon wieder drüber lachen muss.
20h-Woche :D :shot: -.-


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Hansi ehemaliges Mitglied

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20-Stunden-Woche für alle

23.12.2012 um 17:29
@killimini
Zitat von killiminikillimini schrieb:So traurig dass man schon wieder drüber lachen muss.
20h-Woche :D :shot: -.-
Freibier für alle!


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20-Stunden-Woche für alle

02.01.2013 um 23:38
John Maynard Keynes, einer der bedeutensten Ökonomen des 20 Jh, prognostizierte 1930 in seinem visionärem Essay
Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkelkinder
in 100 jahren (also 2030) die 15 Stunde-Woche.
http://www.sokratischer-marktplatz.de/pdf/Text_Keynes_Enkelkinder.pdf (Archiv-Version vom 26.04.2014)

U.a postuliert er eine technologisch begründete Arbeitslosigkeit:
"Im Augenblick schmerzt uns die hohe Geschwindigkeit dieser Veränderungen
und bringt schwer zu lösende Probleme mit sich. Solche
Länder leiden verhältnismäßig weniger, die nicht an der Spitze des
Fortschritts marschieren. Wir sind von einer neuen Krankheit befallen,
deren Namen einige Leser möglicherweise noch nicht gehört haben,
von der sie aber in den nächsten Jahren noch viel hören werden − nämlich technologische Arbeitslosigkeit. Hiermit ist die Arbeitslosigkeit
gemeint, die entsteht, weil unsere Entdeckung von Mitteln zur
Einsparung von Arbeit schneller voranschreitet als unsere Fähigkeit,
neue Verwendungen für Arbeit zu finden.
"



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20-Stunden-Woche für alle

02.01.2013 um 23:43
@WüC
Zitat von habe-fertighabe-fertig schrieb:John Maynard Keynes
Ein wahrer Prophet. Und zu der Zeit gab es zwar das Fließband, aber noch keine Roboter...

Aber das ist in der TAt ein Kernpunkt unserer Zukunft. Und auch ein Knackpunkt.


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 00:03
@Gwyddion
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ein wahrer Prophet.
Ja. Allerdings wird genau das den Wirtschaftswissenschaftlern häufig vorgeworfen. Ihre Prophetien scheinen manchmal nicht mehr auf wissenschaftlichen Füßen zu stehen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb: Und zu der Zeit gab es zwar das Fließband, aber noch keine Roboter...
1930 war in etwa die Zeit in der die zweite industrielle Revolution ihren Höhepunkt erreichte. Schon bei der ersten spielte GB eine wichtige Rolle
Wikipedia: Ursachen der Industriellen Revolution
(GB spielte irgendwie bei jeder ind. Rev. eine wichtige Rolle - nur heute scheinen sie abgehängt zu sein. Seltsam eigentlich)
Die Auswirkungen auf die Gesellschaft durch die 1. ind. Rev. waren im relativ kleinen GB wohl sehr gut zu beobachten. Somit kann man evtl unterstellen, dass Keynes womöglich bessere ZDF zur Verfügung hatte.


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03.01.2013 um 00:13
@WüC

Gibt es eigentlich einen heutigen, interessanten Visionär für den Arbeitsmarkt der Zukunft? Obwohl ich in 15 Jahren raus aus dem Arbeitsmarkt bin, wäre es interessant zu wissen, was meinen Kindern blühen kann. Irgendwer muß ja nen Plan haben, wenn immer mehr Stellen abgebaut werden. Millionen Arbeitslose irgendwo in die IT Branche zu befördern halte ich auch für eher fragwürdig.


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 00:15
Nochmal Keynes "Vision" (/Prognose)

Gleichzeitig haben technische Verbesserungen in der Fertigung und
im Transportwesen in den letzten zehn Jahren einen größeren Fortschritt
gemacht als je zuvor in der Geschichte. In den Vereinigten
Staaten war der industrielle Output pro Kopf 1925 um 40 Prozent
höher als 1919. In Europa sind wir durch zeitweilige Hindernisse aufgehalten
worden, aber trotzdem kann man mit Sicherheit sagen, dass
sich die technische Effizienz alljährlich um ein Prozent vermehrt. Es
gibt Anzeichen dafür, dass der umwälzende technische Wandel, der
bisher hauptsächlich das Gewerbe und die Industrie betroffen hat, sich
bald auch über die Landwirtschaft hermachen wird. Wir stehen vielleicht
am Vorabend von Verbesserungen in der Leistungsfähigkeit der
Nahrungsmittelerzeugung, die so groß sein werden wie die, die bereits
im Bergbau, im Produzierenden Gewerbe und im Transportwesen
stattgefunden haben. In wenigen Jahren − damit meine ich, noch zu
unseren Lebzeiten − werden wir in der Lage sein, alle Tätigkeiten in
der Landwirtschaft, im Bergbau und im Produzierenden Gewerbe mit
einem Viertel der menschlichen Anstrengungen durchzuführen, an die
wir gewöhnt waren.


Sagte ein Mensch der sich nicht einmal ansatzweise die Möglichkeiten eines Computerchips vorstellen konnte.


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 00:39
@Gwyddion
Gute Frage.
Da fällt mir erstmal J. Rifkin mit seinem Ende der Arbeit ein.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb: Irgendwer muß ja nen Plan haben, wenn immer mehr Stellen abgebaut werden.
Da sind wir bei einem Problem der Wirtschaftswissenschaften.
Die Ökonomen können zwar womöglich einen [Weltrettungs-]Plan haben, umsetzen müssen das aber andere - die Politiker und Wirtschaftsbosse - und "ertragen" müssen das wieder andere - die Wähler. Pol will Wä nie so richtig weh tun. Nur heimlich. Offiziell gar nicht. Man kennt das Spiel.

Ein Wandel auf dem Arbeitsmarkt steht uns zweifellos bevor - das ist das Gute am Wandel, er gehört praktisch seit eh und je untrennbar zum System und dürfte eigentlich niemanden überraschen.
Wie man damit umgeht steht auf einem anderen Blatt. Die Interessen der einzelnen Staaten sind ja leider tlw völlig verschieden, ein einheitliches Vorgehen wird es daher nicht geben.
Ich hab keine Ahnung wie das werden könnte.
Fraglich ist wie schnell dieser Wandel eintritt. An einen schleichenden Prozess kann man sich auch schleichend anpassen. Ein rasches Wandel wäre wohl sowas wie ein Supergau (vor allem für Produzentenländer mit schwachem Binnenmarkt und wenigen Rohstoffen)
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb: Millionen Arbeitslose irgendwo in die IT Branche zu befördern halte ich auch für eher fragwürdig.
Das passt. Du kommst ja aus dem Pott und kennst demnach all die gelernten Kumpel die plötzlich als Computeristi wieder aufwachten. Am Beispiel des Bergbaus sieht man (leider) sehr gut wie unfähig und tatenlos die Politik sein kann. Wieviele Jahre wurde das Ende des Bergbaus in Deutschland orakelt? Gemacht wurde irgendwie nichts - bzw nicht viel. "Plötzlich" war die Zeche zu und die Leute schauten dumm aus der Wäsche.
_____

Rifkin postuliert einen deutlich stärkeren Dienstleistungssektor als heute. Der Dienstleistungsbedarf bleibt ja bestehen. Nur muss das auch finanzierbar sein. Ich wüßte ehrlich gesagt nicht wie. Ohne Erwerbsarbeit (bzw mit deutlich reduzierter Erwerbsarbeit) -> deutlich geringere Staatseinnahmen -> deutlich weniger € zum verpulvern -> schlecht für die DL Branche. Blöd irgendwie.
______
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Gibt es eigentlich einen heutigen, interessanten Visionär für den Arbeitsmarkt der Zukunft?
Heutzutage gibt es ja auch Zukunftsforscher http://www.fu-berlin.de/studium/studienangebot/master/zukunftsforschung/index.html. master of Future - oder was weiß ich wie die sich schimpfen.
Aber ehrlich gesagt habe ich noch nie von einem namhaften Futurologen gehört - keine Ahnung was solche Leute nach ihrem Studium so tun.


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 11:43
Hehe...

Jaja, der Paech und der Segen der freien Meinungsäußerung :D

Das Schöne ist für diese Leute ja auch immer, dass sie überhaupt nichts beweisen müssen in der Hinsicht, ob ihre Ideen tatsächlich im Großen machbar seien. Denn sie werden höchstwahrscheinlich nicht umgesetzt, weil die meisten Leute das nicht wollen.

Also können sich Paech und Co. ihren ideologischen, utopischen Träumen selbstgefällig hingeben, ohne irgendetwas festmachen zu müssen ^^


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 11:55
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Das Schöne ist für diese Leute ja auch immer, dass sie überhaupt nichts beweisen müssen in der Hinsicht
Sagt ein Student der ....wissenschaften (ist mir eben entfallen) ;)

Ja du hast natürlich völlig recht. Die Ideen sind auf jeden Fall diskussionswürdig. Bei Meister Paech spielt sein Wunschdenken wohl eh die allergrößte Rolle.
Wenig strittig sind allerdings nachweisbare Trends, da sind sich die Wiwi so ziemlich einig. Erwerbsarbeit wird weniger. Stellt sich nur die Frage wie man damit umgeht, wie man sich darauf einstellt und vorbereitet.


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 18:33
@WüC
Rifkin. Danke. Habe ich mir mal notiert.
Ein rascher Wandel wäre wohl sowas wie ein Supergau
In der Tat. Das sehe ich genauso.
Zitat von habe-fertighabe-fertig schrieb:Du kommst ja aus dem Pott
Äh.. ne :D . Bergisches Land. Wuppertal.. aber ganz nah am Pott. So in 20 Minuten via A1 zu erreichen. Ich kenne ehemalige Kumpel.. die teilweise durch die Arge dann in IT Umschulungen sich wiederfanden. Aber der Markt ist auch gesättigt. Vor 10 Jahren sollte ich mal eine Umschulung bekommen ( gesundheitliche Grüne). Wollte auch im IT-Bereich Fuß fassen. Mein Problem: Der Neue Markt brach zu der Zeit zusammen und 1000e IT-ler standen auf der Straße .. Also blieb ich bei meinen Leisten...


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 19:22
@Gwyddion

Sedlacek soll auch sehr gut sein.
Wikipedia: Tomáš Sedláček (Ökonom)

http://www.amazon.de/Die-%C3%96konomie-von-Gut-B%C3%B6se/dp/3446428232/ref=la_B004P9P7FU_1_1?ie=UTF8&qid=1357234716&sr=1-1

Selbst hab ich ihn nicht gelesen.
Da geht es meines Wissens auch nur sporadisch um die Zukunft der Arbeit, mehr um Ursprünge bis hin zum heutigen IST-Zustand der Ökonomie

_

edit: Alles nördlich FFM und südlich HH ist Pott ;)


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 19:24
@WüC
Zitat von habe-fertighabe-fertig schrieb:Alles nördlich FFM und südlich HH ist Pott
hehe.. klar. Nur der Bergbau ist ein wenig abwesend bei uns im Grünen. :D


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20-Stunden-Woche für alle

03.01.2013 um 19:29
@Gwyddion
Im Pott glänzt der Bergbau heutzutage ja auch durch Abwesenheit. Passt also ;)


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