Leistungsgesellschaft abschaffen!

Dieses ,,jeder tut, was ihm Spaß macht" hört sich ja immer schön an.
Aber es führt leider zu Chaos, fürchte ich. Denn bei vielen Tätigkeiten, die sehr wichtig für die Gesellschaft sind, muss man auch Dinge machen, die einem nicht gefallen. Aber trotzdem wichtig und richtig sind.

Welcher Müllmann beispielsweise sagt denn schon: ,,Hey, ich find das toll, stinkenden Müll abzuholen und einzusammeln!"?

Trotzdem brauchen wir Müllmänner.

Was ich für sinnvoller halte, ist eine gerechtere und entspanntere Leistungsgesellschaft.

Es sollte nicht immer nur Ziel sein, möglichst viel Profit und möglichst hohe Leistungen zu erbringen.
Sondern vernünftige, akzeptable Leistungen zu bringen.


Das ist eine Frage von gegenseitigem Respekt und Anerkennung, aber auch einer gewissen Demut.
Ich denke, dies würde uns eher helfen und die Gesellschaft verbessern, als nur dem Profit und nur immer Leistungssteigerung hinterher zu hetzen.


Aus meiner Sicht muss ein ausgeglichenes Verhältnis von Leistung und Anerkennung bzw. Respekt und Entspanntheit zwischen den Menschen her.

und schon wieder ein Thread, nachdem der Venusprojektthread eingeschlafen ist

mmh man muss mal in Gegenden der Welt Blicken wo es eben keine Leistungsgesellschaft gibt (Wo ist das wohl strengenommen?)

Derartige Diskussionen scheitern immer an der unscharfen Begriffsdefinition. Was ist denn nach dem Wortsinn eine Leistungsgesellschaft? Eine Gesellschaft in der Leistung gefordert wird. Für was? Für Arbeit. Wofür brauchen wir Arbeit? Für die Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen und dem Verdienst eines Wertmittels (Geld), um diese Güter und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dieser Kreislauf erfolgt, um Gesellschaften von riesiger Größe zu organisieren und zu strukturieren. Was ist die Alternative zu einer Leistungsgesellschaft im Wortsinne? Eine "Unleistungsgesellschaft"? Also eine Gesellschaft, die nicht auf Leistung basiert? Auf was basiert sie dann? Leistung wird immer gefordert sein, ob man will oder nicht. Hätten wir gar keine gesellschaftlich- wirtschaftlichen Strukturen mehr, würde jeder einzeln um sein Überleben kämpfen müssen. Auch dazu wäre Leistung notwendig.

Die Leere und geringe Zielführung derartiger Debatten basiert darauf, dass nur auf Begriffen herumgeritten wird. Keiner kann eine "Unleistungsgesellschaft" ernsthaft fordern. Und ich persönlich bin so und so der Meinung, dass wir hier in Deutschland keine "Leistungsgesellschaft" haben, wie sie der Threadersteller konstruiert, sondern eine "Anspruchsgesellschaft". Anspruch auf Arbeitsplätze. Anspruch auf Rente. Anspruch auf 30 Tage Urlaub. Anspruch auf dies. Anspruch auf jenes. Und am Besten bei maximal 35 Stunden die Woche Arbeit, Friede Freude Eierkuchen und Null Stress. Und wenn irgendetwas davon nicht geliefert wird, geht das große Geheule los. Es tut mir leid, aber die Gesellschaft verweichlicht in meinen Augen zusehends und hat verlernt, sich selbst gegenüber hart zu sein. Und eine gewisse Härte war nötig, ist nötig und wird immer nötig sein, um in einer Welt von nunmehr 7 Milliarden Menschen zu bestehen. Alles andere ist in meinen Augen eine Verleugnung der Realität.

@Flodolski

Flodolski schrieb:Keiner kann eine "Unleistungsgesellschaft" ernsthaft fordern.

Da kennst du unsere links-grün-gutmenschlichen PappenheimerInnen aber schlecht.

@Flodolski

Flodolski schrieb:Und ich persönlich bin so und so der Meinung, dass wir hier in Deutschland keine "Leistungsgesellschaft" haben, wie sie der Threadersteller konstruiert, sondern eine "Anspruchsgesellschaft".

Nö, das sehe ich nicht.

Flodolski schrieb:aber die Gesellschaft verweichlicht in meinen Augen zusehends und hat verlernt, sich selbst gegenüber hart zu sein.

Aha... und was soll das konkret bedeuten? Wer arm ist, hat halt die Arschkarte gezogen?


@Hansi

Kannst du auch noch was anderes, als bei jeder Gelegenheit auf 'links' einzuschlagen, egal ob's Sinn macht oder nicht? Ist das jetzt eine typisch rechts-braun-schlechtmenschliche Eigenart, oder wie muss ich das verstehen?

@Thawra

Vorschläge wie "Leistungsgesellschaft abschaffen" können nur aus dieser arbeitsscheuen Ecke kommen.

Solange nicht alles benötigte vom Himmel fällt, kann man auch nicht eine Gesellschaft ohne jede Leistungsforderung und sei sie nur subtil, abschaffen.

@Didge
Wir haben keine Leistungsgesellschaft,wir haben ne Gesellschaft von Bucklern,Parasiten und Schmarotzern,von Plagiatoren und Kopisten.In dieser Gesellschaft zählen nur Beziehungen und Netzwerke.Talente und Begabungen werden systematisch in den Dreck gerammt

Kinder werden herangezüchtet, um zu leisten, um dem Staat zu dienen, sich für ein ständiges Wirtschaftwachstum aufzuopfern

@Didge

Didge schrieb:wo ist es besser/ anders ?

Ich habe keine Ahnung wo es besser / anders ist , weil ich mich, um ehrlich zu sein auch noch gar nicht so umgeschaut habe. Schließlich geht es mir hier ja gut, deshalb sehe ich keine Notwendigkeit irgendwo anders hinzugehn.

Von daher müsstest du diese Frage eigentlich viel besser beantworten können.

@Didge

Didge schrieb:Aber wie wird welche Leistung warum honoriert ? was ist mit den nichtMateriellen Werten, wie Moral u. Ethik, soziales Verhalten, etc ?

Nichtmaterielle Anreize, zB soziale Anerkennung, werden in allen Gesellschaftwissenschaften, damit auch Wirtschaftswiss., beruecksichtigt. Niemand sagt, dass Geld etc der einzige Anreiz für Leistung ist. Ebenso wenig ist Leistungsforderung zwangsläufig Drill.

Ein krasses Beispiel für Leistungsgesellschaft ist China.
Dort werden Kinder schon in der Kita auf das Arbeitsleben gedrillt um ja nicht den Anschluss zu verpassen.
Und dann natürlich nach der Kita/Schule etliche Kurse bis spät abends.
Alles nach dem Motto reich werden (wenn man Glück hat), aber ein psychisches Wrack sein,
dasselbe auch in sportlichen Bereich.
Einfach nur traurig sowas!

Didge schrieb:Kinder werden herangezüchtet, um zu leisten, um dem Staat zu dienen, sich für ein ständiges Wirtschaftwachstum aufzuopfern

ja is klar. BTw geht doch mit deinen Kindern in die schöne anachistishce Umgebung der Wilden ungezügelten Natur. Mal sehen ob das Leben da besser ist , als wenn Kinder in einer Gesellschaft lernen an ihre Teilzunehmen zu interagieren und ihren Teil zum Erhalt beizutragen.

Und die wenigsten Kinder dienen dem Staat.

@Didge


Niemand zwingt dich die Geißeln der Gesellschaft zu akzeptieren. Suche dir einen Wald und löse dich von den Fesseln der Gesellschaft. Lebe völlig autonom aber im Gegenzug hast du auch auf alle Annehmlichkeiten der Gesellschaft zu verzichten.
Wie du dann klarkommen sollst? Keine Ahnung, ist mir auch egal und sollte dir auch egal sein denn wer die Gesellschaft in seinen Prinzipien so schlimm findet, der sollte auch keine Rosinenpickerei betreiben und konsequent sein Ding durchziehen.
Mache es und du wirst dich freier fühlen und die Gesellschaft fühlt sich wohlmöglich auch befreit von Dir. Es wäre also eine Win-Win-Situation

Didge schrieb:Kinder werden herangezüchtet, um zu leisten, um dem Staat zu dienen, sich für ein ständiges Wirtschaftwachstum aufzuopfern

Nein,so nicht,ihnen wird jegliches kreative Denken durch ein erstarrtes,versteinertes Schulsystem ausgetrieben.Und all diejenigen die aus dem Mittelmass herausragen werden gemobbt und zurechtgestutzt.ADHSler werden mit Ritalin ruhiggestellt,Aspies schiebt man auf die Sonderschule ab

Dazu kommt das an den Unis die sogenannten Orchideenfächer seriell plattgemacht werden.Sinologie und Indistik wird zusammengelegt,Philosphie zusammengeschmolzen oder dichtgemacht,Latainamerikanistik wird mit *gröhl* Ostasienwissenschaften zusammengelegt,Tschadistik mit den Ägyptologen zusammengeschmissen.
die denken sich "wozu soll Arabistik gut sein"Offenbar sind Dronen die einzige Kommunikationsart der Zukunft um Araber zu verstehen...ausgebaut werden Ingenieurswissenschaft,BWL,Jura...die Exellenzfächer

@Hansi

Ohje, das ist ja noch schlimmer mit dir als ich dachte... die Linken sind also arbeitsscheu. Gut, dass ich das jetzt weiss.

@Thawra
Jepp...wer für Arbeiterrechte,Betriebsräte,Mitbestimmung kämpft der ist Per Se eine arbeitscheue linke Sau,und gehört wie Sakko und Vanzetti aufgeknüpft...ja,wusstest du das nicht??

Der Umkehrschluss impliziert bedingungslosen Fleiß den Rechten.

@eckhart

Und da nicht alle Linken faul sind, sind auch nicht alle Rechten fleißig
:)