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Leistungsgesellschaft abschaffen!

187 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leistungsgesellschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leistungsgesellschaft abschaffen!

29.10.2012 um 20:21
Der wahnhafte Arbeitsethos ist religiös begründet,arbeiten der Arbeit zu Willen

http://bonjourtristesse.wordpress.com/2010/12/25/der-schinder-von-glaucha/

http://www.moonsault.de/forum/showthread/t-51931.html


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29.10.2012 um 20:24
Ausgerechnet der Schwiegersohn von Karl Marx schrieb ein Essay in dem er das Recht auf Arbeit zu widerlegen suchte...nämlich das Recht auf Faulheit

http://www.wildcat-www.de/material/m003lafa.htm


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29.10.2012 um 20:27
@Warhead

Jeder hat ein Recht auf Faulheit. Aber jeder muss auch die entsprechenden Konsequenzen dafür tragen können


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29.10.2012 um 20:32
Zitat von DidgeDidge schrieb:Kinder werden herangezüchtet, um zu leisten, um dem Staat zu dienen, sich für ein ständiges Wirtschaftwachstum aufzuopfern
Was ist so schlimm daran? Wir leben halt in einer großen Gemeinschaft, die gelenkt werden muss um nicht im Chaos zu versinken.


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29.10.2012 um 21:00
Hoffentlich wird die Leistungsgesellschaft abgeschafft, denn dieses "höher, schneller, weiter, mehr Profit" mit immer weniger Rücksicht auf Arbeitnehmer ist nicht normal außer vllt. bei Sportlern :)

Immer mehr haben deswegen gesundheitliche Probleme und die Rente für die viele hinarbeiteten ist dann fürn Arsch

Aber die Menschen sind ja selber teilweise Schuld daran, weil ja jeder mitmacht ich würde mich nie täglich stressen lassen weil irgendwas sofort in 5 Minuten fertig sein muss lieber etwas gewissenhaft und langsam erarbeiten dafür ordentlich aber da ist man ja gleich Leistungsschwach was ja Tabu ist

Kann doch jeder selber bestimmen ob man viel leistet und was man in einer Zeit leistet, wichtiger ist die eigene Gesundheit statt der Leistungsdruck den sich alle Einreden lassen

Manche Leute müssen sich ma selber reden hören: "Hauptsache ich hab Arbeit, 5 min später au au meine Bandscheibe au au mein Rücken au au Tennisarm"


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29.10.2012 um 21:10
@klapsbude666

Bin auch gegen immer mehr Profit, aber der kleine Arbeitnehmer hat keine andere Wahl als weiterzumachen,
die Miete und die Rechnungen müssen weiterhin bezahlt werden, ihm sind sozusagen die Hände gebunden.
Er kann nicht zum Vermieter sagen" ich leiste weniger auf der Arbeit, bekomme weniger Lohn, können sie die Miete etwas verringern?"
Ganz zu schweigen was der Arbeitgeber sagt!


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29.10.2012 um 21:48
@Linner74 naja seelischer bzw. körperlicher Selbstmord ist schlimmer als im Zweifel auch Nein zu sagen: "zuviel Stress auf Dauer, manche meine Arbeit auch gut aber nicht so"

Bei sowas merkt man ja auch ob der Arbeitgeber überhaupt was für Arbeitnehmer übrig hat, ist das nicht so: wieso soll man nur wegen Geld seine Seele verkaufen??

Ohne Geld ist Doof aber man kann wegen der Sozialen Absicherung wo man ja als Arbeitnehmer auch einzahlt, zumindestens überleben ohne Körper und Geist zu ruinieren außer man fängt dann an zu trinken

Man kann ja auch selber sparen, kann man das mit einem Hungerlohn nicht, lohnt sich die Arbeit sowieso nicht

Gut manche gehen auch an Beschäftigungslosigkit kaputt, aber radfahren, spazieren, was lesen und sogar viel Zeit für eigene Kinder zu haben währe in meinen Augen zumindestens 1000 mal besser als bedingungslose Leistung erbringen, die im übrigen nicht überall so definiert ist im Sinne bis zum Umfallen zu ackern außer bei Akkordarbeit *würg*

Manche können ja auch versuchen irgendwo was anderes zu machen, aber viele denken ja zuspät um oder wählen den Weg des geringsten Widerstands machen gleich irgendwas wo man nicht lange lernen muss nach der Schule


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Leistungsgesellschaft abschaffen!

29.10.2012 um 22:05
Zitat von klapsbude666klapsbude666 schrieb: Ohne Geld ist Doof aber man kann wegen der Sozialen Absicherung wo man ja als Arbeitnehmer auch einzahlt, zumindestens überleben ohne Körper und Geist zu ruinieren außer man fängt dann an zu trinken
Glaub mir eine Familie mit Kindern ist ruiniert wenn sie nur mit sozialer Absicherung lebt, sprich keiner arbeitet!
Da häufen sich die Schulden ins Unermessliche und man kann dann, einmal wieder im Job, jahrelang abzahlen.
Ich arbeite und muss jeden Cent zweimal umdrehen.


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29.10.2012 um 23:58
@Linner74 Bei Familien ist das natürlich schwieriger, viele quälen sich nur um den Kindern materielle Dinge zu ermöglichen gerade wenn nur noch 1 Person arbeitet :(

Mit Schulden kann jedem treffen ich glaube ich wäre auch Pleite wenn ich ma an Auto und Zusatzversicherungen denke was da an Geld verschwindet

Ist echt traurig das man selbst mit nem Job genau schauen muss, da sieht man wie Leistung in der Leistungsgesellschaft gewürdigt wird

Ich bin aus gesundheitlichen Gründen aus dem System vorerst raus


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Leistungsgesellschaft abschaffen!

30.10.2012 um 00:02
@klapsbude666
EIN Job??Nur EINER??

USA: Vier Jobs, drei Kinder, keine Wohnung
In den USA fallen immer mehr Menschen durch die Maschen des sozialen Netzes
NDR Info / Das Forum / 26.12.2003
Feature von Frank Hessenland

Grace Ross, Gründungsmitglied und Kopf der Nichtregierungsorganisation 'Sisters together against poverty' also: 'Schwestern - vereint gegen die Armut': 'Eins muss ich sagen: das Sozialsystem hierzulande verdient seinen Namen nicht. Hier sterben Menschen buchstäblich wegen unzureichender medizinischer Versorgung. Auf der anderen Seite haben wir hier die besten Krankenhäuser und Ärzte der Welt.'
Benjamin Sawjer ist Hotelfachwirt. Noch vor wenigen Jahren hatte er Haus, Familie und Job. Wegen einer chronischen Erkrankung wurde er entlassen. Inzwischen droht ihm und seinem Sohn die Obdachlosigkeit.

Lisa Andrew: 'Ich bin 35. Ich finde die Zustände für die Armen hier in Massachussetts, einem der reichsten Staaten der USA, empörend. Seit Jahrzehnten werden nur die Reichen reicher, die Armen aber ärmer. Ich muss 70 Stunden in der Woche arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen Vor kurzem habe ich angefangen, aktiv gegen die Armutsprobleme der Gesellschaft zu kämpfen und mich politisch zu organisieren.'
Lisa Andrew ist Mutter von 4 Kindern, Hilfsarbeiterin und politische Aktivistin. Um das Auskommen ihrer Familie zu sichern, arbeitet sie als Bürokraft, als Fahrerin und als Pflegerin für geistig Behinderte. Darueber hinaus organisiert sie Demonstrationen gegen die Schliessung von Obdachlosenheimen und den Abriss von Sozialwohnungen.

Grace, Benjamin und Lisa - alle aus Marlboro, Massachussets im Nordosten der Vereinigten Staaten - sind aus unterschiedlichen Perspektiven täglich mit dem Teufelskreis der Armut in den USA konfrontiert. Als Sozialarbeiter, Betroffene, oder als politische Aktivisten.
Wenn Grace Ross zum Beispiel ihr Büro im ersten Stock eines kleinen Gebäudes im Zentrum der 80.000 Einwohner Stadt Marlboro betritt, wartet schon eine Reihe von Ratsuchenden vor der Tür. Sie alle leben unterhalb der Armutsgrenze.
Die Behörden in Marlboro haben die öffentliche Rechtsberatung kürzlich auf zwei Stunden pro Woche reduziert - aus Kostengründen und, wie Grace sagt, um es den Armen schwerer zu machen, sich in einer der reichsten Gemeinden der USA aufzuhalten. Also hat Grace die Rechtsberatung für Arme privat übernommen. 13 Millionen Amerikaner fielen im letzten Jahr unter die Armutsgrenze, steht in einem Bericht der New York Times. 40 weitere Millionen waren davon bedroht. Der wirtschaftliche Aufschwung der letzten Monate findet diesmal ohne die Schaffung neuer Stellen statt, heisst es weiter. 'Obdachlosigkeit ist ein großes Problem für viele hier,' sagt Grace Ross 'Der durschnittliche Obdachlose in Massachusetts ist ein sechsjähriges Schulkind. Seine Eltern konnten wegen der geringen Gehälter die Miete nicht mehr zahlen. Sie können aber die Gegend auch nicht verlassen, denn hier haben sie ihr Einkommen. Also schlafen sie in ihren Autos, waschen sich bei Freunden und kommen so durch. Eine der Frauen, die wir hier betreuen, hat das ein ganzes Jahr lang so gemacht. Sie arbeitet am Empfang bei einem der großen Telefonkonzerne. Sie verdiente 16.000 Dollar im Jahr, musste aber noch 3 Kinder ernähren. Sie konnte sich damit keine Wohnung mehr leisten, verdiente aber zuviel, um staatliche Unterstützung bekommen zu können. Also schlief sie mit den Kindern in ihrem Auto. In einem ganz einfachen PKW. Ich habe keine Ahnung, wie sie das gemacht hat. Aber sie hatte alles probiert: Notunterkünfte, Wohngeld. Sie bekam nichts. Als sie dann an Selbstmord dachte, hat sie uns angerufen.
Frag‘ mich nicht, wie Leute mit drei Kindern ohne Wohnung überleben. Wie die es schaffen, dann auch am nächsten Morgen um acht bei der Arbeit zu erscheinen, weil sie keine Sozialhilfe bekommen und das Geld brauchen. Ich weiß es einfach nicht. Aber sie müssen es. Manchmal bleiben sie bei Freunden. Dort dürfen sie aber auch nur für eine Woche bleiben, sonst droht denen die Kündigung. Manchmal ist der Ausweg einfach ein neues Kind zu kriegen, so absurd das ist. Die Frau, von der ich sprach, hat 16.000 USD verdient. Das war zu viel für die Behörden, die 12.000 USD für eine Familie mit drei Kindern als Armutsgrenze ansetzen. Allerdings gilt ein Embryo ab dem 6. Schwangerschaftsmonat als Person. Die Frau wurde also schwanger. Damit galt sie sie als Familie mit vier Kindern und bekam nach einem Jahr einen der begehrten Plätze im Obdachlosenheim.'

Härter als in Europa war es in Amerika immer. Doch seit Präsident Roosevelts New Deal in den 30er Jahren gab es immer eine gewisse Grundversorgung, die zuletzt von Bill Clinton in radikaler Weise gekürzt worden ist. Einerseits wurden die Sätze der Unterstützung drastisch gesenkt, andererseits der Zeitraum für Langzeitarbeitslose auf fünf Jahre begrenzt. Die gleichzeitig geplanten Bildungsmassnahmen wurden nicht verwirklicht. Das Resultat konnte sich sehen lassen: Die Arbeitslosenrate sank auf 3 %. Die Wirtschaft schien zu boomen. Doch die niedrige Arbeitslosenquote verdeckte nur den Blick auf die wahren Zustände. Zum einen sind die sozialen Systeme der USA nun schlechter denn je darauf vorbereitet, einen Wirtschaftsabschwung durchzustehen. Zum anderen sei auch das amerikanische Jobwunder der letzten Jahre zu einem großen Teil ein Statistikbetrug, sagt Grace Ross. Es wird immer schwerer, staatliche Hilfe zu bekommen. So werden immer mehr Menschen gezwungen, unter Bedingungen zu arbeiten, die vor Jahren noch nicht vorstellbar waren. Fast die gesamte untere Mittelschicht droht ins unterste Einkommensniveau abzurutschen, während große Teile der ehemaligen Arbeiterschicht mittlerweile als arm gelten können. Soziale Unterstützung erhalten sie allerdings nicht. Millionen arbeiten bis zu 16 Stunden am Tag, um überhaupt ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Gleichzeitig sind die Einkommen der reichsten Amerikaner in den letzen 15 Jahren um 80% gestiegen. Die Einkommen der Ärmsten nur um 2 %. Diese Entwicklung vollziehe sich seit 20 Jahren in Amerika, sagt auch der Armutsexperte Gary Chaison von der Harvard University in Cambridge.
'Löhne, Krankenversicherung, minimaler Kündigungsschutz, Arbeitszeiten, alles wird in Frage gestellt. In mancher Hinsicht ist das der Globalisierung zuzuschreiben. Die Arbeitgeber glauben, sie können alles mit den Gewerkschaften machen. Sie müssen nur damit drohen ihren Produktionsstandort zu verlagern, was sie hier in Amerika leicht tun können. Das wirkt besonders auf die weniger gebildeten Arbeiter. Speziell in Amerika macht es die Gesetzeslage aber den Gewerkschaften auch besonders schwer, sich zu organisieren. Das kommt noch hinzu.'

Lias Andrews: 'Also, wir hatten bislang jeder zwei Jobs, mein Mann und ich. Zwei Jobs und drei Kinder. Und ich war schwanger mit meinem vierten Kind. Ich hatte eine Arbeit mit 70 Stunden in der Woche und eine mit 45 Stunden. Ich habe von 7 Uhr morgens bis 10.30 abends gearbeitet. Ein paar Stunden haben sich die Jobs am Tag auch überlappt. Das waren einmal ein Taxifahrdienst und dann Behindertenhilfe. Ich habe also auf Fahrgäste gewartet, die telefonisch ordern, und habe gleichzeitig körperlich und geistig Behinderte in einem Heim gepflegt. Waschen, Anziehen, Füttern, usw. Reich werden kann man davon nicht, denn ich musste auch eine Tagesmutter für meine Kinder zahlen. Das kostet 300 Dollar die Woche und dann kommen die Kosten für die Krankenkasse dazu, nochmal 300 Dollar die Woche privat. Denn der Arbeitgeber zahlt nichts davon. Also wurden die Finanzen trotz der ganzen Arbeit nicht besser. Aber es ging immerhin. Dann hat sich die Konjunktur verschlechtert und mein Mann hat beide Jobs verloren. Jetzt wird es hart.'
Lisa Andrews stammt aus einer Eisenbahnerfamilie. Als ihr Vater vor zehn Jahren den Stellenkürzungen der amerikanischen Eisenbahngesellschaft Amtrack zum Opfer fiel und arbeitslos wurde, geriet die Familie in die Schuldenfalle. Lisa musste im Alter von 14 neben der Schule zu arbeiten beginnen, um die Familie zu unterstützen. Ihre Geschwister ebenso. Mit 19 bekam sie ihr erstes Kind. Mit 20 riss sie von zu Hause aus. Sie hörte nie auf zu arbeiten, aber das Einkommen reichte nie, um auch nur eine kleine Rücklage zu bilden. Lisa blieb also arm. Dabei handelt es sich hier nicht um ein besonders schweres Schicksal, das bestätigt auch die Harvard Soziologin und Armutsforscherin Katherine Newman. Eine ganze Schicht von Amerikanern - meist aus klassischen Berufen - ist in den letzten 20 Jahren an die Armutsgrenze geraten: 'Die meisten Armen, die ich in New York kennengelernt und deren Leben ich untersucht habe, kamen nicht aus armen Elternhäusern. Es waren meistens Familien ehemaliger Angestellter des öffentlichen Dienstes. Deren Grosseltern waren schon Postbeamte oder Zugpersonal, Busfahrer oder ähnliches. Aber diese Arbeitsplätze sind in den letzen zwei Jahrzehnten einem immensen Stellenabbau zum Opfer gefallen. Also genau die Berufe, die diese Familien seit Generationen geprägt hatten, verschwanden in grosser Zahl. Das sind nun genau die Leute, die heute als working poor bei Reinigungsfirmen oder bei Burger King arbeiten.'

Zeitgleich zum Wegfall der angestammten Arbeitsplätze und der Streichung der sozialen Sicherungssysteme, schotten sich die Bildungseinrichtungen landesweit immer mehr von den unteren Schichten ab, beschreibt die Soziologin: 'Jedesmal, wenn die New Yorker Universität ihre Studiengebühren um 1000$ anhebt, verliert sie 40.000 Studenten. Bislang zahlt man da 4.000 Dollar im Jahr und sie wollen es jetzt auf 5.000 erhöhen. Das geschieht nicht nur in New York, sondern überall in den USA. Überall gehen die Zahlungen für Univer-sitäten zurück und werden auf die Schultern der Studenten übertragen. Das heißt aber, dass die unteren Einkommensgruppen aus dem Bildungsangebot herausfallen mit allen Folgen, die das für die Entwicklung der Gesellschaft hat.'

Die Problematik ist der Organisatorin von 'Sisters together against Poverty', Grace Ross, bewusst. Sie kann sich darum allerdings kaum kümmern. Zu dringend sind die aktuellen Probleme für Menschen, die einmal in den Niedriglohnbereich geraten sind. Es werde immer schwieriger, dort wieder herauszukommen, sagt sie und beschreibt den einsetzenden Teufelskreis. Einmal bieten Arbeiten als Reinigungskräfte oder Personal in Fastfoodketten kaum Aufstiegschancen oder gar Karriereleitern. Will man aus dem Trott heraus, muss man sich selbstständig um andere Arbeit bemühen. Die hohe Arbeitsbelastung von 60 und mehr Stunden macht dies jedoch kaum möglich. Sie führt im Gegenteil oft zu gesundheitlichen Problemen. Doch hier beginnt meist der weitere Absturz, denn krank sein ist mit grossem finanziellem Risiko verbunden. Niedriglohnarbeiter müssen sich in den USA meist privat versichern. Mit 500 Dollar im Monat sind sie dabei. Das aber können sie sich nicht leisten. Die staatliche Krankenversicherung Medicaid, die für die Ärmsten der Armen einspringt, zahlt nur noch in lebensbedrohlichen Notfällen.

Katherine Newman: 'Wir haben hier keine allgemeine Krankenversicherung. 40 Millionen Amerikaner sind einfach nicht krankenversichert. Das heißt auf der einen Seite, sie erhalten ihre medizinische Versorgung auf die letzten Endes teuerste Weise, nämlich in Notfallstationen, nachdem die Erkrankungen chronisch geworden sind oder lebensbedrohlich. Dann werden sie von Medicaid, der Versorgung für die Ärmsten der Armen, betreut. Aber man muss schon sehr arm sein, um dafür anerkannt zu werden. Ich habe Leute aus dem untersten Lohnniveau gesehen, die sich nicht über Wasser halten konnten und trotzdem nicht für Medicaid zugelassen waren.'
Seit der Governeur von Massachusetts im letzten Jahr die Zuschüsse für Brillengläser und Zahnbehandlung gestrichen hat, sagt Grace, geraten wieder mehr Leute unter noch stärkeren Druck.
'Eine Menge Leute, die arbeiten konnten, weil sie ein wenig ärztliche Hilfe bekamen, werden jetzt ihren Job verlieren, weil sie ganz einfach Zahnschmerzen haben. Etwa so wie Alice, eine Mitarbeiterin von mir, die wochenlang nicht arbeiten konnte, weil sie Karies hatte. Sie konnte die Schmerzen nicht aushalten, aber die Ärzte schickten sie nach Hause, weil auch sie ohne Krankenversicherung durchkommen muss. Der Zahn entsprach ausserdem noch nicht den Notfallkriterien für die Armenkrankenversicherung Medicaid. Also stellte man sie vor die Alternative, entweder 400 Dollar für die Behandlung zu zahlen oder sechs Wochen zu warten. Sie konnte nicht zahlen, wartete unter Schmerzen sechs Wochen bis der Zahn schlecht genug war, um von Medicaid akzeptiert zu werden. Dann wurde er ihr umsonst gezogen. Was soll ich sagen, so ist es eben. Das Absurde daran ist, dass Leute aus der ganzen Welt nach Massachusetts kommen, um sich hier behandeln zu lassen, und die Leute, die hier im Schatten der besten Krankenhäuser der Welt wohnen, keinen Zugang zu diesen Einrichtungen haben.'

Doch es sind nicht nur die Krankheitskosten, die Arme schwer belasten. Auch Lebensmittel und Mieten sind für ärmere Leute teurer. Ein Philadelphiakäse kostet in den kleinen Läden in der Metropole Boston 3,5 Dollar. Für Brot zahlt man ebenfalls 3 Dollar. Eine Flasche Wein gibt es nicht unter 10 Dollar. Denn in den ärmeren Vierteln der Innenstädte gibt es keine der riesigen billigeren Supermärkte, wie sie in den reichen Vorstädten stehen. Am teuersten sind jedoch die Mietpreise. Ein Zimmer mit Toilette auf dem Gang ist in Boston nicht unter 600 Dollar Kaltmiete monatlich zu erhalten. Für Arbeitslose oder Niedriglohnarbeiter mit 6-8 Dollar Stundenlohn bedeutet das, entweder 100 Stunden die Woche zu arbeiten oder auf Krankenversicherung, Wohnung, Auto oder Essen zu verzichten. Was aber passiert, wenn ein Notfall eintritt?

Etwa so wie bei Benjamin Sawjer, einem ehemaligen Restaurant-Chef und alleinerziehenden Vater. Auch er sitzt auf dem Beratungssofa der Organisation 'Sisters together against poverty'. Unruhig rutscht der distinguierte hochgewachsene 44-jährige hin und her. Sein grauer Anzug ist etwas verrutscht. Sein Scheitel exakt gezogen. Gerade wurde er als Verkäufer eines Videoladens entlassen. Seine Perspektiven sind düster: 'Morgen werde ich von meinem Job hier entlassen. Das Geschäft ist Pleite gegangen. Ich weiss es seit zwei Tagen. Ich habe eine Ein-Zimmer-Wohnung, die mich 730 Dollar im Monat kostet. Dann muss ich im Winter bis zu 400 Dollar pro Monat für die Heizung zahlen. Dann noch Strom und Essen und ein Auto, um zur Arbeit zu kommen. Insgesamt brauche ich 2000 Dollar zum überleben. Als Sozialhilfe bekomme ich, wenn ich Glück habe, 300 Dollar und nochmal 110 Dollar für Essensmarken. Das reicht nicht einmal, um die Miete zu bezahlen. Es wird also sehr schwierig werden.'
'Der Wohlfahrtsstaat ist sehr schwach geworden auch auf dem Wohnungsmarkt. Es ist sehr sehr schwierig geworden, eine Sozialwohnung zu bekommen. Wir bauen auch keine Sozialwohnungen mehr. Für viele Niedrigverdiener bedeutet das, dass sie ihre Kinder im Teenageralter arbeiten schicken müssen, um die Miete zu bezahlen. Einfach, weil man es nicht schafft, die Lebenshaltungskosten zu bestreiten, weder mit Sozialhilfe noch mit einem eigenen Einkommen im Niedriglohnsektor.'

In dieser prekären Lage ist auch Benjamin Sawjer. Er spricht in ruhigem Ton und wählt seine Worte genau. Sein Sohn sei mit 11 Jahren noch nicht alt genug zu arbeiten. Er könne also nichts zum gemeinsamen Lebensunterhalt beitragen. Gleichzeitig verweigert der Staat selbst dem Kind eine Krankenversicherung, was die Familie letzten Sommer alle Ersparnisse gekostet hat und ihn als Vater erneut in die Schuldenfalle trieb. Seine Augen werden feucht, als er erzählt:
'Da ich zur Zeit noch ein Einkommen habe, wurde meinem Sohn der Anspruch auf Medicaid, die Krankenversorgung für Arme, verweigert. Wenn ich nicht gearbeitet haette, wäre er versichert gewesen, aber so war er es also nicht. Und dann ass er letzten Sommer sein Lieblingsgericht: Shrimps. Eine halbe Stunde nach der Mahlzeit hatte er entsetzlich roten Ausschlag überall auf der Haut. Es sah aus wie ein Sonnenbrand 3. Grades. Und er bekam Todesangst. Er bekam einen Kreislaufzusammenbruch, sein Puls begann zu flirren, er fühlte Druck auf dem Brustkorb. Wir rasten in ein Krankenhaus, und beschrieben die Symptome. Sie brachten uns sofort in die Notaufnahme. Die Ärzte waren grossartig, sie gaben ihm Antiallergika und nach 20 Minuten war er wieder o.k. Das Problem ist nur, dass ich für diese Behandlung 2000 Dollar zahlen soll, die ich einfach nicht habe.'

Als Grace Ross die Geschichte hört, schüttelt sie nur den Kopf. 'Ja so sei es in Massachusetts jetzt, sagt sie. Noch vor 3-4 Jahren übernahm der Staat unbegrenzten Krankenversicherungsschutz für Kinder bis 18 Jahre. Nach den jüngsten Kürzungen sei das vorbei. Für Benjamin kam es nach dem allergischen Anfall seines Sohnes noch schlimmer. Um nicht sein Auto gepfändet zu bekommen, was in einer 80.000 Einwohnerstadt wie Marlboro ohne einen einzigen Bus einer Existenzvernichtung gleichkäme, musste er einen Offenbarungseid leisten. Nach Prüfung sämtlicher Einzahlungen muss er nun 50 US-Dollar im Monat an das Krankenhaus abzahlen. Dann stellte die zuständige Stelle am Rande der Untersuchung jedoch fest, dass Sawjer den Termin zur Meldung seines Einkommens an die Wohnungsbehörde um einige Tage überschritten hatte. Benjamin Sawjer fiel zurück in Umstände, unter denen er keinerlei finanzielle Reserven mehr aufbauen kann.

'Vor einiger Zeit bekam ich noch etwas Wohngeld. Ich habe den Anspruch darauf jetzt verloren, weil ich dem Wohnungsamt nicht schnell genug mitgeteilt habe, dass ich ein Einkommen habe. Man muss das Amt innerhalb von 48 Stunden informieren und ich habe diese Frist verpasst. Sie haben mir nun das Wohngeld gestrichen, weil sie sagen, ich hätte sie betrogen. Damit bin ich für alle Zukunft ausgeschlossen von den öffentlichen Wohnungsprogrammen. Punktum.'
Benjamin Sawjer weiß, dass er am Ende ist. Wie er es auch dreht und wendet, er kommt aus eigener Kraft nicht mehr hoch. Er ist in den Strudel geraten, den die Aushöhlung des Sozialstaates gerissen hat. Die Behörden verweigern Hilfe. Offenbar bleibt ihm und seinem Sohn nur noch der Weg in die Obdachlosigkeit, falls sich in den naechsten zwei Wochen kein Job für ihn findet. Grace Ross wiegt bedächtig den Kopf. Es sieht wirklich schlecht aus für Benjamin, meint sie. Das einzige, was man in seinem Fall versuchen kann, ist, gerichtlich gegen die Behörden vorzugehen.
'Es gibt da eine Menge ähnliche Fälle wie Benjamins. Zur Zeit werden in Massachusetts 360 Familien in Hotels untergebracht, weil die Obdachlosenheime voll sind. Sie haben ihre Verfahren gegen die Regierung gewonnen. Wir stellen hier die Anwälte oder sagen den Betroffenen, wo sie einen Anwalt umsonst gestellt kriegen. So machen wir das auch mit Benjamin. Die meisten wissen nichts von diesem Weg. Aber ja, es gibt Tausende Familien in Massachusetts, die in derselben Situation wie Benjamin sind.'
Grace Ross telefoniert derweil den Rest des Tages, schreibt Protestbriefe, vermittelt Anwälte. Sie versucht, einen ehrenamtlichen Busdienst für Bedürftige auf die Beine zu stellen, nachdem die Stadt keinen öffentlichen Personennahverkehr mehr finanziert. Sie organisiert den naechsten Protestzug in Boston mit. Man müsse doch etwas tun, wenn nun 7000 Familien von angenommenen Asylbewerbern keine Krankenversicherung mehr erhalten; wenn Brillengläser ebensowenig im Leistungskatalog sind wie die Zahnbehandlung. Am besten wäre es, eine Bewegung zu organisieren, sagt sie, oder wenigstens einen Protestzug, der Eindruck mache. Und während Grace spricht, ist die wartende Lisa schon Feuer und Flamme. Vielleicht können sie und ihr Mann dabei mitmachen und genug Sponsorengelder finden, um auch selbst ein wenig besser dazustehen. Es ist eine gute Idee für Anfang nächsten Jahres sagen sie. Am besten am Todestag von Martin Luther King im März. Ja, das ist es. Bis in den späten Abend reden sie, spekulieren über Finanzierungsmöglichkeiten und die Wirkung eines Marsches der Armut in den reichen Vierteln des Landes. Denn irgendwas muss man doch tun gegen diesen Druck.


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30.10.2012 um 01:10
@Warhead ja die USA, natürlich bedenklich da man hier auch langsam diesen Zuständen annähert


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30.10.2012 um 01:26
Den Gegnern der Leistungsgesellschaft fehlen schlüssige Argumente, die eine Abschaffung selbiger rechtfertigen würden. Häufig wird argumentiert, dass endloses Wirtschaftswachstum nicht möglich ist, man sich also nicht zum Sklaven eines neoliberalen Wachstumsfetischs machen sollte.

Und hier kommen wir zum Kern. Wir leben aktuell in einer Welt, die auf stetigem Wirtschaftswachstum basiert. Dieses Wachstum wird auf Grenzen stoßen, sobald die physikalische Realität nicht mehr genug Input für das System liefert und daher der Output stagniert. Soviel ist klar.

Häufig lesen wir also von alternativen Vorschlägen, wie z.B. dem Venus Projekt, als Projektionsfläche einer postkapitalistischen Welt. Nur wie soll man dort hinkommen? Durch Zauberei? Fast alle Vertreter utopisticher Ideen begehen den Fehler, die Utopie primär vom Ziel her zu denken, ohne die nötigen Schritte aufzuzeigen, die nötig wären, um konkret die Vision, Realität werden zu lassen. Eines ist klar. Auch eine postkapitalistische Welt wird eine Leistungsgesellschaft sein. Denn wir wollen essen, wollen trinken, wollen ein Dach über den Kopf und vielleicht auch die ein oder andere Möglichkeit der Zerstreuung, Luxus und Konsum. All dies entsteht nicht aus Luft, sondern aus Arbeit. Leistung ist außerdem nicht nur definiert, als "Arbeitsleistung". Hochleistungen gibt es auch im Bereich Wissenschaft, Sport, Kunst, soziales Miteinander. Ohne "Hochleistung" wären wir nicht zum Mond geflogen. Wäre die Relativitätstheorie nicht entwickelt worden. Wäre die Dampfmaschine nicht erfunden worden. Gäbe es jetzt kein Internet und keine PC's über die wir uns unterhalten können. Den Luxus, die Leistungsgesellschaft zu beklagen, können sich Menschen nur leisten, weil andere Menschen in der Vergangenheit höchstleistungen vollbracht haben. Nur zur Erinnerung: Noch im Jahr 1800 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung gerade einmal 35 Jahre! Dort war für die meisten Menschen, dass gesamte Leben ein "Überlebenskampf", der nur durch permanente Leistung zu meistern war. Früher hat man Leistungsverweigerung mit dem Leben bezahlt. (Wie es in vielen Teilen der Welt noch heute ist)

In Wahrheit, ist der Begriff Leistungsgesellschaft ein Scheinbegriff, der eine Scheinrealität konstruiert. Ich habe in den letzten 10 Jahren in diversen großen Unternehmen gearbeitet. Als Werkstudent, Prakti, Azubi, Angestellter, Diplomand etc. Und ihr könnt es mir glauben, ich habe keinen Menschen erlebt, der sich dort wirklich zu Tode gearbeitet hat. Diese sogenannte, harte, unmenschliche "Realität" ist ebenso geprägt von ausgiebigem privaten Telefonieren, surfen im Internet, Raucherpausen, Dienst nach Vorschrift, Mangel an Eigenverantwortung. Ich habe beim besten Willen nicht feststellen können, dass diese Arbeitswelt härter ist, als die Arbeitswelt früherer Tage. Und es tut mir leid, aber wer der Meinung ist, eine 50 Stunden Woche sei bereits "hart", der weiß nicht was harte Arbeit und Leistung wirklich bedeutet.


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30.10.2012 um 01:29
@Flodolski
Das Zauberwort heisst Entschleunigung
Das Wachstum ist endlich,genauso wie die Ressourcen endlich sind,das muss einigen klar werden.

http://www.taz.de/!91040/


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30.10.2012 um 11:37
Zitat von FlodolskiFlodolski schrieb: Und ihr könnt es mir glauben, ich habe keinen Menschen erlebt, der sich dort wirklich zu Tode gearbeitet hat. Diese sogenannte, harte, unmenschliche "Realität" ist ebenso geprägt von ausgiebigem privaten Telefonieren, surfen im Internet, Raucherpausen, Dienst nach Vorschrift, Mangel an Eigenverantwortung. Ich habe beim besten Willen nicht feststellen können, dass diese Arbeitswelt härter ist, als die Arbeitswelt früherer Tage.
Ich glaube es Dir unbesehen !
Ich habe über Jahrzehnte die gleichen Erfahrungen gemacht.
Sowohl in "meinem" Konzern, als auch durch unzählige Erfahrungen durch Einblicke in andere Betriebe unterschiedlichster Größe.
Je kleiner der Betrieb, desto weniger wirst Du die Beobachtung machen können.
Und die ganz Großen bestehen aus zwei (Arbeits-)welten.
Du schreibst nur von der Einen.
Ich war in der Anderen und hatte nur meinen Büroarbeitsplatz in der Einen (daher meine Erfahrungen).
Ich könnte viel schreiben... Kurz: Über zwanzig meiner direkten Kollegen in Frankreich haben sich innerhalb kürzester Zeit wegen der Arbeitsbedingungen das Leben genommen.
(war in den Nachrichten)
Ich weiß warum und kann es nachvollziehen.
Deine Erfahrungen aber auch !

Entschleunigung war mein größter Wunsch !

Jetzt beute ich mich selbst in meinem eigenen Unternehmen aus. Selbst und ständig.


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22.09.2013 um 08:59
Bedingungsloses Grundeinkommen einführen - damit scheiden automatisch schon mal die ersten aus den Arbeitsmarkt.

Unser Wirtschaftssystem ist doch für den maximalen Konsum ausgelegt (es wird weit weniger nachhaltiger Produziert als möglich wäre).

Treibt man die Technik/Automatisierung weiter voran, bräuchte man noch weniger Menschen beschäftigen. Aber nicht nur in der Produktion können Arbeitskräfte eingespart werden, ich in der Dienstleistung/ Verwaltung. einfach anständig Vernetzen - schon können wir viele Bürohengste einsparen.

Real brauchen wir also weniger Arbeitsplätze. Die wenigen Jobs die wirklich nötig sind, da finden sich genug Menschen die ihre Arbeit gern machen oder Leistungsorientierte werden auch weiterhin mehr Geld wollen als andere und dafür Arbeiten.


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22.09.2013 um 09:27
Die Forderung des Threadtitels findet bei Minderleistern, Schmarotzern, Faulenzern, Kommunisten und dergleichen bestimmt einen überproportionalen Anklang.


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22.09.2013 um 09:42
Zitat von TurboboostTurboboost schrieb:Die Forderung des Threadtitels findet bei Minderleistern, Schmarotzern, Faulenzern, Kommunisten und dergleichen bestimmt einen überproportionalen Anklang.
Vorallem "Minderleister" haben auch ein recht zu leben und der Kommunismus ist nicht Böse, der Kapitalismus mach die Menschen kaputt.


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22.09.2013 um 09:44
Man muss die Leistungsgesellschaft nicht immer nur mit der Arbeit verbinden.
Es fängt schon damit an dass man nur geliebt wird, wenn man gute Noten nach Hause bringt.
Wir haben dieses Leistungsdenken sogar in unsere Religionen eingebaut. So wurden wir gelernt, dass Gott uns nur liebt wenn wir ihm eine Leistung entgegenbringen. Genauso siehts auch in Beziehungen aus. Wenn der Partner seine Leistung nicht mehr bringt, von der man profitiert stirbt die Liebe ab. Das durchzieht unseren gesamten Alltag.
Die meisten kommen anscheinend klar damit... aber andere Menschen sind dazu verdammt ein Leben zu leben, das ihnen keine Freude bereitet.
Diese klinken sich dann aus dem Alltag aus und finden sich damit ab auf Luxus zu verzichten. Nicht weil sie Luxus scheisse finden, sondern weil sie einfach nicht mit diesem System klar kommen. Es ist dann einfach diese Menschen alle als faul abzustempeln.
Klar man kann sich auch ein bisschen zusammenreissen und daran krank werden. Wenigstens gilt man dann nicht als faul. Es stellt sich nur die Frage ob man dann glücklicher ist.


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22.09.2013 um 09:56
Zitat von TurboboostTurboboost schrieb:Die Forderung des Threadtitels findet bei Minderleistern, Schmarotzern, Faulenzern, Kommunisten und dergleichen bestimmt einen überproportionalen Anklang.
Wie verbittert kann man denn eigentlich sein? Wieviel Groll kann eine einzelne Person mit sich führen?


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22.09.2013 um 10:02
@seraphim82

Wahrscheinlich ist alles noch im grünen Bereich, so lange man nicht links ist...


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22.09.2013 um 10:16
@seraphim82

Ich hege keinen Groll, ich bin dauerhaft optimistisch - generell!


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22.09.2013 um 10:19
Ah, desshalb greifst du auf den 'Minderleister' zurück und verknüpfst diesen dann noch ganz gekonnt und differenziert mit Schmarotzern und Faulenzern.


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22.09.2013 um 10:21
@seraphim82

Ich äußere nur meine Meinung bei welchen Leuten der Threadtitel auf großen Anklang stoßen dürfte.


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22.09.2013 um 10:24
@Turboboost

Du plärrst Vorurteile raus, nichts weiter.


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