@ironstriker Per Funksignal wurden elektrische Antriebe betätigt. Weil das aber nicht zuverlässig funktionierte, gerieten diese Versuche rasch in Vergessenheit. Lenkwaffen, über Funk, Draht oder optische Signale gesteuert, wurden erst von der Deutschen Luftwaffe in den 1930ern wieder erprobt und im Zweiten Weltkrieg eingesetzt.
Wenig bekannt ist, dass nicht nur die Deutschen mit der Mistel (auch bekannt als Beethoven-Gerät oder Vater und Sohn) "abgeflogene" Kampfflugzeuge als Fernlenkwaffe einsetzten, sondern auch die 8. USAAF. Im Juni 1944 wurde die 388th Bombardment Group in Fersfield/UK aufgestellt. Etwa 25 B-17-Bomber wurden mit Funkfernsteuerung und Fernsehkameras ausgerüstet. Sie konnten rd. 9 Tonnen Sprengstoff tragen. Sie wurden von der USAAF nach dem Projekt-Code "Aphrodite" als BQ-7 Aphrodite Missiles benannt. Das begleitende Kommandoflugzeug erhielt die Typbezeichnung CQ-17.
Die im August 1944 erfolgten Einsätze der 388th BG gegen verbunkerte V-1-Abschussanlagen in Nordfrankreich richteten allerdings nur geringe Schäden an, die in keinem Verhältnis zum Aufwand standen. Zudem wurden die Anlagen ohnehin bald von den vorrückenden allierten Bodentruppen überrollt. Nach der Explosion einer B-24 des vergleichbaren US Navy-Projektes "Anvil" über der Mündung des Flusses Blyth in England, die nicht nur im Umkreis von acht Kilometern erhebliche schäden am Boden anrichtete, sondern auch zum Tode des älteren Bruders von John F. Kennedy, Leutnant Joseph P. Kennedy jr. führte, wurden Anfang 1945 diese gefährlichen Operationen komplett eingestellt.
Ferngelenkte Beobachtungsflugzeuge fanden bei vielen Atomwaffen-Tests in Ost und West Verwendung. Als Zieldarsteller waren sie schon in den 1950ern bei vielen Luftwaffen der Welt üblich.