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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

7.546 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Attentat, Mohammed, Paris ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 09:22
@fumo
Zitat von fumofumo schrieb:Doch wird es auch dann funktionieren, wenn Journalisten um ihr Leben fürchten, sobald sie kritische Berichte abfassen?....Ein Teil der Schreiber wird sich dadurch mit Sicherheit nicht beirren lassen. Gilt das aber wirklich für alle?...

Der Fall Charlie Hebdo könnte unsere freien, westlichen Gesellschaften stärker und schlimmer getroffen haben, als man es im ersten Moment vermuten könnte.
Glaube ich nicht.

Nach kritischen Berichten oder zu viel Aufsässigkeit, ist man immer in Gefahr, da muss man nicht den Islam kritisieren, wenn ein Snowden sagt, dies sei nicht mehr die Vorgehensweise, für die auch er mal engetreten sei, verlängert sich seine Lebenserwartung auch nicht immens.

Letztens habe ich ein Feature gehört, in dem gut nachgewiesen wurde, dass das eigene Leben auch in Gefahr ist, wenn man der Industrie in die Quere kommt. Kritisch über die Mafia zu berichten, kann auch ungesund sein und so weiter.

Ich würde mir nur wünschen, dass bei Berichten und Statements über Religion (nicht nur den Islam) und ihre Anhänger gelegentlich auch der Kopf angeschaltet wird und man sich nicht nur affektiv abarbeitet.

Dabei finde ICH insbesondere die Fraktion derer verstörend, die für sich gerne die Werte des "Humanismus" (in der Version und Güteklasse Schmidt-Salomon) und die Denkweise der (Natur)Wissenschaften reklamieren. Das Ergebnis ist nicht selten ein kruder Atheismus mit einem mitunter ausgeprägten Hass gegenüber allem was auch nur entfert nach Religion riechen könnte (unter dieses Verdikt fallen dann nicht nur angebliche Esoterik, Para- und Pseudowissenschaften, sondern es beginnt schon bei den Sozialwissenschaften und überhaupt allem was sich nicht auf die Sprache der Physik reduzieren lassen möchte).

Vertreter dieser Richtung sind gerne mit einem kleingeistigen, dafür aber unerschütterlichen Selbstbewusstsein ausgestattet, da sie auswendig gelernt haben, dass ihre Haltung die großartigste ist, die man überhaupt einnehmen kann. In fröhlich unreflektierter Selbstüberhöhung, bewerten sie sich als diejenigen "Diskurs"teilnehmer (oft sind es eher Monologisierer der Gattung: "Jetzt erzähle ich euch mal eben, wie die Welt wirklich funktioniert", im Anschluss gerne mit Lehrvideo einer Autorität, die das selbstredend auch so sieht, wie sie und für uns Blödies bunt illustriert) die die wahren Retter des Abendlandes sind, da allein ihre Lesart mit der richtigen Kombination aus Rationalität und Naturwissenschaft ausgestattet ist.

Da dies so ist, ist damit auch belegt, dass man keinesfalls durch niedere Affekte motiviert wird, da man ja die Wahrheit spricht. Wenn es noch eine Öffnung nach draußen gab, hat der letzte Zug dieses Weltbild hermetisch versiegelt und vernagelt.

Man entschuldige etwaige satirische Überhöhungen.


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fumo ehemaliges Mitglied

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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 09:54
@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Nach kritischen Berichten oder zu viel Aufsässigkeit, ist man immer in Gefahr, da muss man nicht den Islam kritisieren, wenn ein Snowden sagt, dies sei nicht mehr die Vorgehensweise, für die auch er mal engetreten sei, verlängert sich seine Lebenserwartung auch nicht immens.
Ich muss Deinem sehr ausführlichen Bericht zustimmen.

Könnten wir uns vielleicht darauf verständigen, dass es davon abhängig ist, auf welcher Ebene der Berichterstattung und des Journalismus ich mich befinde?

Wenn ein Journalist in einer Regionalzeitung darüber berichtet, dass der Kassenwart des örtlichen Kaninchenzuchtvereins "Flauschige Pfote e.V." 250 Euro Mitgliedsbeitrag veruntreut hat, entsteht ein anderes Gefährdungspotential für den Schreiber, als würde er den Ajatollah vor den Welt verunglimpfen!


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 09:57
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Naja, Israel bekommt auch seinen Teil ab. Einige der Karikaturen haben wir ja auch hier im Forum gesehen.
Genauso wie der Vatikan. Charlie Hebdo hat keinen Unterschied gemacht und die Satire benutzt, um den Gläubigen aller Religionen den Atem stocken zu lassen.

Selbst viele Atheisten fanden die Grenze der Geschmacklosigkeit und zur Volksverhetzung ziemlich fließend. Die bewegte Vergangenheit des Magazins zeigt auch, dass sich die Leserschaft bis auf einen kleinen Rest von Charlie Hebdo abgewendet hat. Wikipedia: Charlie Hebdo

In aller Euphorie für die freie Presse und Abscheu des Gemetzels muss ich trotzdem über mich behaupten:

Je ne suis pas Charlie


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:04
hab' ich das jetzt richtig mitbekommen?
unter den 3 mio exemplaren ist keine deutsche ausgabe dabei, aber dafuer eine in tuerkisch fuer unsere tuerk. mitbuerger in d?!


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:04
@fumo
Zitat von fumofumo schrieb:Könnten wir uns vielleicht darauf verständigen, dass es davon abhängig ist, auf welcher Ebene der Berichterstattung und des Journalismus ich mich befinde?
Natürlich.
Auch dass die "Schere im Kopf" nicht gut ist.

Andererseits, so will es mindestens die Legende, fördert eine hübsch verpackte Kritik auch die Sensibilität für Zwischentöne.

Der Preis dafür kann nicht sein, dass man in einen Totalitarismus gerät, aber wie kriegt man Leute dazu, dass sie sich mäßigen, obwohl sie natürlich das Recht haben und haben sollen, zu allem und jedem ihre Meinung zu sagen?

Oder, um es mit Dieter Nuhr zu sagen: "Wenn man keine Ahnung hat. Einfach mal die Fresse halten."


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fumo ehemaliges Mitglied

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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:09
@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:dass sie sich mäßigen,
Mäßigung - in allen Belangen des Lebens - ist leider nicht mehr zeitgemäß.


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:20
@fumo

Was mich wundert: Die Mäßigung als eine Tugend zu erkennen mag meinetwegen eine Lehre eigener Ausschweifungen sein. Aber wieso erkennt der eine, dass es nun genug ist, während der andere die Exzesse fröhlich fortsetzt?

Da wir von "oben" nicht verpflichtet werden wollen, müssen wir notgedrungen lernen uns selbst zu verpflichten. So prickelnd sind Borderline-Störungen doch auch nicht.


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fumo ehemaliges Mitglied

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15.01.2015 um 10:25
@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Aber wieso erkennt der eine, dass es nun genug ist, während der andere die Exzesse fröhlich fortsetzt?
Eine sehr interessante Frage, die ich nicht beantworten kann....Wieso merkt der eine nicht, dass er sich beim Sprechen blamiert, während der andere schon lange schweigt. Ich glaube, es hat etwas mit Selbstwahrnehmung zu tun. Vielleicht auch mit Reflektion! ....Ich musste schon Menschen in Seminaren zuhören, die sich so bis auf die Knochen bei ihren Ausführungen blamiert haben, dass man das Gesicht nur noch schamerfüllt zu Boden wenden konnte; ....doch haben sie es in den seltensten Fällen gemerkt und plapperten und plapperten....unentwegt weiter! ...Herrlich!


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:26
@fumo
Zitat von fumofumo schrieb:Der Fall Charlie Hebdo könnte unsere freien, westlichen Gesellschaften stärker und schlimmer getroffen haben, als man es im ersten Moment vermuten könnte.
Das Journalisten gefährlich leben ist nicht erst durch den Anschlag auf Charlie Hebdo bekannt.

Anzahl der getöteten Journalisten weltweit in den Jahren 1995 bis 2014
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/74822/umfrage/anzahl-getoeteter-journalisten-seit-1995/
Diese Statistik zeigt die Entwicklung der Anzahl der getöteten Journalisten weltweit in den Jahren 1995 bis 2014. Laut Reporter ohne Grenzen starben 2012 insgesamt 88 Journalisten im direkten Zusammenhang mit ihrer journalistischen Arbeit. 2014 waren es 66.

Die Statistik nach Ländern
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/156119/umfrage/anzahl-der-repressalien-gegen-journalisten-weltweit/
zeigt, dass von den 2014 getöteten Journalisten rund die Hälfte in islamischen Ländern getötet wurden.


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:42
Auch nicht schön ..

"Charlie Hebdo"-Anschlag: Schüler stören Gedenkveranstaltungen

17 Tote in Paris? Etliche Schüler in Frankreich geben sich unbeeindruckt. Sie stören Schweigeminuten an ihren Schulen und verherrlichen Terrorismus - Lehrer meldeten mehr als 200 Vorfälle. Auch deutsche Schüler benehmen sich daneben.

Mit Gedenkveranstaltungen und Schweigeminuten haben auch die französischen Schulen auf den Terror reagiert. Bei der Anschlagsserie von drei Islamisten waren in der vergangenen Woche in und um Paris 17 Menschen getötet worden. Doch statt der Opfer zu gedenken, provozierten zahlreiche Schüler lieber: Sie störten die Gedenkminuten, machten sich durch lautes Summen bemerkbar oder bekundeten offen Sympathie mit den Terroranschlägen.

Seit der Anschlagsserie gab es in den Schulen des Landes 200 solcher Vorfälle, teilte die französische Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem am Mittwoch im Parlament mit. 40-mal sei dabei auch die Polizei oder die Justiz eingeschaltet worden; zum Teil habe es sich, so die Ministerin, um "Verherrlichung des Terrorismus" gehandelt. Eines der erschreckendsten Beispiele: "Ich lege dich mit der Kalaschnikow um", soll ein Schüler in Lille während der Schweigeminute zu seiner Lehrerin gesagt haben.
Gemeldet wurden nach Angaben des Bildungsministeriums nur die Vorfälle, die nicht in der Klasse selbst geregelt werden konnten. Die Zahlen seien daher nur die Spitze des Eisbergs: Lehrer und Schulleiter hätten in vielen Klassen seit den Anschlägen mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Renitente Schüler, resignierte Lehrer

So hatten sich in einer Schule in Seine Saint Denis vier Fünftel der Schüler schlicht geweigert, an der schulischen Gedenkveranstaltung teilzunehmen, berichtet der "Figaro". In einer anderen Schule in Roubaix störten die 400 Schüler die Stille mit lautem Summen. Betroffen seien vor allem Schulen in Gebieten mit starken sozialen Spannungen, berichten Lehrer. Manche von ihnen wollten deshalb die Schweigeminuten von vornherein ausfallen lassen, gibt ein Ethik-Lehrer in Essonne zu: "Es ist hier unmöglich, eine Debatte darüber anzufangen."

Die französische Regierung dagegen will die Schulen stärker in die Pflicht nehmen, um Grundwerte des französischen Staates wie Meinungsfreiheit und die Trennung von Staat und Kirche zu vermitteln. Die Bildungsministerin empfing deshalb Lehrer, Schüler und Elternvertreter, um die Störungen zu thematisieren.

[...]

Auch in Deutschland gab es offenbar harsche Äußerungen von Schülern. Eine Lehrerin aus Bremen berichtete SPIEGEL ONLINE über das Gespräch mit ihrer 10. Klasse zu den Attentaten in Frankreich: "Ich war entsetzt, erschrocken, echt erschüttert, niemals in meinem langen Lehrerleben habe ich derartiges erlebt." Mehrfach hätten Schüler Sätze gesagt wie: "Die haben unseren Propheten beleidigt!" Arme seien hochgeworfen worden, es sei laut geworden in der Klasse, eine Schülerin hätte gerufen: "Sie (die Ermordeten) haben es nicht anders verdient!"


http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/charlie-hebdo-anschlaege-schueler-in-frankreich-stoeren-gedenkminuten-a-1013015.html


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:46
@kusamak
Zitat von kusamakkusamak schrieb:Genauso wie der Vatikan. Charlie Hebdo hat keinen Unterschied gemacht und die Satire benutzt, um den Gläubigen aller Religionen den Atem stocken zu lassen.
Komischerweise gingen die Rechten aber leer aus.


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:46
@fumo
Zitat von fumofumo schrieb:Ich glaube, es hat etwas mit Selbstwahrnehmung zu tun.
Was ich bei den von mir erwähnten Atheisten und natürlich auch bei religiösen und politisch stark überzeugten Leuten zu erkennen glaube, ist ein starkes moralistisches Element (auch bei denen, die "Moral" explizit ablehnen), damit meine ich das Empfinden auf der Seite der Guten zu stehen.
Das hat sogar noch einen Anders Breivik zu Tränen gerührt, sich in verklärter Selbstgerechtigkeit als wahren - derzeit, wg. sozialistisch-femistisch-islamistisch durchtränkter Welt, schönen Gruß an die Kritiker der "Lügenpresse", leider verkannten - Helden zu stilisieren.

Der Mechanismus scheint in einer simplen Umkehr zu liegen, dass die Mainstream-Guten nicht die wirklich Guten sind, sondern die wirklich Guten diejenigen, die die Machenschaften der Mainstream-Guten kritisch aufdecken. Gut, die Dynamik der Massen tut ihren Teil dazu.
Da kann sich noch jeder Verirrte irgendwie wiederfinden, bei der Frage, für welche Werte man denn eigentlich eintritt, wird das m.E. deutlich schwieriger.

Bei der Frage wogegen man ist, werden sich vermutlich noch größere Schnittmengen mit jenen ergeben, die nicht das Gefühl haben, dringend zu irgendeiner -GIDA Bewegung zu müssen, selektiver könnte die Frage sein, wofür man denn eigentlich ist und was genau man eigentlich meint, wenn man von Freiheit und dergleichen redet.


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fumo ehemaliges Mitglied

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15.01.2015 um 10:47
@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Der Mechanismus scheint in einer simplen Umkehr zu liegen, dass die Mainstream-Guten nicht die wirklich Guten sind, sondern die wirklich Guten diejenigen, die die Machenschaften der Mainstream-Guten kritisch aufdecken.
:lv:


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15.01.2015 um 10:49
@Aldaris

Was erwartest du denn allen Ernstes, von sozial abgehängten 10.klässlern?


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15.01.2015 um 10:54
@RoseHunter

Ich weiß nicht, ob das eine Rolle spielt, was ich persönlich 'erwarte'. Aber wenn du es wissen willst: Ein Mindestmaß an Mitgefühl und/ oder (wenigstens) Respekt. Ich denke, sowas ist auch unabhängig von der sozialen Schicht, denn dafür ist kein besonderes Wissen nötig.


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 10:55
@Threadkiller2
Hast du eine Ahnung...
Schon einmal nach Charlie Hebdo Le Pen bzw. Front National gesucht?


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15.01.2015 um 11:02
@Desaix
Zitat von kusamakkusamak schrieb:Genauso wie der Vatikan. Charlie Hebdo hat keinen Unterschied gemacht und die Satire benutzt, um den Gläubigen aller Religionen den Atem stocken zu lassen.
Ja stimmt selbst die Le Pen sagte auch "ich bin nicht Charlie".


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15.01.2015 um 11:02
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Ich weiß nicht, ob das eine Rolle spielt, was ich persönlich 'erwarte'. Aber wenn du es wissen willst: Ein Mindestmaß an Mitgefühl und/ oder (wenigstens) Respekt. Ich denke, sowas ist auch unabhängig von der sozialen Schicht, denn dafür ist kein besonderes Wissen nötig.
Warum sollte das unabhängig von der sozialen Schicht sein?

Was ich damit auch meine: Der stille Konsens der Satire ist ja, nicht auf die Kleinen einzudreschen.
Das ist ja gerade verletzt, wenn man denen, die vielleicht gerade noch ihren Propheten haben, an dem sie sich ausrichten können, diesen nun auch noch nimmt und sich anschließend wundert, dass die Unterschicht, zumindest die sozial oft Ausgegrenzten und Perspektivlosen ihren Frust durch Gewalt artikulieren und kein so fein ausdifferenziertes Weltbild haben, wie die meisten Bildungsbürger es - oft fälschlich - von sich glauben.

Und "Respekt" ich bitte dich. Die Floskel schlechthin, der letzten Jahre.
Jeder faselt heute davon, gerade die, die du kritisierst.
Sag mir mal, was du genau darunter verstehst.


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15.01.2015 um 11:07
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:So hatten sich in einer Schule in Seine Saint Denis vier Fünftel der Schüler schlicht geweigert, an der schulischen Gedenkveranstaltung teilzunehmen, berichtet der "Figaro". In einer anderen Schule in Roubaix störten die 400 Schüler die Stille mit lautem Summen. Betroffen seien vor allem Schulen in Gebieten mit starken sozialen Spannungen, berichten Lehrer. Manche von ihnen wollten deshalb die Schweigeminuten von vornherein ausfallen lassen, gibt ein Ethik-Lehrer in Essonne zu: "Es ist hier unmöglich, eine Debatte darüber anzufangen."
Das sind die Wähler von morgen.

Michel Houellebecq erzählt in Unterwerfung die Geschichte der Wandlung des laizistischen Frankreichs zum Gottesstaat und die Änderungs des Rechtssystems.

Wenn man solche Meldungen liest, erscheint die Fiktion fast schon als Realität.


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Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

15.01.2015 um 11:16
@RoseHunter

Ich kann gerade leider nicht so lostippen, wie ich möchte, da ich nebenbei arbeite. Nur soviel zum Wort Respekt: Es geht dabei um Respekt vor dem menschlichen Leben.


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