@Individualist Würdest du das Buch kennen, würdest du auch wissen, dass Heinz Buschkowsky keine Verbindungen wie ,,Moslems = kriminell" zieht. Oder ähnlichen Unsinn. Das tut er definitiv nicht.
Genauso sagt er nicht aus, auch nicht subtil, dass Türken oder Araber per se kriminell seien.
Ich weiss gar nicht, warum du immer auf dieser Unterstellung herumreitest, sie ist schlicht und ergreifend nicht wahr.
Jetzt mal zu der Behauptung, dass nicht archaische Systeme und Wertvorstellungen Kriminalität und Bildungslosigkeit bedingen, sondern umgekehrt.
Wenn jemand aus einer Region nach Deutschland kommt, wo es Gang und Gäbe war, dass man die Kinder zu Kämpfern erzieht, ihnen ein übersteigertes Ehrgefühl beibringt und ihnen vermittelt, sie müssten ständig zeigen, was für harte Jungs sie sind - dann sind das importierte Wertvorstellungen!
Dann denkt man:,,Bei mir zu Hause war es auch so, dass ich Beleidiger meiner Ehre abstechen muss. Ich bin ein Mann, der absolute Boss, Frauen haben gar nichts zu sagen. Stress regelt man unter sich oder mit Hilfe des Imams, nicht mit weltlichen Richtern."
Doch, das sind archaische und importierte Wertvorstellungen. Diese werden an die Kinder weitervermittelt. Und sind wiederum der Grund, warum Halbstarke meinen, Personen angreifen zu müssen, die ihrer Meinung nach ,,blöd geguckt" oder ihre ,,Ehre beleidigt" haben.
Sie haben es doch schließlich so gelernt - Papa und Großvater und Onkel haben es einem doch schließlich immer gesagt: Man ist der Beste, muss kämpfen, darf sich nichts gefallen lassen, so machen das Männer!
Mit Bildung hat das zunächst mal nichts zu tun. Sondern damit, dass man, statt sich mit den in der deutschen Gesellschaft geltenden Werten, lieber mit denen der einstigen Heimat identifiziert und denkt, man könne sie hier genauso ausleben, wie in der ehemaligen Heimat.
Aus dieser Einstellung aber folgt wiederum durchaus niedere Bildung.
Denn es ist wichtiger, dass man weiss, wie es ,,auf der Straße" und im ,,wahren Leben" läuft, als eine gute Schulbildung zu haben.
Das kann es aber nicht sein, das ist nicht akzeptabel.
Auch fördert vor allem erfolgreiches Fortführen der Wertvorstellungen und Lebensweisen des einstigen Heimatlandes Parallelgesellschaften in Deutschland.
Man hat seine eigenen Richter, seine eigenen Regeln, Läden, Ärzte, Programme, Vereine, alles mögliche. Man muss sich nicht integrieren, dazu besteht gar kein Anlass, man kommt doch auch so prima klar.
Warum soll man sich dann die Mühe machen, Deutsch lernen, sich an deutsche Gesetze halten, dafür sorgen, dass die Kinder sich anpassen und in deutsche Schulen gehen?
Sorry, das kann es nicht sein.
Du machst einen riesigen Fehler, indem du dich nur daran aufhängst, dass Buschkowsky und doch überhaupt die Deutschen ,,den Ausländern" alles vorwerfen und sie sowieso nicht wollen!
Wir können nicht immer jede Auseinandersetzung und jeden Konflikt einfach als ausländerfeindlich abtun. Schönrednerei und Hoffnung, dass Integration sich von selbst regelt und alle sich von selbst lieb haben, bringt nichts. Es hat Jahrzehnte lang nichts gebracht und es wird nie etwas bringen.
Integration ist eine Aufgabe, die man aktiv angehen muss, die anstrengend ist und die Konfliktbereitschaft ebenso erfordert, wie Pragmatismus!
Frag doch mal freundlicherweise, wenn du solche kennst, Leute mit Migrationshintergrund, die es zu etwas gebracht haben, wie sie dies schafften?
Haben sie es geschafft, indem sie Deutsch gelernt haben, regelmäßig zur Schule gegangen sind, sich Mühe beim Lernen gegeben haben, an der Gesellschaft teil genommen haben usw.... - oder haben sie es geschafft, weil sie immer nur gejammert haben, es würde sie doch eh keiner mögen, weil sie an übersteigerten Ehrgefühlen und konsequent den alten Regeln ihres Heimatlandes festgehalten und sich nur mit ihren Leuten abgegeben haben?
Jetzt mal noch zu dem Vergleich mit tauben Menschen und hörenden Menschen - also das ist doch wohl etwas billig
:DJedem vernünftigen Mensch erschließt sich, dass jemand, der taub ist, ganz einfach aus körperlichen Gründen nicht hören kann. Das ist nicht möglich.
Es ist aber sehr wohl möglich, wenn man Sprechen, Sehen und Hören kann und halbwegs intelligent ist, eine neue Sprache, neue Gesetze und neue Wertvorstellungen zu lernen. Oder minimale Bereitschaft zur eigenen Entwicklung und eigenem Engagement zu besitzen.
Das ist eine Einstellungsfrage, keine Frage von körperlichen Unzulänglichkeiten oder Intelligenz.
Und Neukölln ist nicht Marxloh - richtig, hat auch niemand behauptet. Wie kommst du darauf, einfach mal völlig verschiedene Stadtteile bzw. Städte mit einander zu vergleichen?
Herr Buschkowsky lebt und arbeitet in Neukölln, Berlin. Darauf beziehen sich seine Erfahrungen und Ausführungen, nicht auf die spezifischen Verhältnisse in völlig anderen Städten.