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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

119 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, Nazi, Faschismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 22:57
@richie1st

du wirst aber auch neue rekruten in ihre arme treiben wenn du nen 15 jährigen der mit nem bisschen dummen zeug provozieren will direkt als nazi siehst und ihn ausgrenzt


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:07
@shionoro
wenn hier also ein 15-jähriger über die jüdische weltverschwörung schwadroniert, soll ihm niemand sagen aus welcher ecke derartiges kommt? ich denke gerade wenn man den leuten klar macht, wessen steigbügel sie mit gewissen themen und behauptungen halten, gibt man ihnen die möglichkeit sich selbst zu hinterfragen. das hat erstmal mit ausgrenzung nichts zu tun. soll man ihm jetzt auf die schulter klopfen, oder wie stellst du dir das vor?


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:11
@richie1st

doch, dass sollst du.

Aber du solltest ihnen als Mensch nicht ablehnend gegenüber stehen und z.B. eine feindselige Haltung gegenüber ihnen einnehmen und du solltest dich mit den dingen die er sagt argumentativ auseinandersetzen, und nciht einfach sagen: das ist rechts, du bist doof, hör auf damit.


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:11
@shionoro
das hat aber alles nichts mit entmenschlichung zu tun. neonazis werden nicht entmenschlicht. das ist quatsch, darum gings mir...


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:12
@richie1st

Doch das werden sie zum Teil wie ich bereits schrieb, wegen der Stattfindenden Reduktion und dem Klischeebild was einerseits entmenschlicht, andererseits seine Wirkung erzielt und im Endeffekt das Problem verharmlost


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:12
@shionoro
du hast in deinem EP ein paar verdammt einleuchtende argumente und vielversprechende gedankenansätze genannt. in vielen diesen überlegungen finde ich auch meine gedanken zu dem thema wieder. Allerdings plädiere ich auf die Unbeugsamkeit der sprachlichen Irrungen.
meine gedanken pendeln im groben zwischen den mutmaßlichen bedeutungen von 3 zitaten.

Das erste Zitat stammt vom Mitbegründer der Frankfurter Schule, und es gab denen Wind in den Segeln, die jedliche Form von Authorität, Herrschaft und Unterordnung ablehnen, es bloß dessen als Faschismus zu betiteln.
"Ich habe keine Angst vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten."
T. W. Adorno
Das zweite Zitat stammt von einem italienischen Widerstandskämpfer und weist sowohl auf die Chimärenhaftigkeit des Faschismus hin, als auch auf die Tatsache, dass er selbst nichts weniger als ein Konglomerat seiner Mittel ist, ganz gleich wie man sie dreht, gegen ihn wendet, kehrt oder spiegelt.
"Der neue Faschismus wird nicht sagen: 'Ich bin der Faschismus.' Er wird sagen: 'Ich bin der Antifaschismus.'"
Secondino Tranquilli a.k.a. Ignazio Silone
Und das dritte Zitat stammt von einem der bedeutendsten Philosophen aller Zeiten, dessen Werk selbst ausgenutzt und mutwillig mißverstanden der ersten derart genannten Ideologie als Fundament diente.
Es weist auf die Ohnmacht und Schutzlosigkeit des Verteidigenden hin, im Kampfe dem Angreifer immer ähnlicher zu werden. Gleichzeitig ist dieser Gedanke im Hinterkopf sinnvoll, will man die Adressaten des vorigen Zitats beurteilen.
"Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."
Friedrich Nietzsche
Ich finde es immer selten dämlich, wenn Leute abnicken, "Ja nee, is klar" sagen und dann alles für geklärt und selbstverständlich halten. Gerade solche Begrifflichkeiten, die über die Begrifflichkeiten hinausgehen, kann man mit solch kleingeistriger Denke nicht greifen geschweige denn begreifen.
Faschismus bedeutet ursprünglich wahrscheinlich nicht viel mehr als: "ich hab recht, ich bestimme - um jeden Preis" bzw. "wir haben recht, wir bestimmen - um jeden Preis". Und das macht beinahe jeden von uns hin und wieder zum Alltagsfaschisten. Ein Faschist muss keineswegs ein Rassist oder ein Nationalsozialist oder ein Narzist sein, obgleich Rassismus stets faschistoid ist.
Über Nationalsozialismus liesse sich streiten, hätte nicht die Geschichte dieses schwammige Wort längst über seine bloße etymologische Bedeutung hinweg fest definiert. Ebenso ist es mit Antisemit geschehen, was nach wie vor so manche Haarspalter zum Haare spalten einlädt.
Wenn der Zweck die Mittel heiligt, wenn wir Menschlichkeit und Moral ausklammern, Würde vereinnahmen, während wir sie Anderen absprechen, wenn Andere unter unseren Taten zu leiden haben, sei es Grobschlächtigkeit, Ignoranz, Pedanz, Geltungsbedürfnis oder schlichtweg fehlende Rücksicht, dann liegt Faschismus im Argen. Diese Verhaltensmuster finden sich bereits bei Kindern; man muss sie nur erkennen lernen - und aberziehen natürlich.
Aber darin besteht auch der große Casus Knacksus beim Alltagsfaschismus: man muss ihn sich zunächst erst einmal eingestehen, bevor man etwas gegen ihn tun kann.

Die meiner Meinung nach bedeutendste entlarvende Bezeichnung für diesen kollektiven Wahnsinn, der chauvinistische Grüppchen wohlmöglich immer mal wieder befällt, stammt von Charly Chaplin und heisst "Maschinenmenscnen".


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:23
@shionoro
ich verstehe deinen ansatz, aber du wirst einen überzeugten rechtsextremisten argumentativ nicht dazu bringen alles nochmal zu überdenken. dennoch hat es immer noch nichts mit entmenschlichung zu tun. die nazis haben gruppen entmenschlicht und ihnen das menschsein abgesprochen. ich finde es unpassend nun zu behaupten mit neonazis geschehe heute ähnliches...


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:34
@matraze106

Große Zustimmung zu deinem post.


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:49
@matraze106 die 3 zitate sind zu wage...
zu 1. adorno? wirklich? wie kann man den so missverstehn... es geht darum das sich die mächtigen ein neues schild umhängen und neue handlanger finanzieren. die demokratie wird zum feigenblatt bestimmter bereiche der gesellschaft. besonders krass ist das in den usa, wo im namen der demokratie erlaubt wurde das firmen unbegrenzt geld in den wahlkampf stecken dürfen, die superpacs sind vergleichbar mit den wirtschaftsgrößen hinter den nazis.

die interprettion das demokratie an sich das problem ist, oder das alte faschisten durch diese wendung zu helden werden ist beides bullshit und wird meist von ziehmlich weit rechtsstehenden verbreitet.

2. ist kein sicheres zitat. aber richtig allemal, siehe ANs

3. der darf nicht zitiert werden da er alles und das gegenteil davon gesagt hat.
aber auch der hat (wie immer) recht in dem er vorraussagt das sich die demokratie immer mehr zu einer faschismusform verwandelt.

was ja nicht so ganz falsch ist wenn man bedenkt was unsere aktuelle demokratie und ihre organe so veranstaltet, da endet langsam der von adorno beschriebende prozess.


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

05.09.2012 um 23:53
@25h.nox

und meistens hatte Nietzsche sogar, sowohl wenn er das eine und auch wenn er das gegenteil sagte Recht <:


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

06.09.2012 um 00:00
@shionoro wollen wir uns jetzt on gesagt hat?wirklich darüber unterhalten warum er aus rein logischen gründen IMMER recht hatte, eben weil er alles und das gegenteil davon erzählt hat?
ich denke das ist deutlich zu hoch für allmy---


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

06.09.2012 um 00:16
@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:adorno? wirklich? wie kann man den so missverstehn
adorno wird und wurde ständig missverstanden. nichts anderes habe ich gemeint und geschrieben.
In ihrer Wirkung auf die Studentenbewegung ergänzen Adorno und Marcuse
einander. Mit Adorno ließ sich alles als Faschismus entlarven, mit Marcuse konnte
man sofort aus ihm ausbrechen. Der höchste Notstand rechtfertigte die höchste
Dringlichkeit. Mit Adorno blickte man zurück auf die deutsche Vergangenheit und
blieb fixiert auf Auschwitz; mit Marcuse blickte man tatendurstig in die Zukunft, beseelt
vom Optimismus des Reichtums. Der Rückkehrer Adorno verkörperte die
deutsche Melancholie, der in San Diego lehrende Marcuse repräsentierte den amerikanischen
Optimismus, mit dem sich die junge Generation von ihren Eltern absetzte.
aus "Bildung: Alles was man wissen muss | Philosophie CD 2 | Die Frankfurter Schule - Kritische Theorie" von Dietrich Schwanitz
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:ist kein sicheres zitat. aber richtig allemal, siehe ANs
jup, wees ick. was ist "ANs"?
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:der darf nicht zitiert werden da er alles und das gegenteil davon gesagt hat.
:D


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06.09.2012 um 00:20
@matraze106
Wikipedia: Autonome Nationalisten


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

06.09.2012 um 00:48
@25h.nox
achso. ich glaub, die haben auch schon neue dimensionen angenommen. demonstrierende kiddies mit anonymous-masken und so. so richtig checken die wahrscheinlich nicht wirklich, was sie da treiben. das ist wohl wirklich hauptsächlich dieses "wir gegen die welt"-gefühl, dass die eint, wovon shionoro im EP schrieb. und natürlich nicht zu vergessen: die weichwascher-tour, mit der die auf dummfang gehen.


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06.09.2012 um 00:49
@matraze106 die tragen nicht guy fawkes sondern totenmasken
Wikipedia: Unsterbliche (Rechtsextremismus)


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

06.09.2012 um 00:52
@25h.nox
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:die tragen nicht guy fawkes sondern totenmasken
hey, ich war zeuge. die vereinnahmen mal wieder alles, wie's ihnen passt. ham die ja früher auch schon gemacht. gerade dieser autonome rand, der sich nicht wirklich als rechts fühlt aber national gibt.


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

06.09.2012 um 01:18
@shionoro

Wir haben größere Probleme, als die Nazis. Lass sie doch einfach Nazis sein und scheiss drauf.
Wenn die keine Beachtung finden, dann lockert das ihre Identität sowieso auf


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

06.09.2012 um 06:54
@shionoro
Ich verstehe weder, warum die Bezeichnung Nazi jemanden entmenschlicht, noch warum es angeblich durch diesen Begriff quasi verhindert wird, sich mit der Ideologie, die Nazis, Rechte, Glatzen, etc. vertreten, auseinander zu setzen. Es gibt für alles Bezeichnungen......mich bezeichnet man als Alleinerziehende....entmenschlicht mich das? Deiner These zufolge auf jeden Fall, deshalb ist es in meinen Augen lächerlich, über solche Begrifflichkeiten, die nur dazu dienen, jemanden, einen bestimmten Aspekt seines Lebens/Denkens betreffend, zu kategorisieren......ihn aber keinesfalls als kompletten Menschen beschreiben.....
Es ist müßig, über so etwas zu diskutieren.....oder entmenschlicht es Dich, wenn Du Dich selbst als Veganer (somit ja auch einer bestimmten Ideologie folgend) bezeichnest? Es ist Schwachsinn. Und bedeutet nicht automatisch, den Menschen nicht mehr zu "sehen" oder über seine Denke mit ihm nicht mehr zu diskutieren.


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

06.09.2012 um 21:36
@matraze106

ja der faschist in einem selber ist immer aktiv. aber man will ihn vergessen und hofft dass er begraben bleibt. aber wie vieles im leben ist das wohl nicht so einfach. dagegen hilft wohl wirklich nur sich stellen und die sachen immer wieder überdenken. das problem ist dass das ein haufen endloser arbeit ist. das ist auch die gefahr. wenn man nicht aufpasst gewinnt er die oberhand, weil der faschismus sich von angst und hass speist. wenn die emotionen mal im gang sind ist es schwer zu stoppen. da kann aus einem kommunisten ganz schnell ein faschist werden. Wenn das denken ausgeschaltet wird regiert der faschismus. vielleicht liege ich aber auch mal wieder ganz daneben.


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Der Begriff des Nazis - Eskapismus?

06.09.2012 um 22:54
@Tussinelda
zwischen "nazi" und "alleinerziehende" liegen welten!
der begriff "nazi" ist nicht nur wie "idiot" eine beleidigung, sondern gleichermaßen eine bankrotterklärung bezüglich der sozialkompetenz. zudem ist das wort in vieler ohren gleich einem alarmierenden fingerzeig: der ist gefährlich.
es entmenschlicht dahingehend, dass es einen menschen als nicht-zu-der-gesellschaft-gehörig verortet. wahrscheinlich sind nur noch wörter wie "psychopath" alarmierender.
die entmenschlichung geschieht in vieler hinsicht auch bei ganz anderen wortfindungen im alltag. "humankapital" dürfte eines der besten beispiele sein.
aber wenn man's genau nimmt, tut jede vereinnahmung, von "emo" bis "hiphopper", jede identifikation, von "gelehrter" bis "wissenschaftler", ihr übriges.
wir sind weltmeister im beurteilen und urteilen über andere, während wir noch nicht mal wirklich wissen, wer wir selber eigentlich sind.
Unsere Meinung, daß wir das andere kennen, ist das Ende der Liebe, jedesmal, aber Ursache und Wirkung liegen vielleicht anders, als wir anzunehmen versucht sind – nicht weil wir das andere kennen, geht unsere Liebe zu Ende, sondern umgekehrt: weil unsere Liebe zu Ende geht, weil ihre Kraft sich erschöpft hat, darum ist der Mensch fertig für uns. Er muß es sein. Wir können nicht mehr! Wir künden ihm die Bereitschaft auf, weitere Verwandlungen einzugehen. Wir verweigern ihm den Anspruch alles Lebendigen, das unfaßbar bleibt, und zugleich sind wir verwundert und enttäuscht, daß unser Verhältnis nicht mehr lebendig sei. "Du bist nicht", sagt der Enttäuschte oder die Enttäuschte: "wofür ich Dich gehalten habe."
http://punkelfe.blog.de/2010/12/06/macht-bildnis-10124296/

@Billy73
deine fragen gehen weiter als ich es vermutlich dir beantworten kann.
ein guter film, der die tiefe und die menschlichkeit im hiesigen subjekt allen übels hinterfragt und erforscht, ist meiner meinung nach dieser hier.
https://www.youtube.com/watch?v=hpuA5PcjCh4
(ganzer film auf deutsch ist auch auf youtube zu finden ;) )


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