Dann hole ich mal etwas aus. Das ist ein Grundprinzip menschlicher Organisationsform.
Die Einheitsbildung fängt bei der Familie an, geht über den Freundes und Bekanntenkreis hinaus auf die Dorf/Stadt Ebene, und dann kommen regionale Einheitsformen, in manchen Ländern dann bis hin zur Bundesstaaten/Bundesländern, dann kommt der Nationalstaat.
Das geht dann weiter, die nächst höhere Einheitsform sind Staatengemeinschaften, wobei diese sich überwiegend innerhalb eines Kulturraums entwickeln, logischerweise.
Und in der höchsten Ebene gibt es die Einheit der gesamten Menschheit, auch bekannt als Globalisierung was auch in solchen Organisationen wie der UNO sein poltiischen Ausdruck findet.
Dabei kann man beobachten, das die höheren Einheitsformen der Menschen schwammiger und instabiler sind.
Beispiel: Die Frage was alles zur europäischen Kultur gehört ist nicht so eindeutig und stabil wie die Frage nach der deutschen Einheit.
Das kann man noch fortführen wenn man hinterfragt was deutsche Kultur und deutsch sein wirklich auszeichnet, dagegen ist die Familienzugehörigkeit eine eindeutigere Sache.
Die Stabilität der Einheit nimmt nach oben hin also ab.
Hinzu kommt ein Prozess der die Stabilität der Einheitsformen immer weiter verbessert, von unten nach oben. Man kann auch sagen die Globalisierung verstärkt sich.
Während unsere Vorfahren noch in einzelne nomadischen Gruppen und Stämme verteilt waren und es manchmal zu Bündnissen kam, die auch immer wieder zerbrachen und neu entstanden, haben wir heute stabile Nationalstaaten.
Anders gesagt, Deutschland ist keine vorübergehendes politisches Bündnis wie früher zwischen Stadtstaaten sondern eine Einheit die im heutigen Verständnis für die Ewigkeit definiert ist.
Wohin die Zukunft geht, kann man an solchen Staatengemeinschaften wie der EU erkennen.
Selbst wenn die EU völlig zerfällt wird eine solche Struktur wieder entstehen, es geht so lange weiter bis die Einheit stabil ist.
Europa ist da auch führend muss man sagen, der Nationalismus und der moderne Nationalstaat entstand in Europa kann man sagen bzw. erreichte hier eine besonderen Höhepunkt in seiner heutigen Form die für viele außerhalb Europas zum Vorbild wurde.
Da ist es auch nicht erstaunlich das in Europa auch die nächste Transformation am höchsten entwickelt ist:
die EU.
Daran erkennt man übrigens auch das die Ablehnung gegen die Idee einer Vereinigten Staaten von Europa eine eher Rückwärts gewandte Haltung ist die keine sichere Zukunft hat, ob mit oder ohne Wirtschaftskrisen, ob mit viel oder wenig EU Demokratie... ob mit Zerfall in 10 Jahren und neu Entstehung in 50 Jahren... diese Form der Staatengemeinschaft, wie die EU, wird sich durchsetzen, so wie sich der Nationalstaat durchsetzte und heute kaum ein Deutscher sich von Deutschland lösen will oder kann.
So gesehen kann man wohl sagen, das in den nächsten Jahrhunderten oder Jahrtausenden die Kulturräume sich zu einer neuen Form des Staates entwickeln werden.
Wie die Grenzen letztendlich ausschauen und welche Kulturräume genug einheitliche Identität und Stabilität besitzen um als Einheit zu existieren, das wird sich noch zeigen, genau wie einige Nationalstaaten zerfielen und manche bis heute existieren.
Und der Westen ist wie sonst in vielen anderen Dingen in den letzten Jahrhunderten darin führend.
Ob nun die EU oder das NATO Bündnis das überwiegend die Staaten der westlichen Kultur einschließt.
Daran ändert sich nichts wenn aus strategischen Gründen es ein paar Ausnahmen gibt.
Die Schlussfolgerung davon zum Thema wäre:
An erster Stelle müssen die muslimischen und sonst irgendwie kulturell nahe stehenden Nachbarn von den Opfern in Birma Solidarität zeigen, dann die muslimischen Länder insgesamt, weil sich dieser Kulturraum stark durch Religion definiert. Und erst dann kommt die Verantwortung der Menschheit.
Man kann nicht von unrealistischen Wünschen ausgehen das doch bitte die gesamte Menschheit immer volle Solidarität zeigen sollte. Das wird nicht geschehen weil Menschen für ihre nächsten "Verwandten" (kulturell, politisch, ethnisch) mehr Solidarität empfinden. Das liegt in der menschlichen Natur begründet. Und auch weil alle Menschen sich nicht lieb haben auf dieser Erde sondern Konkurrenten oder sogar Feinde sind.
Wenn Kommunisten vertrieben werden hätte der Westen im kalten Krieg auch nicht gedacht Mensch da müssen wir doch mal helfen den armen Kommunisten.
Das heißt nicht das die Menschheit nix tut, das heißt nur das man von den eigenen Leuten mehr Hilfe erwarten kann.
Genau so wie auch die UNO zwar um gegenseitige Diplomatie bemüht ist, aber die UNO wird Deutschland nicht verteidigen im Kriegsfall, sondern die NATO. Weiter gedacht muss man sich vor allem auf die eigene Armee verlassen können.
Folglich liegt der größte Vorwurf meiner Meinung nach gegen die muslimischen Regierungen die zu wenig für die Sicherheit ihres Kulturraums tun.
Ist doch lächerlich das da jetzt andere einspringen sollen, braucht man sich nicht wundern wenn der Westen mangels politischer Interesse kein großen Reiz hat die Menschenrechtsverletzungen dort anzuprangern und zu helfen. Es wird auch keine erzwungene Demokratie kommen.
Oder sollte vielleicht China helfen? Russland? Oder noch idealistischer am besten ALLE.
Sanguinius schrieb:Deutschland ist auch mit dem Iran in der UNO. Was sagt uns das jetzt genau? Kulturelle Gemeinsamkeiten?
Ja Iraner und Deutsche haben kulturelle Gemeinsamkeiten weil es Menschen sind die alle Gemeinsamkeiten haben. Für die UNO reicht es, weil die UNO von allen Ebenen der Einheit wohl die gröbste von allen ist. Dagegen dürfte es dem Iran schwer fallen in ein Staatengemeinschaft aufgenommen zu werden das überwiegend westliche Staaten umfasst, da besteht momentan eher Kriegsgefahr
:D