oldzambo schrieb:Also ich hatte den Eindruck, wir haben hier solide gewirtschaftet und haben jetzt in der Kriese einen gewissen Handlungsspielraum
Und genau das soll der Bundesbürger leider auch glauben und der Großteil tut das auch. Denn wer hat schon Ahnung von der EZB oder Geldwirtschaft? Wer kennt schon die Verträge der EU hinsichtlich der Geldwirtschaft, die untersagen, dass die Notenbanken Staaten finanzieren dürfen? Wer weiß, wieso es derartige Verträge gibt und wieso sie zwingend notwendig sind? Und wer weiß schon, dass diese Verträge praktisch ausgehebelt wurden? Aber das mag hier auch zu kompliziert sein.
Aber vielleicht denkst du mal darüber nach, was es bedeutet, wenn die Geldmenge in der Eurozone mittlerweile fast das 4x von dem beträgt, was sie nach! der Finanzkrise von 2007/2008 betrug. Was bedeutet das z.B. in Bezug auf die Stabilität der Renten oder deines eigenen Einkommens? Denn die sind in den letzten 10-15 Jahren nicht durch wundersame Hand derartig gestiegen. Wie viel Kaufkraft hat dein Einkommen noch in Relation zu den Vermögenswerten, z.B. Immobilien? Vielleicht dämmert es dir dann, dass möglicherweise gar nicht so solide gewirtschaftet wird und du längst die Zeche für diese Geldpolitik zahlst, ohne es konkret zu merken.
oldzambo schrieb:Dass wir jetzt auch für ander mithandeln, die nicht solide gewirtschaftet haben sondern eine wünsch-dir-was-Regierung gewählt haben (Italien) ist ärgerlich, ob es notwendig war, kann ich ehrlicherweise nicht beurteilen, die Effekte sind zu komplex
Nennt sich Institutionenökonomik und ist gar nicht so komplex. Wenn eine Volkswirtschaft für die eigene Ausgabenpolitik nicht haftet, macht es wenig Sinn zu sparen oder Reformen anzustreben.
oldzambo schrieb:aha, die Klimakriese gibt es also gar nicht
Den Klimawandel gibt es, die Klimakrise in der Eurozone, die es interessanterweise mal wieder nur mit Konjunkturprogrammen in Billionenhöhe zu lösen gilt - die gibt es nicht, nein. Die Eurozone spielt eine viel zu unbedeutende Rolle gemessen am weltweiten CO² Ausstoß, als dass Investitionen in Billionenhöhe und die Umverteilung von unten nach oben bei gleichzeitiger Verarmung großer Teile der Bevölkerung gerechtfertigt sind. Es ist aber hochinteressant, dass man einfach nur Klima schreien muss und schon nickt es jeder ab und niemand interessiert sich eigentlich dafür, wo diese Gelder eigentlich hingehen und wieviel Geld das eigentlich ist, über das hier geredet wird und welche Konsequenzen diese Geldpolitik eigentlich hat. Noch nie war es so einfach, so viel Geld hin- und herzuschieben ohne dafür irgendwie Rechenschaft ablegen zu müssen.
oldzambo schrieb:ja klar, die schwarzen, die gelben, die roten, alle haben fröhlich Bullshit gebaut in ihren Regierungszeiten, Geld zum Fenster rausgeschmissen, Scheiße gebaut, die sich zum Mond türmt. Aber bei den Grünen geht's eindeutig schneller! Is eh klar, und ... absolut logisch!
Wart's ab. Um es mal einfach auszudrücken. Bei jedem vernunftbegabten Menschen müssten eigentlich die Alarmglockeln klingeln, wenn derjenige, der solide wirtschaftet, wenig Risiken eingeht und Rücklagen bildet, derjenige ist, der am Ende das Nachsehen hat und diejenigen, die keinerlei Rücklagen bilden und mit vollem Risiko arbeiten, die Profiteure sind - zumindest kurz- bis mittelfristig. Diese Mentalität hat damals die Immobilienkrise in den USA ausgelöst, hat dort aber nur einen Teil der Wirtschaft getroffen mit dennoch verheerenden Folgen. Dieses Mal greift diese Mentalität aufgrund der Niedrigzinspolitik und der Geldschwemme notgedrungen deutlich weiter.
Vielleicht überraschen mich aber auch die Grünen und sie weisen auf diese Probleme hin und fordern möglicherweise ein Ende der Staatsfinanzierung durch die EZB, eine gesündere Zinswirtschaft mit solider Verzinsung und eine Einhaltung der Maastrichter Verträge innerhalb der Eurozone. Ich glaube jedoch, dass das Gegenteil der Fall sein wird.