Islamkritik bei Allmy, unmöglich!
13.03.2005 um 14:20
Von Allah zum Terror?
Von Hans-Peter Raddatz
Einführung als Vorabinformation
Herbig-Verlag 9/2002
Es bedarf nicht der Septemberkatastrophe von New York, um die Feststellung zu treffen, daß die Begegnungen des Islam mit dem Westen ein historisch gewachsenes und auch aktuell dringliches Diskussionspotential aufgebaut haben.
Seit Jahrzehnten entwickelt sich allerdings in Europa, speziell in Deutschland, unter massiver Mitwirkung der Wirtschaft und Medien eine eigentümliche Formation, die unter dem Anspruch, einen „interkulturellen Dialog“ zu führen, tendenziell eher islamische Interessen wahrnimmt. Es treten Repräsentanten der Politik, Kirchen, Universitäten etc. auf, die den Islam und seine politischen Ziele mit wachsendem Nachdruck als eine Art „Friedenspaket“, als besondere „Bereicherung“ der multikulturellen Zukunftsgesellschaft vermarkten.
In endlosen Wiederholungen richtet diese lobbyartige Vertretung an eine durchaus gutgläubige, allerdings z.T. skeptische bzw. desinteressierte Öffentlichkeit die Forderung, an bestimmte „Wahrheiten“ zu glauben: daß der Islam tolerant sei, u.a. weil er in Spanien tolerant gewesen sei und Minderheiten schütze, daß er der Frieden selbst sei, weil angeblich schon das Wort Islam „Frieden“ bedeute (arab.: islam = Hinwendung, Unterwerfung) und daß daher die Muslime sich ganz auf ihre Religion konzentrierten sowie an die freiheitliche Grundordnung hielten, weil schon im Koran die Demokratie grundgelegt sei. Darüber hinaus wird betont, daß der Islam den Westen wissenschaftlich ganz wesentlich befruchtet habe, daß er seine Frauen ehre und nicht unterdrücke, daß das Abschlagen von Gliedmaßen und Köpfen gewachsenes Recht „des Islam“ sei, daß „der Islam“ keine Gewalttradition habe, und daß daher der terroristische Islamismus mit dem „eigentlichen“, nämlich dem toleranten, friedlichen Islam nicht zu verbinden sei, sondern ihn eher „mißbrauche“. Aus diesen und anderen Gründen könne man insgesamt also auch an den einen, weitgehend gleichen Gott glauben, weil man schließlich u.a. aus der gleichen, „abrahamitischen Wurzel“ hervorgehe.
Diese Aussagen, die seit vielen Jahren die Runde machen, und durch weitere, ähnliche Stereotypen ergänzt werden können, stehen in so absurdem Kontrast zu Geschichte und Wirklichkeit, daß sie demjenigen, der wissen will, was den Islam „eigentlich“ ausmacht, eher als Gegenindikator dienen können. Mit anderen Worten: Die Botschaft dieses „Dialogs“ trägt alle Merkmale einer Ersatzrealität, einer kognitiv starren und dabei offenbar heilsträchtigen Fiktion, die allerdings politisch nicht ohne Brisanz ist. Denn aus Sicht der Informationswissenschaft hat eine solche Verfaßtheit mit Denken im herkömmlichen Sinne nichts mehr zu tun. Man spricht hier von einem „Kristall“, in dem sich Information statisch wiederholt und daher zu Desinformation werden muß, weil ihre Starre unfähig ist, irgendeinen Beitrag zur Entwicklung einer Umgebung zu leisten, die sich ihrerseits fortlaufend dynamisch entwickelt.
Auch den „Rauch“, den Gegenpol im informatorischen Spektrum, bietet uns der „Dialog“ in reichlichem Umfang an. Hier handelt es sich um eine anonyme und strukturlose Vielzahl von möglichen Einzelangaben, die allerdings nicht konkret benannt werden. In einem binären „Denken“, das nur zu Starre oder Auflösung fähig scheint und nicht informiert, also zwischen den Polen nicht analytisch vermittelt, betonen die Lobbyisten des Islam, daß dieser selbst kein „Monolith“ sei, sondern sich in so viele Facetten und Aspekte teile, daß von „dem Islam“ eigentlich keine Rede sein könne und daher vom Islamismus strikt zu trennen sei. Ab dem 11. September sah man sich allerdings genötigt, diese „Methode“ auf den Islamismus auszuweiten.
Nun hieß es auch hier, daß es innerhalb des Islamismus eine Vielzahl z.T überaus friedlicher Strömungen gebe, die es unmöglich machten, von „dem Islamismus“ zu sprechen. Welche Aspekte es nun „eigentlich“ sind, die „den Islam“ und „den Islamismus“ so vielfältig, friedlich und bereichernd sein lassen, blieb indessen weiterhin undiskutiert. Ebenso blieb ungeklärt, wieso eine Religion - im Gegensatz zu beispielsweise Buddhismus und Hinduismus - einer eigens für sie eingerichteten Lobby und deren umfassenden Fürsprache bedarf, wenn ihr hervorstechendes Merkmal eine ebenso umfassende Friedensfähigkeit und Toleranz ist, die sie „eigentlich“ zum Selbstläufer, zum moralischen Renner der westlichen Moderne machen müßten.
Der produktive Bereich zwischen den Polen „Kristall“ und „Rauch“, in dem ansonsten Information erzeugt, verknüpft, geprüft und zu einer brauchbaren These verarbeitet wird, bleibt im „Dialog mit dem Islam“ auffällig ungenutzt. So verbindet denn alle „Deutungseliten“ in Politik, Kirchen, Medien, „Wissenschaft“ etc. das gemeinsame Kennzeichen, diesen für einen emanzipierten Dialog unverzichtbaren Bereich strikt zu meiden und dabei jedes konträre Argument aggressiv abzuwehren, weil ihre Botschaft zwar eine logische, aber keinesfalls eine finanzielle Fiktion darstellt.
Die fundamentale Wahrheit des „Dialogs“ besteht in ihrem doppelten Dogma, daß der Islam tolerant ist und Islam sowie Islamismus, obwohl es sie „eigentlich“ nicht gibt, streng getrennt werden müssen, wobei sie selbst nicht beschrieben werden können, weil sie von überwältigender Vielfalt sind. Alle einschlägigen, gesellschaftlich massiv gesponsorten Publikationen und Veranstaltungen basieren auf dieser ihrerseits radikalen Doktrin, die jeden Einwand als „Feindbild“ wertet und ihre Behauptungen gern mit der Zusatzfloskel „nicht alle“ in einen noch nebulöseren Bereich zieht. Indem „nicht alle“ Muslime extrem sind, „nicht alle“ dem Islamismus folgen, „nicht alle“ im Koran die einzige Richtschnur sehen, „nicht alle“ ihre Frauen schlagen und schließlich „nicht alle“ überhaupt dieses oder jenes befürworten oder verwerfen, lassen sich zwei wesentliche Tendenzen verschleiern - das Vorrücken der shari’a, der Gesetzesregeln Allahs, im islamischen Raum und ihrer durchweg islamistischen Vertreter in Deutschland und Europa.
Wissenschaft ist dagegen ein offener Prozeß, in dem relevante Information zu Thesen verarbeitet wird, die sich der Überprüfung, möglicherweise der Widerlegung oder auch „Falsifikation“ (K. Popper) stellen. Dieser Prozeß trägt nicht nur dem Wandel der modernen Lebensumstände Rechnung, er läßt auch gegenläufige Thesen zu, die wiederum zur Veränderung der geltenden Weltsicht führen können. Die Entwicklung des Wissens lebt also von der Vielfalt des Geistes, die auf den Fortgang der Erkenntnis einwirkt. Im „Dialog“ steht alles „Wissen“ über den Islam und seine Folgen in der laufenden Zuwanderung bereits unverrückbar fest. Indem sich seine Vertreter der sachbezogenen Information strikt verschließen, signalisieren sie den Abschied von herkömmlicher Logik, offenbaren allerdings auch eine tiefe Furcht, die häufig in Aggression ausgreift, wenn ihrem Dogma zugemutet wird, sich den historischen und aktuellen Fakten des Islam zu stellen.
Wer dem fiktiven Idealislam der Dialogdiener den real existierenden Islam der aktuellen Lebenswelt gegenüberstellt, begegnet einer ganzen Reihe von Mustern, die ihrerseits inzwischen zu einem stereotypen, wenngleich politisch problematischen „Kristall“ erstarrt sind. In der Skala reflexhafter Aggression kann er u.a. wählen zwischen „Arroganz, Polemik, obskuren Quellen, ‚gnadenloser’ Objektivität, Schüren von Ängsten und/oder Feindbildern, Euro- oder Christozentrismus, Hetze, Volksverhetzung, Rassismus, Rechtsradikalismus“ etc. Der „Dialog“ offenbart damit seinerseits ein Feindbild, das sich in seinem absoluten Geltungsanspruch gegen zwei Gruppen richtet: diejenigen, welche die historischen und aktuellen Fakten des realen Islam beschreiben und der Bevölkerung mitteilen, und diejenigen, welche durch ihre simple Existenz die Ausbreitung des Islam in Europa behindern - die Bevölkerung selbst.
Da Wirtschaft und Politik - aus ihrer Sicht legitime - Profit- und Machtinteressen verfolgen, besteht hohes Interesse an einer massierten und dabei reibungslosen Zuwanderung. So verfügt der „Dialog“ über erhebliche Mittel und lukrative Posten, die eine interne Konkurrenz- und externe Aggressionsbereitschaft zu einer Dynamik mit nach oben offener Skala erzeugen. Damit erfüllt er allerdings klassische Bedingungen einer totalitären Ideologie, die auffällige Parallelen zum Faschismus, wenn nicht sogar zur konkreten Praxis der National-Sozialisten aufweist:
Er vertritt eine fiktive Realität, die er mit klaren Feindbildern und charismatischen Aktionsfeldern, d.h. mit wachsender Konkurrenz und eigenen Strukturen ausstattet. Die Islamlobby baut Parallelapparate in Gestalt von Ämtern und Tätigkeiten auf - z.B. unter den Begriffen des „Dialogbeauftragten“ oder „Kulturreferenten“ - die in offizielle Funktionen eintreten und den Staat als Repräsentanten des Volkes tendenziell verdrängen. Dies wird seit langem deutlich, indem man zum Erhalt der hier gebildeten Machtansprüche, die sich symbiotisch mit den Interessen des Islam verbinden, das demokratische Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung als „Ängste“, „Vorurteile“ oder „Feindbilder“ unterläuft und Widerstände gegen ungeprüften Moscheenbau als „Intoleranz“ ausweist. Ebenso bleibt Artikel 4 des Grundgesetzes (Religionsfreiheit) auf seine Anwendbarkeit ungeprüft, obwohl diverse Verfassungsschutzstellen erhebliche Teile der Islamvertretungen als staatsgefährdend einstufen.
Wie die nachfolgenden Betrachtungen verdeutlichen, handelt es sich bei den islamischen Lehren um ihrerseits feststehendes, unveränderbares „Wissen“, das sich in vielen Phasen der Geschichte und Gegenwart unter dem Banner des djihad (Heiliger Krieg) mit Gewalt Geltung verschafft hat. In den letzten Jahrzehnten erlebte das Gesetz Allahs (shari’a) in seinem Raum eine vitale Renaissance, die im Westen mit Begriffen wie Fundamentalismus und Islamismus nur an der Oberfläche erfaßt wurde. Die zentralen Kriterien der islamischen Existenz sind der Ritus, der Kampf für die Einheit und Ausbreitung der islamischen Gemeinschaft, die Ausbeutung fremder Vermögen und die Macht, welche diese Triade aus Kult, Kampf und Kapital sichert. Was dem Westen als „Fundamentalismus“ erschien, ist die muslimische Erkenntnis, sich im Prozeß globaler Modernisierung letztlich nur den eigenen Regeln, eben dem Gesetz der shari’a, unterwerfen zu können.
Die erfolgreichste Vertretung dieses Schariatismus bildet seit langem die Muslimbruderschaft. Mit offenen Politik- und Sozialvereinen sowie verdeckten Terrorgruppen betreibt diese schon 1928 gegründete Gruppierung die Strategie von „Gemäßigten“, die sich konstruktiv gegen die jeweils aktivierten, „extremen“ Kräfte abhebt, und eine ganze Reihe islamischer Länder, z.B. Algerien, Ägypten, Sudan, Pakistan, konkret unterwanderte. In Deutschland ist der Geist dieser Gemeinschaft in „Islamvertretungen“ wie dem arabischen „Zentralrat der Muslime“, der türkischen „Milli Görüsh“ (Nationale Weltsicht), in den „Islamischen Zentren“, im Moscheenbauverein DITIB und etlichen anderen tätig. Unter der Camouflage einer pseudo-demokratischen Propaganda sind sie alle untereinander verknüpft, setzen mit immer gleichen, „gemäßigten“ Argumenten einen enormen Moscheenbau durch und verwirklichen somit langfristig unbehelligt die Interessen eines schariatischen Islam - die Installation der islamischen Gesellschaft unter islamischem Recht.
Es versteht sich von selbst, daß die deutsche Islamlobby diese Kräfte harmonisch ergänzt. Da die eigene Kultur ohnehin vehement abgelehnt wird, gehören „intolerantes“ Christentum und die „Tradition“ einer europäischen Pauschalgewalt ebenso zum Reflexarsenal dieser Ideologie wie der obligate „Kolonialismus der Menschenrechte“. So wie man sich mit diesem Begriff massiv vom Menschenrechtskonzept der Vereinten Nationen verabschiedet, das auf der Würde des einzelnen Menschen aufbaut, nähert man sich dem Kollektivkonzept des Islam an, das auf dem Koran fußt, „Menschenrechte“ nur in der Unterwerfung unter die shari’a erkennt und somit die Religionsfreiheit ausschließt.
Diese Sicht beginnt, sich perspektivisch in deutsches Rechts- und Verfassungsdenken zu verlängern, wo man inzwischen über die parallele Geltung „anderer Normen“, nämlich schariatischer Grundsätze, nachdenkt.2 Mit einem „Dialog“ in der humanistischen Tradition Europas, die eine sachliche Information und damit das Gemeinwohl anstrebt, verbindet diese Ideologie offenbar nichts. Viel eher wird eine wachsende Verachtung gegenüber dem Grundgesetz erkennbar, indem die Dialogdiener diejenigen diffamieren und verhöhnen, die eine emanzipierte Diskussion des Problems einfordern. Wer die verbrieften Interessen der Mehrheit vertritt, landet an den „Stammtischen“ der Gestrigen, die noch der „populistischen Illusion“ (lat.: populus = Volk) nachhängen, daß „alle Staatgewalt vom Volke ausgeht“ (Art. 20/2), ganz zu schweigen vom Recht des Widerstands gegen jeden, „der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen“ (Art. 20/4).
Die schariatistische Aktionsgemeinschaft aus westlichen Proislamisten und islamischen Politaktivisten wird also beizeiten beweisen müssen, daß die Aushöhlung der Demokratie nicht ihr vorrangiges Ziel darstellt. Zuvor allerdings zwingt sie der Wahrnehmung ihres Publikums einen Meinungsfokus auf, in dem nur einige, vor Analyse geschützte Aspekte zugelassen sind. Wie der Leuchtkegel im Theater sich auf bestimmte Akteure richtet und ihre Umgebung in unbestimmtes Dunkel taucht, so hebt der „Dialog“ die leuchtende Fiktion eines toleranten Islam hervor, die immer mehr zum Fetisch oder Machtmittel derer wird, die ihn sich aus unkritischer Denkverarmung, Überzeugung, Opportunismus oder konkretem Herrschaftsanspruch aneignen.
Der im erstarkenden Schariatismus besonders gebräuchliche Begriff des „djihad“ erfährt hier eine gezielte Auflösung, indem sich die gewachsene Funktion als Heiliger Krieg, Mord und Zerstörung im Kampf gegen den Unglauben hinter dem Schleier einer „Anstrengung im Glauben“ verbirgt. Damit soll der Öffentlichkeit suggeriert werden, daß sich jeder Muslim um die rechte Seelenverfassung bemüht, die letztlich immer wieder nur „Frieden“ und „Toleranz“ im Auge hat. In einer für sich selbst und die Fachschaft seltenen Einsicht merkte der Orientalist J. van Ess ein solches djihad-Verständnis als Beweis dafür an, „daß Exegese zu allem fähig ist.“ 3 Die Islamlobby, die sich somit durchaus - statt der Muslime - zu einer Art „Euro-Islam“ formieren kann, strebt mit ihren islamistischen Schützlingen ein gemeinsames Ziel an: statt einer Integration der Muslim-Gemeinschaft deren Installation in ihrer authentischen, autonomen Form. Damit erschwert sich allerdings auch ihre Pflicht, nicht zugleich zum Sprengsatz der demokratischen Gesellschaft zu werden.
Denn wer den Islam und seine Erscheinungsformen, wie unklar man sie der Bevölkerung auch präsentieren mag, primär als tolerant und friedlich darstellt, muß neue, undemokratische Standards der Politik entwickeln. Er muß sich mit den unverzichtbaren Grundlagen des Islam solidarisch erklären, die einen absoluten Alleinanspruch erheben und letztlich schariatische Bedingungen anstreben, d.h. selbstgeschaffene Gesetze und Institutionen verteufeln, Täuschung und Betrug zu religiösen Tugenden erheben, Andersgläubige auspeitschen und töten, Straftäter verstümmeln, Frauen ins Unsichtbare verbannen, Ehebrecherinnen steinigen, Homosexuelle lebendig begraben sowie die Vernichtung Israels und schrankenlosen Antijudaismus predigen.
Damit kann sich wie bisher auch eine Zuwanderung fortsetzen, die der Wirtschaft zwar den obligaten Lohnsenkungseffekt und große Teile des islamischen Rohöl- und Konsummarkts sichert, der Bevölkerung jedoch eine Gegenleistung für unentwegt geübte „Toleranz“ vorenthält und - wie im Jahre 2002 - ihren Fortbestand auf Verfassungsbruch „gründet“. So direkt heute jeder Arbeitnehmer mit „Effizienz“ für das Verlustrisiko seiner Beschäftigung verantwortlich ist, so direkt haftet die „Toleranz“ mit dem „Besitzstand“ der Gemeinschaft für das Gesamtrisiko des Islam, ohne von der nun zutage tretenden, inkompetenten Vormundschaft und Kasinomentalität des „Dialogs“ zur Mitsprache über die eigene Zukunft zugelassen zu werden.
Unsere nachfolgenden Betrachtungen sollten sich also nicht nur mit dem hier sichtbaren, undemokratischen Machtanspruch, sondern vor allem mit demjenigen Bereich beschäftigen, den der dialogische Leuchtkegel hartnäckig ausspart - mit der Machtdoktrin des Islam sowie ihren politisch-gesellschaftlichen Grundlagen und Auswirkungen. Dabei werden wir unseren eigenen, erweiterten Fokus im wesentlichen auf zwei Aspekte bzw. Fragen richten: Ist eine Tendenz „von Allah“ zur Terrorfähigkeit festzustellen, d.h. ist der djihad, die sogenannte „Anstrengung im Glauben“, gewaltbesetzt und wenn ja, welche Gründe veranlassen die „Verantwortlichen“ im Westen, einer solchen Tendenz in der Verkleidung von „Frieden“ und „Toleranz“ auf eigenem Terrain Vorschub zu leisten? Daran schließen sich weitere, nicht minder wichtige Einzelfragen an.
Über welche „Qualitäten“ müssen in einer Demokratie die Gewählten verfügen, um ihre Wähler über die Kriterien und Folgen der islamischen Expansion täuschen zu können? Welche Veränderungen müssen in Kirchenleuten vonstatten gehen, um zwischen Christentum und Islam „den einen Gott“ zu sehen, der im Koran radikal abgelehnt wird? Welche Eigenschaften müssen Medienleute besitzen, um immer gleiche Beschreibungen und Bilder islamischer Harmonie zu verbreiten? Wie weit muß sich das Denken verengen bzw. psychologisieren, um historische und aktuelle Fakten als „Polemik“ oder gar „Hetze“ zu verstehen, und wie stark müssen islamische „Argumente“ oder auch kommerzielle Motive sein, um christliche Werte, demokratische Rechte und rationales Denken durch eine konsequente Tendenz zur neuen Ideologie des Schariatismus zu ersetzen?
Das Buch gliedert sich in drei Teile mit neun Kapiteln. Der erste Teil beschäftigt sich zunächst mit der Entstehungsgeschichte des djihad, der islamischen Gewaltexpansion, und ihrer Herrschaftslehre. Der Mittelteil beleuchtet den imperialistischen Islam in Europa und stellt ihn der „Europäischen Expansion“ gegenüber, in der sich unterschiedliche Konzepte der Herrschaft und des Lehnswesens ausdrückten. Zudem machte sich hier eine neue Identität geltend, in der wiederum Impulse des Sittengesetzes und wirtschaftliche Antriebe eine bestimmende Rolle spielten. Der dritte Abschnitt schließlich gliedert sich seinerseits in drei Kapitel, die den modernen Machtprozeß im Islam und Westen sowie seine ideologischen und psychologischen Konturen beschreiben. Die Übereinstimmung der hier angebotenen Aspekte mit der westlichen Realität wird erhebliche Beiträge zu einem erweiterten Verständnis der laufenden Expansion des Islam in Europa leisten und Wege anbieten, das polarisierende Reflexdenken des „Dialogs“ zu erklären.
In jedem Falle werden Gesichtspunkte einer beginnenden Islamisierung erkennbar, die sich zu einer selbstverschuldeten Deformation oder gar Spaltung des Westens verstärken kann, wenn sich undifferenzierte Zuwanderung und ideologisches Islam-Marketing weiter fortsetzen. Denn eine Erkenntnis bestätigt die Geschichte, die sich in der gegenwärtigen Expansion zu einem für die westliche Politikform schwierigen Problem ausweitet: die janusköpfige Natur des Islam, die ihr Doppelgesicht nicht nur in der Klammer zwischen Moschee und Staat zeigt, sondern auch in der Klammer zwischen Ritus und Kampf. Diese grundlegende, dem Islam eingewobene Dialektik bildet den Kern unserer Darstellung, die sich daher auf den djihad, den Umgang des Islam mit Macht und Gewalt, konzentriert. Die Religion selbst ist in diesem Kontext nur insoweit relevant, wie sie „der Islam“ als bloße Legitimation der Macht benutzt, eine Funktion wiederum, die der „Dialog“ ebenso stereotyp ausblendet, weil sie den im Islam üblichen, despotischen Machthaber und die „glaubensbedingte“ Abwesenheit von realer Toleranz rechtfertigen muß.
Das letzte Kapitel des dritten Abschnitts stellt eine repräsentative Ergebnisauswahl betroffener Wissenschaften zusammen, deren Erkenntnisstände in erstaunlicher Parallelität in eine gemeinsame Richtung weisen. Ob Soziologie oder Psychologie, Evolutions- oder Kognitionswissenschaft, sie alle bestätigen die „postmoderne“ Tendenz des westlichen Machtprozesses in Richtung einer netzförmigen Neuordnung der Gesellschaft im Gegensatz zu überkommenen, eher baumartigen Hierarchien. Dieser „Strukturwandel“ blieb der umma, der ihrerseits netzartig formierten Gesellschaft des Islam, von Anbeginn erspart, womit eine strukturelle Verähnlichung Europas mit dem Islam in Gegenwart und Zukunft ganz erheblich erleichtert werden kann.
In Netzorganisationen tritt die Individualität zugunsten einer „objektiv verwertbaren“ Funktionalität zurück, in der sich kulturelle Unterschiede graduell abschleifen. Um einen optimalen „Systemgeist“ des Profits und des Dialogs zu formen, müssen die Menschen selbst zu Modulen des Systems, zu „humanen Automaten“ werden, wie sie die Vision der Neuen Weltordnung, das Projekt einer hierarchiefreien, biologischen „Produktionsmaschine“, in den Blick nimmt.4 Es könnten somit die Weichen gestellt sein zur Herrschaft der Wenigen über die Vielen, d.h. einer Gesellschaft nach dem kleptokratischen Recht des Stärksten, das im djihad, dem historischen Kampf des Islam gegen den Unglauben, seit jeher die Grundlage der Macht bildet. Das Arrangement der Eliten ist dabei alles andere als die oft bemühte „Verschwörung“, sondern die logische Folge eines globalen Prozesses, indem sie sich von Recht und Verfassung zu befreien und, wie in wachsendem Umfang erkennbar, der Korruption, dem organisierten Verbrechen und - dem Terror zu öffnen beginnen.
Den Rahmen für eine solche Entwicklung liefern die Führungsebenen der EU, die im Maße der Globalisierung nicht nur ihren Korruptionsgrad, sondern auch ihren Machtanspruch anheben. Sie fußen zwar auf den einzelnen Demokratien der europäischen Gemeinschaft, haben sich jedoch innerhalb der EU-Strukturen einen zunehmend autonomen Handlungsraum geschaffen, der sich optisch in mediengerechten „Konferenzen“ zum Ausdruck bringt und faktisch der bürgerlichen Mitsprache bereits weitgehend entzogen hat.
Die Macht der EU „legitimiert“ sich mit dem Versprechen, die Zukunft optimal gestalten zu können, und verlangt die Zustimmung der Bürger, ohne ihnen irgendeine Rechenschaft und sich selbst demokratische Institutionen über Ablauf und Kontrolle ihres Wirkens zu geben. Solche Grauzonen politischer „Gestaltung“ haben reale Konsequenzen. Gegenüber den seit Jahren wiederholten Floskeln von „globaler Produktivität“ und „interkultureller Toleranz“ ist der Einzelne zwar inzwischen weitgehend abgestumpft; ihre graduell zunehmende Kontrollwirkung auf seine konkrete Lebenswelt verspürt er jedoch durchaus konkret. Im Begriff des „Besitzstands“, den die neue EU-Macht auf den Prüfstand stellt, spiegelt sich der Pegel der Verzichtsleistung, in welche die Bürger finanziell, rechtlich und kulturell eingetreten sind.
Der ultimativen Kontrollgesellschaft steht allerdings noch ein Problem im Wege: Es ist der von uns so genannte „Plus-Impuls“ des Sittengesetzes, der die Würde des Menschen ausmacht und bei F. Fukuyama als „X-Faktor“ erscheint.5 Es ist jenes dem Menschen eingeschriebene Wissen um die eigene personale, unveräußerliche Individualität, das sich in unabhängig denkenden, westlichen Nichtwählern und Kirchenflüchtern, aber auch in aufgeklärten Muslimen ausdrückt, die im Islam nur eine unattraktive Kommandoreligion erkennen können, solange ihnen das Recht der Religionsfreiheit verweigert wird.
Wie geschildert, nimmt der „Dialog“ bislang nicht die Mehrheitsinteressen wahr, sondern den Schutz des Islamismus, der ein kaum glaubliches Ausmaß unkontrollierten Moscheenbaus, Islamunterrichts sowie terroristischer Ruhe- und Vorbereitungsräume ermöglichte. Wie werden sich indessen die Muslime, die sich in der fitna, in ihrer Tradition des permanenten Machtkampfs und Bürgerkriegs, noch nicht einmal vor sich selbst schützen können, vor den Folgen des „Dialogs“ schützen, wenn sich dessen Propagandanutzen im Westen abschwächt? Da schon der Prophet vor solchen „Freunden“ gewarnt hatte, liegt die Antwort in ihrer Geschichte. Aus der hidjra, dem Wandel der Muslime von passiver Schwäche zu aktiver Stärke, von Geduld zu Gewalt, erwuchs schon im Urmodell von Medina der djihad, der historische, expansive Kampf des Islam gegen den Unglauben, der im Zentrum unserer Betrachtung steht.
Nicht zuletzt „paßt die Glorie der Technik hervorragend zur Glorie der Gewalt“,6 wie sie in der Präzision der in die Türme des World Trade Center einschlagenden Passagiermaschinen perfekt inszeniert wurde.
So ähnelt der „Dialog“ dem „Chamäleon vor dem Spiegel“, jener raffinierten Metapher, mit der die Kognitionswissenschaft den Wandel eines Beobachters beschreibt, der - selbst auf Anpassung programmiert - in seinem Gegenüber umso mehr Aggression sehen muß, je mehr Unterwerfung er signalisiert. Es entsteht eine selbstverstärkende „Kommunikation“, in der sich das Chamäleon des Dialogs zunehmend vom Terror des Islam gelähmt sieht, bis es in der Bindung an die eigene Aggression, in der Furcht vor dem erneuerten Terreur des modernen Westens, völlig erstarrt, weil es sich im Spiegelbild selbst erkennt.
Es fragt sich indessen, welche Ausmaße - im Windschatten dominanter Macht- und Wirtschaftsinteressen - die öffentliche Desinformation über die politischen Strategien des Islam annehmen kann. Es wird nicht nur ein konkretes Gewaltrisiko verschwiegen, sondern auch der rasch abnehmende Grenznutzen der zuwandernden Muslime, die in der globalen Ära der Produktivität keine dauerhafte „Bereicherung“ ohne Berücksichtigung der Grenzkosten bilden können.7 Sie werden allerdings zur Basis einer neuen, erweiterten Herrschaftsform, in der sich westliche, islamische und kriminelle Eliten übergreifend arrangieren. Hier sehen wiederum die Weltordner selbst die Zeit gekommen, die bisherige Form eines starren „Dialogs“, der eine „verschleiernde Akzeptanz“ der Kulturen erreichte, nun in sein exaktes Gegenteil zu überführen, in die Phase der maximierten Information, welche die Kulturen endgültig abbauen und in die technische Konsumwelt überführen soll.8
Im Netz der anthropologischen Umformung, in dem es zukünftig „keine Grenzen zwischen Mensch und Tier, Mensch und Maschine, Männlich und Weiblich“ gibt,9 geraten traditionelle und kulturelle Unterschiede zu sich selbst prophezeienden Unwerten, deren Absurdität umso deutlicher hervortritt, je klarer sie erkannt und beschrieben werden. Wie eine solche Optimierung von Fakten erfolgen und die Beurteilung einer den Islam einschließenden, globalen Netzwerkgesellschaft unterstützen kann, wird in den nachfolgenden Betrachtungen untersucht. Hier geht es weder um ein „Ende der Geschichte“ noch um den „Kampf der Kulturen“, sondern um die Deformierung des Westens, indem dessen Zivilisation einen offenbar unaufhaltsamen Denk- und Bildungsverfall und damit einen biologistischen „Massen-Impuls“ des Unbewußten, einen ins Totalitäre weisenden Trend zu Konsum, Spaß, Kontrolle und - Terror entwickelt. Dieser Impuls könnte geeignet sein, den Menschen von dem zu trennen, was ihn zum Menschen macht, wobei der Islam dem Geschehen in Europa den „interkulturellen“ Treibsatz gibt.
Da dieser sich auf eigenem Terrain nach wie vor mit besonderem Nachdruck zur Geltung bringt, konnten die Erkenntnisse einer Reihe von Experten, die im politisch-aktuellen Teil unserer Untersuchung Pate gestanden haben, mehrheitlich eher nur atmosphärische denn konkrete Verwendung finden. Sie stehen oder standen zu einem erheblichen Teil mit politischen Abteilungen und/oder nachrichtendienstlichen Bereichen in Verbindung, wobei auf muslimische Kontakte besondere Rücksicht genommen werden mußte, weil hier bestimmte Informationen leichter als im Westen auf ihre Quellen zurückgeführt werden können. Dies umso mehr, als diese Kontakte und der Verfasser selbst über gewachsene Verbindungen verfügen, die immer wieder - sozusagen islambedingt - in problematische Situationen in ihren jeweiligen, z.T. überaus instabilen Regionen geraten.
Aber auch für Europa - Deutschland, England, Vatikan - war der Verfasser gehalten, auf mögliche Bezugnahmen zu verzichten, weil sie noch agierende Personen des öffentlichen Lebens, in diversen Aspekten als „Teilmengen“ der Wirtschaft, Schattenwirtschaft und des Islam tangieren. Allen Gesprächspartnern war allerdings - völlig unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft - eine klare, ermutigende Überzeugung gemeinsam, nämlich eine ausgeprägte Abneigung gegen den „Minus-Impuls“ - gegen jene geistige und materielle Korruption, die sich permanent an den Rechten der Menschen bedient. Neben einigen Wissenschaftlern aus betroffenen Fachschaften ist ganz besonders diesen Kontakten für ihre couragierte Offenheit zu danken, die eine unschätzbare Qualität zu vermitteln vermag - die Sicherheit bei der Auswertung, Verknüpfung und Darstellung einer in der vorliegenden Thematik oft problematischen, weil „offiziellen“ Information.
で、遅い平静深い、
容易さの微笑は、
現在の時、すばらしい時を解放する。