Der arabische Aufstand hat jetzt auch Mali erfasst
31.10.2012 um 05:15Ich denke der Westen hat vorallem ein Interesse daran, dass die Terroristen keinen sicheren Hafen kriegen.
Hinzu kommen internationale Stimmen, die massiv vor einer Intervention warnen. An vorderster Front: Jene, die sich in der Region militärisch und politisch auskennen. «Auf internationaler Ebene haben die USA und Frankreich Interessen an einer Intervention, wenn auch teilweise aus unterschiedlichen Gründen», sagt der Afrika-Experte. Den USA gehe es schlicht und einfach darum, Al-Kaida und ihrer in Afrika vertretenen Organisation Aqim Einhalt zu gebieten.Und hier noch die Hauptdarsteller:
Nordwestafrika, Frankreichs Hinterhof
Auch Frankreich und andere Staaten Europas engagieren sich im Kampf gegen den internationalen Terrorismus – auch in Afrika. «Allerdings hat Frankreich in Nordwest-Afrika noch eine ganz andere Agenda, weil es diese Region als seinen Hinterhof ansieht», erklärt Delius. Frankreichs neuer Präsident François Hollande versprach bei seinem Amtsantritt zwar eine neue Afrika-Politik, die nicht mehr so sehr von französischen Interessen geleitet ist. Allerdings sei dieses Versprechen eine rein verbale Übung für Frankreichs Bürger, sagt Delius.
Die Realität sieht anders aus: «Fast zeitgleich verkündete Hollande, man müsse den französischen Einfluss im Niger stärken. Das Land ist wichtig für Frankreichs Energieproduktion», sagt Delius. Damit wird klar: Es geht um knallharte Interessen der französischen Wirtschaft und um die Versorgung mit billiger Energie. «Und die Revolte im Norden Malis kann sehr schnell auf den Norden Nigers übergreifen», sagt Delius. Frankreich muss also eine Gesamtlösung finden.
Paris hat schlechte Erfahrungen gemacht mit Interventionen auf dem afrikanischen Kontinent. So gab es unter Präsident Nicolas Sarkozy zwei Versuche von Geiselbefreiungen, die beide kläglich scheiterten. «Eine allfällige Beteiligung Frankreichs wird sich wohl auf logistische Unterstützung und Ausbildung beschränken. Dabei könnten auf Grund ihrer Afrika-Erfahrung Fremdenlegionäre zum Einsatz kommen», so Delius. In Sachen Ausbildung sind bereits verschiedene andere europäische Staaten sowie die USA aktiv. Sie bilden malische Soldaten in Niger im Anti-Terrorkampf aus.
Frankreich müsse auf vieles Rücksicht nehmen. Denn Paris könne die ohnehin bereits angespannten Beziehungen zu Algerien nicht zusätzlich strapazieren. «Algerien hat mehrmals deutlich gemacht, dass es keine ausländischen Kampftruppen in Nordafrika will», erklärt der GfbV-Experte. Diese Haltung stehe im Zusammenhang mit dem Ringen Algeriens und Marokkos um die Vorherrschaft in Nordafrika.
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«Der Westen hat die radikal-islamischen Kämpfer zu dem gemacht, was sie heute sind. An vorderster Front steht dabei die Aqim», erklärt Delius. Man habe die Aqim mit Lösegeldern zur Freilassung von westlichen Geiseln in der Sahara hochgepäppelt. «Auf diese Weise hat man unbewusst 30 bis 40 Millionen Euro für die Aqim besorgt. Daran waren Österreich, die Schweiz, Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien beteiligt.»
Die wichtigsten AkteureNaja ich empfehle allen mal den Artikel zu lesen:
Aqim: Al-Kaida im Islamischen Maghreb. Die Gruppe hat sich in Algerien gebildet und ist in nahezu alle illegalen Geschäfte in der Sahara verwickelt.
Mujao: Der Mouvement pour l'unicité e le jihad en Afrique de l'Ouest. Die Organisation ist eine Splittergruppe der Aqim.
Ansar Dine: Islamistische Tuareg-Miliz. Ansar Dine will keinen eigenen Tuareg-Staat, sondern in ganz Mali eine strenge Auslegung des islamischen Rechts Scharia durchsetzen. Ansar Dine ist mit Aqim verbündet. Chef der Gruppe ist der Anführer des Tuareg-Aufstands bis 2006, Iyad Ag Ghali.
MNLA: Nationale Befreiungsbewegung für Azawad. Die Gruppe rekrutiert sich vor allem aus Tuareg-Kämpfern, die bis Ende 2011 in der Armee des libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi gekämpft hatten. Die MNLA hat im Norden Malis den unabhängigen Staat Azawad ausgerufen.
Seit einigen Jahren beobachtet die Gesellschaft für bedrohte Völker zudem, dass viel Geld für den wahabitischen Islam in den Norden Malis geflossen ist. «Das Geld stammt hauptsächlich aus Saudi-Arabien, Katar und Oman», so Delius. Die Tuaregs, die schon lange für einen unabhängigen Staat namens Azawad kämpfen, sind sehr besorgt über die zunehmende Ansiedelung von Arabern im Norden Malis, die einen strengen wahabitischen Islam propagieren.Und;
«Es gibt kein gut und böse in Mali. Denn die Polizei, Armee und Islamisten sind eng verzahnt, weil sie zusammen Geschäfte machen», erklärt Delius.Und:
Die GfbV geht davon aus, dass die geplante Intervention ein Drohnenkrieg sein wird, so wie in Somalia (US-Kampf gegen Terror geht weiter – in Afrika). GfbV-Experte Delius gibt allerdings zu bedenken: «Die radikalislamischen Kämpfer sind zwar rasch aus den vier oder fünf Städten im Norden Malis vertrieben. Doch damit ist es nicht getan. Das Problem ist die enorme Ausdehnung und Beschaffenheit des Terrains.» Die Landschaft im Norden Malis ist geprägt von unzugänglichen Berggebieten mit vielen Höhlen, die zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten bieten. Dass es in einer solchen Umgebung schwierig sei, einen effektiven Anti-Guerilla-Krieg zu führen, habe der Krieg in Afghanistan gezeigt.So.. ich denke das sind wichtige Eckpunkte, die man mal genauer betrachten sollte.
Auch Amerika war damals wirtschaftlich fast am Ende. Dieser Weltkrieg hat auch der USA wieder auf die Beine geholfen, aus ihrer Scheiß Depression!Indirekt behauptest du damit, das die USA den 2. WK angezettelt hat.
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Ist doch eigentlich nichts Neues! Und mit VT hat das ganze wenig zu tun.
Prinzeisenherz schrieb:Da gebe ich Dir recht, große Waffenlieferranten verdienen nicht an einem Konflickt wie z.B. wie mit den Tuaregs. Damit geben die sich erst gar nicht ab. Das Geschäft machen die kleinen Waffenlieferranten.Die kleinen Waffendealer haben aber keine Lobby, und nicht die nötigen Mittel um einen solchen Konflikt zu erschaffen. Sie sind lediglich eine Begleiterscheinung, nichtaber die Ursache.
In Maiduguri macht sich Furcht vor Übergriffen breit, nachdem Augenzeugen von einem angeblichen Massaker berichtet hatten. Dabei sollen Angehörige der Armee über 40 junge Männer in der mehrheitlich muslimischen Stadt erschossen haben.
Anwohner sagten, die Soldaten hätten gezielt junge Männer ausgesucht und diese gezwungen, sich mit dem Gesicht auf den Boden zu legen. Dann seien sie erschossen worden.
Die Ecowas-Staaten haben sich auf eine Mali-Truppe geeinigt.http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/3300-Soldaten-gegen-die-Islamisten-in-Mali/story/29002899
«Wir sehen 3300 Soldaten für die Dauer eines Jahres vor», sagte Ouattara nach einem Treffen der Staats- und Regierungschef der Gemeinschaft im nigerianischen Abuja. Die Truppen würden überwiegend aus Ecowas-Ländern kommen, aber wahrscheinlich auch aus anderen Staaten. Er hoffe, dass der UNO-Sicherheitsrat den Einsatz bis Ende November oder Anfang Dezember endgültig billigen werde. Der UNO-Sicherheitsrat hatte die Ecowas Mitte Oktober aufgefordert, Pläne für eine Militärintervention auszuarbeiten.
Die Generalstabschefs der Ecowas-Staaten hatten bei einem Treffen der Aussen- und Verteidigungsminister am Freitag laut Verhandlungskreisen eine Truppe aus 5500 Soldaten gefordert. Mehrere westliche Staaten haben sich bereit erklärt, die Truppe zu unterstützen. Deutschland will sich mit Ausbildern beteiligen.
Glünggi schrieb:Wenn Franzosen in Mali aufmarschieren gibts Theater mit Allgerien.das muss keine schlechte sache sein, wenn sich die algerische regierung profilliert dann führt das bestenfalls dazu das sie gestärkt wird, was ein islamisten problem in algerien verhindern hilft.
Malier demonstrieren gegen religiösen Extremismus
Mehrere Tausend Menschen sind in der Hauptstadt Malis auf die Strasse gegangen. Die Teilnehmer forderten einen «authentischen Islam», der auf Toleranz und Frieden basiere.
Zu der Kundgebung in Bamako, der Hauptstadt Malis, hatten muslimische Führer aufgerufen. Es kamen auch etliche Politiker und Hauptmann Amadou Sanogo, der im April einen Putsch angeführt hatte, der zu Instabilität und Chaos in Mali führte.
Einer der Organisatoren sagte, Mali «kennt seit mehr als dreizehn Jahrhunderten den Islam. Den religiösen Extremismus, der derzeit im Norden Malis herrscht, können wir nicht hinnehmen.»
Es sei der Wille des malischen Volkes, die Einheit des Landes wieder herzustellen und die «Feinde aus dem Land zu werfen», erklärte der Parlamentspräsident mit Blick auf die sich im Nordosten Malis bekämpfenden islamistischen Milizen und Tuareg-Rebellen.