@Glünggi Man muss unter den Rebellen in Nordmali differenzieren. Die Nationalisten, also die Tuareg, die eigentlich nur ihr eigenes Land haben wollen (Diese Fraktion heißt MNLA) haben sich am Anfang, weil sie wussten, dass sie alleine keine Chance haben, mit den Islamisten (Ansar Dine und co.) verbündet, mit den Hintergedanken, diese später wieder aus dem weg zu räumen. Und als dann der Aufstand erfolgreich war, und die malische Regierung nach dem Chaos des Putsches wirklich die Kontrolle über Nordmali verloren hatte, fielen die Islamisten den Nationalisten in den Rücken, und stampften sie in den folgenden Monaten bis zur Bedeutungslosigkeit zusammen. Als dass dann schließlich vor etwa einer Woche getan war, starteten die Islamisten ihren Marsch auf Bamako, um so den Rest des Landes unter ihre Kontrolle zu bekommen (24 Stunden später und Bamako wäre gefallen!), und lösten damit die Französische Intervention aus.
Die Nationalisten ihrerseits, die sich nicht so recht damit abfinden können, Azawad an die Islamisten verloren zu haben, begrüßen inzwischen sogar die französische Intervention. Die MNLA hat mehr oder weniger offen erklärt, dass sie bereit sind an der Seite Frankreichs und sogar der malischen Regierungstruppen zu kämpfen, wobei sie allerdings fordern, dass letztere erst dann Azawadd betreten, wenn die Regierung in Bamako eine Autonomie-Vereinbahrung mit ihnen geschlossen hat.
greenkeeper schrieb:Vielleicht reine Verzweiflung? Wenn man schon als Volk mit seine jahrhundertealte Lebensweise aufgeben muss, dann eben nich kampflos. Und dann is der Feind meines Feindes eben auch mein Freund. Die Turaeg sind ein Nomaden- und Kriegervolk. Kein Wunder wenn da fanatische Islamisten ihre Chance wittern. Und wenn die Tuareg dann auch noch auf Rohstoffen sitzen geht es eben los. Diplomatie ade. Ich denke wir werden solche Szenarien in Zukunft häufiger erleben, also bevor die Menschheit von der Erdoberfläche verschwindet
