1. Mai

Heute ist der erste Mai, Feiertag und Tag der Arbeit.
Erstaunlich das hat Ursprung in den USA!
Glauben doch die meisten das wäre irgendwie aus den sozialistischen Ländern. (Mich eingeschlossen).

Der Erste Mai wird auch als Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung bezeichnet. Anfang 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung zur Durchsetzung des Achtstundentags zum Generalstreik am 1. Mai auf – in Anlehnung an die Massendemonstration am 1. Mai 1856 in Australien, welche ebenfalls den Achtstundentag forderte. Der 1. Mai war traditionell auch der moving day, an dem öfter Wechsel im Beruf oder Wohnort durchgeführt wurden.[2] Es kam darauf zu Massenstreiks und Demonstrationen in den Industrieregionen.
Auch in einer Chicagoer Fabrik für landwirtschaftliche Geräte erklärten sich zu dieser Zeit die Mehrheit der Arbeiter solidarisch gegen die Betriebsleitung und drohten mit Streik, weil sie unzufrieden waren mit dem 12-Stunden-Tag bei einem Durchschnitts-Tagesverdienst von 3 US$. Für diese 3 US$ bekam man im Jahr 1886 in einem Restaurant ein mageres Abendessen. Die Geschäftsleitung reagierte mit Massenaussperrungen und versuchte, die nun 800 bis 1000 freien Stellen mit neuen Einwanderern zu besetzen. Infolge der Kampagnen der sozialistischen Arbeiter-Zeitung meldeten sich jedoch nur 300 neue Arbeiter, während in anderen Fällen Arbeiter vor der Fabrikpforte Schlange standen. Das wurde und wird bis heute als großer Sieg der Gewerkschaft gewertet.

Wikipedia: Erster Mai

Was haltet ihr vom ersten Mai, einfach nur Feiertag, auspennen und grillen, oder ist das Thema überhaupt noch aktuell, für manche sogar ein "Kampf"tag?

Finds etwas ironisch, dass am Tag der Arbeit kaum wer arbeitet...
Ansonsten ist er für mich ein Feiertag wie jeder andere auch. Schön, dass er da ist. Ob nötig: Weiß ich nicht...

@demented

Macht für mich immer noch mehr Sinn als Feiertage, deren Grund irgendeine dubiose, kaum nachvollziehbare und historisch äußerst dürftig belegte Geschichte von vor 2000 Jahren ist.

Die Abeiterbewegung gabs ja wenigstens definitiv, und sie hatte unzweifelhaft Auswirkungen auf unser heutiges tägliches Leben.

Da hast du wohl recht...

MareTranquil schrieb:Macht für mich immer noch mehr Sinn als Feiertage, deren Grund irgendeine dubiose, kaum nachvollziehbare und historisch äußerst dürftig belegte Geschichte von vor 2000 Jahren ist.

Wie ein fortschrittliches demokratisches angeblich von Kirche getrenntes Land immer noch diese religiösen Feiertage einhält ist mir schleierhaft.
Karfreitag ist sogar tanzen verboten das ist schon krass.

Anlässe für "richtige" Feiertage gäbe es nun wirklich genug, politische, aber auch andere wie Tag der Aufklärung oder ähnliches.

Die Kirche war eben bis vor ein paar Jahrzehnten ein entscheidender Teil der Lebensrealität. Ich jedenfalls hielte es nicht für sinnvoll gemeinsame Ferientage in flexible Urlaubstage umzuwandeln.
Irgendwo sollten dann auch allen mal die Nachteile von extremen Individualismus auffallen.

Belafonte schrieb:Die Kirche war eben bis vor ein paar Jahrzehnten ein entscheidender Teil der Lebensrealität.

Du sagst es, WAR.
Und nur weil es so war ist es immer noch nicht richtig.
Und die Tage können ja bleiben, sollten aber anderen Hintergrund bekommen.
Warum nicht zu Ostern einfach Frühlingsfeiertage?

Deutschland ist kein von der Kirche getrenntes Land...

Und 1. Mai: Ich bin froh, dass ich heute keine Uni hab.
Kenne aber genug Leute, die den Tag aus nutzen um kräftig auf Demos demonstrieren zu gehen im Rahmen der Gewerkschaft oder anderen linken Gruppierungen.

Der 1. Mai ist heutzutage zum reinen alljährlichen Ritual verkommen. Und für die meisten ist er eh nur ein ganz normaler Feiertag zum Ausruhen. Das Einzige war man heut Abend wieder lesen kann, sind Ausschreitungen zwischen links und rechts und die sich immer wiederholenden Phrasen unserer Gewerkschafts und Politiker Schweinebonzen! Darum bleib ich dieses Jahr zu Hause, kein Bock mehr auf die Verarsche!

in zeiten der dumpinglöhne, halte ich den 1.mai und die gewerkschaft für sehr nötig.

@dasewige

Ja, sicher. Bloß die meisten Gewerkschaften tun nicht mal wirklich was dagegen...
Das Prinzip Gewerkschaft heiße ich aber gut, bin seit 2007 trotz Null Einkommen (damals Schüler, später bis heute Student) Mitglied in einer.. aber außer der IG Metall in Süddeutschland kommt doch kaum was rum, das den Arbeitnehmern wirklich was nutzt.

demented schrieb:Finds etwas ironisch, dass am Tag der Arbeit kaum wer arbeitet...

Naja, wenn man den 1. Mai "Tag der Arbeit" und nicht "Maifeiertag" oder "Kampftag der Arbeiterbewegung" nennt, kann das schon ironisch klingen. ;)

@AthleticBilbao
Tschuldigung, aber das ist blöd.
Mir ist lieber ein Reicher setzt meine Interessen erfolgreich durch als ein "Armer" der keine Ahnung hat. Und gar nichts erreicht.

@AthleticBilbao
Was wir brauchen, sind wieder wirkliche Gewerkschaften. Die sich als "Kampforganisationen" und Interessensvertreter ihrer Mitglieder und der Arbeitnehmer sehen und keine Sozialpartner, die nur auf Ausgleich aus sind. Und dieses Bündnis mit der SPD genau diese Partei die Agenda 2010 eingeführt hat muss enden. Aber das Problem in Deutschland war und ist von jeher das die meisten ein kurzes Gedächtnis haben!

„Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ die Bezeichnung gefällt mir nach wievor noch am besten.

@wulfen

Ein Reicher wird die Interessen der Arbeiter eh nicht durchsetzen.
Und EIN Armer auch nicht... nur eine kampffähige Gewerkschaft kann das und keine Gewerkschaftsbonzen, die lieber von den Mitgliedsbeiträgen zehren als Streiks zuzustimmen...

@Joe.Hill
Ja, ich gebe dir da mal recht. Eine Gewerkschaft sollte kämpfen und nicht... einknicken.