@univerzal univerzal schrieb:Wie wärs mit informieren? Die Zeit, welche du für die Formulierung des Beitrags aufgebracht hast, genügt bereits, um sich einen groben Überblick zum Piratenprogramm zu verschaffen.
Des Weiteren, warum müssen den ausgerechnet die Piraten nun eine feste Linie vorgeben? Selbst die Grünen sind nicht komplett grün, haben also ihren Realo-Flügel, die CDU ihre sozialen Vertreter, die Linken ihren bürgerlichen Splitter, usw. Wenn sich also die Schematisierung selbst bei den klassischen Parties nicht umfänglich anwenden lässt, sehe ich keinen Anlass, dass sich die PP irgendeiner Kategorie unterwirft. Nur damit ein paar Hater endlich ein paar Ansätze haben, ohne gross recherchieren zu müssen.
Gähn. Natürlich habe ich geschaut, was das Piratenprogramm bisher umfasst, und das ist tatsächlich wenig. Da sind einige gute Ideen dabei (Transparenz schaffen, Familien fördern) und einige schlechte Ideen (Öffentlicher Nahverkehr kostenlos) - und nichts davon ist wirklich zu Ende gedacht. Kann es ja auch garnicht, da es an der grundlegenden politischen Orientierung fehlt, mit der diese ganzen Ideen in ein Konzept eingearbeitet werden müssten.
Ich habe vor 3 Jahren mal die Piraten gewählt... so als Protestwähler und weil ich den Namen cool fand. Diesen "Protestwähler-Bonus" haben die Piraten aber so langsam verloren. Wenn eine Partei plötzlich so viel Zustimmung bekommt, sollte sie doch auch endlich zusehen, wie sie sich insgesamt auf dem politischen Parkett orientieren will. Sonst bleiben sie nichts weiter als eine Protestpartei, die nach einigen Jahren wieder in der Versenkung verschwindet, und hätten nichts erreicht. Wären die Piraten in ihrer jetzigen Verfassung plötzlich Regierungspartei und würden im worst case mit der Linken koalieren, würde ich hier ganz schnell auswandern, denn es würde mir Angst machen, wenn ich von Menschen regiert werde, die bei vielen Themengebieten keine Ahnung haben, wovon sie reden.
univerzal schrieb:Wie gesagt, mir gefällt dieser Stil, er muss nur deutlich effizienter werden. Mir ist ein Politiker der lieber zweimal überlegt lieber, als jemand, der darauf los agiert, auf Gedeih und Verderb. Ich habe es hier schon erwähnt, man muss sich noch stets vor Augen halten, noch sind Piraten Klientel pur und wären an Unglaubwürdigkeit kaum zu überbieten, wenn sie plötzlich zu jedem Gesellschaftsproblem die vermeintliche Masterlösung aus dem Hut zaubern.
Das hat ja auch keiner verlangt, aber um die Piraten irgendwo einordnen zu können, sollten sie doch zumindest langsam eine Linie in ihr Parteiprogramm und ihre Statements hineinbekommen, oder? Es kann doch nicht sein, dass Piraten in Talkshows völlig gegensätzliche Statements vertreten - was soll man denn da glauben?
univerzal schrieb:Zudem, derzeit arbeitet die Basis mit Hochdruck daran, sich zu den grossen Themen wie die Finanzproblematik, Umwelt usw. aufzustellen.
Es gibt 2 (?) Parteitage pro Jahr, wo Anträge gestellt werden dürfen. Dagegen stehen 2 Talkshow-Auftritte von Piraten pro Woche, bei denen sie teilweise vorgeführt werden, weil sie zu den meisten Fragen keine Stellung nehmen können. Irgendwas scheint da mit der Arbeitsweise der Piraten noch nicht zu stimmen und mit Hochdruck arbeiten sieht für mich auch anders aus.
univerzal schrieb:Jo, es ist ja auch das Erfolggeheimnis der Piraten. Ich hoffe sie überstehen den momentanen Mediensturm relativ unbeschadet, damit sich ihr Konzept auf die politische Arbeit entfalten kann.
Ich hoffe ja wirklich, dass es bald eines gibt.