@rumpelstilzche Vereinigte Staaten [Bearbeiten]
Amerikanischer Schulbus
Kanadische Schulbusflotte
In den Vereinigten Staaten, die durch geringe Siedlungsdichte und oftmals unzureichende öffentliche Verkehrsmittel geprägt sind, sind Schulbusse für Schüler öffentlicher Schulen das universelle Transportmittel. Dies gilt für alle Klassenstufen, also vom Kindergarten bis zur 12. Klasse. Betrieben werden die Schulbusse von selbstständigen lokalen Unternehmen, die mit den Schulen jedoch eng zusammenarbeiten und die Busse nicht für schulfremde Zwecke, z. B. im öffentlichen Liniendienst, verwenden. Die Busse werden allerdings nicht nur für den Transport der Kinder zur Schule und von der Schule nach Hause eingesetzt, sondern auch für Aktivitäten, die von der Schule organisiert werden, wie Exkursionen, Theaterbesuche und ähnliches.
Die Benutzung des Schulbusses ist kostenlos. In den 1970er und 1980er Jahren bestanden in den USA Gesetze, die auf eine Aufhebung der faktischen Rassentrennung an den Schulen abzielten und eine Vermischung weißer und afroamerikanischer Schüler zu erzwingen versuchten. Schulbusse wurden in dieser Zeit eingesetzt, um die Schüler aus ihren ethnisch meist einheitlichen Stadtteilen herauszuholen und – oft gegen den Widerstand der Familien – zu ethnisch gemischten Schulen zu bringen. Als in den 1990er Jahren modernere Ansätze zur Abschaffung der Rassentrennung entstanden, wurde das Desegregation Busing wieder abgeschafft.
Heute ist die Benutzung des Schulbusses freiwillig; für manche Familien ist es praktischer, die Kinder mit dem eigenen PKW zur Schule zu fahren; andere wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft ihrer Schule und haben auf die Benutzung des Busses daher gar keinen Anspruch. Vereinfacht wird die Transportlogistik in den USA durch die Tatsache, dass der Schultag für alle Schüler einer Schule stets zur selben Zeit beginnt und endet. Krankheitsbedingte Unterrichtsausfälle werden durch Lehrer-Ersatzkräfte aufgefangen. Infolgedessen ist der Anteil der Schüler, die den Schulbus benutzen, sehr hoch; er liegt bei ca. 54%. Die Schüler werden nach einem festen Fahrplan von bestimmten Haltepunkten (seltener vom Elternhaus) abgeholt und dort auch wieder abgesetzt. Um die Busfahrer von der Aufsicht über die jungen Passagiere zu entlasten, fahren bei Bedarf erwachsene Aufsichtskräfte (monitors) mit; in Bussen, in denen täglich behinderte Kinder mitfahren, werden diese oft sogar regelmäßig eingesetzt.
In den USA sind heute ca. 440.000 Schulbusse im Einsatz, die täglich 25 Millionen Kinder transportieren. Obwohl verschiedene Modelle verbreitet sind, ist das Design der Busse einheitlich gelb, und für das Verhalten gegenüber Schulbussen gelten sehr strenge besondere Verkehrsregeln. An haltenden Schulbussen, aus denen Schüler ein- oder aussteigen, wird eine spezielle Warnbeleuchtung eingeschaltet. Sobald dies der Fall ist, dürfen andere Verkehrsteilnehmer mit ihrem Fahrzeug an den Schulbus nicht näher als 100 Fuß (ca. 30 m) heranfahren und nicht daran vorbeifahren, nicht einmal im Schritttempo und auch nicht in der entgegengesetzten Fahrtrichtung; in vielen Bundesstaaten gilt letzteres sogar, wenn die Fahrspuren baulich getrennt sind. Verstöße gegen diese Regeln werden mit hohen Geldbußen, Strafpunkten und in einigen Bundesstaaten auch mit dem Entzug des Führerscheins geahndet.[1]
Keinen Anspruch auf die Benutzung der gelben Schulbusse haben die Schüler von Privatschulen. Manche Privatschulen organisieren für ihre Schüler darum einen eigenen Busdienst. Privatschulen, Day Care Centers und ähnliche Einrichtungen können die Busse für Schulausflüge allerdings kostenpflichtig mieten.
Quelle: Wiki