Ist Christian Wulff noch tragbar?
07.01.2012 um 18:44
Wie kann man sich diese "Salamitaktik" zu eigen machen,
wenn Kollege Guttenberg kurz zuvor damit zu Fall gebracht wurde.
Von vorn herein ehrlich und offen sein, vielleicht sogar zugeben,
dass man sich nichts Böses dabei gedacht hat, was natürlich ein
Armutszeugnis für einen Bundespräsidenten ist, aber besser,
als nach und nach einer Lüge nach der anderen überführt zu werden.
1x zitiertmelden
Ist Christian Wulff noch tragbar?
07.01.2012 um 19:09
Vielleicht sollte ich ihm auch mal ein Paar alte Latschen auf den Zaun stecken. Mein Schuhschrank läd irgendwie dazu ein. Betty werden sie sicher passen. ;)
Gruß greenkeeper
melden
Ist Christian Wulff noch tragbar?
07.01.2012 um 19:16
Nicht der Kredit ansich ist das Problem,sondern dass dafür derjenige der ihm den Kredit gewährt,seine Geschäfte machen darf und an diversen Reisen teilnehmen kann,um seine Geschäfte zu tätigen.
Und türlich seine Einflußnahme auf Veröffentlichung seiner Entgleisung.Das zeugt nicht von Klasse und gehört schon gar nicht als Bundespräsident.
melden
Ist Christian Wulff noch tragbar?
07.01.2012 um 19:18
Ja, wir User haben die Entscheidung getroffen. Wir sollten eine Petition dem Bundestag zukommen lassen.
Aber stop, wir brauchen die Unterschrift des Bundespräsidenten oder?
melden
Ist Christian Wulff noch tragbar?
07.01.2012 um 19:23
Na ich denke, kein Saatsoberhaupt dieser Welt brauch sich mehr Gedanken darüber machen, was er dem Bundespräsidenten bei einem Besuch schenken soll. Ein Paar schicke Schuhe für ihn und seine Gattin. ;)
Gruß greenkeeper
melden
Ist Christian Wulff noch tragbar?
07.01.2012 um 19:46
Auch auf die Gefahr das es schon kam finde ich die stets aktuelle Frage "Cui bono?" es wert sie doch immer wieder zu stellen.
----
04.01.2012
Was steckt hinter der Hetzjagd auf Wulff?
Unabhängig davon, wie man seine Verfehlungen einschätzt, sollte sich der kritische Beobachter fragen: Cui bono? Wer profitiert eigentlich von diesen Ereignissen, die nun ach so urplötzlich "aufgedeckt" werden? Wollte der Bundespräsident die ESM-Gesetze stoppen?
von Roland Klaus
Die mediale Jagd auf unseren Bundespräsidenten erreicht in diesen Tagen einen Höhepunkt. Nun beteiligen sich auch Medien daran, die sich bisher eher zurückhaltend und abwägend geäußert haben. Die veröffentlichte Meinung signalisiert eindeutig: Es gibt keine Alternative mehr zu einem Rücktritt. Keine Frage, Christian Wulff ist bisher alles andere als ein starker Präsident. Aber unabhängig davon, wie man seine Verfehlungen einschätzt, sollte sich der kritische Beobachter an dieser Stelle fragen: Cui bono? Wer profitiert eigentlich von diesen Ereignissen, die nun ach so urplötzlich "aufgedeckt" werden? Wer könnte ein Interesse daran haben, Wulff abzusägen oder zumindest massiv in die Defensive zu drängen?
Drehen wir die Zeit gut vier Monate zurück: Am 24. August 2011 hält Christian Wulff in Lindau auf einem Treffen von Nobelpreisträgern seine vielleicht bemerkenswerteste Rede als Bundespräsident. Für die meisten völlig überraschend kritisiert er den Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB und die Rettungsaktionen der europäischen Politiker: "Wer heute die Folgen geplatzter Spekulationsblasen allein mit Geld und Garantien zu mildern versucht, verschiebt die Lasten zur jungen Generation und erschwert ihr die Zukunft. All diejenigen, die das propagieren, handeln nach dem Motto: Nach mir die Sintflut." Eine schallende Ohrfeige für Angela Merkel und die Riege der Befürworter von Rettungsschirmen und Transferunion. Mit schönem Gruß aus Schloss Bellevue.
Möglicherweise war das der Zeitpunkt, zu dem in einigen politischen Zirkeln entschieden wurde, dass es notwendig sei, die Urlaubsreisen und Kreditverträge des Bundespräsidenten etwas genauer zu untersuchen und ans Licht der Öffentlichkeit zu ziehen. Denn Wulff ist eben nicht ein einfacher Bundestagsabgeordneter, der mit seinen kritischen Bemerkungen zwar Öffentlichkeitswirkung erzielt, aber letztlich an der politischen Phalanx der Rettungsschirm-Befürworter scheitert. Wulff ist das Oberhaupt eines Staates, dessen Regierung sich zum Vorkämpfer von Eurorettung und Schuldenunion gemacht hat und damit genau das tut, was Wulff in Lindau kritisiert hat: das Problem in die Zukunft zu verschieben. Und er ist vor allem derjenige, der die Ratifizierungsgesetze zum ESM unterschreiben muss, damit sie wirksam werden. Eine Aufgabe, die sich nur äußerst schwer mit seinen Äußerungen aus dem August vereinbaren lässt.
Drohte Wulff also möglicherweise, die ESM-Gesetze durchfallen zu lassen? War das der Grund, ihn soweit unter Druck zu setzen, dass ihm nur noch der Rücktritt bleibt oder er zumindest so geschwächt zurückbleibt, dass ihm die Kraft für eine ernsthafte Opposition zum Rettungsschirm fehlt? Gut drei Monate von Ende August bis Anfang Dezember: Das ist in etwa die Zeit, die man benötigt, um die Fakten für eine mediale Kampagne zu recherchieren und gemeinsam mit ausgewählten Medien vorzubereiten. Es gibt keinen Grund, Wulffs durchaus grenzwertiges Verhalten gutzuheißen. Aber es gibt einige gute Gründe dafür, zu hinterfragen, wer hinter der medialen Hetzjagd steckt und welche Interessen damit wirklich verfolgt werden.
(Roland Klaus arbeitet als freier Journalist und Analyst in Frankfurt am Main. Für den amerikanischen Finanzsender CNBC und den deutschen Nachrichtenkanal N24 berichtete er von der Frankfurter Börse. In seinem Buch „Wirtschaftliche Selbstverteidigung“ entwirft er eine Analyse der Schuldenkrise und liefert Ratschläge, wie man sich auf die entstehenden Risiken einstellen kann. Sie erreichen Ihn unter
www.wirtschaftliche-selbstverteidigung.de)
----
LG
1x verlinktmelden