@BernardWeder das Eine, noch das Andere. Wahrscheinlich hätte ich besser, oder schlechter, dort gelebt und das Beste daraus gemacht. So, wie das die Mehrzahl der DDR-Bürger machten. Ich heiratete seinerzeit in eine typische Berliner-Familie. Die Schwester meines Mannes, die Großeltern und die meisten Schulfreunde meines Mannes lebten im Ostteil, während meine Schwiegermutter mit ihrem Sohn zufälligerweise 1961 im Westteil war.
Wer Verwandte aus dem Westen hatte, war privilegiert. Das fing schon bei den Plastikmüllbeuteln an, während andere die Kehrichteimer mühsam entleeren und reinigen mussten. Der Knaller waren Adidas-Turnschuhe und Lewis-Jeans.
Über den real existierenden Sozialismus wurde viel geschrieben. Für DDR-Verhältnisse lebten die Funktionäre, wie die Maden im Speck. Verlockend war das für viele!
Der beste Buddelkasten-Freund meines Mannes machte später eine Karriere beim Staatsschutz. Er fuhr einen Mercedes, als die meisten DDR-Bürger noch vom Trabi träumten.
Im Vergleich zum Livestyle der heutigen Bankster allerdings lebten selbst die obersten Regierungsmitglieder in bescheidenen Verhältnissen.
Um auf Deine Frage gezielt zu antworten: Ich bin mir sicher, dass ich keine Funktionärsbraut geworden wäre, weil ich selbst hier im Westen auf viele Annehmlichkeiten verzichtete, von denen ich leicht und locker hätte Gebrauch machen können, wenn ich bereit gewesen wäre, dafür meine persönliche Freiheit aufzugeben.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute heulen würden, wenn sie Zugang zu den aktuellen, über sie existierenden Geheimakten hätten, so wie das mit den Stasi-Unerlagen der Fall ist.
"Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant." Nie habe ich dieses Zitat öfters gehört, als in der DDR.