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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

49 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, Karriere, Flüchtling ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

29.11.2011 um 23:03
Ich hätte den Bau wahrscheinlich auch länger von Innen betrachten müssen und würde nun mit den gemachten Erfahrungen genau so baden gehen...hehe :D


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

31.12.2011 um 21:20
Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

Muhaha Republikflüchtling natürlich was den sonst :D


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

31.12.2011 um 22:46
Hätte wahrscheinlich auch in den Bau gemusst, weil ich die Klappe einfach nicht halten kann, wenn mir etwas stinkt und prinzipiell anderen Leuten nicht in den A.... krieche


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

31.12.2011 um 23:21
Natürlich wäre unter DDR-Bedingungen auch die Mehrheit der Westdeutschen angepasst gewesen. Wer schwimmt schon gegen den Strom, wenn er unkalkulierbaren Nachteilen in Kauf ausgesetzt ist.

Nur eine absolute Minderheit im Promillebereich hat sich damals offen gegen die DDR bekannt. Mutig geworden ist die Mehrheit erst als klar wurde, dass die DDR ein Auslaufmodell ist.


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

31.12.2011 um 23:36
Bin zwar kein Deutscher aber wenn ich damals in der DDR gelebt hätte wär ich wohl Flüchtling gewesen oder wenn möglich im "Widerstand" :o


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

31.12.2011 um 23:44
Was wohl? Ich haette mich durch politische Intrigen der hoechsten Aemter des Staates bemaechtigt (alte Tradition bei den Sozialisten) und dann haette ich dem Westen unter donnernden Panzerketten, roten Stechschritt und pfeifenden Migs das sozialistische Paradies gebracht.


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 05:13
@Kc

Das Schlimmste, was bspw. SS-Soldaten bei Verweigerung eines Kriegsverbrechens drohte war ne Versetzung. Im Fall der Lager-SS hätte man sie zur Waffen-SS und damit zur kämpfenden Truppe versetzt. Nicht jeder Fall wurde durch Standgerichte entschieden, SS-Soldaten wurden schon massiv bestraft, wenn sie sich geraubten Eigentumes bemächtigten, also denk ich nicht, dass die Militärgerichte der Wehrmacht Kriegsverbrechen deckten, zumal auch die Wehrmacht sich an Regeln wie z.B. die Genfer Konvention hielt, wenn auch nur im Falle westlicher Kriegsgefangener. Die Wehrmacht ist trotz aller Verwicklungen immer noch abzusondern von dem stinkenden Asozialenhaufen der SS.


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01.01.2012 um 05:44
wie "Geschichtsschreibung" doch die Realität verzerren kann ...


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 05:45
wow...so viele tapfere Flüchtlinge hier...*respect*

Ihr Kasper hättet Euch allesamt an der Innerdeutschen verlaufen oder verschwommen...


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 05:52
... sind eigentlich 'Funktionär' und 'Republikflüchtling' die einzigen beiden Möglichkeiten, oder wie...? Was ist mit all den mehr oder weniger 'normalen' Bürgern?


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 07:03
100% funktioniär


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Bernard Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 07:04
@Thawra
Es sind zwei der -in der (damaligen) Bundesrepublik- bekannte Alternativen; die Fragestellung richtet sich in erster Linie an Bewohner/innen der Bundesrepublik. Die von Dir angesprochenen "normalen" DDR-Bürger stellen diesbezüglich keine extremen Unterschiede dar. Zumal ja zahlenmäßig auch die Teilnehmer an den "Montags-Demos" letztendlich einen Großteil der Bevölkerung darstellte. Da wäre sicher der überwiegende Teil dabei gewesen, hätte ich explizit danach gefragt...
Eine zusätzliche Möglichkeit wäre vielleicht, die Tätigkeit bei der Staatssicherheit aufzuführen. Allerdings hätte da dann auch eine Unterscheidung zwischen hauptamtlicher und der Tätigkeit als "Inoffizieller Mitarbeiter" (kurz IM, oft auch als Informeller Mitarbeiter oder Geheimer Informant bezeichnet) gemacht werden müssen, was den Rahmen einer solchen Diskussionsrunde sprengen würde.
Insofern geht der Sinngehalt dieses thread auch mehr in die Richtung, ob man/frau sich angepaßt und versucht hätte, möglich hoch in der Hierarchie des sozialistischen Deutschland zu kommen - oder eben das Risiko der "Republikflucht" eingegangen wäre.


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 12:17
@GilbMLRS

Gekämpft haben sie doch alle für ihre tollen, nationalsozialistischen Führer, Wehrmacht und SS.

Man kann sicherlich überall Einzelne finden, die sich schön an die Genfer Konventionen hielten, die keine Kriegsverbrechen begangen oder vielleicht gar heimlich im Widerstand aktiv waren.

Als Organisation kann man trotzdem sowohl Wehrmacht, als auch SS vergessen und als verbrecherisch bezeichnen.


Was mich immer besonders beeindruckt ist, wie leicht es scheinbar ist, Menschen zu manipulieren, wenn man es richtig anstellt.

Okay, wie schon gesagt, vorher gab es ja keinen 2. Weltkrieg, keinen Holocaust, keinen Nationalsozialismus, die Leute kannten das also noch nicht.

Aber es wundert mich sehr stark, dass dann während dieser Nummer den Leuten nicht irgendwann mal aufgefallen ist, was für ein Wahnsinn da geschieht und ihnen klar wurde, sie müssten sich dagegen stellen.
Wobei: Wahrscheinlich geschah das erst, als es schon zu spät und eine Umkehr nicht mehr möglich war...


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akbas ehemaliges Mitglied

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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 12:38
@Bernard
Weder das Eine, noch das Andere. Wahrscheinlich hätte ich besser, oder schlechter, dort gelebt und das Beste daraus gemacht. So, wie das die Mehrzahl der DDR-Bürger machten. Ich heiratete seinerzeit in eine typische Berliner-Familie. Die Schwester meines Mannes, die Großeltern und die meisten Schulfreunde meines Mannes lebten im Ostteil, während meine Schwiegermutter mit ihrem Sohn zufälligerweise 1961 im Westteil war.

Wer Verwandte aus dem Westen hatte, war privilegiert. Das fing schon bei den Plastikmüllbeuteln an, während andere die Kehrichteimer mühsam entleeren und reinigen mussten. Der Knaller waren Adidas-Turnschuhe und Lewis-Jeans.

Über den real existierenden Sozialismus wurde viel geschrieben. Für DDR-Verhältnisse lebten die Funktionäre, wie die Maden im Speck. Verlockend war das für viele!

Der beste Buddelkasten-Freund meines Mannes machte später eine Karriere beim Staatsschutz. Er fuhr einen Mercedes, als die meisten DDR-Bürger noch vom Trabi träumten.

Im Vergleich zum Livestyle der heutigen Bankster allerdings lebten selbst die obersten Regierungsmitglieder in bescheidenen Verhältnissen.

Um auf Deine Frage gezielt zu antworten: Ich bin mir sicher, dass ich keine Funktionärsbraut geworden wäre, weil ich selbst hier im Westen auf viele Annehmlichkeiten verzichtete, von denen ich leicht und locker hätte Gebrauch machen können, wenn ich bereit gewesen wäre, dafür meine persönliche Freiheit aufzugeben.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute heulen würden, wenn sie Zugang zu den aktuellen, über sie existierenden Geheimakten hätten, so wie das mit den Stasi-Unerlagen der Fall ist.

"Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant." Nie habe ich dieses Zitat öfters gehört, als in der DDR.


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 15:13
Das klingt so, als ob man nur die Wahl zwischen Funktionärstum und Flüchtling gehabt hätte. So war es nicht. Ein großer Teil der DDR-Bürger hat nicht mit einer Flucht geliebäugelt, war trotzdem dem System gegenüber äußerst kritisch eingestellt, bot dem Regime aber nicht offiziell die Stirn, richtete sich so ein, wie es am besten ging und machte seine Honecker-Witze mit seinen Freunden. Viele lebten von und mit der zweiten Wirtschaft im Verborgenen. Kann ich das liefern, krieg ich von dir dies.

Deutsche, die in den "veralteten" Bundesländern geboren wurden, haben oftmals ein völlig falsches Bild von der "Zone".


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

01.01.2012 um 20:20
Naja, haette es damals keine Minenfelder, Selbstschussanlagen, Wachtuerme mit Personal und Schußbefehl, Zaeune, Mauern (oberirdisch/unterirdisch), natuerliche Hindernisse usw. gegeben. Dann waere die DDR wirklich entvoelkert gewesen, weil dann wohl wenigstens 2/3 abgehauen waeren - So hatte man halt keine Lust in die Luft gesprengt, erschossen, inhaftiert und gefoltert zu werden.

So hatte die DDR an ihrem Ende eben keine 16 Mio. Leute gehabt, sondern nur grade so 5 Mio., wenn ueberhaupt.


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

02.01.2012 um 12:54
ich bin Wessi und mit einer Ossi-Frau verheiratet.
Persönlich kenne ich natürlich nicht die Verhältnisse in der "ehemoolschen DDR".
Aber ich möchte echt mal wissen, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, daß die wirtschaftliche Lage im Osten so viel schlechter gewesen sei, als im Westen.
Meine Eltern konnten sich trotz harter Arbeit kein Auto und keine Urlaubsreisen leisten.
(Arbeiter, ein behindertes Kind, 3 weitere Kinder zum Abi gebracht)
Meine Schwiegereltern hatten zumindest einen Trabi, und Urlaub an der Ostsee, oder auch mal in östlichen Nachbarstaaten.


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

02.01.2012 um 13:10
@passat
Ich möchte weder dir noch deine Verwandschaft zu nahe treten, aber Schulabschlüsse wurden geschönt, sodass es eigentlich selten war, dass jemand keinen (höheren) Abschluss bekommen hat.

Gruß


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

02.01.2012 um 13:11
Zitat von DoorsDoors schrieb am 29.11.2011:und ich mich immer gegen die Gleichsetzung DDR = Nazideutschland gewehrt habe
warum gewehrt?? ach ok, dass macht man wahrscheinlich nur deshalb, weil man gern gegen den strom schwimmt. und als geborener gegenschwimmer, der die ddr nicht leibhaftig erlebt hat nur mal zur erklärung, dass alles was die die ddr erfunden hat, ein beispiel im dritten reich hatte.

und auf den schienen fuhr bis zum untergang weiterhin die reichsbahn (danke liebe schweiz)

und ich stimme dem zu wonach nur die bonzen geblieben wären, wenn man das volk nicht eingesperrt hätte. man lebt nur einmal und kollektive armut ist nicht wirklich erstrebenswert.


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Was wärst Du in der DDR geworden? Funktionär oder Republikflüchtling?

02.01.2012 um 13:27
@seven_of_nine
Ich denke eher, daß Adolf bei Stalin abgekupfert hat, und die DDR dann auch.
Gewisse Parallelen bei Jugenorganisationen, Spizelwesen etc. usw. gibt es da sicher.


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