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Deutschland muss Europa führen?

500 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Europa, Führen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 19:14
Kein Staat sollte sich in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen. Darum bin ich auch gegen die EU so wie sie heute existiert. Die wahren machen in Europa sind nicht mehr vom Volke erwaehlte Abgeordnete der einzelnen nationalen Parlamenten, sondern ungewaehlte Bonzen, Kommissare genannt, die in Bruessel sitzen.


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 19:39
@GrandOldParty


Solange die BRD nicht in der Lage ist Deutschland richtig mit Struktur zu Regieren was man woll an einigen Beispielen der letzten Jahre sehen kann sollte man dieses ganze gesprochene oder geschriebene zum Thema Deutschland muss Europa führen als Farce abtun.

"Und wenn überhaupt Deutschland die Eu führen sollte dann nur im Bereich der Finanzstabilität durch eigen Kredite". (apitalezwangslage)


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 20:31
@Mücke68
Der Witz an der Sache ist, das diese Führungsrolle ganz ohne eigene Ambitionen quasi automatisch Deutschland zukommt. Es geht nicht um die Frage, ob man dafür ist oder nicht.
Da ist es ziemlich egal, wie gut oder schlecht es regiert wird. Es ist auch egal, ob man die sich schon seit Jahren verändernden Machtverhältnisse aus ideologische Gründen wegleugnet.
Deutschland ist gar mehr in der Lage, die Finanzstabilität zu gewährleisten. Die EZB ist in der Hand von Weichwährungspolitikern, die gemächlich die Währung und ganz Europa ruinieren.

Da kann man als Farce abtun was man will, Deutschland agiert schon länger nicht mehr als reiner Zahlmeister, sondern gibt in Europa den Ton an, was man anhand tagesaktueller Berichte durchaus so sehen kann:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,801867,00.html

Ein Europa der zwei Geschwindigkeit und Willigen ist auch schon in der Schublade.

Und wenn man sich daran erinnert, das ein ehemaliger Kandidat fürs amerikanische Präsidentenamt sich beleidigt zeigt, als man ihm die ruhm- und geschichtsvolle Kulisse des Brandenburger Tores nicht zu Wahlkampfzwecken zur Verfügung stellte.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,801675,00.html (Archiv-Version vom 06.12.2011)

Da hat wohl einer Deutschland unterschätzt. Umgedreht aber auch kein gutes Zeugnis für die diplomatischen Kompetenzen unserer Regierung. Da kann noch einiges optimiert werden.

lol, die derzeitige Situation hatten wohl die wenigsten auf dem Plan.
Wenn Merkel wirklich machtpolitisch denken würde, hätte sie gar kein Interesse an einer Lösung der europäischen Krise. Ich würde sie alle wirtschaftlich untergehen lassen und aufrüsten. Ungünstige Bündnisse auflösen oder neuverhandeln um so den Einfluß Deutschlands zu stärken.

Allmy sein dank kann ich belegen, daß ich Deutschlands Aufstieg zur Weltmacht schon vor einigen Monaten ankündigte und eine Entwicklung zu einem starken Deutschland umgeben von abhängigen Vasallenstaaten ankündigte.
Damals wie heute fordere ich, daß man sich dieser Verantwortung bewußt wird, um mit Bedacht und Klugheit damit umgehen zu können.
Da müssen einige Denkverbote erst mal beseitigt werden.

@VoiceofLiberty
Du hast recht, die EU ist nicht gut für die Demokratie. Ein machtvolles Deutschland sollte einen solidarischeen, menschengerechten und demokratischen Gegenpol zum den finanzkapitalistischen und imperialistischen Großmächten USA und China bilden.
Der Krieg der Systeme hat erst begonnen und er kann nur über Freiheit und die Herzen der Menschen gewonnen werden.


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 20:58
Zitat von stopjestopje schrieb:Du hast recht, die EU ist nicht gut für die Demokratie. Ein machtvolles Deutschland sollte einen solidarischeen, menschengerechten und demokratischen Gegenpol zum den finanzkapitalistischen und imperialistischen Großmächten USA und China bilden.
Wäre eine Reform der EU nicht Sinnvoller als eine (mehr oder weniger gewaltsame) Neurodnung durch Deutschland?

Das Parlament muss demkoratischer zusammengesetzt werden und die Kommision wie eine normale Regierung von ebem diesem Abhängig sein.


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 21:08
Nach 2.Weltkriegen steht Deutschland heute als das mächtigste Land.
Die Leistungen der Deutschen Nation sucht seines gleichen auf dieser Erde.

Wenn es eine Nation, ein Land gibt das Europa in die glücklichste Zukunft aller Zeiten führen kann dann Deutschland.

Wenn die anderen Länder Europas Deutschland nicht als Feind sehen, sondern als Vorbild der neuen Zeit können wir alles erreichen.

Das 21. Jahrhundert ist nicht das des Drachen sondern das von Europa!


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 21:13
Das ist das, was Merkel eigentlich gerade vorschlägt.
Neue Verträge und Fiskalunion. Mehr Europa.
Briten haben schon angekündigt, das zu nutzen Kompetenzen nach London zurückzuholen, in manch einem Staat muß das per Volksbefragung ratifiziert werden und selbst die Franzosen wollen das aus historischen Gründen wohl nicht. Die derzeitige Tendenz der EU zeigt in Richtung Spaltung von willigen und unwilligen.

Es ist wie beim Euro, die einen sind dabei und die Andren nicht. GB wollte sich da einmischen, und was bekam es da zu Recht zu hören? Wie soll das demokratisch aussehen in der Zukunft, müssen die gewählten Vertreter aus einigen Ländern das Parlament verlasen, weil es um z.B. eine Steuer geht, weil ihre Mitgliedsländer da nicht mitmachen? Oder dürfen sie lustig über die Steuern mitbestimmen, die ihre eigenen Bürger nicht zahlen müssen, von den Ausgaben aber auch profitieren. Wäre sogar noch das demokratischte, denn da ist man nur seinem Gewissen verpflichtet. Wenn das allerdings Abzocke beruht, dann gute Nacht Demokratie

Übrigens noch keine Vorschlag zur Krisenbewältigung innerhalb der EU gehört, der auf mehr Demokratie und Volkswillen beruht. Da steht der Vorschlag des ehemaligen griechischen Premierministers, das Volk mal zu befragen ziemlich allein da.


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 21:13
@Fipse


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 21:15
@stopje

Die ganze EU Müdigkeit der Bevölkerung rührt eigentlich nur aus dem Demokratiedefizit (das auch durchaus gute Gründe hatte, damals).

Aber ein zersplittertes Europa ist doch genauso schlimm. Keine offenen grenzen mehr, keinen gemeinsamer Binnenmarkt. Protektismuss etc....


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 21:17
@stopje

Genau das ist das Problem, da ist immer noch die Geschichte die man einfach nicht bewältigen kann und abschliessen kann um für alle entgültigt die beste Zukunft zu garantieren die wir alle haben könnten.

Meine Meinung ist und bleibt das Europa nur bestehen kann wenn wir als Länder eine richtige Einheit bilden.

Vereinigte Staaten Europas / VSE


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Deutschland muss Europa führen?

05.12.2011 um 22:28
@Fipse
Wieso EU-Müdigkeit?
Das ganze Projekt wurde am Volk vorbei durchgezogen, die Politik beweihräucherte sich selbst mit seinen historischem Projekt. Volkes Meinung wurde da nur störend empfunden.
Für noch überflüssiger wurde es befunden, das ganze Projekt auf eine tragfähige Basis zu stellen.
Der einzige wirtschaftliche und krisenresistente Anker der EU waren die Zahlungen und die Garantien Deutschlands, welches man immer noch versucht in die Pleite mitzuziehen. und es augenscheinlich auch schaffen wird. Hier muß man wirklich auch mal anbringen, daß Deutschland und vor allem seine Bevölkerung wie kein anderes Land der Welt oder Geschichte dafür finanzielle Leistungen und Nachteile erlitten hat, in einer Größenordnung, gegenüber der Gesamtschuldenstand der jetzigen EU ein Witz ist.
Die Bevölkerung der BRD hat in den letzten Jahrzehnten Steuererhöhungen, Lohn- und Sozialkürzungen hingenommen und massiv an Einkommen gewonnen, der Staatshaushalt wurde für dieses Projekt ruiniert.
Und wofür? Für Hakenkreuze und dritte-Reich-Vergleiche?

Die derzeitige Politik Merkels ist keine im nationalem Interesse, sie ist international ausgerichtet, die EU mittelfristig zu erhalten. Sie reicht den Ländern Europas die Hand zur Rettung, diese wird aber abgelehnt.
Also eben Plan B.

Da alles ist gar nicht schlimm, sondern eine neue Realität, der man sich stellen sollte.
Es birgt auch ungeheure Chancen, wenn man es richtig anpackt.
Deutschland ist auf allen Gebieten da bestens aufgestellt, beim Rest von Europa habe ich bei vielen Ländern Bedenken.

@ThronEx
Europa ist ein geologischer Begriff, keine macht der Welt ist in der Lage solche Landmassen verschwinden zu lassen. Was gerade stirbt ist ein europäische Experiment und eine naive Zukunfts-Illusion. Man sollte sich schon mal Gedanken über die Nach-EU-Ordnung machen.


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05.12.2011 um 22:38
@stopje
Der Krisen Anker der EU waren faule Anleihen der Landes und Privatbanken von US Unternehmen.


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Deutschland muss Europa führen?

06.12.2011 um 01:49
@ThronEx
Zitat von ThronExThronEx schrieb:Nach 2.Weltkriegen steht Deutschland heute als das mächtigste Land.
Die Leistungen der Deutschen Nation sucht seines gleichen auf dieser Erde.
Das mächstige Land von was?^^ Schätze da fehlt was. ;DD
Und von welchen Leistungen redest du? Liest sich ja lustig aber hat sonst nicht so viel Wert.
Zitat von ThronExThronEx schrieb:Wenn es eine Nation, ein Land gibt das Europa in die glücklichste Zukunft aller Zeiten führen kann dann Deutschland.
Vielleicht eher Finnland. Die Finnen haben nämlich im Vergleich nur einen Bruchteil vom BIP soviel Schulden wie Deutschland. Wie sich manche Deutsche nun einbilden, die deutschen Supersparer zu sein, obwohl Deutschland selbst massig Schulden hat, bleibt mir ein Rätsel.


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xia ehemaliges Mitglied

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Deutschland muss Europa führen?

06.12.2011 um 07:28
@Fipse


Und wie viel Soldaten und Panzer hat Europa Rechne mal zusammen du wirst feststellen das die Europäischen Armeen weniger Panzer und Flugzeuge und schiffe haben als die Russen alleine.
Zitat von DesaixDesaix schrieb:
Das mächstige Land von was?
Von Europa meint er würde ich sagen.


xia


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Deutschland muss Europa führen?

06.12.2011 um 08:35
@xia

Und wie willst tu mit den paar Panzern 350 Millionen Menschen kontrollieren und unterdrücken? Und mit den 900.000 Soldaten? Der Großteil dieser Panzer ist stark veraltet, moderne T90 Panzer gibt es nur einige hundert.
Bitte verwechsle das Militär Russlands nicht mit dem der Sovietunion :D


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Deutschland muss Europa führen?

06.12.2011 um 09:26
Antideutsche Stimmungsmache einiger französischer Politiker

Prominente französische Sozialisten haben die Gefahr einer deutschen Grossmacht in Europa an die Wand gemalt, vor der Staatspräsident Sarkozy bereits kapituliere. Premierminister Fillon warnt die Opposition davor, alte Ressentiments zu schüren
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/antideutsche_stimmungsmache_einiger_franzoesischer_politiker_1.13529291.html (Archiv-Version vom 08.01.2012)
Umsomehr man führt umsomehr wird Missgunst aufkommen.


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Deutschland muss Europa führen?

06.12.2011 um 12:22
@Glünggi
Das hat auch parteipolitische Gründe, um die germanophoben Teile der französischen Gesellschaft gegen Sarkozy aufzubringen.


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xia ehemaliges Mitglied

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Deutschland muss Europa führen?

06.12.2011 um 12:32
@Fipse

Die Frage ist doch nicht ob der Russe Europa Besetzen kann und Unterdrücken,sondern ob Europa sich gegen den Russen Verteidigen kann meiner -Meinung nach nicht .
Und das aus einen ganz einfachen Grund weil die Europäischen Völker nichts mehr mit Militär am Hut haben,und es als vernachlässigbar einstufen.

xia


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06.12.2011 um 14:28
@xia

Frankreich+England=Atommächte. Aller europäischen Staaten zusamemn=Mehr Soldaten und FLugzeuge und moderne Rakten.


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Deutschland muss Europa führen?

06.12.2011 um 15:14
@GrandOldParty


Wie sollen gewisse Menschen ein Kontinent führen, wenn die jeweiligen Personen sich nicht mal selbst führen können?! :D


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Deutschland muss Europa führen?

06.12.2011 um 15:28
Zitat von stopjestopje schrieb:Das ganze Projekt wurde am Volk vorbei durchgezogen, die Politik beweihräucherte sich selbst mit seinen historischem Projekt. Volkes Meinung wurde da nur störend empfunden.
Für noch überflüssiger wurde es befunden, das ganze Projekt auf eine tragfähige Basis zu stellen.
Da besteht noch ne Menge Nachholbedarf,trotzdem ist man als EU-Bürger mit ner doppelten Staatsbürgerschaft gesegnet,mit der des Herkunftlandes und der Staatsbürgerschaft als EU-Bürger.
Was wir benötigen ist ein neues Narrativ,EU ist mehr als die Summe ihrer Teile,wir selbst müssen die EU mit Sinn füllen,mehr Sinn als nur Wirtschaft
Jürgen Habermas hat dazu ein Essay aufgesetzt

"Zur Verfassung Europas"

Doch geht es nicht nur um aktuelle Politik, sondern auch um Geschichtsphilosophie: Habermas weiß nicht nur, sondern betont es auch, dass er mit diesem Essay an Immanuel Kants Schrift "Zum ewigen Frieden" und dessen Ideen zu einem "Weltbürgerrecht" anschließt. Eine mehr als zweihundert Jahre alte Schrift, deren Grundgedanke, eine weltweite Föderation von Republiken, noch lange nicht erreicht ist.

Das zielt auf nicht weniger denn auf eine materiale Geschichtsphilosophie beziehungsweise auf eine - Habermas zitiert ihn - "konkrete Utopie" im Geiste Ernst Blochs. Im Geiste der Aufklärung soll es heute darum gehen, das geistige Hindernis "falscher politischer Begriffe" beiseitezuräumen und damit das ursprüngliche Versprechen des "europäischen Verfassungsprojekts" wiederzubeleben. Inhalt dieses Versprechens sei die "zivilisierende Kraft demokratischer Verrechtlichung".

In der einem Essay angemessenen, eher beschworenen denn entfalteten hegelmarxistischen Manier vermerkt Jürgen Habermas den Widerspruch zwischen dem "systemischen Zusammenwachsen einer multikulturellen Weltgesellschaft" hier und einer "anhaltenden politischen Fragmentierung in der Welt" dort.

Dabei ist er Realist genug, um zu erkennen, dass dieses Europa als Zwischenstufe auf dem Weg zur politisch verfassten Weltgesellschaft weder Staatenbund noch Bundesstaat sein kann, weshalb er dankbar höchst umstrittene Überlegungen jüngerer Staatsrechtslehrer aufgreift, wonach es wirksame Verfassungen auch ohne Staat geben kann.
Bürger Europas

Die Annahme von wirksamen Verfassungen jenseits nationalstaatlicher Gewalt aber zieht tiefgreifende Korrekturen am herkömmlichen Begriff der Souveränität nach sich: So muss zwischen der Souveränität des demokratischen Staatsvolks auf der einen Seite und der außenpolitischen Handlungsvollmacht des Staats als eines internationalen Akteurs sorgfältig unterschieden.

Motor einer politischen Vergemeinschaftung jenseits von Staatenbund und Bundesstaat sei daher die europäische Rechtsentwicklung, wie sie in den europäischen Übereinkünften bis zum Vertrag von Lissabon beschlossen worden sind.

Mit diesem Hinweis will Habermas seine Leserschaft darauf aufmerksam machen, dass zwischen ihnen und den Organen der Europäischen Union eine unmittelbare Rechtsbeziehung besteht, womit eine vom Recht der Mitgliedstaaten "unabhängige Rechtsebene" entstanden sei.

Die von ihm gewünschte Weiterentwicklung des europäischen Projekts setzt dann aber voraus, dass alle politisch bewussten Bürger sich darüber klar werden, sowohl Bürger Europas als auch ihres jeweiligen Nationalstaats zu sein. Dabei soll es ihnen gelingen, beide unterschiedlichen - einander eventuell widersprechenden - Rollen in sich und ihrem politischen Milieu zu vereinen.

Diesem Test - so möchte der Rezensent anmerken - sollte sich ein jeder gedankenexperimentell unterziehen: Welches genau sind meine Interessen als Unionsbürger und wo widersprechen sie meinen Interessen als Bürger der Bundesrepublik Deutschland, als Steuerzahler, Umweltfreund, Menschenrechtsaktivist oder Wirtschaftsbürger? Welche Kompromisse oder Übereinkünfte kann ich dabei mit mir schließen?
Die Idee

An dieser Stelle ist ein Manko des von Habermas vorgelegten Programms zu notieren: die völlige Abstraktion von allen wirklichen, materiellen Lagen und Interessen der Bürgerinnen und Bürger von EU und Eurozone, die den von ihm vorgeschlagenen Weg zur Weltgesellschaft mitgehen sollen.

Auffällig bei einem Autor, der noch vor knapp dreißig Jahren "Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus" (1973) analysierte und seinen Weg als Theoretiker immerhin mit einem Buch über "Erkenntnis und Interesse" (1968) begonnen hat.

Wenn Habermas überhaupt an ein Interesse appelliert, dann an die in seiner Generation noch nachwirkende Erinnerung an die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist der Wunsch, die mörderische Gewalt eines nationalstaatlich verfassten Europas unwiderruflich hinter sich zu lassen.

Wesentliches Ergebnis dieser Bändigung staatlicher Gewalt könnte schließlich eine Weltgemeinschaft sein, die als politisch verfasste nur zwei Aufgaben haben soll: Friedenssicherung und Wahrung der Menschenrechte.

Im Anschluss an die stets hinter seinen Überlegungen stehende Friedensschrift Kants malt sich Habermas hier zwar keinen Weltstaat, wohl aber ein aus zwei Kammern bestehendes, demokratisches Weltparlament aus, das sich - aus direkten Vertretern wie aus Vertretern der einzelnen Staaten gewählt - einzig den Aufgaben des Menschenrechtsschutzes beziehungsweise des innerstaatlichen oder zwischenstaatlichen Friedens widmet.


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