So ist ja mittlerweile einiges zusammen gekommen, an unterschiedlichen Positionen.
Zum Argument, wenn wir es nicht tun macht es jemand anderer. Ja richtig, aber mit schlechterer Qualität in der Regel. Die Verteidigung eines Landes ist ja im Regelfall darauf ausgerichtet entweder mehr zu haben als der Feind, was zu einem Wettrüsten führt zwischen zwei gegensätzlichen Konfliktpartein, oder besser durch einen technischen Vorteil oder ähnliches, also Klasse statt Masse.
Wenn wir also Exportieren und dabei Konfliktregionen beliefern, stärken wir jeden Staat der jetzt womöglich verbündet ist, aber auch sich ins Gegenteil verkehren kann. Unter anderem halte ich es deswegen nicht für sinnvoll generell Rüstungsgüter zu exportieren. Wie ausgeführt wurde, macht der Rüstungsexport nur einen kleinen Teil Gesamtwirtschaft Deutschlands aus. Da stellt sich die Frage, kann man sich eine solche Industrie als Staat auch ohne Export leisten, oder muss man zwangsläufig exportieren, im zweifel auch an fragwürdige Staaten, nur um die Industrie am laufen zu halten?
Es ist eine Standpunktfrage Deutscher Politik. Hätten wir die Industrie nicht im eigenen Land müssten wir um uns verteidigen zu können das MAterial von anderen Kaufen. Wenn wir also die Souveränität erhalten wollen kommen wir nicht drum herum selber Produzieren zu können. Aber ist es moralisch richtig selber nur des Gewinns wegen der Gewalt vorschub zu leisten mit Exporten, und hier ist meine Position eine nein. Sollten wir hier nicht ein Vorbild sein, den schließlich muss doch irgend jemand damit anfagen, sonst läuft das "Spiel" doch noch bis in alle Ewigkeit, und das Leid das dadurch entsteht belastet uns wohl mit einer Schuld die sich die Politik klar machen muss. Wer es da nicht verantwortlich zu sagen, wird dulden das nicht mehr? Derzeit ist Europa stabil und ich hoffe wir gehen uns hier in dieser Region nicht mehr gegenseitig an die Gurgel, also warum sollten wir, "bloss weil wir hier keine Feinde mehr haben", nun woanders die Regionen mit Rüstungsgütern beliefern?
@Fedaykin Fedaykin schrieb:Da lohnt eine eigene Industrie eher wenig weil bei vielen Produkten gerade Großgerät die Entwicklungskosten auf relativ wenige einheiten verteilt werden müssten
wobei das insgesamt nicht leicht zu beurteilen ist, Die Waffensysteme in moderen Mechanisierten Armeen sind nicht eindeutig Defensiv oder Offensiv einzuteilen.
Andere Systeme kann man von ihrem Einsatzzweck tendenziell eher als Offensivwaffen führen, tb Langstreckenbomber, FLugzeugträger.
Grundsätzlich ist die Ausrichtung ob eine Armee als Offensiv oder Defensiv zu gelten hat abhängig von ihrer Logistikstruktur.
Es gibt keine defensiven Waffen, die nicht auch offensiv genutzt werden können das ist mir bewußt. Mir geht es in der Frage mehr darum, dass wir uns es sicherlich leisten können, wenn wir es wollten, auch weiterhin entwickeln könnnen ohne die dabei entstehenden Produkt verkaufen zu müssen. Diese Belastung halte ich für einen modernen Staat als tragbar. Sicherlich steht dem das Argument entgegen, das sobald es produziert wird es auch irgendwann die Zeit geben wird es einzusetzen, weil die Versuchung besteht. Allerdings sollte allen klar sein, in der Verantwortung stehende Personen sollten gar nicht erst dort hingelangen, wenn sie dieser Versuchung nicht widerstehen können. In dem Zusammenhang halte ich es für wichtig zu sagen, dass ich grundsätzlich nichts davon halte, dass sich Deutschland in die Angelegenheiten anderer Staaten einmischt. Das würde zwar in letzter Kosequenz bedeuten, dass wir grundsätzlich auch nicht dann einschreiten, wenn andere Länder ihre eigene Bevölkerung zu masakrieren, aber ich bin in dem Punkt der Auffassung, dass soetwas natürlich ist, und das es da einen Ausgleichsmechanismus in den Staaten gibt, die dafür sorgen, dass zum Schluss sich Lage von selbst beruhigt.
andreasko schrieb:So hat man auch noch Kontrolle darüber,wer was wo bestellt.
Man kann kontrollieren wer sich die Waffen liefern läßt, aber wo sie zum Einsatz kommen, wird man nie bestimmen könnnen und weil dies nicht vertretbar ist, halte ich nichts davon bloss des Mamons wegen potenziele Konflikte irgendwo auf der Welt auszuheben.
Kc schrieb:Ich finde, man muss diese Sache mit der deutschen Rüstungsindustrie pragmatisch sehen, Idealismus hilft da wenig weiter.
Ich denke dass dem Ideal die Verantwortung folgt, wenn das nicht geschieht, ist jedes praktisches Handeln gegen die eigene Existenz gerichtet und das ist Verantwortungslos gegenüber einem selbst und gegenüber zukünftigen Generationen.
Kc schrieb:Effekt für Deutschland wäre, dass auf der einen Seite sprunghaft die Arbeitslosenzahlen in hohem Maße ansteigen, da viele Unternehmen Leute rauswerfen müssne, die für sie vorher in der Waffenbranche gearbeitet haben.
Ich halte hier nicht eine komplette Streichung der Industrie für sinnvoll, falls das unterstellt wird, sonderen ein kürzen der Spitzen und das soll auch nicht in einer Hauruckaktion geschehen, sondern in einem gleichmäßigen Stufenweisen Abbau.
Tyon schrieb:Das ist witzig. Was hätte man denn sonst tun sollen wenn die halbe Rote Armee an der Grenze steht?
Und in wieweit steht das irgendwie meiner Position entgegen? Ich vertrete den Standpunkt, dass jeder Staat das recht hat sich zu verteidigen. Ich habe nicht geschrieben wir sollen ersatzlos unser Rüstungindustrie streichen und die Souveränität dritten aushändigen! Ich plädiere für einen verantwortungsvollen Umgang mit Waffen und Rüstung, sprich man muss mit der Situation umgehen, die nun einmal sich entwickelt hat, das bedeudet aber nicht, das man der Zukunft so weitermachen muss, wie bisher.